Hallo zusammen,

ich möchte mich in meinem ersten Beitrag hier im Forum (nach meiner Vorstellung) gleich mal mit einem Problem melden und hoffe auf Hinweise was schief gelaufen ist.

Ich habe mir im März letzten Jahres eine gesunde und grüne Jubaea gekauft und diese vollsonnig auf meinem Balkon gestellt mit dem Ziel sie dieses Jahr auszupflanzen. Jedoch hat sie über das gesamte letzte Jahr abgebaut und ist immer gelber geworden und die Fieder sind vertrocknet. Sie schob einen Speer, welcher nach dem öffnen dann von oben herab vertrocknete und aktuell hat sie einen neuen Speer, der zwar gelb ist, aber scheinbar nicht vertrocknen wird.

Nun zu den Randbedingungen:

-im März 2019 gekauft, bei erhalt der Pflanze normal grün
-Standort: Vollsonnig auf einem Balkon, kein ständiges hin und her/raus und rein räumen, sie blieb stehen wo sie war
-das Frühjahr hatte noch einige Kälteeinbrüche parat und Temperaturen von bis zu -5Grad in der Nacht und nochmal Schnee im Mai. Sie blieb stehen wo sie war.
-gedüngt wurde sie nicht von mir
-der April war bei uns sehr trocken und sonnig mit warmen Tagestemperaturen und kalten aber überwiegend frostfreien Nächten
-Ich habe auf ein immer feuchtes Substrat geachtet und staunässe vermieden. Der Terracotta Topf hat ein großes Loch im Boden, sodass Wasser abfließen kann
-über das Jahr hat sich der Speer nach oben geschoben und ist gelb aber baut offensichtlich nicht weiter ab
-Sie steht aktuell kalt aber frostfrei an einem Fenster zur Überwinterung, das Substrat ist leicht feucht.

Ich weiß nicht so richtig was ich falsch gemacht habe. Die Kälteeinbrüche mit einmal -5Grad über Nacht hätte sie meiner Meinung nach locker wegstecken müssen.
Das Substrat war offensichtlich leicht vorgedüngt, von mir gab es das ganze Jahr keine Düngergabe.
Im allgemeinen hat die Pflanze leider einen schlechten bis sehr schlechten Zustand, ich habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie sich wieder erholt im kommenden Sommer. Es ist nur schwierig für mich, da ich nicht weiß was ich falschgemacht habe oder was der Palme den Schaden zugefügt hat, somit weiß ich auch nicht wie ich gegensteuern soll.

Sollte ich die Palme im Topf erst einmal weiter kultivieren bis sie sich erholt, oder hat eine Auspflanzung im Mai Sinn, bzw. was ist förderlicher für die Regeneration?

[[File:Jubi März.jpg|none|auto]]




Der Speer ist von Handbreit (sorry aber im März habe ich es nicht gemessen) auf ca. 30cm herausgewachsen über das Jahr, viel mehr ist nicht passiert, außer dass die älteren Fieder abgebaut haben.

Eine Jubaea ist nicht so einfach zu halten wie zum Beispiel eine Trachycarpus. Um es kurz zu halten, entweder hast du die Jubaea übergossen, also zu oft gegossen und das Substrat nie trocken lassen, oder zu viel gedüngt, was in so einen kleinen Topf durchaus schnell passieren kann. Ich empfehle dir, die Jubaea dieses Frühjahr auszupflanzen, meistens erholen sich dann die Palmen besser als im Topf.

Na wenn, dann hat er zu wenig gedüngt. Auch vorgedüngte Erden sind nach 4-6 Wochen ausgelutscht und man muss dann wieder schauen.

