unter Einbeziehung von auf der Roten Liste stehenden Pflanzen,
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Natürlich meine ich käuflich erwerbare und nicht aus der freien Natur entnommene Pflanzen!

Hat nicht direkt mit invasiven Neophyten zu tun, aber manchmal muss ich schmunzeln, wenn mir Leute, die meine Palmen, Agaven und Co. sehen, sagen, sie bevorzugen einheimische Pflanzen. Und dann gehen sie nach Hause, schneiden ihre Teehybridrosen und ihren Kirschlorbeer- oder Thujahecke, geniessen ihre Tomaten und Kartoffeln und sehen da überhaupt keinen Widerspruch.

Und ob Fichtenmonokulturen besser sind als hier und da eine Trachy im Wald, sei auch dahingestellt.

LG Flo

Im Privaten kann sich jeder gerne Exoten pflanzen wie er mag, wenn es nicht gerade Ambrosia oder Bärenklau ist..

Als Forstbesitzer muss ich aber schon sagen, dass ich nicht sonderlich begeistert wäre, wenn ich plötzlich Trachys im Bestand hätte.

Der so hoch gepriesene deutsche Wald ist zum überwiegenden Teil ein Wirtschaftsforst, also nichts anderes als ein Feld, auf dem Bäume angebaut werden. Ganz platt: Der einzige Unterschied zum normalen Bauer ist, dass der sein Gift auf den Acker spritzt und damit dann nur noch seine Kulturpflanze hat.
Wenn nun jemand mutwillig und munter Trachys zu irgendwelchen pseudowisenschaftlichen „Versuchszwecken“ in die freie Natur pflanzt, ist das in etwa so, als würde man einem Biobauern ein fieses Ackerwildkraut ins Feld pflanzen, dass er dann mühsam wieder loswerden muss. Weil das Zeug ebenso unverkäuflich ist, wie Trachystämme für den Eigentümer von Wald.
Man muss sich vor Augen führen, dass es Gründe gibt, weshalb es in der EU verboten ist, außerhalb von Siedlungsgebieten einfach irgendwelche Pflanzungen vorzunehmen.

Den Fehler der Fichtenmonokulturen, der von früheren Generationen begangen wurde und der nun zu kahlen Flächen und einem angeblichen Waldsterben führt, mal außen vor.



Gruß

@KleinerSkink Dem kann ich nur zustimmen. Ich selbst halte auch nichts vom Ansalben irgendwelcher Flora- oder Fauna-Elemente, auf Flächen, die nicht der eigenen Verantwortung (Besitz) unterliegen. Wenn man das auf eigenem Gelände vornimmt, ist man im Bedarfsfall dafür haftbar und verantwortlich ein eventuell geschaffenes Problem zu lösen. Jemandem anderen - und dazu zähle ich insbesondere auch die öffentlichen bzw. stattlichen Flächen - im übertragenen Sinne irgendeinen "Floh in den Pelz" zu setzen ist verantwortungslos. Auch wenn eindeutig nachweisbar ist, dass eine problematische Art von der eigenen auf eine andere Fläche migriert, sollte der ursprüngliche Verursacher verantwortlich gemacht werden.

Hallo Olli,

dem kann man nur zustimmen. Ohne Pflege braucht es hierzulande wohl an die 20 Jahre bis es einer von hunderten Hanfpalmensämlingen zur blühfähigen Größe geschafft hat und auch nur wenn in dieser Zeit keine Temperaturen unter ca. -17°C aufgetreten sind.
Die zweihäusigkeit bedarf dann noch mindestens ein zweites Exemplar in der Nähe um sich zu vermehren.
Seit vielen Jahren fallen bei mir jährlich tausende Samen ab. Man sieht pro Jahr vielleicht 3, 4 neue Sämlinge, die fast ausnahmslos wieder verschwinden. Von invasiver Ausbreitung selbst nach Mildwintern keine Spur. Auch die Vernichtung unerwünschter Bestände dürfte mit wenig Aufwand dauerhaft zu bewerkstelligen sein.

Gruß,
Jörg

Nachtrag zu meinem Post oben: das meinte ich, als ich von angeblichem Waldsterben sprach. Bevor mir jemand unterstellt, ich wolle das Absterben von Waldgebieten leugnen.

