Ja ich habe mich wahnsinnig geärgert, zu mal es meine größte und dickste Rostrata war.
Ich verstehe nicht wie sich für Fachleute haltende Yucca-Händler solche Pflanzen in reinen Torf packen können, das Ende ist beim Liebhaber absehbar.
Das gleiche ist mir schon mehrmals mit Lithops den Lebenden Steinen passiert, die es überall in den Baumärkten gibt und anscheinend in Holland zuhauf gezogen werden.
Auch diese in reinem Torf, nur ist da der Schaden hier monetär nicht so schlimm. Die Trachycarpus princeps die ich unlängst erworben hatte war in dem gleichen miesen Substrat, nur war da der eigentliche Ballen steinharter Lehm und dieser in einen Pot gesteckt, welcher dann mit reinem Torf aufgefüllt war. Laut Pflanzenpass war diese aus Spanien, die Rostrata ebenfalls. Vielleicht funktioniert das dort so unproblematisch wegen des trockenen Klimas das hier herrscht, aber bei uns nicht.

Ja ich meine, Torf ist ja grundsätzlich ein super Pflanzensubstrat und ich bin mir zeimlich sicher dass das für die Produzenten das erfolgreichste ist da man so relativ wenig wässern muss, auch wenn es für Privatpersonen dann nicht so ideal ist...
Meine ausgepflanzte Rostrata war auch in Torf gepflanzt und ich hatte nicht die Nerven um das rauszuoperieren... Bis jetzt interessiert sie es auch nicht... Aber gut, der Standort ist so trocken und kiesig, vlt hat es dort wirklich seinen Nutzen

Ein kleiner Exkurs basierend auf meinen Erfahrungen zu den Pflanzsubstraten bei Händlerware. Die Mehrheit der Händler, aber auch ein gewisser Anteil der Pflanzenproduzenten, sind aufgrund wirtschaftlichem Interesse nicht daran interessiert ein jeweils optimales Substrat für die Pflanzen einzusetzen. Entscheidend sind dann an 1. Stelle Beschaffungsmöglichkeiten und Preis des Substrates und untergeordnet die "Haltbarkeit" des Pflanzenmaterials darin. Dann ist halt reines Torf/Kokohum-Substrat - auch aus Gewichtsaspekt - häufig Nummer 1 bei den vorrangig als reine Händler tätigen Unternehmen. Mineralische Substrate sind häufig zu schwer und auch "leichte" drainageverbessernde Zuschlagstoffe, wie Perlit, sind diesen dann zu kostenintensiv.
Spanische Produzenten nehmen gern das, was kostenlos zur Verfügung steht: lehmigen Mutterboden (meist Terra rossa), der mit Glück noch einen gewissen Silt-Anteil für eine etwas besser Drainage hat. Bei der Anzucht in Spanien ist Drainage kein besonders wichtiger Punkt, da in der Regel eher zu wenig als zu viel an Bewässerung verfügbar ist. Wenn mitteleuropäische Händler dann aus spanischer Produktion aufkaufen, müssen jene Händler eben die erhöhten Transportkosten für "gewichtigere" Ware mittragen. Häufig sieht man ja, dass gerodete Freilandware aus dem Süden dann in etwas größere Pflanztöpfe in nördlichen "Gärtnereien" mit Torfsubstrat zum Auffüllen gestopft wurde.
In Portugal verwenden Pflanzenzüchter zunehmend seit Jahren ein Substrat mit der Bezeichnung "SIRO", was eigentlich nur halbkompostiertes, schwärzliches Holzschnitzelmaterial ist. Dies ist gut durchlässig, eignet sich gut zu Anzucht und Stecklingsbewurzelung, ist leicht, aber praktisch nährstofffrei, sodass man nachdüngen muss.

Es gibt aber auch Fachhändler und Pflanzenzüchter, die optimale und abgestimmte Substratmischungen verwenden - so kenne ich das z.B. von Kakteen-Haage, bei denen aus verschiedenen Grundsubstraten mit Zuschlagstoffen passend ein Substrat gemischt wird.

