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zwischen 2- 3 jährigen Sämlingen, nach extremen Mildwintern entstanden, und geschlechtsreifen Trachys liegen aber noch ein paar Jahre (Winter) Und -19 oder -20 Grad (an der Pflanze) sind definitiv ausserhalb der angegebenen genetischen Bandbreite. Vielleicht haben das Sämlinge unterhalb der Schneedecke überlebt, aber keine adulten Pflanzen, bei denen das Meristim längerer Zeit dem ausgesetzt ist.
Moin René,
da magst du wohl Recht haben, allerdings liegt das bei mir einfach nur daran, dass ich zuvor kein blühendes Männchen im Garten hatte. Wo es blühende Trachys beiden Geschlechts gab, verhielt es sich auch vorher bereits anders. Ich erinnere mich da gerade zum Beispiel an Arnolds Fotos aus Köln, wo Parkbuchten zugewuchert waren mit Trachysämlingen oder auch Arnolds Garten, in dem er die Trachys auch ständig als Unkraut rausrupfen musste. Interessant wird es in diesem Zusammenhang auch sein die Trachys in Leverkusen auf der Wupperstraße zu beobachten. Bisher haben die dort keine Probleme... -19°C/-20°C an der Pflanze sind natürlich auf Dauer nicht innerhalb der genetischen Bandbreite. Nur werden die ja auch gar nicht erreicht. Schau dir doch mal die Werte der Wetterstationen genauer an. Wenn da z.B. in Düsseldorf mal -20°C angezeigt werden, dann werden die gerade mal für ein paar Minuten wirklich erreicht - ist ja schließlich die Tiefsttemperatur, vorher und hinterher ist es in der Regel gleich wieder deutlich milder - liegt unter anderem auch daran, dass meist bei Erreichen einer gewissen Temperatur der Taupunkt erreicht wird und sich dann Dunst bildet der die Abstrahlung eingrenzt. Und da die Trachys ja durch ihr Hanfkleidchen und - wenn man sie nicht gerade zurechtstutzt sondern natürlich wachsen läßt - auch durch ihren Petticoat aus abgestorbenen Blättern die sich um den Stamm legen gut geschützt sind, können die Trachys solche Temperaturspitzen ganz gut wegstecken.
Übrigens interessant ist auch, wenn man sich mal Klimadaten einzelner Orte anschaut und z.B. Düsseldorfer Daten mit vielen Norditalienischen oder auch Schweizer Städten vergleicht. Du wirst entdecken, dass die Unterschiede marginal sind, teilweise schneidet Düsseldorf sogar besser ab. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Düsseldorfer Werte vom Kälteloch der Region am Flughafen stammen, dann wird jemandem der hier lebt und das tatsächliche Klima kennt schnell klar, dass Trachys hier in der Umgebung sicher zumindest genau so gut zurecht kommen wie an bekannten Orten, an denen sie sich seit einigen Jahren in Wäldern verbreiten.
Na ja, ist ja eigentlich auch egal und müßig zu diskutieren, denn einerseits ist mir das ziemlich egal und ich will das Klima / Wetter hier auch gar nicht schön reden - das Wetter hier ist nämlich nicht schön!. Zudem wird es sich in Zukunft zeigen ob es dauerhaft mit Trachys klappt, denn nach und nach werden Palmen auch in unserer Gegend ausgepflanzt - da können auch unsere "Heimische Flora-Schützer" dauerhaft nichts gegen ausrichten, denn eben weil es mit Trachys gut klappt wird der Auspflanzdruck zumindest von privater Seite immer größer. Und je mehr man im Internet darüber verbreitet, je mehr erfolgreich ausgepflanzte Trachys zu sehen sind, je öfters werden es auch andere versuchen, die sich heute gar nicht vorstellen können, dass Palmen in unseren Breiten überleben könnten - denn das fällt in den Köpfen der meisten Menschen immer noch unter die Rubrik "UNDENKBAR".
