Vielen Dank,

stimmt, wobei ich nicht glaube, dass ein Sanddorn oder ein Feldahorn das Klima dort nicht auch genösse, bei der Fichte bin ich dann aber auch eher unsicher.

Aber erstens haben die dort ganz andere Möglichkeiten und hinzu kommt zweitens, dass die mitteleuropäische Flora ja auch neophytisch wäre, und man will ja auch ein paar einheimische Sachen dort pflanzen, auch wenn der ökologische Aspekt nicht im Vordergrund steht.

In Miami gibt es keinen Winter in dem Sinne.
Daher sind laubabwerfende Bäume wohl eher Fantasie des Autors.
Der kälteste Monat hat eine Durchschnittstemperatur von 21°.Das gibts in vielen Orten Deutschlands nicht mal im Hochsommer.

Ja das Klima in Miami ist definitiv humid (ist aber eben auch ein sehr weiter Begriff) keine Frage, aber ob das Bäumen reicht um trotzdem genug zu transpirieren ist eine andere Frage und kommt wohl auf die Baumarten drauf an, bei den genannten bezweifle ich das, gerade auch mit salzigen Winden...

Beim Ariditätsindex musst du schon die Definiton anschauen und nicht eine Weltkarte überfliegen ;) , es muss auch nicht als Arid gelten dass die Pflanzen trockenstress leiden... Sowieso ist es fraglich ob die genannten Bäume bei den heissen Temperaturen noch gross wachsen wie du sagst...

Ist eigentlich eine interessante Diskussion, aber bitte ohne Emotionen.

Zitat von Aramis im Beitrag #18

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Ja das Klima in Miami ist definitiv humid [...]

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Hallo Bisaflor,
das Klima besteht mehr als nur aus ein paar Min Max Werten und der Niederschlagssumme.
1. Auch wenn es dort hohe Niederschlagsmengen gibt, ist die Verdunstung eine ganze andere als am 50. Breitengrad.
Die Sonne hat eine ganz andere Einstrahlung und die durchgehend hohen Temperaturen erzeugen eine ganz andere Bodentemperatur.

2.Laubabwerfende Bäume brauchen für deren Kreislauf eine Winterruhe, sein ganzer Vermehrungszyklus ist auf das aufgebaut. Feldahorn hat selbst im mediterranen Raum (ausser in Hochlagen) kaum Überlebenschance obwohl es dort weitaus kälter ist als in Miami.
Genauso wie Wein in zu südlichen Lagen nicht mehr wächst.

Man sieht ja selbst bei Fichten, dass eine Erwärmung um 2° im Jahresmittel große Probleme schafft. Der Boden wird trotz gleicher Niederschlagsmengen trockener. Es stresst die Bäume und sie können sich nicht mehr gegen Schädlinge wie Borkenkäfer behaupten und gehen im großen Stil ein.

Das bei einer Änderung der Jahresdurchschnittstemperetaur von 2°!!!!
Feldahorn wächst üblicherweise in Gebieten mit 6-10° Jahresdurchschnittstemperatur und Miami hat 24,6° und das am 25 Breitengrad.
Ich glaube da muss man sonst nichts erklärendes mehr hinzufügen.

3.Man sieht ja dass sogar Trachycarpus fortunei eine gewisse kühle Jahreszeit braucht, Eddie in Thailand hätte eine gepflanzt die dort nicht überlebt hat.

Auch kannst du bei den selben Minimas im Norden nie das gleiche pflanzen wie deutlich südlicher, da viele Faktoren für Pflanzen ausschlaggebend sind.
Zum Beispiel können viele Arten ohne entsprechender Wäresumme nie die volle Winterhärte aufbauen.

Moin Rene,

klingt prinzipiell alles logisch was du sagst , nur hätte das auch jeder über die Überwinterung einer Wollmispel hierzulande gesagt und es geht trotzdem.

Ich würde tatsächlich gerne ein Experiement sehen, ein Feldahorn gepflanzt, das ganze Jahr gegossen und gepflegt und dann der Temperaturen wegen eingegangen, weil er weniger wasser aufnahm, als er verdunstete. Vielleicht finde ich ja mal ein Derartiges.

Ob laubabwerfende Pflanzen zwingend eine Ruhephase benötigen, würde ich nicht unbedingt teilen, bei den meisten hängt das Laub dann einfach länger daran, wenn es klimatisch möglich ist.

Aber es sind auf allen Seiten rein theoretische Ideen, es käme auf einen Versuch an, um etwas davon verifizieren zu können. Ich denke, dass die heimischen Bäume hierzulande, welche aus Persien und Südeuropa kommen, (Die Rotbuche gibt es hier seit weniger als 10000 Jahren) weitaus wärmetoleranter und trockenresistenter sind, als man annehmen möchte, besonders, wenn sie eingewöhnt sind.

Hallo @RePu_Wolfgangsee,

vor gut 20 Jahren waren wir im Januar in Miami. Neben warmen Tagen mit gut 20°C hatten (leider) auch einige Tage mit ca. 10 °C Tageshöchsttemperatur - das war für uns auch überraschend.

Gruß

Lutz

Zitat von Bisaflor im Beitrag #23

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Moin Rene,

klingt prinzipiell alles logisch was du sagst , nur hätte das auch jeder über die Überwinterung einer Wollmispel hierzulande gesagt und es geht trotzdem.

Ich würde tatsächlich gerne ein Experiement sehen, ein Feldahorn gepflanzt, das ganze Jahr gegossen und gepflegt und dann der Temperaturen wegen eingegangen, weil er weniger wasser aufnahm, als er verdunstete. Vielleicht finde ich ja mal ein Derartiges.

