Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
Zitat von Olli im Beitrag #14Allerdings hat die Phoenix eben auch nicht die Null-Grad-Grenze und Jub nicht die -16°C Grenze.
Nein, dass es sich bei diesen -15-16, mit denen Jub teilweise immernoch verkauft wird, zumindest, was die hiesige Freilandhaltung angeht, um einen reinen Phantasiewert handelt, darüber besteht wohl inzwischen breite Einigkeit. Händler, die sowas mit Pflanzen, die ein paar hundert Euro kosten, immernoch machen, sollte man die Dinger auch um die Ohren schlagen.
Seriöse Händler, wie Forenmitglied Anton, fügen solchen Maximalangaben zumindest einen Zusatz wie etwa „Jubaea chilensis gedeiht gut in gemäßigten Zonen, und ist sehr kälteresistent und kann selbst als Jungpflanze mittlere Fröste unbeschadet überstehen wobei in jedem Falle zu einem angepassten Winterschutz zu raten ist, der Natur kann man nie trauen.“ hinzu.
Realistisch betrachtet, kommt Jubaea wohl mit Temperaturen knapp unter -5 noch recht gut klar, auch wenn es ein paar Tage am Stück geht. Meine Beiden haben etwa den Märzwinter 2013, der für hiesige Verhältnisse wirklich ein richtiger Winter war, ohne Schutz völlig unbeschadet überstanden. Damals waren sie Temperaturen bis um die -8 ausgesetzt und einer Phase von fast drei Wochen, in der echte Winterbedingungen und sogar kurz Dauerfrost geherrscht haben. Das ist bisher meine Referenz:
Mit einer Phoenix hätte ich das nicht versuchen wollen.
Und damals wurden tiefere Temperaturen über eine längere Zeit toleriert als im letzten Winter. Damals stand das Wachstum aber, nach einem frühen Kälteeinbruch, bereits seit Ende Oktober, währen im letzten Winter alles bis über Weihnachten hinaus munter weiter „gewachsen“ ist. Ich denke, es kommt also auch sehr entscheidend auf die Rahmenbedingungen an.
ich habe sowohl phoenix als auch jub frei ausgepflanzt in Kroatien. dort werden es üblicherweise im winter -6 , in sehr harten wintern auch mal -9. bei meinem ersten Versuch vor 17 jahren sind mir meine kleinen Supermarkt phoenix alle bis auf eine nach 2-3 Wintern eingegangen, hatten da so eine Größe wie deine, stephan. beim zweten versuch hat blätter hochbinden ausgereicht, um sie ungeschützt durch den Winter zu bringen. evtl. leichte Frostschäden an den blattspitzen, mehr nicht.
die jub hat noch nie was gehabt, die habe ich aber noch nicht so lange. als baby jub ausgepflanzt, wächst gut und gar nicht so langsam. kann jetzt nicht gerade behaupten, dass die gleich große phoenix viel schneller wachsen würde.
also für mich sind beide schön, aber in Deutschland würde ich eher die jub nehmen. die billige Anschaffung der phoenix machst sich schnell bei Beheizung und winterschutz Aufwand bemerkbar. da kommt die anfangs teure jub doch am Ende billiger.
lg silvia
je mehr Palmen man pflanzt, desto weniger Platz bleibt für Unkraut übrig
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo Stephan_M,
ich bin im Frühling fast auch vorsichtiger als im Herbst und eine kräftigere - nicht zwingend größere - Freiluftpalme (auch im Kübel), die im Herbst langsam an kältere Luft gewöhnt wird hält natürlich mehr aus als eine frische Baumarktphoenix.
Hallo Stephan Trier und Silvia
ich denke auch, dass eine Jub diese Temperaturen gut aushält, zumal es lt. den Tabellen ja kaum Dauerfrost gab. Damit sind wir dann auch bei Silvia, wo diese Temperaturen auf einer kroatischen Insel wohl meistens auch sehr kurzzeitig auftreten. Das erklärt auch das Durchhaltevermögen der Phoenix an diesem Ort, die ja nun überhaupt keinen Dauerfrost mag, aber z.B. von Arnold wohl auch erst ab -6°C beheizt wurde.
