Zitat von Aramis im Beitrag #80

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Und trotzdem sind die Jubs in Locarno doch schon über 100 Jahre alt, die müssten da doch schon mal unter -10 gesehen haben?!

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Naja das kommt dort sicher nicht alle paar Jahre vor und dann ohne Dauerfrost was wir bei diesen Temperaturen leider meistens haben.

Zitat von Olli im Beitrag #78

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Zitat von Stephan_Trier im Beitrag #70

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Meine Antwort wäre aber eher eine Andere: In einer Region, in der Gefahr besteht, dass solch ein Monster, das ohne Schäden fast -10 an den Wedeln aushält, bis auf den blanken Stamm zurückfriert, sollte man ihm einfach das Auspflanzen ersparen!

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Also Rolf hat die jetzt ja schon etwa 20 Jahre. Von welcher Haltedauer gehst du denn z.B. bei deiner Washi aus?

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Hallo Olli,

Rolf hatte ich mit der zitierten Aussage auch ganz sicher nicht gemeint!

Auf die Frage nach der Washi würde ich zunächst einmal antworten, dass für mich Washi und Jubaea zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind:
Washi: Schnell massive Schäden an Altwedeln <-> Gute, schnelle Regeneration bis hin zur kompletten Krone innerhalb einer Saison
Jubaea: Speziell an Altwedeln sehr widerstandsfähig, Schäden zuerst an neu gebildeten Wedeln <-> Langsame Regeneration, nachhaltigere sichtbare Auswirkung von Schäden

Vor dem Hintergrund ist meine Aussage zu sehen, dass ich dort, wo die Gefahr besteht, dass (bezogen auf die Hypothese von PierreBB) bei einer Jubaea selbst die Altwedel-Krone komplett zurückfriert, von einer Ausplflanzung vielleicht eher absehen würde. Das würde nach meiner Erfahrung voraussetzen, dass die Temperatur über einen längeren Zeitraum in den sehr deutlich zweistelligen Minusbereich abfällt und auch tags nicht einmal in die Nähe der Nullinie gelangt. Das wäre ja dann aber sicher nicht nur in einem Jahr so. Und das würde zumindest mir dann auf die Dauer keinen Spaß machen.

Bezogen auf die Haltedauer der Washingtonia, lässt sich natürlich sehr schwer eine Aussage treffen. Was ich sagen kann, ist, wie lange ich mir in etwa zutraue, den Stamm nach der im letzten Jahr getesteten Methode zu schützen. Das sollte bis zu einer Stammhöhe von 2,5 bis 3 Metern relativ problemlos der Fall sein, wobei ich natürlich nicht genau sagen kann, wann diese erreicht wird. „Ein paar Jährchen“ sollten das aber schon noch sein. Und davon, dass die Methode auch in einem wirklich harten Winter erfolgreich sein wird, gehe ich aus. Der vorletzte Winter war bei uns vom Gesamtverlauf her kein ungewöhnlich Milder. Und, wenn ich die Temperatur im Schutz knapp über Null halte, ist es ja eigentlich egal, wie kalt es außen ist. Denn mehr als komplett kaputtfrieren kann die Krone ja nicht. Und das war auch schon im letzten Jahr der Fall. Es ist dann einzig eine Frage des Energieeinsatzes.

Was Jubaea angeht, gilt es wohl zunächst einmal den eigenen Anspruch zu definieren. Wenn einem eine makellose Krone wichtig ist, dann stimme ich Jörg zu, dass man unter -10 (über einen längeren Zeitraum) um einen Komplettschutz wohl nicht herum kommt. Wenn einen (wie mich) regelmäßig auftretende kleine Winterränder nicht weiter stören, kann man das deutlich lockerer handhaben. Diese kommen allerdings eher aus dem Inneren der Pflanze und betreffen an zwei oder drei Wedeln einige der Fieder. Etwas dramatischer war es nur in einem Jahr. Allerdings auch die kleinen „Schäden“ sind dann natürlich über drei bis vier Jahre sichtbar. Eben in der kompletten Zeit von der Neubildung des Wedels bis zu seiner Entfernung, die bei einer Jubaea sicher um den Faktor 3 bis 4 länger ist als bei einer Washingtonie. Allerdings gehe ich davon aus, dass speziell diese Schäden mit einem komfortabel beheizten Stammschutz weitgehend vermeidbar sind. Das habe ich bei Jubaea ja bisher noch nie gemacht. Das Meristem hat bisher immer exakt die gleichen Temperaturen abbekommen wie die Wedel.

Und zur „beabsichtigten“ Haltedauer? Was soll man da bei Jubaea sagen? Jedem von uns ist klar, dass a) die theoretische Lebenserwartung der Jubaea die Eigene um ein Mehrfaches übersteigt, und sie b) dabei Größen erreicht, bei denen selbst ein reiner Stammschutz nicht mehr möglich ist. Wie lange sie also „Gast im Garten ist“, hängt entscheidend davon ab, welchen Aufwand man zu treiben bereit ist. „Im Idealfall“ länger als man selbst. Die Größe, die eine Jubaea „in der Dauer eines Gätnerlebens“, also in 40-50 Jahren, erreicht, halte ich mit dem in den besseren Regionen Deutschlands notwendigen Aufwand für schützbar. Zumindest, wenn man über gewisse Zeiten mit einer etwas zerrupften Optik leben kann. Und so kann das bei Rolf doch, wenn sich der Stammschutz als erfolgreich erweist (wovon ich ausgehe), ohne weiteres nochmal die nächsten 20 Jahre gutgehen. Wieso denn nicht?

Ich räume ihr - um nochmal zum Ausgangsthema zurückzukehren - jedenfalls weit bessere Chancen ein, als den importierten Monstern, die - in der sicher nicht viel weniger als zehn Jahre dauernden Rückwärtswachs-/Etablierungsphase - vielleicht schon ein einziger harter Winter bei nicht optimalem Schutz aus den Schlappen hauen kann, weil sie ohnehin noch am kämpfen sind.

Zitat von Olli im Beitrag #84

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...aber dein Hinweis darauf, dass es mit einem reinen Stammschutz bei einer Jub nicht getan ist ist natürlich richtig. Die muss man in den meisten Regionen jährlich gut schützen und das hält mich aktuell ja auch noch von erneuten Experimenten ab.

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Ach so, und mein Hinweis ist dann offenbar um 180º missverständlich rübergekommen!

Ich gehe, im Gegenteil, durchaus davon aus, dass zumindest in den günstigeren Regionen Deutschlands bei Jubaea selbst in wirklich harten Wintern ein reiner Stammschutz ausreichend ist, sofern er entsprechend beheizt wird. Ob die Krone das dann unbeschadet übersteht, steht auf einem anderen Blatt, sollte aber für das Überleben der Pflanze nicht essenziell sein.

Zitat von spomke im Beitrag #14

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Gab es nicht auch in der Nähe von Köln auch 2 ziemlich große Jubaeas? Leben die noch?

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Ja, und sie sind offensichtlich gut angewachsen.
https://www.bilder-upload.eu/bild-83e79e-1590334343.jpg.html

Gruß,
Jörg