...ach übrigens, was mir gerade noch einfällt. Selbst wenn mal wieder ein Jahrhundertwinter wie 1963 zuschlägt, mit 4 Wochen Dauerfrost am Stück selbst in Düsseldorf, so dass auch der Rhein zu Fuß überquerbar wird, selbst dann können Trachys überleben. Natürlich werden nach einem solchen Winter keine adulten Trachys mehr leben, aber die Sämlinge oder zumindest keimfähige Samen werden überall im Boden nur darauf warten wieder das Licht der Welt zu erblicken sobald es Frühling wird... Unnd an mehrere Jahrhndertwinter in Folge glaube ich nun wirklich nicht - das liefe dann auf eine Eiszeit hinaus und dann brauchen wir uns um Palmen wirklich keine Gedanken mehr machen.
Hallo ja so macht halt jeder seine Beobachtungen. Leider habe ich es bei mir noch nicht soweit das sich die Trachys von selber vermehren,so habe ich es künstlich gemacht in dem ich überall Keimlinge auspflanzte und bisher machen sie alle eine sehr gute Figur
Hallo ja so macht halt jeder seine Beobachtungen. Leider habe ich es bei mir noch nicht soweit das sich die Trachys von selber vermehren,so habe ich es künstlich gemacht in dem ich überall Keimlinge auspflanzte und bisher machen sie alle eine sehr gute Figur
@Claus/Willich - da können auch unsere "Heimische Flora-Schützer" dauerhaft nichts gegen ausrichten, denn eben weil es mit Trachys gut klappt wird der Auspflanzdruck zumindest von privater Seite immer größer. Ja, ich denke dass wir uns um die Erhaltung unserer Flora bei der Trachy keine sonderlichen Gedanken machen sollten. Es ist jedenfalls kein Riesen Bärenklaut oder Springkraut. Das Menschen von der Trachyblüte allergische Reaktionen gezeigt haben, wie vielleicht bei Ambrosia, ist auch nicht bekannt. Taliban säen Angst, wir gehören aber zur Gattung "Guerilla Gardening " . Also @Marc Werner besorge Dir einen Sack mit T. Samen und raus damit...(habe ich schon gemacht..)
Zitat von Wittekind im Beitrag #80Also @Marc Werner besorge Dir einen Sack mit T. Samen und raus damit...(habe ich schon gemacht..)
Genau das habe ich gemacht und 2 kg Trachysamen bei Ebay besorgt (Princeps, Fortunei, Wagnerianus und Fortunei X Wagnerianus) und in ein paar Gebüschen ausgestreut, wo die Stadt und andere Diebe, Schützer sie nicht sofort endecken werden!
Wenn das funktioniert und die Samen keimen, die nächsten beiden Winter packen, wird das Experiment ausgeweitet!
Ich glaube, dass die europäsche Zwergpalme (alle Chamaerops Unterarten eingeschlossen) eine noch bessere selbstständige Ausbreitungschance hier in Düsseldorf hätten, als es die Trachys sowieso schon haben. Zwar sind die Hanfpalmen teilweise deutlich winterhärter und wachsen deutlich schneller. ABER, die Zwerpalme kann sich bereits in jungen Jahren fortpflanzen, (tragen oft Früchte, obwohl sie noch nicht mal einen Stamm entwickelt haben), so ist, selbst wenn ein heftiger Winter käme und größere Exemplare zurückfrieren, immer noch über die Samen und unterirdischen Seitentriebe überlebensfähig. Aber die beste Überlebenschance gegenüber der Hanfpalme liegt darin, dass sie nicht so schnell auffällt, wie die Hanfpalme, ebenso dass sie mit der Trockenheit in Düsseldorf deutlich weniger Probleme haben würde, als die noch jungen Hanfpalmen. Als letzten Punkt, was für eine verbesserte Ausbreitungschance für die europäische Zwergpalme spricht, dass wohl einige Vögel auf die Samen abfahren sollen, und sie somit schnell durch Ausscheidung verteilen würden.