Jetzt habe ich nochmal ein großes Stück vom Stamm abgeschnitten, damit ich wirklich alle Faulstellen beseitigt habe. Es ist höchstens ein Drittel der Pflanze übrig geblieben.
Die Battanzahl wurde ordentlich verringert und unten die Blattbasen entfernt, damit die Wachstumszone, bei Gehölzen nennt man das Kallus, offen liegt.
Den habe ich mit Bewurzelungspulver bestrichen und den armseligen Rest der Yucca in fast vollständig mineralisches Substrat gesetzt.
Die restlichen Blätter zusammen gebunden und den Topf warm und hell aufgestellt. In ein paar Tagen gibt's ganz wenig Wasser und evtl. mal Superthrive.
Jetzt hilft nur noch Daumen drücken.
Hier noch 2 Bilder der Aktion

Viel Glück, wird schon werden...

Viele Grüße Manne

Danke Manne!
Siehst Du auf dem ersten Bild einen Teil der Archonto und den Stammansatz?

Super, wer kann der kann... ist halt made in Allgäu

Moin Jürgen (@Trachy ),

schade, dass Du gesunde Blätter abgeschnitten hast. Deine Yucca hätte diese bei Bedarf abgebaut und recycelt. Die zusammengebundenen Blätter würde ich auf jeden Fall vom Klebeband befreien. Du hast die Yucca ja nicht umsonst ins Helle gestellt. Yuccas verdunsten als Wüstenpflanzen m. E. nur wenig Wasser. Wenn ich - wohlgemerkt im Früh-/Sommer - wurzelnackte Yuccas ausgepflanzt habe, habe ich nie Blätter abgeschnitten. Verluste waren deshalb nicht zu verzeichnen.

Zitat von Kai-Uwe im Beitrag #113

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schade, dass Du gesunde Blätter abgeschnitten hast.

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Ich denke das Abschneiden war schon gut: vertrocknen wird die Pflanze bevor sie verhungert... Im jetzigen Zustand gehts nicht um Assimilate sondern darum, nicht zu vertrocknen... Bei einer anderen Pflanze hätte ich jetzt 100% Luftfeuchte sicher gestellt damit sie in Ruhe wurzeln kann aber bei einer Yucca...

@Aramis , bei mir ist noch keine einzige wurzelnackte Yucca, die ich im Garten auspflanzte, vertrocknet, obwohl sie den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt waren/sind.

Ich wäre wie folgt vorgegangen: Rückschnitt bis ins gesunde Gewebe und untere Blätter ausputzen wie es gemacht wurde, ABER dann den Schnittling - gerade nun im Winter - mindestens 1 Monat luftig lagern, bis die Schnittfläche verkorkt ist. Erst danach hätte ich mit Bewurzelungspulver bestäubt und zunächst in trockenes mineralisches Substrat mit zusätzlich Bodenwärme gesetzt.
Natürlich werden so noch mehr Blätter abgebaut, aber das Fäulnisrisiko ist minimiert. Genug Reserven hat der Schnittling.
Luftig sollte sie stehen, hohe Luftfeuchtigkeit ist m.E. hier abträglich.

Hallo Jürgen @Trachy

Schade, hoffentlich wird es was. Richtig schöner Stamm und schöne Färbung!

Habe es noch nie versucht. Aber wenn Du eine Bewurzelung im Winter erreichen willst, würde ich hier vielleicht ausnahmsweise über eine Heizmatte auf einer Styroporplatte etc. und eine zusätzliche Beleuchtung nachdenken. Dann sparst Du Dir ein paar Heizkosten!

Viel Erfolg

Stephan

Hey Kai Uwe

Glaube ich dir gerne, nur ist seine Yucca nicht wurzelnackt sondern wurzellos, da müssen sich sogar erst noch Wurzeln differenzieren, also noch nicht einmal die Ansätze vorhanden... Das heisst also dass die Yucca nicht nur wenig Wasser aufnimmt sondern praktisch gar kein

LG Aramis

Zitat von Stephan_M im Beitrag #118

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Aber wenn Du eine Bewurzelung im Winter erreichen willst, würde ich hier vielleicht ausnahmsweise über eine Heizmatte auf einer Styroporplatte etc. und eine zusätzliche Beleuchtung nachdenken.

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