Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
ich weiß ja, das wir beide völlig verschiedene Ansichten über die Kultivierung und das Aussehen von Pflanzen haben...aber vielleicht interessiert es ja jemand anders.
Lass mal den Rasendünger weg, zuviel N! Wenn stickstoffbetont, nur im Frühjahr mit Wuxal Top N oder ähnlichen Mittelchen. Deine Verglasung könnte daran liegen...
Rasendünger könnte allerdings in der Tat zuviel Stickstoff für die Phoenix bedeuten. Man sollte immer bedenken, dass z.B. in den heimischen Wäldern der Stickstoffeintrag über die Umwelt bereits einer landwirtschaftlichen Volldüngung entspricht. Oder darüber hinaus geht!
Die "critical loads" werden z.B. in der Schweiz bei über 80% der Waldflächen überschritten.
Ich habe so meine leisen Zweifel, dass ausgepflanzte Palmen überhaupt noch mehr Stickstoff als Dünger benötigen. Insoweit sehe ich inzwischen auch die Verwendung von Blaukorn oder ähnlichen Volldüngern sehr kritisch in diesem Zusammenhang. Also ich würde in diesem Bereich überhaupt keinen Volldünger verwenden, Rasendünger in jedem Fall in diesem Bereich auch mal weg lassen.
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo,
und danke für die Gedanken, die ihr euch zu dem Thema macht.
Also ohne den Rasen rund um die Phoenix würde ich eine so gut eingewurzelte Palme wohl überhaupt nicht mehr düngen. Die anderen etablierten Exemplare bekommen höchstens mal etwas organischen Dünger. Andererseits bildet Phoenix ja ein recht umfangreiches und tiefes Wurzelsystem aus, sodass ich mich frage, wie viel von dem bischen Rasendünger dort wirklich ankommt? Einen Großteil nimmt doch sicherlich schon der Rasen auf?! Insgesamt steht sie eher in nassem und schwerem Boden. Insgesamt könnte da auch der Link von Aramis weiterhelfen. Hier finde sich viele Erklärungsansätze, die genau auf die Situation meiner Phoenix zutreffen. Inklusive der Verglasung VOR dem Frost und deren lange Dauer NACH dem Frost.
"Glasigkeit entsteht vor allem dann, wenn die Wasse raufnahme einer Pflanze größer ist als die Was- serverdunstung. Dies ist z.B. der Fall, wenn auf wüchsiges Wetter mit hoher Luft- und Bodentempe- ratur eine Periode mit langanhaltender, extrem hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. langanhaltende Taunässe oder Nieselregen) folgt. Witterungsbedingt ist die Verdunstung des über die Wurzeln aufgenomme- nen Wassers dann stark eingeschränkt. In extremen Fällen wird der Wasserdruck dabei in den Zellen so groß, das Wasser in die Zellzwischenräume eindringt und sich damit die „Glasigkeit“ als solche zeigt. Typisch ist das Auftreten an Blatträndern und die Begrenzung der glasigen Stellen durch die Blattadern (Abb.1). Glasigkeit führt nicht zu Schäden, wenn sich die Verdunstungsmöglichkeit rasch wieder verbessert und das überschüssige Wasser an die Luft abgege ben werden kann. Hält der Zustand der Glasigkeit jedoch über einen längeren Zeitraum an, so gelangt durch den anhaltenden Wurzeldruck immer mehr Wasser in die Zellzwischenräume. Irgendwann wird der Wasserdruck so groß, dass die Zellwände platzen und es zur Zerstörung des Blattgewebes kommt. Als Folge davon entstehen deutlich sichtba- re Nekrosen.
Faktoren, die das Auftreten der Glasigkeit fördern: • Hoher Wassergehalt im Boden • Niedriger Salzgehalt im Boden • Hohe Bodentemperaturen • Hohe Luftfeuchtigkeit • Starkes Wurzelwerk • Empfindliche Sorte • Sehr lockerer Boden • Niedrige Blatt-Temperaturen • Überhöhtes Stickstoffangebot"
Hallo Frank,
ich empffinde die unterschiedliche Herangehensweise an das Hobby und konstruktive Kritik als Bereicherung für mich persönlich und für das Forum. Die von dir gezeigten Pflanzen sehen immer top aus und ich bin z.B. teilweise auch schon dazu über gegangen, meine Topfpflanzen in eher großzügige Pötte zu pflanzen, wobei das leider manchmal platzmäßig und vom Transport her mit meinen dürftigen Überwinterungsstandorten kollidiert. Was ich allerdings insbesondere für neue Forenmitglieder auch wichtig finde ist, dass Kritik eben konstruktiv ist und die Messlatte nicht gleich am Anfang abschreckend hoch gelegt wird oder wirkt.
danke, dass Du die möglichen Erklärungsansätze heraus gesucht hast.
