Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
Da brauchst du dir denke ich keine Sorgen machen. Wenn sogar die ungünstiger gelegene Wetterstation Meran/Gratsch nur leicht unter -10 gemessen hat. Und die liegt nicht so günstig wie Exotenliebhaber vor uns schon berichtet haben: http://trachy.eu/cgi-bin/archiv.cgi?func...F0DEC2100740A75
Die Hanglage von Trauttmannsdorf ist deutlich besser.
Aber ich bin auch schon sehr gespannt auf Bilder von Stefan86.
Ich bin Boris und habe mir bei euch als passiver Forennutzer schon viele Tipps geholt und interessante Erfahrungberichte gelesen. Heute möchte ich euch mal von meinen Erfahrungen mit meinen Pflanzen in diesem Winter berichten.
Wir hatten hier in Bückeburg (auf halber Strecke zwischen Hannover und Osnabrück) acht Tage Dauerfrost mit nächtlichen Temperaturen im deutlich zweistelligen Bereich (bis -18) und reichlich Schnee. Letzteres dürfte dazu beigetragen haben, dass sich die Ausfälle trotz notdürftig organisierten Schutzmaßnahmen scheinbar in Grenzen halten.
Dellitantisch aber scheinbar effektiv: Offenbar völlig ohne Schäden hat meine vor zwei Jahren ausgepflanzte Trachy (Stamm etwa 70 cm) den heftigen Wintereinbruch überstanden. Dieser habe ich eine Art Zelt aus einer eher dünnen XXL-Flieshaube und einem Holzpfahl im Sonnenschirmständer gebaut. Der Wurzelbereich wurde mit einer ordentlichen Ladung Rindenhumus (nicht Rindenmulch) geschützt. Geheizt wurde das Konstrukt - je nach Außen-Temperatur - mit drei bis fünf Grabkerzen. Über die Flieshaube habe ich noch die Abdeckplane der Terrassenlounge gezogen, die das Zelt zumindest seitlich nicht voll umschlossen hat. Das dürfte dazu geführt haben, dass ein gewisser Luftaustausch stattgefunden hat und sich kein zu großer Wärmestau bilden konnte. Laut Funk-Thermometer am oberen Ende des Stammes ließen sich die Werte so auf -4 bis -8 Grad bei nächtlichen Außentemperaturen von -14 bis -18 Grad erhöhen. Tagsüber bei Sonne und Frost, stieg die Temperatur im Zelt auf (deutlich zu warme) +7 Grad an. Da wurden drei von fünf Grabkerzen vorübergehend ausgepustet. Fazit: Würde ich genau so wieder so machen! Die Blätter der Trachy sehen genau so aus wie vor dem Frost. Ein hoch auf die Grabkerzen, Heizkabel wäre meines Erachtens zu schwach gewesen.
Dellitantisch und nicht so effektiv: Mangels Schutzmaterialien (Baumärkte zu und seit zehn Jahren nicht so kalt) entschied ich mich, meine ausgepflanzte Trachy-Wagnerus (Stamm 1,70 Meter, auch vor dem Frost keine Schönheit) mit einem Ski-Sack zu schützen. Der lang vor Jahren einem Audi bei und passte von der Länge her genau. Also Blätter mit Spanngurt geknebelt, Ski-Sack drüber gestülpt und versucht mit einem Band dicker Lupo-Kissen für etwas Abstand zwischen der Krone und dem Skisack zu sorgen. Auch hier wurde das Wurzelwerk mit einer guten Ladung Rindenhumus geschützt und es kamen erneut Grabkerzen zum Einsatz. (89 Cent im Restposten-Laden). Diese stellte ich unten mit in den engen Sack, und zwar so, dass nichts Feuer fangen konnte). Allerdings hatte ich bei diesem Konstrukt von Anfang an ein schlechts Gefühl, was sich nach dem Auspacken bestätigen sollte: Sämtliche Blätter sehen ziemlich übel aus, rissig, dunkel grün und erst ziemlich matschig. Schon nach drei Tagen verfärbt sich das Ganze Richtung braun und ich gehe von einem totalen Blattverlust aus. Der Speer sitzt (noch) fest, macht aber auch einen ungesunden Eindruck. Fazit: Wahrscheinlich hat eine Komination aus Feuchtigkeit und zu viel Kält am oberen Ende der Ski-Sack-Konstruktion die Krone erledigt. Dass ich irgendwann kleine Lüftunglöcher hineingestoßen habe, hat nicht ausgereicht. Der Stamm und das Herz haben mit ein bisschen Glück überlebt.
