Zitat von Bisaflor im Beitrag #285

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es hat als gebietsfremde und sich nicht selbstständig ausbreitende Art keine Chance, nicht einmal am Rhein

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Ich meine, in einer nicht vom Menschen beeinflussten Fläche. Jede Birke, jede Salweide überwächst die Olive in Windeseile und der Frost haut die Jungpflanzen und Einjährigen erst recht um. Außerdem hat die Olive keine Chance gegen Brennessel und Co. Und im Wald wachsen, wie die Rotbuche, kann sie auch nicht, denn sie ist eine Lichtbaumart.

Oder übersehe ich etwas? Die Trachys sind ja recht schattenverträglich, deswegen können die in den Wirtschaftswäldern in der Schweiz und in Südtirol Unterholz bilden, aber Oliven?
Ich wüsste schlicht kein Terrain, in dem die Olive irgendetwas gegenüber konkurrenzüberlegen wäre, vielleicht irgendeine Schottergrube oder eine Panzerwüste, aber auch da wirds gut kalt. Eine in der Innenstadt neben einem beheizten Haus gewachsene Olive, ohne Konkurrenz ist natürlich nicht als Vergleich heranzuziehen. Ich sag ja auch nicht, dass Guppys jetzt heimisch sind, weil sie in Kraftwerksflüssen gedeihen.

Der Götterbaum ist z.B. ein Kanditat, der auch außerhalb der Städte invasiver wird, auch wenn sich zeigt, dass er dot häufiger auf die Mütze kriegt. Eine Olive stirbt jedoch schon wenige Meter von der Hauswand, wenn es Dauerfrost und tiefe Temps gibt.

Also wenn ich mir jetzt aus Samen eine Olive ziehe und die auf eine freie Fläche setze, die nicht bearbeitet wird, dann wird die Olive erstmal vom Gras/Brennessel überwachsen, und wenn ich sie freischneide, dann sät sich Salweide, Schwarzerle oder Holunder an und die machen 2m im Jahr vom Samen aus und wenn die Olive den Winter dann sogar noch überlebt, lebt sie im Mai dann spätestens nur noch von Reserven, da im Blätterdickkicht der Weiden und Erlen kein Licht mehr zu ihr kommt. Kann mir nicht vorstellen, dass das am Rhein so anders ist, nur weil der Mensch dort alles zu Kleinholz macht, können dort auch mal Tomatenpflanzen ohne Konkurrenz erwachsen.

LG Bisaflor

Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn jemand einen verwilderten Hektar in DE kennt, wo sich dominant Olivenbäume längerfristig ausbreiten und mir erklären kann, warum, werde ich meine Meinung revidieren. Bei Feigen weiß ich, dass die sich schon mal selbst ausbreiten, Feigen sind robust und schnellwüchsig und halten Frost aus, aber Oliven? Einjährige?? Muss ich sehen, sorry.

Hallo,
Ich wohne nicht in Darmstadt sondern in einem Vorort auf 200m. Mir sind hier 2012 Rosen und Sommerflieder erfroren, ungeschützt hätten das die Oliven sicher nicht überlebt. Die große Olive ist vom Discounter, vor knapp 10 Jahren ausgepflanzt und steht geschützt von der Ostluft recht sonnig, wurde im letzten Jahr am Stamm geschützt und die beiden Jahre vorher gar nicht.. Die Mauer ist gedämmt und über 2 Meter entfernt. Die andere Olive ist eine Hojiblanca sie ist schon etwas länger ausgepflanzt und wird relativ regelmäßig geschnitten, hat keinerlei Mauern in der Nähe, wird fast jeden Winter komplett geschützt. Während der Blüte ziehen die Oliven massenhaft Insekten an und im letzten Winter haben die Amseln die Oliven am Baum leergegessen. Ich habe jetzt auch schon mehrmals Oliven eingemacht. Der Zyklus zur Fortpflanzung ist also komplett. Mag sein das es für dich das Ziel ist hier Pflanzen anzusiedeln, war für mich aber nie ein Thema. Als Pionierpflanze wachsen nur wenige Pflanzen schneller wie eine Salweide. Ein Bekannter hat sich ein Weidentipi gebaut da sind tagsüber die Wespen drin und nachts die Hornissen, eher nichts für meinen Garten. In der Natur finde ich den Baum aber auch schön.

LG Reiner

Moin Dintel/Reiner,

Nein, Nein, als Zierbaum ist die Olive richtig gut, außerdem kann man ja auch die Oliven nutzen. Nicht jede Baumart muss sich in DE wohlfühlen und von selbst ausbreiten, dass wäre auch gar nicht immer gut, immerhin haben die heimischen Bäume ja auch ihren Platz hier. Und das ein regelmäßiger Schnitt erforderlich ist, um eine einigermaßen akzeptable Schutzlösung zu realisieren, erklärt sich von selbst. Das ist ja immerhin der Vorteil der Bäume gegenüber der Palmen, sie wachsen einem nicht übern Kopf sondern können immer klein gehalten werden, während die Palme quasi keinen Schnitt überlebt. Auch wenn ich selbst gar nichts gegen eine Ausbreitung der Olive hier hätte, da sie sicherlich eine Nische ausfüllt, ob der Trockenresistenz. In Brandenburg würde sie sich sicher toll machen und die ausgedorrte Landschaft begrünen, wenn der Frost sie nicht umhauen würde, der dort gar nicht mal so entspannt ist.