https://www.tagblatt.ch/leben/faellen-er...rden-ld.1242565

Falls es jemand interessiert und noch nicht diskutiert wurde, es gibt im Tessin jetzt schon Überlegungen, die Palmen aus den Naturräumen zu entfernen.
Neben Brandschutz, Hangschutz wird vor allem die drastische Wirkung auf das Ökosystem als Grund angeführt, da durch die Dominanz der Palme wohl zu einer Veränderung der Artenzusammensetzung und womöglich auch zu einer Reduktion der Biodiversität kommt. Da kaum ein Tier von den Blättern, Stämmen usw. lebt und es keinen Spezialisten für die Palme gibt (Palmenrüssler ausgenommen), ist sie aus tierischer Sicht wertloser als der Kirschlorbeer, da der wenigstens noch durch seinen Nektar z.B. unspezialisierten Zweiflüglern Nahrung spenden kann und dies bei der Hanfpalme nur kurzzeitig bei der männlichen der Fall ist.
Durch das Eindringen der Hanfpalme läge daher nicht nur eine Reduktion der Artenvielfalt der Pflanzen, sondern auch der Tiere, Pilze usw. vor, die sich auf voherige Artenvielfalt spezialisiert haben. Dadurch wird im Sinne der Artenvielfalt der Lebensraum entwertet. Aber es gibt noch keine konkreten Zahlen, welche Arten durch die Anwesenheit ausstürben, doch die Besorgnis, wenn dem der Fall wäre, ist angebracht.

Der Artikel widerlegt außerdem eine von euch genannte These, nämlich dadurch, dass dort geschrieben wird, dass die Hanfpalmen auch im Schatten gut wüchsen. Ein Problemfaktor, verhindert der immergrüne Einkeimblättrige doch eine artenreiche Strauch- und Krautschicht.

Was haltet ihr von so einer Bekämpfungsaktion als Exotenliebhaber? Haltet ihr so etwas für sinnvoll oder denkt ihr, die vom Menschen eingebrachte Palme soll ruhig die Schutzgebiete dominieren und die Arten eliminieren, weshalb es eigentlich Schutzgebiete sind?
Wie denkt ihr über die Erfolgschancen bei so einem Unterfangen? Ich mein, die Palme lässt sich leichter entfernen, als ein japanischer Staudenknöterich, macht ihr doch ein gut angesetzter Schnitt unter dem Palmenherz schon den Garaus.

LG Bisaflor

Hallo,

Ich habe kein Problem damit, wenn Hanfpalmenbestände im Interesse der ursprünglichen Vegetation entfernt werden. Die Erfolgsaussichten sind dabei klar hervorragend und der Aufwand relativ gering, wie schon weiter oben geschrieben.
Exoten gehören in Privatgärten. Auf öffentlichen Flächen sollten bevorzugt einheimische Gehölze Verwendung finden.

Leider ist die Einschätzung des ökologischen Wertes von Exoten oft von Vorurteilen oder Desinformationen getrieben. Wie ich diesbezüglich diese Woche lesen konnte " Kirschlorbeer sei ökologisch wertloser als eine Steinwand". Was einmal behauptet, wird dann regelmäßig ohne weitere Überprüfung wiederholt. Auch einheimische Fauna besitzt in der Tat eine Anpassungsfähigkeit.

Bei mir wird Kirschlorbeer als Baum während der Blüte massenhaft von Insekten beflogen und die Früchte werden von den Vögeln während der Dürremonate restlos abgeerntet. Eine Steinwand kann wohl weniger direkt als Nahrungsquelle dienen.
Auch Hanfpalmen haben bereits Liebhaber gefunden. Bienen nutzen den Pollen, Ameisen legen ihre Lauskolonien auf den Fruchtständen an. Ohrwürmer besiedeln den Neuaustrieb fast jeder Palme. Vögel ernten den Hanf für Nistmaterial und teiweise
auch angeblich die Samen, was ich allerdings noch nicht beobachten konnte. Wer weiß was sich sonst noch für möglichen Nutzen für Kleinlebewesen ergeben.

Die Resistenz gegenüber Blatt schädigenden Insekten erspart den Einsatz von Insektiziden, was Hanfpalme wie Kirschlorbeer gegenüber anderen auf Begiftung angewiesene Kulturen in Privatgärten wenigstens unschädlich für die Umwelt dastehen lässt.

Gruß,
Jörg

Ich muss dir hart widersprechen, Jörg K. Deine Exoten werden nur wenigen häufigen Arten einen kleinen Lebensraum geben, die große Artenvielfalt kommt jedoch auch durch die Spezialisten zustande, und da gibt es Wildbienen, die nur auf eine bestimmte einheimische Pflanzenart spezialisiert ist (Osmia adunca auf z.B. Echium vulgare). Diese Anpassungen fanden bereits vor Tausenden von Jahren statt und noch heute kann sehr gut gesehen werden, welche Pflanzenarten von wie vielen Insekten als Futterpflanze gebraucht werden. Demnach spendet allein die Salweide über 50 heimischen Faltern als Raupe Nahrung und ist damit ein bedeutender Lebensraum und Erhalter der Biodiversität dieser Schmetterlinge.