Hallo zusammen. Ich wollte hier nur mal kurz einen Erfahrungsbericht über die Frosthärte (nicht Winterhärte) von Phoenix und Jubaea berichten: Als im Februar 2012 die Sibirische Kälte nach Europa kam ( es war sogar in meiner Garage Wasser gefroren), hatte auch Norditalien eine außergewöhnliche Kälte zu verzeichnen. Ich habe im Mai 2012 dann eine Reise nach LUGANO gemacht und die Villa Hellenum besucht. Dort befinden sich 4 oder 5 ältere Phoenix und die hatte deutliche Blattschäden, die zum Teil abgeschnitten wurden. Die Jubaea (kleiner als die von Rolf) hatte NIX. Keinerlei Schäden. Und als Tmin sagt wetter-online minus 12 Grad Nachts (http://www.wetteronline.de/wetterdaten/l...th=02&year=2012). Somit ist bewiesen, dass P. canariensis zwei-stellige Minus überleben kann und einer J.chilensis minus 12 Grad nix ausmachen.
ja genau das ist es bei der phoenix. tiefere temp kurzfristig machen nichts aus, aber einige tage dauerfrost (auch wenn es nicht zweistellig war) haben meine damals gekillt
lg silvia
je mehr Palmen man pflanzt, desto weniger Platz bleibt für Unkraut übrig
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo,
danke für die Beiträge und Berichte. Da müsste man nochmal genauer hinschauen, wo die Wetterstation Lugano steht und wo die Phoenix stehen. Mehrere Nächte in dem Temperaturbereich sind für Phoenix schon eine Ansage. Ich könnte mir vorstellen, dass die Palmen vielleicht doch mikroklimatisch günstiger stehen und einige wenige Frostgrade weniger abbekommen haben. Sicher sagen kann ich das aber natürlich nicht. Selbst Stähler/Spanner, die ja meistens rekordverdächtige und wenig empfehlenswerte Härteangaben machen, sehen die Phoenix "nur" kurzzeitig bei -10°C.
Hab gerade nochmal nachgesehen: Also 17 Frostnächte, davon drei hintereinander unter -10°C und ein paar Tage Dauerfrost, wobei das in der Sonne besser ausgesehen haben mag. Also das ist schon eine Ansage und ich vermute halt, dass die Phoenix doch leicht begünstigter als die Wetterstation stehen.
Hi liebe Leute Habe nun schon eine Weile mit gelesen. Ich möchte noch dazu fügen, dass sicherlich der eine oder anderen Anbieter es gerne übertreibt was die maximalen Minuswerte der Palmen angeht. Ich finde aber auch zu erwähnen, dass die Erwärmung der Tagestemperatur deutlich über Null und die damit verbundene Anzahl an Sonnenstunden am Tag dazu beiträgt auch mal eine Nacht mit tieferen Temperaturen zu überstehen. Ich könnte mir gut vorstellen das so die Winter von @cranberry72 auf der Insel sind. Bei uns ist der deutsche Winter eher grau in grau und nass. Es scheint nicht so viel die Sonne und der Boden bleibt kälter. Gruß Jubi
Zitat von Jubi im Beitrag #22Ich finde aber auch zu erwähnen, dass die Erwärmung der Tagestemperatur deutlich über Null und die damit verbundene Anzahl an Sonnenstunden am Tag dazu beiträgt auch mal eine Nacht mit tieferen Temperaturen zu überstehen.
Ja, zumindest ist das wohl die Erklärung für die für hiesige Freilandhaltung völlig utopischen Frosttoleranzangaben für Washingtonia. Wenn es in den heimischen Wüstenregionen in abflussfreien Senken nachts vielleicht tatsächlich mal -8 oder -9 Grad kalt wird, dann mag sie das überleben, weil es tags drauf wieder über 10 Grad plus hat und die Sonne scheint. Darauf wird man hier nach einer Nacht mit -9 vergeblich warten. Zudem kann man am Heimatstandort von einer über das Jahr fast unveränderten Tageslänge ausgehen, was in dem Fall sicher auch einen erheblichen Einfuss haben wird.