Gar kein Schutz und (offenbar) keine Schäden: Bei der Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix / Stamm etwa 15 cm / im Beet ausgepflanzt / keine Schönheit) habe ich gar nichts unternommen. Diese musste sich mit einer 25 cm hohen Schneedecke zu ihren Füßen zufrieden geben und hat den Dauerfrost anscheinend so gut überstanden. Bisher sind keinerlei Schäden an den Blättern zu erkennen. (Die waren schon vor dem Winter eingeknickt, teilweise gelb und fleckig). Fazit: Frost bis 18 Grad scheint der Nadelpalme tatsächlich nicht viel auszumachen.
Riesige Sauerei: Der Versuch, die gekürzten Scheinstämme der Musa Basjoo durch den Winter zu bringen, ist völlig in die Hose gegangen. Bei Minus 18 Grad hat sich die Konstruktion aus einem Holzrahmen-Komposter, viel Laub, einem (schwachen) Heizkabel, sowie einer dicken Decke auf einem Regenschirm als Dach als ungeeignet erwiesen. Die gefrorene Flüssigkeit hat die Stämme bis zum Boden doppelt so dick werden lassen, sodass sie geplatzt sind. Da ist höchstens bei einem noch was zu retten, es dürften sich aber aus dem Boden neue Triebe bilden. Den ganzen Komposter abzubauen und alles zu entsorgen macht keinen großen Spass. Fazit: Im nächsten Winter überlege ich mir (hoffentlich mit eurer Hilfe) was anderes.
Mediteranes Feeling im Haus: Diverse größere Kübel-Trachys, Washis und eine Vulcano habe ich angesichts der drohenden Kälte notgedrungen ins Haus (kein Keller) geholt. Dies wurde mit einem sofortigen und rasanten Wachstumsschub quitiert. Ich plane, sie am Wochenende (dann sind +18 Grad angesagt) wieder nach draußen zu befördern. Dann ist der Übergang von warm zu kalt vielleicht kein so großer Schock für sie.
Durchgefroren im Gartenhaus: Eine größere Trachy im Maurerkübel musste ins Gartenhaus, der Kübel war schon nach gut einem Tag steinhart gefroren und blieb auch so für etwa neun Tage. Stamm und Krone hatten es tagsüber durch die Sonnenwärme im Gartenhaus sehr warm. Ich hoffe, dass keine Frosttrockheit einegtreten ist. Im moment sieht das gute Stück vollig unbeschadet aus. Bleibt ads wohl so?
Anbei noch ein paar Fotos der beschrieben Kandidaten. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel erzählt... Über Tipps und Einschätzungen würde ich mich freuen!