da muss ich dir widersprechen. Zuerst zu deinen Argumenten: Die Zwergpalme braucht genau so viele Jahre bis sie fertil ist, wenn nicht sogar mehr als eine Trachy unter deinem Düsseldorfer Klima. Die Früchte werden in kühleren Sommer nicht ausreifen. Eine ausgewachsene Chamaerops bildet weniger Früchte aus als eine Trachy. Grosse Samen lassen sich viel schwieriger verbreiten als die kleinen Samen der Trachys, die übrigens durch Amseln transportiert werden. Chamaerops würde nördlich der Alpen auch nirgends gedeihen können, weil sie den einheimischen Pflanzen gegenüber viel zu konkurrenzschwach ist. Sämlinge werden an allen Stellen - auch an den trockenen - viel zu schnell überwuchert und an Waldstandorten ist es sowieso viel zu schattig! Nur weil eine Pflanzenart in einer Region in Gärten kultiviert werden kann, heisst dies noch lange nicht, dass sie sich dort auch in die freie Natur ausbreiten kann! Aber dies ist alles Nebensache.
Überhaupt ist das Klima in Düsseldorf völlig unggeignet für Chamaerops: Zu kühle, kurze Sommer, feuchte Winter und alle paar Jahre wieder Dauerfrost, welche die Pflanzen so schädigen, dass sie langsam an Substanz abnehmen und nach einigen Jahren ganz Tod sind. Oder nenne mir bitte ein einziges Chamaerops Exemplar, welches seit 20 Jahren ungeschützt in Düsseldorf überlebt hat?!?
Du musst endlich mal einsehen, dass nicht die Trockenheit oder der Mensch oder was auch immer, der BEGRENZENDE FAKTOR für eine grossflächige Ausbreitung von Chamaerops und auch Trachycarpus auf der Alpennordseite ist, sondern die schlechte Anpassung an unsere kalten Winter (auch Düsseldorf ist nicht mild genug)! Aus diesem Grund wird sie auch selten angepflanzt und die Samenmenge die in die Natur gelangt, ist viel zugering, als dass sich in den nächsten 30 Jahren eigenständige Populationen bilden könnten.
Im Tessin konnte man sehr schön sehen, was es braucht, damit Trachys vermehrt in der Wildnis auftreten! Seit über 200 Jahren werden sie da in grosser Anzahl kultiviert aber erst seit Ende der 1980er Jahren werden immer mal wieder Exemplare in der Strauchschicht beobachtet und seit den 2000er sind verbreitet auch fertile Exemplare vorzufinden. Dies alles beschränkt sich aber auf einen 200m breiten Gürtel um Siedlungen und bis max. 500 m ü. M. Ausserhalb dieser Zone sind nur sehr vereinzelt mal einige Sämlinge oder Jungpflanzen anzutreffen. Der Punkt ist: Das Klima war um die Seen im Tessin schon immer ausreichend für eine Ausbreitung von Trachycarpus in die Wälder. Aber die Samenmenge war einfach nicht gross genug! Ab den 1950er haben die Siedlungsflächen stark zugenommen und folglich vergrösserte sich auch die Menge an fertilen Trachys in den Gärten (natürlich mit einer gewissen Verzögerung). Und diese beide Faktoren zusammen (Riesge Samenmengen und geeignete Klimatische Verhältnisse) ermöglichten es T. fortunei, sich im Tessin auszubreiten. Und in Düsseldorf fehlen halt beide dieser grundlegenden Faktoren!
