Hallo,
da viele Leute ihre Palmen im Kübel auch irgendwie über den Winter bringen müssen, ob dunkel und 0 ° in der Garagenecke, oder eben mittelmäßig hell bei 5-10 ° woanders oder Gewächshaus, stelle ich mir die Frage ob die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt im Winterquartier? Also ich heute von der Arbeit nachhause kam, ist der erste Blick auf das Thermometer. Heute waren die Scheiben angelaufen, dachte mir dann ist ziemlich hohe Luftfeuchte und tatsächlich es sind 70%! Ich glaube Palmen gehen nie in einen richtigen "Winterschlaf" werfen ja ihre Blätter auch nicht ab wie einheimische Bäume.

Mein Frage also, ist die Luftfeuchte ein wichtiges Inditz für die Überwinterung?

LG

Hallo Agave

Regelmässiges Durchlüften wäre nicht verkehrt
Zu hohe Luftfeuchte kann zu pilzlischen Infekten führen

Zitat von René im Beitrag #2

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Regelmässiges Durchlüften wäre nicht verkehrt
Zu hohe Luftfeuchte kann zu pilzlischen Infekten führen

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Wie gesagt eine gewisse Luffeuchte ist sehr erwünscht ,hängt sicherlich auch etwas von der Gattung ab
Bei Dir scheint der Überwinterungsraum ideal zu sein
Kondens an den Scheiben bildet sich auch oft bei grösseren Temperaturunterschieden von drinnen im Gegenzug nach draussen .

Hallo @Agave
Man sollte sich auch mal die Frage stellen, ab wann hohe Luftfeuchtigkeit für welche Palme gefährlich werden kann. Nicht jede Palme reagiert gleich empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit. Es kommt auch darauf an, aus welchen Habitus eine Palme stammt. Zum Beispiel hört man hier des öfteren das Chamaerops humilis leicht zur Pilzbildung neigt. Da ist es wichtig die Feuchtigkeit im Schutz so gut wie es geht auf einem niedrigen Level durch Luftumwälzung oder eben lüften zu halten. So lange es die Witterung zulässt (Temperaturen bis 0°C) bleiben die Frostschutzbauten bei mir offen. Bei längerem Frost oder Regen kann es schon mal bis um die 90% hoch gehen, dann ist jeder Tag hilfreich, wo die Tagestemperaturen über 0°C sind und man lüften sollte.
Gruß Jubi

Zitat von Jubi im Beitrag #5

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Man sollte sich auch mal die Frage stellen, ab wann hohe Luftfeuchtigkeit für welche Palme gefährlich werden kann.

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Hi @Agave
70% Luftfeuchtigkeit ist völlig ok. Da musst du dir keine Gedanken machen. Habe in der Wohnung mehrere Washi ś und Aloe stehen, die ich bei Bedarf besprühe um die Luftfeuchtigkeit anzuheben. Das soll bei trockener Luft (50%) Spinnmilben gegen wirken.
Gruß Jubi

Hallo Jubi,

Man sollte sich auch mal die Frage stellen, ab wann hohe Luftfeuchtigkeit für welche Palme gefährlich werden kann. Nicht jede Palme reagiert gleich empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit. Es kommt auch darauf an, aus welchen Habitus eine Palme stammt. Zum Beispiel hört man hier des öfteren das Chamaerops humilis leicht zur Pilzbildung neigt

Meine Erfahrungen gehen dahin, sind die Palmen gesund, nicht überdüngt besonder mit dem Magnesium- Anteil, Kalium und Stickstoff im grünen Bereich, vertagen auch Humilis ohne weiters LF 90 und 95 % ohne Lüftung den Winter über ohne jegliche Schäden.
Ich habe vor fünf oder sechs Jahre im Hof, einem kleinen Pflanzstereifen eine Testphase gestartet über die Palmen die oft als Sorgenkinder beschrieben werden.
Daran waren beteiligt, eine Cham. hum. var. vulkano, eine Cham. hum. var. cerifera, eine Sabal minor und eine Brahea armata.
Geschützt wurden alle gleich im ersten Winter in einem 5m langem Testverschlag und mit Lichterschlauch aber ganz kärglich.
In dem Verschlag war die Tiefsttemperatur, also für alle gleich, LF und Temp. abgesehen von Mikro-Unterschieden überwacht mit einem Funkthermometer bei -9-10 Grad.
Resultat nach dem ersten Winter, Schaden , meine Einstufung an der Vulkano mittel, etliche Blätter braun, kein Herzschaden.
" " " " " " " " " " cerifera gering, kaum Schaden.
" " " " " " " " " " Sabal, total, alle Blätter braun, Zug des Mittelaustriebes.
" " " " " " " " " " B.armata, schwer, alle Blätter Braun und Zug des Mittelspers.

Über den darauf folgende Vegetationsperiode, Erholung der Vulkano, etwas zähe Erholung, Cerifera ohne Mucken, Sabal tot, keine Rehabilitation, Armata Trieb eines neuen Mitteltriebes gegen August.

Der darauf folgende Winter dieselbe Prozedur, Tiefstwerte - 10 Grad, Armata tot, Sabal war ja schon tot, Vukano weitere Schäden, cerifera nix.

Überlebt haben in dieser Testgruppe also mit Note 1 die cerifera mit Note 2 die Vulkano.