Da ist ist ja ne Menge dabei, incl. des bereits aufgeführten Stickstoffüberangebots. Ein Überangebot an Stickstoff kann ganz sicher auch dann entstehen, wenn der Rasen den Dünger nicht komplett umsetzt. Dabei dürften neben der Menge des Düngers auch die Witterung, die Anzahl der Rasenschnitte, ob gemulcht wird oder nicht und weitere Faktoren eine Rolle spielen, ob und wie viel zusätzlicher Stickstoff bei den Wurzeln ankommt. Jedenfalls könntest Du bei einer Reduzierung der Rasendüngung vermutlich am unkompliziertesten ansetzen...
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo Stephan,
aufgrund des hohen Nährstoffbedarfs von Phoenix, der seltenen Rasendüngung (höchstens 2x im Jahr) und des doch auch sehr tiefreichenden Wurzelsystems sehe ich andere Faktoren aktuell im Vordergrund. Da treffen schon einige der genannten Faktoren zu:
• Hoher Wassergehalt im Boden • Hohe Bodentemperaturen (relativ) • Hohe Luftfeuchtigkeit • Starkes Wurzelwerk • Niedrige Blatt-Temperaturen
Dies würde jedenfalls erklären, warum die Verglasung zwar bei kühleren Temperaturen, aber frostunabhängig auftritt.
Ob der Aspekt: "• Überhöhtes Stickstoffangebot" bei dem bischen Rasendünger hier wirklich zurtrifft, da bin ich noch unsicher. Jede Pottphoenix würde ich deutlich mehr düngen.
ich will mit Sicherheit niemanden abschrecken, nur zeigen was in einem kühlen Sommerklima möglich ist, ausgepflanzt oder im Topf. Wen so etwas abschreckt, sollte sich glaube ich ein anderes Hobby zulegen...
Bin immer froh, wenn ich Pflanzen im Web sehe wo mir die Kinnlade herunterfällt, nur so kann man sich weiter entwickeln, wenn es man es auch will!
Was meinst du warum das so ruhig in den Foren geworden ist im Vergleich zu 2005-2009 und der Markt für Exoten gerade zusammenbricht, den meisten vergeht früher oder später der Spaß und die Lust daran, weil es doch nicht so einfach läuft wie sie sich das vorstellen, besonders wenn sie in den nicht so begünstigsten Ecken wohnen...
Zitat von Olli im Beitrag #1bereits heute Nachmittag ist mir aufgefallen, dass die Phoenixwedel hier schon wieder stark verglast sind, obwohl es seit Tagen nicht gefroren hat. Vor ein paar Tagen hatten wir mal ganz leichten Nachtfrost, bzw. waren die Autos zumindest leicht überfroren.
Hi Olli, im Grunde ist es ja so, das Pflanzen - mit Stress reagieren, sobald die Umgebungstemperatur den art-typischen Wert einer Pflanze unter/überschreiten! Phönix ist ja bekannterweise eine Memme, verträgt nicht gut Kälteeinbrüche oder überhaupt Kälte...wenn Zellen absterben, können ggf. leichte Defekte noch repariert werden...wenn es schwerwiegende sind, die Pflanze sie nicht mehr selber regenerieren kann - sterben Pflanzenteile ab, zB. bei erfrieren.
LG
Wer, wie Du, das Gärtnern liebt, seinen Pflanzen Namen gibt, sie hegt und pflegt mit viel Bedacht und dabei alles richtig macht, der bekommt viel von der Natur zurück, das ist des Gärtners wahres Glück!
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo Agave,
aktuell klingt die Erklärung aus dem Link von Aramis für mich am einleuchtensten: Diese lang andauernde und offenbar frostunabhängige Verglasung, das "Nicht-Entglasen" zwischen den wärmenden Fingern und die am Ende völlige Schadensfreiheit der betroffenen Wedel. Dazu passt diese Möglichkeit der Verglasung wie die Faust aufs Auge.
Hallo Frank,
lass mal noch zwei Mildwinter kommen. Dann geht es wieder los. Ist ein bischen wie mit Aktien: Wenn es ewig gut gelaufen ist und der Dax einen Rekord nach dem anderen geholt hat setzen plötzlich Leute ihr ganzes Geld ein, die sich nie mit der Materie befasst haben. Aber der eine oder andere bleibt ja auch dabei: Ein paar seriöse Vorinformationen einholen und dann langsam starten. Das hilft schon gegen die allerschlimmsten Rückschläge. - Bei den Palmen wie auch bei der Geldanlage.
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo,
nach insgesamt doch einigen Tagen über 10°C hat sich die Verglasung bei den beiden abstrahlungsgeschützten Phoenix offenbar wieder zurückgebildet. Vielleicht haben die Temperaturen und der Wind zu einer verstärkten Verdunstung geführt. Denn hier gehe ich - wie oben beschrieben - eher durch eine Verglasung durch mangelnde Verdunstung bei sehr nassem Boden und kühlen Lufttemperaturen aus. Die kleine "Laubschutzphoenix" scheint an den äußeren Wedeln deutliche Schäden davongetragen zu haben. Die Verglasung ist dort komplett vorhanden und wirkt - anders als bei den beiden anderen Phoenix - eher "ungesund", wenn man das aus dem Bauch heraus so sagen darf. Da sie aber bereits über das kleine Stämmchen hinaus mit Laub angefüllt ist, bestand für das Wachstumszentrum etc. keine Gefahr. Ich werde sie noch weiter anfüllen, damit der Frost später möglichst wenig in Richtung Schutzmitte vordringen kann.
