Hallo Gemeinde,
Klimawandel beschäftigt uns alle.

20° plus in der Sonne im Januar 2020, dem eigentlich kältesten Monat im Jahr, eigentlich sehr ungewöhnlich!!!
Ich schätze, dass der Sommer dann noch um einiges heißer wird, noch heißer wird als die letzten Jahre.
Ich habe ja einiges in Töpfen, bin jetzt drauf und dran, einiges in Töpfen kultiviertes kommendes Frühjahr auszupflanzen! Weil, kühler als die Jahre zuvor, glaube kaum, dass es wird und wenn, je später im Jahr Frost noch kommen soll, nicht mehr die Kraft hat lange zu überstehen, oder man schützen muss.

Habe vor, in meiner Gegend gemäßigte Zone wie wir es kennen nicht mehr aktuell ist.
https://wiki.bildungsserver.de/klimawand...%C3%9Figte_Zone
Ein wechsel der Jahreszeiten, gibt´s kaum noch und wenn, total verzögert.

Werde im Frühjahr... z.B.
Olive, Sabal (xxxxx) Oleander, Brahea armata, weitere Trachy´s, Olander in die Freiheit entlassen.
Natürlich, kann ich es noch nicht einschätzen was noch kommt an "Kälte" aber der Winterstand im Moment bei 10° plus und mehr ist auch nicht besser, da sich auch viel Viehzeug ansammelt.
Habe im Winterquartier derzeit jede menge Blattläuse z.B.

Wie werdet ihr verfahren die nächsten Jahre, wenn´s immer wärmer wird?

LG Ingrid

Also bei mir steht noch die Butia capitata in den Startlöchern, momentanen noch hinter dem Sofa .

Gruß Jubi

Die Arten hören sich noch alle vernünftig an. Ich würde halt nur auspflanzen was du im Zweifel noch schützen kannst. Wenn der Winter jetzt ausfällt, dann ist das halt mal so und das wäre nicht das erste Mal. Das dieser Winter bei mir hier grade ein 9a Winter ist, schließt nicht aus, dass der nächste nicht ein 7b oder gar 7a wird. Im Langzeitwert ist meine Klimazone 7b (wenn man die zugrunde liegenden Jahre reduziert, dann liege ich an der Grenze zu 8a). Aber trotz Klimawandel der der laut Medien ja aus Berlin in 10 Jahren Barcelona macht ;-) wird es noch dauern bis sich die Zonen eventuell um eine Zone verschieben. Wie gesagt eventuell. Phänomene wie ausfallende Winter usw. gab es immer wieder mal nur da fing keiner an zu Trompeten von wegen Klimanotstand. Vielleicht wird der nächste Winter ja kalt, dann haben die Aktivisten das Klima endlich gerettet. Sorry gehört nicht hier her, aber das ganze ist etwas mit Vorsicht zu genießen, auch wenn sich das Klima verschiebt geht der Prozess nicht so schnell wie einige sich wünschen und einige propagieren.

Genauso ist es Pfingsten.
Genauso wie wir jetzt 2 heiße Sommer und keinen Winter hatten, kann sich das Blatt noch wenden.
Ist zwar aktuell ein gefundenes fressen für neue Wirtschaftszweige, aber das kann auch wieder in eine andere Richtung gehen, denn letztlich hat es doch einen ganz banalen Grund das der Winter letztes Jahr und auch dieses Jahr bisher ausgefallen ist, nämlich der starke Polarwirbel, dessen Standort, und der entsprechende Westdrift.
Man schaue sich nur mal die Temperaturen in Kanada aktuell an, dann weiß man was der Winter zu leisten im Stande ist sofern die richtige Wetterlage da ist.
Ich meine es sind in Calgary an die Minus 30 Grad das ist echt übel, selbst für die Region.
Man mag sich darüber streiten aber letztlich ist für die Wärme aktuell nicht der Klimawandel verantwortlich sondern schlicht die Wetterlage (Südwestströmung), das zumindest ist meine Einschätzung.
Lass mal den Polarwirbel instabil werden und entsprechend sich eine Nordost oder Nord Wetterlage einstellen, dann gibt es hier auch ganz schnell wieder kalte Temperaturen.

Was das Auspflanzen der genannten Kandidaten angeht, würde ich dir aber auf jeden Fall recht geben, diese können in die Erde sofern du im Ernstfall aktiv schützen kannst. @ Agave

Ein gutes Thema wie ich finde,

-3 Grad als Tiefsttemperatur bisher, andere Region südlich von Deutschland haben Überschwemmungen oder zu wenig Wasser, Waldbrände.
Bei uns nehme ich neben den wärmeren Wintern und späteren Frösten auf jedenfall zunehmende Winde war. Aber als Übel zwischen Winde, Überschwemmungen und Trockenheut und Brände, ist dere Wind sicher das kleinste Übel.

Nachteil erscheint mir, dass der Frost länger andauert und bei den Obstbäumen Ende März die noch zarten neuen Blätter, Blüten und Fruchtansätze erfrieren lässt mit nachts -2 bis -4 Grad. Also keine Feigen oder Kakis bzw. alles reduziert und so einen Baum schützt man nunmal eben auch nicht so eben.


