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So macht halt eben jeder selber seine Beobachtungen und das ist auch gut so ,fakt ist jedoch das die Trachy wie viele andere Pflanzen nicht heimisch sind und sich dennoch ausbreiten ,eben an den Orten an denen sie eigentlich nicht ihren Ursprung haben . Sommerliche Hitze benötigen die Trachys zum Beispiel nicht unbedingt ,aber dafür viel Niederschläge und vorallem im Sommer ,da passt das hier in NRW schon hervorragend .
in deiner Umgebung werden Trachys schon seit hundert Jahren gepflanzt, hier erst sehr vereinzelt seit wenigen Jahrzehnten. Auch heute noch, sind Palmen sogar regelrecht verpönt - zumindest in öffentlichen Bereichen oder bei Stadtgärtnern etc.. Das fängt schon damit an, dass in Babauungsplänen bereits festgesetzt wird, dass Ausgleichspflanzungen mit heimischen Gewächsen zu erfolgen haben. Dabei werden selbst die zu verwendenden Arten festgelegt. Wenn du hier ein Haus baust, bekommst du vorgeschrieben deinen Garten mit heimischen Gewächsen zu bepflanzen. Du bekommst sogar für die Erstbepflanzung kostenlos heimische Hecken und Bäume zur Verfügung gestellt. Wenn hier ein Pälmchen im Wald wächst, dann höchstens so lange, bis es ein Förster entdeckt. Auch auf Feldern und Wiesen haben Palmen dank intensiver Nutzung keine Chance. Nee, eine freie Ausbreitung ist hier auf keinen Fall möglich. Die Wintertiefsttemperaturen liegen hier in der Regel bei etwa -10°C. In einigen Jahren deutlich weniger, in einigen Jahren wie bereits geschrieben gibt es Ausrutscher nach unten, die örtlich begrenzt bis -20°C reichen. Während es bei euch in der Umgebung bereits seit weit über 100 Jahren Palmen gibt, spielten die hier überhaupt keine Rolle. Einzelne experimentierfreudige Gärtner versuchten es dann mal im heimischen Garten und siehe da, es gibt tatsächlich vereinzelt sehr alte Trachys z.B. in Düsseldorf, die sämtliche aufgezählten Ausnahmewinter überstanden haben - sicher mit teils erheblichen Schäden, aber sie haben überlebt und sich wieder erholt.
Hier stehen genug Trachys, seit vielen vielen Jahren, die alle diese Winter überstanden haben. Klar haben sicher auch hier in Düsseldorf schon einige Trachys dran glauben müssen, aber die die ich kenne, hatten nie was!
Aber eine ausgewilderte Trachy würde hier weniger der Winter ein Risiko sein, viel mehr die Stadt, der Förster, Leute die kostenlos eine Palme im Garten haben wollen oder illegal verkaufen! Der zweitstärkste Gegner wäre Trockenheit. Ausgesäte Trachysamen in Gebüschen und Wäldern würden ziemlich locker die Winter wegstecken, stehen geschützt, würden erst mal von niemanden gemerkt, und sind im Winter unter Laub und Bäumen zuätzlich geschützt.
Im Mittelmeerraum Beispiel Cote d'Azur, sehe ich jedes Jahr wieder viele abgestorbene Phoenix und Washingtonias, die den letzten Winter nicht überlebt haben. Entweder sind sie bis zum herbst wieder ausgetrieben, oder werden im neuen Jahr einfach ausgetauscht. Auch wenn diese beiden Palmen erst dort eine ''überlebenschance'' haben ohne Schutz, vermehren die sich da auch an jeder Ecke und in jedem Gebüsch von alleine.
Eine ungeschützte Trachy hat in Düsseldorf bessere Überlebenschancen im Winter, als eine ungeschützte Washy/Phoenix C. in Südfrankreich, nur dort sind sie (auch wild ausgesät) normal, bei uns würden die ausgewilderten Trachys schnell geklaut, von der Stadt gekillt oder von Kämpfern für heimische Bäume zerstört.
Nur haben diese Kämpfer für heimische Bäume noch nicht den Lauf der Zeit verstanden (meine persönliche Meinung), dass eine deutsche Eiche hier in Düsseldorf, keine Zukunft mehr hat, auch wenn es schade ist... Immer mehr Eichen sind krank, ausgetrocknet oder von Parasiten befallen. Das selbe Spiel bei Birke, Fichte, Obstbäumen und Kastanien, die alle ebenso ein Exot sind/waren!
