Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
Zitat von Olli im Beitrag #89Vielleicht mag er keine halben Sachen und widmet sich lieber den übrigen Palmen mit der gewohnten Gründlichkeit anstatt mit dem zu groß gewordenen Exemplar herumzuexperimentieren. - Aber das ist reine Spekulation.
Guten Abend, Rudi hat offen beschrieben, warum es nicht mehr möglich war. Eine Krankheit kann einen Menschen schon ganz schön aus der Bahn werfen, dann werden vorher wichtige Dinge nebensächlich sogar unwichtig und denke seine Whasi war ihm wichtig jeden Winter zu schützen, sonst wäre es nicht so ein herrliches Exemplar geworden. Stephans Test, zeigt im Fall Whasi jedenfalls eine gute Alternative, kraftsparend den Winterschutz zu organisieren - hätte ich nie gedacht das sie sich so schnell berappelt.
LG
Der Unterschied zwischen Mensch und Gärtner: Der Gärtner greift nur da ein, wo es sinnvoll ist. Wolfgang J. Reus
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo,
ich meine mich zu erinnern, dass es Gernot war, der wegen einer schweren Erkrankung seine Washi nicht mehr schützen konnte. Wäre schön, von ihm zu hören. Bei Rudi hatte ich das jetzt nicht mitbekommen und hoffe, es geht ihm gut.
Zitat von Olli im Beitrag #92ich meine mich zu erinnern, dass es Gernot war, der wegen einer schweren Erkrankung seine Washi nicht mehr schützen konnte. Wäre schön, von ihm zu hören. Bei Rudi hatte ich das jetzt nicht mitbekommen und hoffe, es geht ihm gut.
Sorry, na ich hoffe es jetzt nicht verwechselt zu haben. Aber im Grunde...wenn jemand so ein schönes Teil seinem Schicksal überlässt, hat einen Grund für diese Entscheidung.
Der Unterschied zwischen Mensch und Gärtner: Der Gärtner greift nur da ein, wo es sinnvoll ist. Wolfgang J. Reus
So, mit einem Monat Verspätung, hier also nochmal ein Update!
Der Mai war ja eher unterkühlt. Nicht so das, was Washingtonia zu allzu üppiger Aktivität verführt. Deshalb habe ich mir da mal die Bilder gespart. Ganz anders der Juni, der ja nun schon einiges an Hochsommer geboten hat. Da legt so eine Washi, wenn auch noch für ausreichende Wasserversorgung gesorgt ist, dann natürlich mächtig los. Und so kann ich nun, Anfang Juli, eigentlich schon wieder eine „ganz normale Palme“ präsentieren.
An das im Winter erlittene Leid erinnern eigentlich nur noch die braunen Spitzen der äußersten Wedel...
...und noch eine Klitzekleinigkeit, die man allerdings nur sieht, wenn man ganz genau hinschaut.
Da war mir so vor vier Wochen noch ein knapp unterhalb der Petiole abgefaulter Speer entgegengekommen, bei dem ich zunächst gar nicht gesehen hatte, wo er fehlt. Nun hat es denn auch den „leeren“ Stiel herausgeschoben. Es könnte also sogar noch ein Wedel mehr sein.
Die, die gekommen sind, lassen allerdings eher weniger von „Kümmerwuchs“ erkennen!
Der erste vollständig Unversehrte misst von Spitze zu Spitze rund einen Meter dreißig! Im Prinzip ist es der ganz normale Rythmus, wie in den Jahren zuvor: Die ersten Wedel öffnen früh, werden riesig und haben relativ kurze Stiele. Aktuell schieben sie weit heraus, bevor sie öffnen, sind deutlich kleiner und dafür langstieliger. Und ich hoffe, dass dann im Spätsommer/Frühherbst auch wieder das übliche „Grande Finale“ mit Wedeln, die lange Stiele haben und groß sind, kommt..., das denn im Idealfall für die „gewünschte“ Endhöhe von über drei Metern sorgt. Im Moment stehe ich bei rund 2,40m. Das ist noch deutlich unter der Endhöhe des letzten Jahres und kann natürlich noch längst nicht alles sein. Aber wir haben ja auch noch nicht einmal Halbzeit.