Dafür wird meine Jubaea wohl keinen Schutz mehr brauchen (dieses Jahr).
Cycas sind alle immer noch offen und man sieht seine Exoten deutlich länger.

Bisher hätte ich wohl auch normale Zitrusse wie Orange und Zitrone draußen lassen bzw. ausgpflanzt haben können.
Aber der Februar ist ja mittlerweile der eigentliche Wintermonat.


Von den letzten Wintern lässt sich zwar m.E. ein Trend ablesen, dass der Herbst länger andauert und der Winter später (ab Mitte Januar) beginnt und dafür länger und langsamer ausläuft,aber eine Verlässlichkeit...da sind wir eher noch ein paar Jahre von weg.

Aber ich denke die Chancen steigen, dass eine Jubaea in einer eher milden Region wie hier mit sonst üblichen -10 bis auch mal -15 Grad ungeschützt bleiben könnte.

Vielleicht auch irgendwann mal Cycas und Zitrus. Aber das wird noch dauern.
Dafür werden bei den geringeren Frösten auch mancher Schädling überleben, die uns dann vielleicht mal unser Hobby schädigen und unsere Lieblingspalme sterben lassen.

Also die bisher grenzwertigen Palmen, die bis -10 Grad gehen ungeschützt, werden m.M. nach jetzt sicher ungeschützt....vieleicht haben wir dann in 10 Jahren statt eienr Trachy, alle eine Phoenix vor der Tür.
Dann verschenkt zumindest keiner mehr seine im Topf zu groß gewordene Phoenix. :-)

Viele Grüße

Andreas

Ein sehr spannendes Thema!

Hier

gibt es die Studie der ETH Zürich.

Hier

gibt es eine schöne Zusammenfassung mit den Links zu den interaktiven Karten.

Da fallen mir sehr viel Dinge auf:

1. Die ETH Zürich ist eine der renomiertesten Unis weltweit, die schreiben keinen Unsinn.

2. Die Studie sagt, dass es in 30 Jahren, also bereits 2050 in Berlin so heiß sein wird, wie heute in Barcelona (!)

3. Bei ihren Berechnungen bis zur Jahrhundertmitte sind die Forscher von einem "optimistischen" Emissionsszenario ausgegangen, nach dem alle Länder ihre Zusagen zur Reduktion von Klimagasen einhalten.

4. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, dass die EU ihr Ziel, bis 2050 CO2-neutral zu sein, erreichen kann. Wenn man nur einmal schaut, welche Mengen grünen Stroms für die Umstellung von Industrie, Mobilität, Wärmeversorgung etc. zusätzlich benötigt werden. Unmöglich... Und, wenn die reiche EU das kaum schaffen kann, sieht es weltweit kaum besser aus. Dazu kommen die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung etc. Spannend!

Handelsblatt

Das sind aber alles nur Nebenkriegsschauplätze zum oben aufgeworfenen Thema. Wenn die Aussagen der ETH stimmen - und davon gehe ich aus - dann werden wir hier noch zu Lebzeiten Zeugen eines auch in Deutschland rasant verlaufenden Klimawandels. Dafür hilft es, sich einmal die Klimatabelle von Barcelona anzuschauen:



Quelle

Wenn Das das "optimistische Szenario" ist, dann werde ich als Rentner weder Jubaea noch Phoenix schützen müssen. Und man kann sich ungefähr ausmalen, was noch alles "machbar wäre". Wenn die sonstigen Auswirkungen dieser Klimaveränderungen ein ungestörtes Gärtnern und denn noch zulassen...

Grüße

Stephan

Dabei sei aber zu erwähnen das man in dem GEO Artikel hauptsächlich von Sommerhitze spricht, was die Wintermonate angeht so habe ich schon desöfteren gelesen, das es weiterhin zu kalten Einbrüchen kommen wird und diese an sich nicht genauso viel wärmer werden, was Berlin dann wieder von Barcelona unterscheidet. Stephan_M

Nein, die Studie sagt, wir werden klimatisch im Durchschnitt einfach 1.000 Kilometer südwärts gewandert sein. Selbst wenn die Sommerhitze ein besonderes Problem der größeren Städte ist. 1.000 Kilometer Klimaverschiebung werden auch in Schwerin dazu reichen, dass hier kein Dauerfrost mehr zu erwarten ist. Selbst, wenn die tiefsten Temperaturen hier im Winter über 5 Grad tiefer als derzeitig in Barcelona liegen würden. Was völlig unwahrscheinlich erscheint. Dann würde das ja noch immer nicht für Frost reichen...

Außer, wenn der Golfstrom anfängt zu schwächeln. Das würde uns natürlich wieder in den Norden befördern...

Grüße

Stephan

@Stephan_M , Du kannst dann auch froh sein, weit genug im Landesinneren und damit hoch genug zu liegen, denn sonst könntest Du in Aquakultur machen - Algen sollen ja als Nahrung für Menschen im Kommen sein .