Beide Pflanzen stehen noch im Hof, wurden geschützt in den darauf folgenden Jahren, Vukano mit einer 90 Liter Speisbütt und 2 Ringe Lichterschlauch, die Cerifera die ja schon in diesem Zeitraum erheblich gewachsen ist mit einem Verschlag 1m x1m x 1,20 in der Höhe und 2 Ringe Lichterschlauch.
Ich habe in diesen Wintern wo wir viel Schnee hatten beide Verbauten hoch aufgeschichtet und kompl. dicht gemacht, stellenweise 1m hoch mit Schnee zu geschaufelt, also kompl. zu und dunkel.
Resultat, keine weiteren Schäden. Das Wachstum an der Vulkano sehr bescheiden, an der Cerifera sehr gut. Die anderen waren ja tot.

Diese Schutzmethode wurde und wird über die Jahre beibehalten und ich kann nur sagen ohne Probleme. LF in den zwei unterschiedlichen Schutzmaßnahmen habe ich nicht mehr nachgemessen aber behaupte, volles Programm was bei uns so abgeht, keine Schäden.

Zum Düngen muss ich sagen fast 0 Gießspektrum mager aber auch durchlässiges Substrat, viel durchmischt mit Vulkangranulat.

Also Leute, man muss aber auch anfügen, Palme ist nicht gleich Palme in den jeweiligen Gattungen, wie bei uns Menschen.

Ich möchte behaupten das viel Anfänger durch falsches Düngen die ausgepflanzten Palmen mehr Schaden zu führen können als sie gut machen können vor allem dann wenn noch das einfache Blaukorn im Spiel ist.

Der Musa oder Ensete kann man sparsam Blaukorn geben und den Beerensträuchern aber alles andere ist mit Vorsicht zu genießen

Guten Abend @Anton aus dem Saarland
Vielen Dank für deine anschaulich Darstellung. Eine Sabal und Brahea in die Testreihe mit einzubeziehen finde ich gut, so hat man einen direkten Vergleich zu anderen "Zicken". Mir persönlich wären die Palmen zu wertvoll um sowas durch zu ziehen, aber dafür gibt es ja andere .
Meine Frage wäre noch, mit was für einer Verfassung (wie lange standen oder waren sie schon etabliert an diesem Ort) gingen sie in den Test? Habe dieses Jahr auch eine Brahea armata ausgepflanzt. Größe etwa 80 cm. Wollte ihr aber im ersten Winter nicht gleich ein volle Breitseite geben und halte sie bei max-2°C. Im nächsten Jahr vielleicht dann mit max -3°C. Safety first
Wenn ich dann hier lese,

Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #9

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Der darauf folgende Winter dieselbe Prozedur, Tiefstwerte - 10 Grad, Armata tot, Sabal war ja schon tot, Vukano weitere Schäden, cerifera nix.

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Ja Jubi,

treffen wir uns jetzt hier um den Verfassern von Büchern und Werten nachzuplappern und wissen selbst nicht wovon wir reden oder tauchen wir selbst mal ein um zu testen was die einzelnen Pflanzen so aushalten. Solch ein Typ von Mensch bin ich, selbst testen was die andern so schreiben.

Ich hatte für diese Teststrecke nur gesunde Pflanzen aus meinem Bestand herausgesucht, sie wurden alle im April gepflanzt und im darauffolgenden Winter startete das Programm. Es ging mir darum hauptsächlich die Kandidaten Chamaerops und Sabal kennen zu lernen, habe dann gleich die B. armata mit ins Boot geholt. Etabliert war also keine Pflanze und die Größen waren identisch.

So vorsichtig würde ich jetzt nicht ran gehen, mit – 4 bis -5 im ersten Jahr halte ich für realistisch. Wo kommen wir dann sonst hin? ? nur Schoßhündchen? Sie hat ja eine gute Rehabilität gezeigt.

Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #11

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treffen wir uns jetzt hier um den Verfassern von Büchern und Werten nachzuplappern und wissen selbst nicht wovon wir reden oder tauchen wir selbst mal ein um zu testen was die einzelnen Pflanzen so aushalten. Solch ein Typ von Mensch bin ich, selbst testen was die andern so schreiben.

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Ich mag in der Hinsicht noch sehr vorsichtig sein und noch nicht so risikobereit wie manch andere hier im Forum. Sicherlich stützt man sich als erstes auf Wissen aus Büchern. Solche Tests wie du sie durchgeführt hattest können dann natürlich sehr gut dazu beitragen gewisse Sachen zu widerlegen oder zu untermauern. Ich gebe dir völlig recht, dass Wissen nur aus Büchern nicht ausreichen, sondern die Erfahrungen aus der Praxis genauso wertvoll sind. Zu guter Letzt ist das Forum genau zu diesem Zweck ja da, selbst erworbene Kenntnisse mit anderen zu teilen.
Frei nach dem Motto, man lernt nie aus.
Gruß Jubi

Zitat von Agave im Beitrag #12

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Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #11

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treffen wir uns jetzt hier um den Verfassern von Büchern und Werten nachzuplappern und wissen selbst nicht wovon wir reden oder tauchen wir selbst mal ein um zu testen was die einzelnen Pflanzen so aushalten. Solch ein Typ von Mensch bin ich, selbst testen was die andern so schreiben.

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Danke Anton, da schneidest du was an, daraus kontroverse Diskussionen entstehen!
Ich muss ehrlich sagen, ich mag kontroverse Diskussionen.

Weil man aus diesen Diskussionen unendlich viel an Wissen rauskitzeln kann.

Es gibt die Macher, die Testen und es gibt die Buchleser die alles wissenschaftlich erklären wollen. weicht der Test ab, kann der Buchleser es nicht mehr erklären. Die Buchleser können nicht nachvollziehen warum das was man testet nicht im Buch beschrieben steht - dass ist für die, dann nicht erwiesen...
Ich bin auch eher der Tester und hab mit wissenschaftlicher Unterlegung gar nichts am Hut, weil letztendlich der der Testet mich weiterbringt!

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