Ob laubabwerfende Pflanzen zwingend eine Ruhephase benötigen, würde ich nicht unbedingt teilen, bei den meisten hängt das Laub dann einfach länger daran, wenn es klimatisch möglich ist.

Aber es sind auf allen Seiten rein theoretische Ideen, es käme auf einen Versuch an, um etwas davon verifizieren zu können. Ich denke, dass die heimischen Bäume hierzulande, welche aus Persien und Südeuropa kommen, (Die Rotbuche gibt es hier seit weniger als 10000 Jahren) weitaus wärmetoleranter und trockenresistenter sind, als man annehmen möchte, besonders, wenn sie eingewöhnt sind.

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@Vinc

Kannst du mir eine Quelle nennen, welche den Feldahorn bei einem Klima sehr ähnlich oder identisch wie Miami zeigt, welcher auf Grund dessen eingeht? (Sonneneinstrahlung und was da noch für Ideen hervorgebracht werden)

Ansonsten hat dein Kommentar für mich keinen Wert, da er weder meine Fragen beantwortet, noch wirklich widerlegt.

Und die Rotbuchen können nicht den Hitzewellen nicht standhalten, sondern der verstärkt ausbleibenden Regenfälle bei gleichzeitigen Bodenbedingungen einer "außergewöhnlichen Dürre", was in Miami z.B. nicht gegeben ist. Man könnte es schlichtes Vertrocknen nennen. Ansonsten hätte ich gerne eine Erklärung, warum die Buche durch "Hitze" Schaden nähme und wie das biologisch konkret abläuft, vielleicht auch mit einem Konsensverweis von Ökologen, dadurch wird ja Wahrheit begründet oder wie das verstanden werden soll.

@Bisaflor
Ich vermute dir fehlt einfach die Praxiserfahrung bei der Kultur mit Pflanzen aus temperaten Zonen in eher zu warmen Regionen. Viele temperate Arten, insbesondere auch kommerziell zu nutzende, benötigen eine Mindestmenge an kalten Phasen unter 7°C, sogenannte "chill hours", um sich einerseits generativ vermehren (fruchten) zu können und andererseits über Jahre ihren natürlichen Rhythmus aufrechterhalten zu können.
Es gibt unzählige Gartenratgeber (meist engl./span. Sprache), die Listen darüber führen, wie lang eine Kältephase sein muss, damit bestimmte Obstbaumsorten anbauwürdig sind. Ähnliches gilt für die Forstwirtschaft.
Ich kann selbst kaum klassische deutsche Obstsorten wie die Mehrzahl der Äpfel, Zwetschgen, Kirschen an der Algarve erfolgreich kultivieren. Bei Birnen, Quitten u.ä. gibt es da schon mehr Kandidaten.
Eine deutsche Kirschsorte kann ich zwar anpflanzen an der Algarve, sie bleibt aber dort immergrün, blüht nie und wird nicht älter als wenige Jahre. Im Norden Portugals gibt es aber kommerziellen Kirschanbau, weil dort mit den passenden Sorten und mehr Winterkühle (chill hours) die Kultur funktioniert.

Ich habe auch einige Jahre Erfahrungen gesammelt mit dem Testen dt. Birnensorten oder Quitten (Markgräflerland) an der Algarve,
die aber nur teils erfolgversprechend sind.

Himbeeren und Haselnüsse werden in bestimmten 'neuen' Sorten in Baumschulen der Algarve als besonders erfolgversprechende Varianten beworben. Leider hat bisher dort niemand mit diesen langfristig Erfolg.

Mein Tipp: nach chill hours schauen und informieren.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Chilling_requirement

Die Karte zeigt, dass insbesondere Miami regulär nicht auf chill hours kommt.

Bildquelle: https://www.tomorrowsharvest.com/plantin...es-chill-hours/

Zu dem angeführten Beispiel: Feldahorn wird in den USA als deutlich temperate Art (USDA WHZ 4-8) geführt, mit der Angabe, dass direkt maritim beeinflusste Standorte abträglich sind (Salztoleranz Boden und Luft).
https://pfaf.org/user/plant.aspx?latinname=Acer+campestre

Aus eigener Beobachtung gibt es wenige Baumarten, die als DEFINIERTE Art, wenn eventuell auch mit Unterarten (Subspezies) unterscheidbar, in Mittel- und Nordeuropa genauso dauerhaft gedeihen wie z.B. im Süden Portugals (tiefe, warme Lagen). Dazu zählen Schwarzerle, Weiden, Pappeln, Platanen, Magnolien, Blasenesche (Koelreuteria), Schnurbaum (Styphnolobium (Sophora)), Gleditsia, Maulbeeren und ein paar weitere.
Relativ oft beobachtet man einen trockenstressbedingten Laubabwurf ab Hoch- und Spätsommer. Dies ist insbesondere durch die hohe Lufttrockenheit begründet und betrifft auch Bäume an Standorten mit auch dann noch guter Bodenfeuchte. Im Gegenzug treiben diese Baumarten aber dort sehr früh durch ab Februar. Ein Paradebeispiel ist der Mandelbaum, der an der Algarve im Januar blüht, bis Juni mit vollem Laub überzeugt und ab Ende Juli eher tot als lebendig wirkt durch massiven Laubfall und Kahlheit ab Mitte August.
Vor allem bei autochthonen Baumarten, wie Erlen und Weiden, ist davon auszugehen, dass durch "Imprinting" über zig Generationen eine Selektion hin zu angepassten Individuen erfolgt ist. Daher wird voraussichtlich eine Verpflanzung von südlichen Exemplaren in nördliche Gebiete wenig erfolgreich sein.