Wenn Man bedenkt, dass der Artikel genau ''vor'' den letzten 3 Mildwintern entstanden ist, um so interessanter! Aber dann werden wieder sehr komische andere Exoten empfohlen, weil die heimischen immer mehr kaputt gehen...
meinte mit winter 86 keine -20°. -20° ist ein normale wert die wir quasi -bis vor 3 jahren-jeden winter locker knacken,meinte mit 86 -30° und stellenweise mehr. eine ungeschützte trachy überlebt dies mit sicherheit nicht. weiters haben wir die letzten 3 wintern die mildesten seit langen auch eure mediterane gefühle können ohne weiteres bedroht werden,weil kein schutz besteht gegen nordostströmungen von pol kommend. auch erinnere ich mich das in norddeutschland nach 86 der boden einmal über 150 cm tief gefroren war und sämtliche wasserleitungen geplatzt waren mann ist niemals sicher vor extreme kälte lg johan
Ich sehe das ganze wie Rene (Repu). Die Ausbreitung von gebietsfremden Pflanzen ist in erster Linie abhängig vom Samendruck (propagule pressure). Dass nördlich der Alpen nur sehr selten ausgewilderte Trachys vorgefunden werden, liegt einzig und alleine an der geringen Dichte samentragender Individuen in den Gärten (geringer Samendruck). Und der Grund für die geringe Dichte an Trachys in den Gärten ist indirekt definitiv das Klima. Nur in den wintermildesten Gebieten kann eine Trachy auch einen Extremwinter überleben und auch dort gibt es immer wieder Schäden und Ausfälle. Dies führt dazu, dass viele Gartenbesitzer dann doch lieber auf einheimische Gehölze zurückgreifen und Trachys nur von den wenigen Exotenliebhabern gepflanzt werden, die sich auch die Zeit nehmen, die Palme in Extremwintern zu schützen (siehe Post von Repu). In Zunkunft wird sich dies bestimmt etwas ändern, aber die Anzahl gepflanzter Trachys nördlich der Alpen wird überschaubar bleiben (Extremwinter wird es auch im Zuge der globalen Erwärmung immer wieder geben - wenn auch etwas seltener.) und wilde Trachys werden nur hie und da in siedlungsnahen Wäldern sporadisch auftauchen und wieder verschwinden (vom Fröster oder Palmenliebhaber ausgerissen, Opfer eines kalten Winters oder gefressen von Rehen (selbst mehrfach im Tessin beobachtet, speziell im Winter, wenn nicht viel anders Gründzeug vorhanden ist)). Wäre die Dichte an Trachys in den Gärten in Düsseldorf oder am Vierwaldstättersee so hoch wie im Tessin, würden sich siedlungsnah wahrscheinlich schon einige Grüppchen an Trachys halten können - bis dann halt der Jahrhundertwinter kommt und wieder alles oder einen grossen Teil dahinrafft.
@ Marc Werner, wie kommst du darauf, dass an der Cote d'Azur Phoenix und Washingtonias regelmässig kalten Wintern zum Opfer fallen? Im Hinterland (Provence) kann das alle paar Jahrzehnte mal vorkommen, aber sicher nicht an der Küste! Die toten Palmen die du gesehen hast sind wohl dem Palmenrüssler zum Opfer gefallen oder vertrocknet, da oft mit kleinem Wurzelballen gepflanzt und sich selbst überlassen! Eine Phoenix oder Washy in Nizza ist ganz klar auf der sichereren Seite als eine Trachy in Düsseldorf! Bei Nizza gedeihen sogar Exemplare von Archontophoenix seit mehreren Jahrzehnten schutzlos im Freien.
lg Vincent
www.freilandpalmen.ch - Meine Palmen und exotischen Pflanzen in der Schweiz und im Burgund
von welchen Orten an der Cote d'Azur sprichst du denn? Also wie von Vincent gesagt ist die Küste unglaublich mild, überhaupt kein Problem für Phoenix oder Washy, ganz im Gegenteil die häufig vorkommende Sygrus r. spricht schon eine deutliche Sprache.
Vielleicht gibt es im Hinterland einige kalte Flecken aber insgesamt ist die Cote d'Azur ein Palmenparadies für diesen Breitengrad.
Jeder hat da seine eigene Meinung, aber wenn sich die einzigen länger überlebenden Trachys an unisolierte Albauten in Stadtgebieten anschmiegen ist das für mich schon verdächtig. Und als problemlos kultivierbare Pflanze sollte man schon neutrale Gegebenheiten am freien Feld annehmen, genau wie es eben auch bei Wetterstationen gemacht wird.
@Claus: du musstest doch auch 2009 bei deinen Trachys einschreiten und schützen, das ist noch nicht einmal lange her.
Wir werden sehen ob die Dichte in 15 Jahren so stark zunimmt wie hier vermutet.
stimmt, 2009 habe ich meine Trachys versucht nachts bei eisiger Kälte noch provisorisch zu schützen. Aus heutiger Sicht würde ich das nicht noch einmal machen! Im Gegenteil, ich glaube, erst durch dieses Rumgezerre an den Trachys bei -16,5°C habe ich einen Großteil der Schäden selbst verursacht. Bei solchen Temperaturen läßt man die Blätter am besten in Ruhe und vermeidet jede Berührung. Wie gesagt, ich glaube nicht an eine Ausbreitung von Trachys in meiner Umgebung - aber eben aus anderen Gründen als du oder Vincent meint. Womit ich aber auch überhaupt nicht ausschließen will das es doch eines Tages zum Killerwinter kommt. Möglich ist das auch hier - es kann jederzeit auch meine Trachys im Garten erwischen. Was ich aber nicht glaube ist, dass alle Trachys vernichtet werden. Es wird immer einzelne Individuen geben die doch überleben und genau das meine ich, wenn ich sage, dass Trachys unter meinen klimatischen Bedingungen grundsätzlich überleben und sich auch selbstständig fortpflanzen können - wenn sie nicht durch Menschen daran gehindert werden.