Zitat von Stephan_M im Beitrag #17Ich habe so meine leisen Zweifel, dass ausgepflanzte Palmen überhaupt noch mehr Stickstoff als Dünger benötigen. Insoweit sehe ich inzwischen auch die Verwendung von Blaukorn oder ähnlichen Volldüngern sehr kritisch in diesem Zusammenhang. Also ich würde in diesem Bereich überhaupt keinen Volldünger verwenden, Rasendünger in jedem Fall in diesem Bereich auch mal weg lassen.
Hallo, das sehe ich ebenso! Ausgepflanzte, oder in Topf gehaltene Palmen - sind auch völlig andere Düngeanteile. Mit Blaukorn sollte man wirklich nur hantieren wenn man sich gut auskennt, Blaukorn nur ab und an paar Körner wenn es nötig ist, zuviel versalzt den Boden. Wer mit Blaukorn sich nicht traut, gieße seine Palmen dann doch lieber ab und an zwischendurch mit kalkhaltigem Wasser! Ich gebe ab und an meinen lieber etwas Bittersalz. Wie gesagt, nur wer sich sicher ist was seinen Lieblingen fehlt Blaukorn zudüngen. Ansonsten fährt der immer gut, einen Magnesium betonten Dünger zu verwenden...regelmäßig.
LG
Wer, wie Du, das Gärtnern liebt, seinen Pflanzen Namen gibt, sie hegt und pflegt mit viel Bedacht und dabei alles richtig macht, der bekommt viel von der Natur zurück, das ist des Gärtners wahres Glück!
Was bringt genau Bittersalz? gegen Gelbstichigkeit? Ist das unbedenklich oder kann man da auch Fehler machen? Was gäbe es denn sonst noch für Magnesiumbetonte Dünger?
Was bringt genau Bittersalz? gegen Gelbstichigkeit? Ist das unbedenklich oder kann man da auch Fehler machen? Was gäbe es denn sonst noch für Magnesiumbetonte Dünger?
LG Aramis
Nun, Bittersalz ist Magnesiumsulfat - sozusagen also reiner Magnesiumdünger. Meine Tannen und Koniferen mögen Bittersalz.... Palmen auch. Aber, bitte nur anwenden, wenn man sich mit dieser Materie "Magnesium_Mangel" gut auskennt. Angemischte gute Dünger sind...neudorff, compo.
Wer, wie Du, das Gärtnern liebt, seinen Pflanzen Namen gibt, sie hegt und pflegt mit viel Bedacht und dabei alles richtig macht, der bekommt viel von der Natur zurück, das ist des Gärtners wahres Glück!
Magnesiumbetonte Dünger kann es kaum geben weil das Zusammenspiel mit dem Haupt-Dünger- Element Kalium das Verhältnis 3 zu 1 stehen soll.
erhöhst du den Magnesium Anteil bewegst du dich auf einem schmalen Grad dass die Aufnahme von Dünger gestört wird. Der Anteil zu Kalium darf nie höher sein als 3:1. Ich kenne keine Pflanzen die mit einer höhere Konzentration im Topf leben können. Bitte beachte; Die Haupt--Pfeiler des mineralischem Düngers sind S = Stickstoff P = Phosphor K = Kalium und Mg ist nur ein Beiwerk dass das Ganze durcheinanderbringen kann.
Mit Magnesium bekommst du keine grünen Blattsegmente wenn das Kalium im Anteil nicht dazu
Meine Tannen und Koniferen mögen Bittersalz.... Palmen auch.
Hier handelt es sich aber um ausgepflanzte Einheiten. Das Erdreich verzeiht so manchen Pflegefehler, aber der Topf ist viel sensiebler was Palmen angeht. Im Erdreich werden schnell die überflüssigen Düngen von den Wurzeln liegengelassen und ins Grundwasser gespühlt, im Topf bleibt es vorhanden. Genau deshalb bedarf in einem Gefäß größere Sorgfalt.
Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #29Hier handelt es sich aber um ausgepflanzte Einheiten. Das Erdreich verzeiht so manchen Pflegefehler, aber der Topf ist viel sensiebler was Palmen angeht. Im Erdreich werden schnell die überflüssigen Düngen von den Wurzeln liegengelassen und ins Grundwasser gespühlt, im Topf bleibt es vorhanden. Genau deshalb bedarf in einem Gefäß größere Sorgfalt.
Natürlich! IMMER. Drum schrieb ich vorher oben..
"Hallo, das sehe ich ebenso! Ausgepflanzte, oder in Topf gehaltene Palmen - sind auch völlig andere Düngeanteile."
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