Was sich andererseits durch den kompletten Kronen-/Wedelverlust gut „entwickelt“ hat, ist die Stammhöhe.
Nun ist „Stamm“ ja immer so ein wenig Definitionssache. Aber ich denke, rund 80 Zentimeter kann man inzwischen guten Gewissens als solchen bezeichnen. Und ganz unten fallen inzwischen sogar schon die Blattbasen ab und es zeigt sich der erste minimale „glatte“ Bereich.
Es geht also voran! Ich hoffe, dass in der zweiten Saisonhälfte noch eine Menge kommt. Und habe, egal, wie groß sie wird, nach den bisherigen Erfahrungen, weder Angst vor dem Einpacken im nächsten Winter, noch davor, mir in der nächsten Saison „den halben Sommer einen Stumpf anschauen zu müssen“.
Da gebe ich Dir recht @Torsten H. Daher steht meine immer noch im Kübel. Samen einst von Teneriffa mitgebracht, sollte meine Washintonia robusta jetzt 5 oder 6 Jahre alt sein.
Mal sehen, ob ich immer noch so denke, wenn mein Pflänzchen deutlich größer geworden ist
Hallo @Horst Harsum ,meine im Topf ist schon deutlich größer aber solange es noch zu händeln ist stört es mich nicht. Leider hab ich auch nicht den Platz im Sommer irgendwelche Platten zu lagern.Alle meine Trachys werden mit Vlies geschützt.
Zitat von Stephan_Trier im Beitrag #94Es geht also voran! Ich hoffe, dass in der zweiten Saisonhälfte noch eine Menge kommt. Und habe, egal, wie groß sie wird, nach den bisherigen Erfahrungen, weder Angst vor dem Einpacken im nächsten Winter, noch davor, mir in der nächsten Saison „den halben Sommer einen Stumpf anschauen zu müssen“.
Hallo Stephan, im Juli war wohl dein letzter Eintrag hier! Der Winter steht erneut vor der Türe, wirst du die wieder so schützen? Wie sieht es denn derzeit aus? LG Ingrid
Wir müssen beginnen, unser Leben innerhalb der planetaren Grenzen auszurichten. Greta Thunberg
...und das letzte Update ist ja tatsächlich schon etwas her. Außerdem sollte inzwischen selbst hier das Meiste an Wachstum für dieses Jahr passiert sein. Zeit also, ein Resümee zu ziehen...
...von der ersten Saison nach einem Winter mit reinem Stammschutz (und beinahe vollständigem Kronenverlust). Und wie könnte man das besser tun, als mit einem direkten Vergleich zum Ende der Vorsaison, vor der die Krone noch beinahe unversehrt im Vollschutz über den Winter gebracht wurde?
Das erste Bild zeigt jeweils den Zustand am 8. November des Vorjahres, das Zweite den vom 22. Oktober diesen Jahres. Zwischen den Bildern liegt also nicht ganz ein Jahr. Da unter Anderem ja auch die „magischen“ drei Meter Thema waren, gibt’s auf den ersten beiden Bildern den „unbestechlichen Besenstiel“ zum Vergleich.
2018
2019
Jaja, die drei Meter! Kommt halt ein bißchen drauf an, wo man den Stecken unten aufsetzt, ob ich nun knapp drunter oder knapp drüber bin. Ich würde sagen, ich hab sie!
Ist aber eigentlich ja auch egal. Entscheidend ist der Zuwachs insgesamt. Und da fällt auf, dass die Palme vor allem am Stamm enorm zugelegt hat. Da gibt es fast mehr Höhenzuwachs als in der Gesamthöhe. Das lässt sich ja recht genau an den Steinreihen der dahinter liegenden Mauer nachvollziehen. Was die Gesamthöhe angeht, so lässt sich hier halt auch ein Phänomen beobachten, das ich schon von meiner großen Trachy kenne: Je mehr sich die Krone „ins Licht“ bewegt, desto weniger vergeilt ist der Wuchs. Zwar sind die Blattstiele auch in diesem Jahr noch sehr lang. Aber im Vergleich mit dem letzten Jahr hat sich das Verhältnis Blattfläche/Stiellänge doch erkennbar ein wenig verschoben. Das ist zwar an sich eine sehr begrüßenswerte Entwicklung. Aber eben der Gesamthöhe nicht zwingend zuträglich. Meine große Trachy etwa hat „über alles“ in dieser Saison so gut wie gar nichts zugelegt. AmStamm aber fast 40 Zentimeter!