Für mich sind die Frostgrenzen von -10 Grad für die Phoenix und -15 Grad für die Jubaea verlässlich, wie eigentlich für die meisten anderen Palmenarten auch. Man muss ja immer in Betracht ziehen, dass es sich mehr um mediteranes Klima handelt in der Regel ohne Dauerfrost und auch um ausgewachsene Palmen, die diese Temperaturen überlebt haben. Überlebt, aber bestimmt nicht schadlos überstanden. Das alles herunter gerechnet auf eher junge Palmen in unserem kalt, nassen Klima sieht das natürlich wieder ganz anderst aus. So grob gesagt, nach meiner Meinung, kann man etwa 5 Grad abziehen, und man ist etwa da wo die Schäden beginnen.
Ich stimme Marcel da zu. Meine Jub habe ich bislang ein oder zwei Mal aktiv beheizt und das Thermostat war auf -8 Grad eingestellt. Die Jubaea hatte nicht einen Kratzer. Mehr als -10 würde ich ihr wohl auch nicht zumuten, solange ich sie schützen kann, -5 ist aber selbst hier kein Problem. Bei einer Phoenix wäre ich da schon am Zittern oder jedenfalls am Zweifeln, ob ich sie nicht doch schon schützen sollte.
Flos Pflanzen - Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes -
nur interessehalber und obwohl ich diese Grenzen bei meinen jungen und noch nicht etablierten Palmen sicher nicht austesten werde...
Thermostat Heizung an ab -8 Grad, Heizung aus bei Oder Dauerfrost bei - 8 Grad wie lange D.h. wie lange hat der Frost mit welchen Temperaturen auf die Jub eingewirkt Kannst Du auch noch mal sagen, wie alt / groß / lange ausgepflanzt die Jub bei Dir ist und wie sie ansonsten überwintert wird
Sorry für die vielen Nachfragen, ich werde mich da auch selber rantasten. Aber die Infos finde ich in diesem Zusammenhang wichtig...
Jaja, kein Problem. Ich dachte schon, das sei etwas zu generell gehalten. Also die Winter sind bei uns sehr feucht, 90%+ LF ist eher die Regel als die Ausnahme, es gibt sehr viel Nebel. Ausgepflanzt habe ich sie nach dem harten Februar 2012. Damals war es auch hier tage- bzw. wochenlang unter Null. Kälter als ca. -15/-16C war es aber (in meinem Garten) nicht. Trotzdem, bis auf eine, waren hier in der Gegend sämtliche ungeschützten Trachys hinüber. Seitdem gab es hier keine längeren Dauerfrostperioden mehr. Die Tiefsttemperatur war ca. -12 Grad. Es kam/ kommt aber schon ab und zu vor, dass die Temperaturen tagelang kaum über 0 klettern. Jedenfalls hat es so bisher gereicht, dass ich die Jubaea bei Bedarf zusammengebunden habe und mit zwei Lagen Vlies plus so einem Popupzelt geschützt habe. Das Heizkabel lege ich jeweils auf die erste Lage Vlies. Das Thermostat schaltet sich bei -8 ein und bei -5/6 wieder aus, ich bin mir gerade nicht mehr sicher. Viel länger als eine Nacht wird die Jubaea den -8 wohl nicht ausgesetzt gewesen sein. Hier noch zwei aktuelle Fotos. Ich habe leider die Anzahl Wedel nicht gezählt.
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Flo, deine Jubaea sieht echt super aus! Ich hatte auch mal eine, aber die kam nie so richtig in die Gänge. Die hatte ich vor etwa 10 Jahren da wo jetzt die yatay x jubaea ist.
Hallo Marcel Trotz der Vorzüge der Jubaea würde ich jetzt im Nachhinein auch eine Hybride pflanzen, wohl eine JxS oder auch die Yatay x Jubaea, aber die hat es ja in Brissago auch schön:-).
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