LG Bisaflor

Hallo zusammen,
weiter unten im Thread (Zwischenbilanz nach kaltem Winter (2))
habe ich Euch gezeigt, wie geschädigt meine Chamaerops argenta / cerifera ist und das ich hoffte, der Mitteltrieb regeneriert sich vielleicht. Das macht er!



Die Palme zeigt mir, wie regenerationsfähig diese Pflanzen sind. Die braunen, nun abgestorbenen, Wedel habe ich noch entfernt.

Meine kleine Trachy, die überlebt hat, hat mittlweile schon wieder so etwas, wie eine Krone.



Sie hat (gefühlt) sogar die „Große“ überholt, wenn auch diese schon wieder einen grünen Schopf entwickeln konnte.



Ein Resume: Hat meine Palme einen Winterschaden davon getragen, gebe ich ihr die Zeit um Wachstum zu zeigen. Alles was abgefroren ist, entferne ich. Kann ich „den Speer ziehen“ mache ich die Stelle sauber, halte sie trocken und helfe bei tiefen Wunden vielleicht mit Ravinol (früher Chinosol) etwas nach.

Motto: Gib’ sie eine Chance!

Hier 3 Bilder meiner ausgepflanzten und nur passiv geschützten Citrus meyerii:
Einmal relativ kurz nach den tiefsten Temperaturen des Winters (Tmin-11,2°C), dann zwei von heute. Auffällig ist, wie riesig die Blätter jetzt sind - bis zu 18cm Länge. Hat da jemand eine plausible Erklärung für? Werden jetzt die Früchte auch so riesig?

Gruß

Lutz

Hallo,
meine Chamaerops humulis argenta / cerifera regeneriert bemerkenswert schnell. Im Vergleich zum #291 (vom 20.06.21) hat sie ordentlich kleine Wedel geschoben.





Ich bin dankbar, dass meine C. cerifera „nicht den Löffel abgegeben hat“.

Hier mal ein Update meines grossen Sternjasmins:
nach dem Winter waren alle Blätter vertrocknet und zahlreiche Triebe abgestorben. Zu meiner grossen Freude regeneriert er aber wieder ganz ordentlich. Das Problem waren weniger die Tiefsttemperaturen (ca -10/11 an der Stelle) sondern eher die Kombination aus gefrorenem Boden und Morgensonne (steht voll ostseitig).
Ein Exemplar in der Nachbarschaft steht wesentlich exponierter, aber westseitig. Dieser scheint kaum einen Kratzer gehabt zu haben.
Schattieren wäre somit künftig für mich eine Maßnahme.

Grüsse,
Marc

Ich habe (ausgerechnet im letzten Winter mit Tmin -11,2°C) meine noch im Topf befindliche Ananasguave mit vielen anderen Topfpflanzen zusammen in meiner ''Pflanzenburg'' erstmalig draußen überwintert. Sie hatte einen kompletten Blattverlust, erholt sich aber gut.

Hallo,
aufatmen bei mir: die Krone meiner Trachycarpus fortunei regeneriert gut.



Hatte nicht damit gerechnet dieses Jahr wieder einen schönen Schopf zu erhalten.
Aber der Gute (ist ja ein Männchen) gibt sein Bestes und schiebt ordentlich Wedel!

Moin Lutz,

War bei meiner ähnlich vor ein paar Jahren, nach dem zweiten Winter trieb sie dann nunmehr nur noch aus dem Boden aus, seitdem überwintere ich sie im Keller oder Gewächshaus, auch, wenn die es eigentlich in meiner Region draußen schaffen sollte.

LG Bisaflor

Hallo Bisaflor,

das wundert mich, hattest Du doch selbst im letzten Winter nur Tmin -7,3 °C. Bisher habe ich sie zum Winter immer reingeholt, aber erst bei ca. -5°C. Das hat sie immer gut weitgehend ohne Blattverlust überstanden. Ist es meine Innenstadtlage? Ist der ausgesproch gute Windschutz? Ich gedenke sie deshalb sogar auszupflanzen, wird das immer wiederkehrende jährliche Pflanzen zum Winter in den Keller bringen doch zunehmend beschwerlicher. Deshalb würde ich mir heute auch nicht mehr einen großen alten und schweren Orangenbaum kaufen (solange ich kein Gewächshaus habe), wie ich es vor gut 10 Jahren gemacht habe. Da wiegt allein der Stamm bestimmt 20 Kg.

Viele Grüße

Lutz

Moin Lutz,

Vielleicht habe ich auch einfach ein "Weichei" erwischt, egal, habe nun jedoch einen neuen Versuch an einer Garagenwand gestartet, der klappen sollte. In der Nähe stehen über 2m hohe stark blühende Königskerzen, mal schauen wie der Winter wird.

Moin Bisaflor,

Ich vergleiche jetzt häufiger das Klima in Oldenburg mit dem in Wilhelmshaven. Da die Uni Oldenburg ja seit ein paar Jahren auch eine Wetterstation in WHV betreibt, ist dies ganz einfach.
Im Winter gehen die Temperaturen in WHV nachts meist (noch) weniger weit runter als in OL, aber ansonsten ist es bei Euch deutlich kühler. Ihr erreicht also nicht unsere Wärmesummen. Auch ist die Luftfeuchtigkeit bei Euch nahezu immer deutlich höher, und dann der Wind an der Küste....
Also, obwohl es WHV nur 55 km von OL entfernt ist, scheinen mir die Bedingungen doch deutlich unterschiedlich.
Den Versuch mit der Garagenwand würde ich auch wagen.

Gruß

Lutz