Hier mal noch ein paar Vergleichsbilder der Washi:
2018
2019
2018
2019
Ich kann sagen, dass ich mit der Gesamtentwicklung sehr zufrieden bin. Die wichtigste Erkenntnis im Bezug auf die Schutzmethode für mich: Die Pflanze steht am Ende der Saison nicht schlechter da als wenn die Krone komplett überwintert worden wäre. Wie die Bilder aus den vorangegangenen Posts zeigen, muss man nicht einmal so lange warten. Schon im Frühsommer stand da schon wieder eine recht ansehnliche Palme. Davon, dass man „die halbe Saison auf einen traurigen Stecken schaut“ kann also nicht die Rede sein. Und über die Saison hinweg holt sie den „Rückstand“ dann komplett auf. Ich bin recht sicher, dass sie auch bei komplett geschütztem Blattwerk in diesem Jahr nicht mehr zugelegt hätte.
Ich werde also gewiss wieder auf dieses wenig aufwändige und offenbar effiziente Grundprinzip zurückgreifen. Ob ich die Wedel dann, um Spitzen abzufangen, zusätzlich mit flott übergeworfenen Vliessäcken (und zusätzlichem Lichtschlauch) schütze, hängt davon ab, ob ich die Säcke anderweitig brauche oder nicht. Ich hätte aber, nach der Erfahrung aus diesem Jahr, auch kein Problem damit, mich wieder komplett auf den reinen Stammschutz zu verlassen.
Die gute alte Washikiste, hier in ihrem ersten Winter 2012,...
...habe ich jedenfalls gestern zerlegt. Nett anzuschauen, wie „die Kleine“ damals noch kaum aus dem 1 Meter hohen Fenster schauen konnte! Die Kiste kam mir damals unfassbar groß und überdimensioniert vor... Und heute habe ich „leider“ fast nichts mehr im Garten, was reinpassen würde, und deshalb keine Verwendung mehr dafür. Sehr wohl aber für den Platz, den die sommerliche Einlagerung jeweils erforderte.
danke für das Update! Ich finde, die Herangehensweise sehr aufschlussreich. Ich kann nicht beurteilen, ob die Washi bei einem Erhalt der Krone vielleicht doch noch ein wenig mehr zugelegt hätte. Jedenfalls ist der Zuwachs auch so deutlich und ab einer bestimmten Größe braucht man vielleicht auch nicht mehr das unbedingte Turbo-Wachstum. Ich denke jedenfalls, dass es prinzipiell so oder so ähnlich auch über viele Jahre hinweg funktionieren könnte. Und das deckt sich auch nicht nur mit den Erfahrungen aus Plovdiv, wo die Gärtner über viele Jahre hinweg nur relativ geringe Teile der Washi-Kronen über den Winter bringen...
Jedenfalls eröffnen sich so einige erfreuliche Perspektiven, wenn das mit der Überwinterung der Krone irgendwann zu schwierig werden sollte. Natürlich kann man es wie @Hubert sehr lange treiben. Aber es geht - gerade für große Palmen - offenbar auch sehr einfach. Einen dicken Washi-Stamm zu schützen, scheint mir nun nicht die ganz große Herausforderung zu sein. Deine Vorgehensweise ist sicher nichts für Palmen-Ästheten. Aber letzten Endes muss Jeder selber entscheiden, ob und welchen Einsatz man beim Winterschutz bereit ist zu treiben.