Boris Bbg
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo, bei mir mehr war Anfangs auch alles sehr provisorisch. Toll das du einige Pflanzen retten konntest. Warum hast du denn die Basjoo schon ausgepackt? LG Reiner
Zitat von dintel im Beitrag #50Hallo, bei mir mehr war Anfangs auch alles sehr provisorisch. Toll das du einige Pflanzen retten konntest. Warum hast du denn die Basjoo schon ausgepackt? LG Reiner
Hallo Reiner, Ich habe die Basjoo schon ausgepackt weil ich neugierig war und schon befürchtet hatte, dass da nicht mehr viel zu machen ist. Jetzt kann ich die Scheinstämme weiter kürzen und schauen, ob noch irgendwas zu retten ist. Sollte es noch mal frostig werden, gibt es einen nicht so aufwendigen, neuen Schutz. Noch so eine eiskalte Phase wird ja hoffentlich nicht mehr kommen. LG
Hallo nun ist das gröbste hoffentlich überstanden und ich habe es heute dann auch mal geschafft die Palmen auszupacken. Die Chamaerops waren etwas eingepackt und komplett mit Schnee abgedeckt. Die sehen aus als wäre nichts gewesen. Die Trachys hat es ganz schön erwischt. Sie hatten einen Lichterschlauch, Fließ und Luftpolsterfolie als Schutz. Beim Auspacken roch es leider schon sehr nach Heu. Die Blätter waren bei den Temperaturen nicht mehr zu retten. Ich hoffe sie überleben wenigstens und treiben wieder aus. Temperaturen hatten wir mehrere Nächte unter Minus 15 und maximal war es bestimmt auch unter 20 Grad. Naja seht selbst. Und hier die Trachys Im Inneren sieht es noch grün aus. Dann hoffen ich mal das es erstmal mild bleibt. Was kann mann den Palmen jetzt noch zumuten? Gruß André.
Zuerst eine Frage: Dein Post kommt für mein Empfinden ein wenig schroff daher...keine Anrede, so viele (vorwurfsvolle?) Fragezeichen. Ich hoffe, doch, dass ich das nur missverstehe und nicht schwupp di wupp auf die Anklagebank gekommen bin „Internationaler Exoten Gerichtshof“ oder so etwas ähnliches
Der Farn hat einen Stamm von gut 50 cm. In den Posts weiter unten steht auch etwas zur Beheizung. Mit dieser Methode habe ich immer alles über den Winter gebracht.
Nein, eine Kontrolle von außen habe ich bei keinem meiner Schutzbauten, außer der Temperatur, die ich am Thermostaten ablesen kann.
Wie sieht es denn bei Dir im Garten aus? Hoffe doch alles OK!
Viele Grüße, Horst 🌴
Die ganze Welt in meinem Garten - Carl Schell Handle niemals gegen die Natur - Thomas Hanbury
Hallo, ich noch mal, gut sehen aus meine beiden großen Yucca rostrata. - alles hübsch als wär nix gewesen.
Rhapidophyllum hystrix: die große und die kleine sind beide unbeschadet (zumindest heute sieht das so aus). Hatten Stammschutz + Vliessäcke über die Kronen.
Ganz erstaunlich: passiv geschützt habe ich zwei Chamerops argenta (cerifera). Eine hat mehrere Vliessäcke erhalten, die andere Vliessäcke + 2 Laubsammler darüber. Die beiden sehen deutlich besser aus, als die Trachys. Das hatte ich so nicht erwartet...
Den Rest werde ich erst am Wochenende auspacken können. Bin gespannt.
Viele Grüße, Horst 🌴
Die ganze Welt in meinem Garten - Carl Schell Handle niemals gegen die Natur - Thomas Hanbury
Hallo Boris und willkommen in unserer Runde! Ich habe bis 1999 zehn Jahre in Lindhorst (Nahe Stadthagen) gelebt und war natürlich auch öfters in Bückeburg. Was deine Exoten angeht würde ich sagen, nur die Palme auf Foto 2 sieht nicht gut aus, alles Andere scheint o.K. zu sein. Die Musa Scheinstämme würde ich erst mal so lassen wie sie sind. Erst wenn sich nix mehr tut, kannst Du sie runterschneiden. So schlecht sehen die doch nicht aus, oder täuscht das?