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Das stimmt @Kai-Uwe . Ich wohne am Fuße des berüchtigten Hütterberg`s Der ist mit 95,7 m ü. NHN die höchste Erhebung im direkten Umland Schwerins. Das reicht also auch in 10.000 Jahren noch nicht für ein Wassergrundstück...

Ansonsten ist es ja so, dass ich sowieso viel zu viel Exoten ausgepflanzt habe. Da frage ich mich manchmal schon, wie es im Alter so bewältigt werden soll. Insoweit kommt mir die zumindest erkennbare Tendenz in Richtung temporärer Schutz schon mal entgegen. Und ansonsten werde ich natürlich weiterhin auf ALLES vorbereitet sein.

Grüße

Stephan

Wem sagst Du das, @Stephan_M - ich habe mich ja auch 2019 unter dem Eindruck der letzten warmen Winter noch hinreißen lassen, eine Vielzahl an Wüstengewächsen zu pflanzen . Wenn es aber hart auf hart kommt, dürfen meine Frau und ich auch noch Yuccas etc. schützen 🤮 - zusammen mit Palmen und Co. etwa 50 Exemplare. Das ist das Resultat, wenn der Exotenrausch ein- und der Verstand aussetzt .

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Zitat von Stephan_M im Beitrag #8

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Außer, wenn der Golfstrom anfängt zu schwächeln. Das würde uns natürlich wieder in den Norden befördern...

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Ich bekomme ja nun regelmäßig die Wetterentwicklung mitten in Deutschland und am SW-Rand der iberischen Halbinsel mit. Klimatisch ausgedrückt heisst das in Deutschland in USDA Zone 7a, Köppen: Dfb und in Portugal USDA Zone 10a, Köppen: Csa. Daher handelt es sich praktisch aufgrund Temperaturen/Niederschlägen rein Gärtnerisch/Botanisch betrachtet, um Klimabereiche mit genau umgekehrten Vegetationsphasen im Jahresverlauf.

Jährliche Variationen vom langjährigen Mittel im Wetterablauf fallen da insbesondere beim Erreichen von Extremen auf (Höchst/Tiefstwerte bei Temperaturen/Niederschlägen und Dauer extremer Phasen). Je länger ich Erfahrungen in beiden Klimabereichen sammele, umso entspannter wird mein persönlicher Umgang mit den Wetterbedingungen. Es gibt harte Jahre, in denen sich botanisch betrachtet die "Spreu vom Weizen" trennt, aber eben auch vorteilhafte Entwicklungen, die teils dazu verleiten doch die Grenzen des vor Ort gärtnerisch Möglichen auszuweiten. Mit Rückschlägen muss man dann bei Erreichen neuer Wetterextreme umgehen lernen. Ich habe aber auch gelernt, das kleinräumige Umweltbedingungen wie Mikroklima, "Überdachung" durch andere Pflanzen, Geländeformen, Bodenverhältnisse teilweise noch wichtiger sein können für die erfolgreiche Kultivierung von Pflanzen, als langfristige Klimabedingungen.

Ein wichtiger Faktor der bis dato nur mein Gärtnern an der Algarve beeinträchtigt, ist natürlich auch die Feuergefahr und somit müssen bei der Pflanzenwahl auch Aspekte wie Feuergefährlichkeit (z.b. Koniferen/Eukalyptus), Regenerationsfähigkeit nach Feuer mit einbezogen werden. Vielleicht wird das mit häufiger auftretenden und längeren Dürre/Hitzephasen auch in Deutschland zukünftig präsenter werden. Auch das Auftreten von Schädlingen hängt natürlich mit der langfristigen Klimaentwicklung zusammen. In Portugal sind rund ums Jahr Wirbellose aktiv, es gibt aber auch deutlich mehr Vertilger (Vögel, Eidechsen, Geckos).

Ich vermute, dass im Verlauf eines Menschenlebens nicht eine Klimaveränderung stabil eintreten kann, die z.B. Berlin in den Klimastatus von Barcelona versetzen kann.

Anpassungsfähigkeit und Sukzession war immer der Schlüssel zum Überleben und zur Veränderung der Arten und dies wird sich auch weiter fortsetzen.

ETH hin oder her, am Ende sind solche Klimparognosen völlig wertlos, weil nicht irgendwelche angereicherten CO2-Moleküle in der Luft das Wetter machen, sondern Wettersysteme. Und deren Entwicklung großräumig vorherzusagen ist mit unseren Modellen völlig unmöglich.

Ich habe absolut nichts dagegen wenn ich hier keine Temperaturen unter -10°C mehr erlebe, doch gibt es keinen Grund zur Annahme dass Monate wie der Jänner '17, Februar '12 oder März '05 nicht schon bald wiederkehren.

... und diese Wettersysteme werden logischerweise von der durch den erhöhten Kohlendioxid-Gehalt verursachten Erwärmung stark beeinflusst, d.h. aber nicht, dass unsere Exoten vor sogenannten Killerwintern sicher wären - leider.

Liebe Grüße
Kai-Uwe