OT: Ich stelle mir heute schon vor, wie ich irgendwann mal ziemlich ratlos und unter Umständen auch körperlich nicht mehr so ganz auf der Höhe vor meinen Trachys stehen werde. Und auch da werde ich in den hier inzwischen zum Glück seltenen Jahren, die Trachys wirklich gefährlich werden können, überlegen, die Krone für einen Winter zu opfern, damit die Palme überleben kann. Immer noch besser, als irgendwann von der Leiter zu stürzen oder Konstruktionen zu verwenden, auf die Ägypter beim Pyramidenbau stolz gewesen wären. Habe ich mir bei meiner
Zitat von Stephan_M im Beitrag #102Ich denke jedenfalls, dass es prinzipiell so oder so ähnlich auch über viele Jahre hinweg funktionieren könnte. Und das deckt sich auch nicht nur mit den Erfahrungen aus Plovdiv, wo die Gärtner über viele Jahre hinweg nur relativ geringe Teile der Washi-Kronen über den Winter bringen...
Eben!
Das Ganze war letztlich auch mehr ein „Experiment“ im Hinblick auf die Jahre, die da noch kommen, als Antwort auf aktuell schon drängende Probleme. Natürlich wäre die im letzten Winter auch noch komplett schützbar gewesen. Wahrscheinlich sogar irgendwie nochmal in der Box. Aber in diesem Winter hätte sie da definitiv nicht mehr reingepasst. Es wäre also lediglich ein Aufschub gewesen.
Und das mit der „Ästhetik“ betrifft, nach meiner diesjährigen Erfahrung, ja lediglich die Zeit unmittelbar nach dem Winter. Die ersten vier bis sechs Wochen am Beginn der Wachstumsphase. Schon Anfang Juli stand da ja schon wieder eine Palme mit relativ voller Krone mit dem Frühsaison-typischen kompakten, kurzstieligen Wuchs. Von da an verabschieden sich erfahrungsgemäß bei Washi auch über den Winter geschützte Wedel nach und nach. Drei, vier „Generationen“ Blätter, wie bei einer Jub oder Trachy, wird man bei Washingtonia kaum je erleben.
Wenn man aber bedenkt, dass es dann irgendwann nur noch um „Sein oder nicht Sein“ geht, treten diese rein kosmetischen Erwägungen ohnehin in den Hintergrund. Wenn er jeweils den Verlust des Blattwerks inkauf genommen hätte, wäre z.B. Rudis prächtige Washingtonie so, mit mit einem Aufwand, der deutlich unter dem gelegen hätte, den er zum Schluss betrieben hat, wohl noch viele Jahre schützbar gewesen. Aber das war nun mal seine Entscheidung. Schade ist es allemal.
Was die Übertragung der Erkenntnisse auf andere Palmen angeht, so darf man vermuten, dass die Grünanteil-Verluste etwa bei Trachys oder Jubaeen bei weitem nicht so stark ausfallen würden. Washis vertragen halt am Blattwerk praktisch überhaupt keinen Frost! Während Verglasungen bei Trachys sich, wenn es wieder wärmer wird, in aller Regel wieder auflösen ohne dass der Wedel Schaden genommen hat, ist nach meiner Erfahrung bei Washingtonien alles, was einmal gefroren war, unwiederbringlich hin! Oft sogar verziert mit unzähligen kleinen Schlitzen/Löchern. Da scheinen also mit recht zerstörerischer Wirkung Zellen zu platzen. Auch bei mir wird wohl irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ich in der Verlegenheit sein werde, diese Vermutung an der Jub zu verifizieren. Aber dazu muss sie ja nun erstmal zu groß für die 3,60m-XXXL Bags sein. Bis dahin, habe ich, bei aller Liebe, aber vermutlich noch ein bißchen Zeit. Wenngleich auch sie sich in der zurückliegenden Saison ganz ordentlich gemacht hat, bleibt da schon noch ein guter Meter...
..und das in einer „Lebensphase“, in der es immer noch erst einmal eher in die Breite geht.
Doch! Und zwar mit einer Seilzugkonstruktion, 4 lange Kanthölzer mit Umlenkrollen, da wird das Dach hochgezogen, auf die Unterkonstruktion gesetzt und oben zugeklappt.