Zitat von Marc Werner im Beitrag #33Absolute Zustimmung Claus!
Hier stehen genug Trachys, seit vielen vielen Jahren, die alle diese Winter überstanden haben. Klar haben sicher auch hier in Düsseldorf schon einige Trachys dran glauben müssen, aber die die ich kenne, hatten nie was!
Aber eine ausgewilderte Trachy würde hier weniger der Winter ein Risiko sein,
@Marc Werner Eine einzige Frostnacht macht alles zunichte, so geschen Anfang Febr. 2012 am Ijsselmeer mit -22 Grad. Das ist hier total ungewöhnlich, solch eine Kälte, nach frisch gefallenem Schnee dennoch möglich. . Kein Mensch schützt hier die Trachys. Dennoch ein Paar T. haben überlebt, wie im richtigen Leben. Da sich so etwas in den Jahren immer mal wieder einstellen kann (vergl. im Moment die Kältewelle in Vietnam), wird nördlich des Alpenhauptkammes ein dauerhaftes Überleben , bis auf wenige regionale Ausnahmen, vermutlich nicht gelingen en!
kann mich noch bestens an deine Fotos von damals erinnern. Das war wirklich heftig und genau solche örtlich begrenzten Killertemperaturen sind es, die auch hier jederzeit eintreffen können - dessen bin ich mir völlig bewusst. Aber soll man deshalb nun Jahr für Jahr völlig grundlos schützen? Dann dürfte man als Mensch auch nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen, vieles was gut und lecker schmeckt nicht mehr essen, trinken schon gar nicht. Nöö, mit so'ner Einstellung würde mir das Leben keinen Spaß machen und die Pflege meiner Trachys auch nicht.
Interessant finde ich an deinem Beitrag aber insbesondere auch, dass deine Erfarung von damals unter anderem auch genau das bestätigt, was ich weiter oben meinte, wenn ich sage, Trachys sind auch hier überlebensfähig! Zwar nicht jedes Individuum, aber einige sind immer dabei, die auch solche Killerwinter überleben. Und da die Trachys sich selbstständig reichlich vermehren könnten - wenn sie nur dürften - wäre auch eine ausreichende Nachkommenschaft für den Arterhalt gesichert - bis der Bestand dann irgendwann wieder durch ein solches Ausnahmeereignis stark dezimiert, aber eben nicht völlig ausgelöscht wird.
das war ein tolles Beispiel, dass Trachys sogar bei -22 Grad überleben (können)!
Claus, ich gebe Dir absolut recht! Man kann es mit der Schützerei auch übertreiben! Bei meinem Trachywald außerdem überhaupt nicht machbar! Da nehme ich gerne in Kauf, dass alle 30 Jahre mal ein paar Trachys den Winter nicht packen könnten, dafür habe ich 30 schönere Winter, als andere gehabt!
Zitat von Franker im Beitrag #43Ich denke eher, dass an den Trachys die das überlebt haben die Temperaturen etwas höher waren.
Moin Frank
Genau so ist es , 200m weiter kann ein ganz anderes Mikroklima herrschen. Übrigens Wittekind an den Winter des Grauens erinner ich mich ganz genau, ich hatte die Temps aber ohne Schnee der ja noch wie Mulch wirkt.
na ja, 200m weiter mag ein anderes Mikroklima herrschen, aber das bedeutet ja dann, dass wenn an einer Stelle die -22°C gemessen wurden, es möglicherweise auf der einen Seite vielleicht 1°C wärmer war (immer noch -21°C), auf der anderen Seite dann aber vielleicht noch ein Grad kälter. Und selbst wenn es meinetwegen genau da, wo die eine überlebende Trachy stand sogar satte 3°C wärmer war (immer noch -19°C), dann ist auch das in der Argumentation völlig schnuppe, denn auch das unterstützt ja gerade meine Ansicht, dass auch dann immer irgendwo ein paar Trachys überleben - und wenn es nicht an der Frosttoleranz des einen Individuums, oder an sonst welchen seltsamen Zufällen lag, dann eben meinetwegen auch am Mikroklima dieses einen speziellen Ortes. Natürlich kann man das jetzt endlos weiter spinnen, bis tatsächlich kein Überleben mehr möglich ist, es könnte ja auch mal -30°C werden, oder -35°C ..... Nur, wenn wir so diskutieren und immer neue utopische Ausnahmeerscheinungen aus dem Ärmel schütteln, dann können wir auch gleich aufhören zu diskutieren, denn das macht dann wirklich irgendwann keinen Sinn mehr.