beheizung bei dickies habe ich früher immer ab ca. -3 geschaltet. immer mit heizlüfter gearbeitet, weil dieser die luft auch nach unten verteilt. die wedel sind nach einer beheizung aber meistens braun nachher, da sie dann wohl zu wenig luftfeuchtigkeit bekommen. das mögen sie nicht, aber das ist im grunde ja auch nicht schlimm, weil man im frühjahr meistens doch alle alten wedel abschneidet und die neuen schnell auslaufen... in den letzten jahren buddel ich unsere baumfarne vor frostperioden lieber aus, da mir der winterschutz zu aufwendig ist. stelle sie für diese wenigen tage im jahr dann in die garage und sobald es wieder frostfrei ist, kommen sie erstmal an den zaun gelehnt nach draußen, bis sie dann im frühjahr wieder in den boden kommen. das gefällt den wedeln wesentlich besser, da sie draußen dann genug feuchtigkeit im winter abbekommen. mener meinung nach ist es förderlich, die zeit des winterschutzes beim dicki auf möglichst kurze zeit zu begrenzen, da man sie im winterschutz meistens nicht gießen kann und der stamm zu sehr austrocknet, weil er keinen regen abbekommt.
bei uns im garten hoffe ich, dass alles gut gegangen ist. im grunde wollte ich die trachys nicht einpacken, weil hier ja anfangs nur eine nacht sehr kalt gemeldet war, aber als es dann immer länger kalt gemeldet wurde, mussten wir dann doch einen notschutz installieren. ein reguläres einpacken war nicht mehr möglich... tmin war bei uns eine nacht bei -14,2 ... 3-4 nächte um die -12/13... sonst unproblematisch ... vorteilhaft waren die 30 cm schnee... bei den tarchys sind die unteren ungeschützen wedel geschädigt mit zellplatzern und braunen stellen. die oberen scheinen recht gut durchgekommen zu sein. ich hoffe, dass sie alle durchgekommen sind.... aber ich sage immer.... abgerechnet wird immer erst im april.... erst dann zeigen die schäden ihr wahres gesicht...
am wochenende wird erstmal die garage geräumt... basjoos lasse ich noch zu..
Hallo zusammen, also ich schütze meine Musa basjoo seit ca. 15 Jahren auf die gleiche Weise. Ich baue einen 2m hohen Styroporturm und fülle den unteren Teil mit Laub auf. In der Regel bleiben die Scheinstämme damit erhalten. Am Dienstag habe ich mal nachgeschaut und musste feststellen dass die Scheinstämme komplett eingefroren waren. Da die Scheinstämme gestern immer noch gefroren waren habe ich den Turm komplett abgebaut und das ganze Laub entfernt. Die Scheinstämme waren bis auf 20 cm immer noch komplett eingefroren und das obwohl es schon seit Sonntag frostfrei bei mir ist. Die Isolierung hat also dieses Jahr nicht nur versagt, sondern auch noch den Frost im Inneren über Tage gehalten.
Unterhalb der 20 cm ist noch alles saftig grün. Auch Colocasia pink china und Canna lumbautum sehen noch recht knackig aus, obwohl sie nur mit ca. 15 cm Laub geschützt wurden. Da hat aber sicher auch der Schnee seinen Tiel zu beigetragen.
Guten Abend, Kurze Bilanz von mir..... Temperaturen auf 2 Meter Höhe bei mir im Garten, -8.6, -14.2, -10.8, -13.7,-12.9,-11.8 Schäden bisher..... bei einer Trachy sind die Wedel die am Vliessack anlagen geschädigt , die anderen und Phönix sehen bis jetzt ganz gut aus.... Genaueres wird sich erst in ein paar Wochen zeigen.
Hallo Hannes, danke für Deine ausführliche Antwort.
An die Option Heizröhre vs. Heizlüfter hatte ich auch gedacht. Ich meine: vielleicht wäre es dem Baumfarn mit einem Heizlüfter im Schutzhäuschen besser ergangen.
Nächstes mal nehme ich den Heizlüfter...
Viele Grüße, Horst 🌴
Die ganze Welt in meinem Garten - Carl Schell Handle niemals gegen die Natur - Thomas Hanbury