In Düsseldorf wird Trachycarpus innerhalb der nächsten ca. 30 Jahren höchsten subspontan als Sämling oder Jungpflanze ganz selten mal anzuftreffen sein an einer feuchten Stelle sehr nahe einer kultivierten Mutterpflanze. Populationen mit fertilen Exemplaren werden mit grösster Wahrscheinlichkeit Wunschdenken bleiben.
www.freilandpalmen.ch - Meine Palmen und exotischen Pflanzen in der Schweiz und im Burgund
@Vinc [quote="Vinc" Du musst endlich mal einsehen, dass nicht die Trockenheit oder der Mensch oder was auch immer, der BEGRENZENDE FAKTOR für eine grossflächige Ausbreitung von Chamaerops und auch Trachycarpus auf der Alpennordseite ist, sondern die schlechte Anpassung an unsere kalten Winter (auch Düsseldorf ist nicht mild genug)! Aus diesem Grund wird sie auch selten angepflanzt und die Samenmenge die in die Natur gelangt, ist viel zugering, als dass sich in den nächsten 30 Jahren eigenständige Populationen bilden könnten.
In Düsseldorf wird Trachycarpus innerhalb der nächsten ca. 30 Jahren höchsten subspontan als Sämling oder Jungpflanze ganz selten mal anzuftreffen sein an einer feuchten Stelle sehr nahe einer kultivierten Mutterpflanze. Populationen mit fertilen Exemplaren werden mit grösster Wahrscheinlichkeit Wunschdenken bleiben. [/quote]
Die Ausführungen kann man sehr gut nachvollziehen. Wir werden auf absehbare Zeit auf unsere Deutsche Eiche nicht verzichten können / müssen.
Wenn jedoch @Marc Werner großen Spass an der Sache hat, sollte er es doch ausprobieren. Rückschläge gehören zum Leben (einer Trachy).
ohne jetzt groß auf die Details eingehen zu wollen, stimme ich dir bzgl. der Chamaerops in großen Teilen zu. Ich halte es zwar nicht von vornherein für unmöglich, dass sie sich im Düsseldorfer Raum ausbreiten könnte, allerdings wird sie es auch meiner Ansicht nach viel schwerer haben als Trachycarpus - was meines Erachtens allerdings überwiegend mit der Frostverträglichkeit zusammenhängt. Chamaerops ist bei weitem nicht so winterhart wie T. fortunei. Sie kann zwar kurzzeitig ähnliche Temperaturen aushalten, allerdings nicht über einen längeren Zeitraum - im Gegensatz zu T. fortunei, die auch dauerhaften Frost durchaus aushält. Deshalb wird sie hier bei uns regelmäßig alle paar Jahre zumindest sehr deutlich zurückfrieren. Zwar treibt sie meist wieder aus, aber oft sterben die größeren Stämme ab und so wird sie eher selten eine stattliche Größe erreichen. Was die Fortpflanzung angeht habe ich nicht so große Bedenken, denn zur Reife kommt sie durchaus, übrigens schafft das sogar Chamaedorea radicalis, die sich in unserem Klima ebenfalls selbstständig vermehrt. Das ist also nicht das Problem - lediglich, dass auch sie regelmäßig in zu kurzen Abständen zurückfrieren wird um sich dauerhaft etablieren zu können. Nicht einverstanden bin ich - wie ja auch bereits aus meinen vorherigen Beiträgen ersichtlich - mit deiner Einschätzung zur T. fortunei. Diesbezüglich habe ich eine andere Sichtweise. Allerdings akzeptiere ich durchaus, dass du da anders drüber denkst und lasse dir auch gerne deine Einschätzung, auch wenn ich meine, das Düsseldorfer Klima besser beurteilen zu können als du. Jedenfalls käme ich nicht auf die Idee dir zu schreiben: "Du musst endlich mal einsehen, dass..." ! Also das finde ich schon recht anmaßend und Marc gegenüber recht hochnäsig.
Grüße Claus
PS: @Gerd - Ich finde es gar nicht schlecht, dass der Link hier nochmal steht. Der Beitrag hat schließlich was...Wie man ihn bewertet muss halt jeder selbst beurteilen...