Hallo und vielen Dank für die Antworten. Es kann sein, dass sie in der nass-kalten Phase im letzten Frühjahr etwas zu feucht für die geringen Temperaturen war, aber schädigt das eine Jubaea so nachhaltig?
Wie gesagt, gedüngt habe ich gar nicht, weil ich gelesen habe man sollte bei Jubaea sparsam sein mit dem Düngen. Auch wollte ich einem geschädigten Wurzelwerk keinen Dünger zumuten, das kann ja auch nach hinten los gehen. im Grunde habe ich sie behandelt wie meine getopfte Trachy. Die hat alles gut überstanden und durfte letztes Jahr in Freiheit kommen.

Ich bin mir eben nicht sicher mit dem auspflanzen. Ich kann mir vorstellen, dass die Palme sich in Freiheit mit einem optimalen Substrat und einem vollsonnigen Standort besser regeneriert, aber ob sie es schafft bis zum nächsten Winter ausreichend Reserven zu schaffen um diesen zu überstehen? Ich weiß es nicht. Ich wohne im thüringer Wald, ein (bisher) so milder Winter wie dieser wird sich hier, glaube ich, nicht so schnell wiederholen. Bisher hatte ich in meinem Garten ein absolutes Tmin von -6,8 Grad.

Meine sieht aktuell ähnlich aus, außer das nichts vertrocknet. Meine Vermutung ist auch, dass es zu feucht war. Meine hat einen relativ großen Topf für die Palmengröße. Daher war es vermutlich im unteren Drittel noch feucht, während es oben schon gut trocken war und dann natürlich wieder gegossen. Da werde ich in der kommenden Saison darauf achten, dass sie bis runter abtrocknet und dann gieße ich durchdringend.

Zitat von ChrisTH im Beitrag #1

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Nun zu den Randbedingungen:

-im März 2019 gekauft, bei erhalt der Pflanze normal grün
-Standort: Vollsonnig auf einem Balkon, kein ständiges hin und her/raus und rein räumen, sie blieb stehen wo sie war
-das Frühjahr hatte noch einige Kälteeinbrüche parat und Temperaturen von bis zu -5Grad in der Nacht und nochmal Schnee im Mai. Sie blieb stehen wo sie war.
-gedüngt wurde sie nicht von mir
-der April war bei uns sehr trocken und sonnig mit warmen Tagestemperaturen und kalten aber überwiegend frostfreien Nächten
-Ich habe auf ein immer feuchtes Substrat geachtet und staunässe vermieden. Der Terracotta Topf hat ein großes Loch im Boden, sodass Wasser abfließen kann
-über das Jahr hat sich der Speer nach oben geschoben und ist gelb aber baut offensichtlich nicht weiter ab
-Sie steht aktuell kalt aber frostfrei an einem Fenster zur Überwinterung, das Substrat ist leicht feucht.

Ich weiß nicht so richtig was ich falsch gemacht habe. Die Kälteeinbrüche mit einmal -5Grad über Nacht hätte sie meiner Meinung nach locker wegstecken müssen.

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Ich schließe mich teilweise den anderen Meinungen dazu an. Vermutlich liegt ein generelles Versorgungsproblem innerhalb der Pflanze vor. Eine Wurzelschädigung durch Verfaulen (ausgehend von vernässtem, kalten Stand) oder Fraßschäden (Wurzelläuse, Käferlarven) ist wahrscheinlich. Da du eigentlich kaum Wachstum in vorgedüngter Erde beschreibst, halte ich Düngermangel für eher unwahrscheinlich. Pflanzen versuchen bei Mangel i.d.R. die wenigen Ressourcen so umzuverteilen, dass ältere Blätter zugunsten neuer verfrüht abgestoßen werden. Wenn die Möglichkeit für einen warmen und hellen Standort besteht, würde ich die Palme zeitnah ausstopfen, den Wurzelstatus prüfen und eventuell kranke Anteile entfernen und dann mit genug Bodenwärme in neuem mineralisch betontem und leicht vorgedüngtem Substrat topfen. Sicher ist in dem Stadium Kompost die bessere Alternative zur Nährstoffversorgung als ein mineralischer Dünger. Die Pflanze kann sich dann nehmen was sie braucht. Insgesamt würdest du die suboptimale aktuelle Situation gegen eine verlängerte neue Vegetationsphase tauschen. Jubaea kann mit einem winterwarmen Stand besser umgehen, als Trachycarpus und die Tageslichtzeiten werden nun ja auch wieder signifikant länger.

Guten Morgen,

ich glaube nicht an zu wenig Dünger. Die Palme ist nicht so viel gewachsen. Also wenn der Dünger nicht beim Gießen ausgespült würde, dann hat sie auch kaum Dünger verbraucht.

Ich denke, dass ist einfach ein brutal abgestochenes Exemplar, dem es im viel zu kleinen Topf schwer fällt, sich zu etablieren. Pflegefehler, wie zu feucht gehalten, wirken sich entsprechend eher aus.

Im Frühjahr neu und groß Töpfen oder auspflanzen. Dabei Mal die Wurzeln anschauen und ggf. auch Auxin verwenden. Ich habe da ganz gute Erfahrungen gemacht.

Grüße

Stephan

Das hat sich Mal überschnitten. Guten Morgen @MarcTHR

Hallo und vielen Dank für die verschiedenen Meinungen.

Nach meinen Einschätzungen stand sie nur im Zeitraum Ende April/Anfang Mai zu nass für den damaligen Kälteeinbruch, über das ganze Jahr (welches ja eher trocken war) habe ich mich im Gießverhalten zurückgehalten. Ich habe die obere Erdschicht im Topf immer abtrocknen lassen, bemerkte jedoch immer an den Abzugslöchern ein eher nasses Substrat.

Zitat von Agave im Beitrag #6

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Hallo,
worauf das Schadbild zurückzuführen ist, kann man derzeit nur spekulieren. Wo hast die Palme denn her?

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Zitat von MarcTHR im Beitrag #7

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Wenn die Möglichkeit für einen warmen und hellen Standort besteht, würde ich die Palme zeitnah ausstopfen, den Wurzelstatus prüfen und eventuell kranke Anteile entfernen und dann mit genug Bodenwärme in neuem mineralisch betontem und leicht vorgedüngtem Substrat topfen.

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Zitat von Stephan_M im Beitrag #8

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Im Frühjahr neu und groß Töpfen oder auspflanzen. Dabei Mal die Wurzeln anschauen und ggf. auch Auxin verwenden. Ich habe da ganz gute Erfahrungen gemacht.

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Wenn es denn die Wurzeln sind, würde ich mit dem Auspflanzen warten, bis wieder ein gesunder, kräftiger Wurzelballen zur Verfügung steht, das wird bis Mai sicher nicht geschehen.

Viele Grüße Manne

Ich würde auch ein längerfristiges Aufpäppeln im Topf vorschlagen. Wenn die Wurzelmasse gering ist, genügt ja auch erst mal ein nicht so großer Topf. Dann besser noch einmal in der Wachstumssaison größer topfen, wenn sich ein neuer Wurzelballen etabliert hat. Dies steigert auch den Umpflanzerfolg, da wenige lange Wurzeln in tiefen/großen Töpfen auch leichter beim Ausstopfen abbrechen können. Mediterrane Palmen, wie auch Jubaea, neigen ja dazu erst einmal lange tiefe Wurzeln zu bilden, bevor seitliche Adventivwurzeln sprießen, da dann die resorbierende Funktion in größerem Maße übernehmen. Durch das Erziehen eines "Ballens" wird das Verpflanzen bei vorübergehender Topfkultur sicherer.

So, nun das Ausmaß der Katastrophe:

Zitat von ChrisTH im Beitrag #13

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So, nun das Ausmaß der Katastrophe:

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Ich würde einer Kübel-Jub keine -5 Grad zumuten. Da frieren doch die Wurzeln ab.