Die Hanfpalme kann gar nichts davon, auf ihr lebt nichts, nicht mal Moos kann auf ihr gedeihen, sie ist ökologisch innerhalb dieser Natur nahezu wertlos. Die wenig spezialisierten Bienen, die eine Hanfpalme ob des Pollens zu einer Zeit anfliegen, in der weitaus besseres blühen sollte, zeigen damit nicht an, dass die Hanfpalme besonders wertvoll ist, sondern das die umgebende Landschaft so verarmt ist, dass sie diesen Notnagel hinnehmen, um überhaupt noch etwas zu bekommen. Da ist z.B. der Schmetterlingsflieder eher ein sinnvolleres nichtheimisches Gehölz, produziert er weitaus mehr Pollen und auch Nektar, zu einer günstigeren Zeit, weshalb er deutlich mehr beflogen wird und auch nützlicher ist.
Ameisen legen ihre Lauskolonien auf allem an, dazu braucht es keine Hanfpalmen, die sind eher ungeeigneter, weil sie weniger Blattfläche Fläche als z.B. ein Baum erzeugen.
Ohrwürmer leben überall, auch da kann eine Steinmauer mit üppiger Vegetation drauf sogar sinnvoller sein, da von der z.B. Hauswurz noch mehr Arten leben können.
Ob die Vögel jetzt ihr Nistmaterial aus kleinen Ästen von Bäumen, von Schilf oder aus der Dämmwolle des Hauses besorgen, ist für die Artenvielfalt in einem Lebensraum erstaunlich irrelevant, denn die 50 Falter werden trotzdem nicht plötzlich die Palme als Lebensraum erkennen, wodurch jeder Lebensraum in DE, der mit Palmen bepflanzt wird, ein entwerteter ist, da die Palme keine Spezialisten hat un die Artenvielfalt stark vermindert und kein Stück im Verhältnis fördert.

Demnach ist eine Hanfpalme mit Rasen ökologisch besser zu bewerten als eine betonierte Fläche, auf der nichts wächst, doch ist sie gegenüber z.B. einer Salweide ökologisch für die heimische Natur vollkommen bedeutungslos und sollte daher aus ökologischen Gründen niemals der Salweide vorzuziehen sein. Jeder, der eine Hanfpalme pflanzt sollte daher immer denken, dass er dies nur für sich selbst tut, der Natur tut er damit überhaupt keinem Gefallen und jemand, der seine Salweiden oder gar Eichen (1000 Arten leben auf einer) zugunsten einer Hanfpalme fällt, sollte immer verstehen, dass er den Lebensraum damit stark entwertet hat und vielen Lebewesen ihrer Existenzgrundlage genommen und gar keine geschaffen hat.

Und ja, um noch einmal festzustellen, wie lange es so dauert, bis die heimische Fauna sich an fremdländische Flora anpasst, braucht man nur einmal die Walnuss und die Eiche nehmen. Auf der Eiche leben von den Blättern über 100 Arten, bei der Walnuss die es Deutschland schon über 500 Jahre gibt und die aus dem benachbarten angrenzen Balkan kommt, gerade mal 6-7. Eine Anpassung fand quasi nicht statt, da kaum ein heimisches Insekt mit der Walnuss etwas anfangen kann, es gibt keine Koevolution, gar nichts, so etwas dauert viel länger.
Wie ist es dann mit einem Palmengewächse, was aus China stammt und wo die heimischen Insekten gar nichts mit anzufangen wissen und es auch erstmal nicht tun werden, da es in DE nie Palmengewächse die letzten 10000 Jahre gab?
Nur um ein Beispiel zu geben, es ist vielen Spezialisten egal, ob sie die heimische Breitblättrige Glockenblume anfliegen oder die Karpaten-Glockenblume, da sie sich stark ähneln (gleiche Gattung) und ähnlichen Pollen produzieren. Die Hanfpalme hat hier keine ähnlichen Vertreter, demnach gibt es null Spezialisten in DE, die mit der überhaupt etwas anfangen können.

Demnach erreicht man die höchste Artenvielfalt, auch an Spezialisten, indem man heimische Bäume, Sträucher oder heimische Stauden, Einjährige setzt, eine deutlich geringere bei völlig fremden Exoten und nahezu keine bei gespritzten betonierten und bekiesten Flächen. Am besten ist es, wenn man sinnvolle Exoten wie den Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch, Schmetterlingsflieder oder den Schnurbaum mit heimischen Pflanzen kombiniert, um so die lange Blütezeit der Exoten mit der Artenvielfalt durch die heimischen Pflanzen zu kombinieren.
Die Hanfpalme hat da leider nirgendwo einen Mehrwert, sorry, es gibt einfach soviel viel besseres heimisches und auch besseres Exotisches.

LG Bisaflor

Hallo @Bisaflor
grundsätzlich heißt ja der Beitrag: "...invasive Pflanze nördlich der Alpen"
Die Hanfpalme die Du hier so verteufelst wird nördlich der Alpen nicht invasiv werden !
Es ist eine Zierpflanze mit geringem Nutzen für die heimische Tierwelt. Aber viele andere Zierpflanzen sind hier nicht besser.
Und die Insekten und Vögel bringen nicht wir Kleingärtner um, sondern die intensive Landwirtschaft mit ihren Giften und Monokulturen. Deinen Beitrag könntest Du vielleicht an den Deutschen Bauernverband richten ? Ohne die vielen kleinen Gärten mit ihrer Artenvielfalt würde es noch viel schlechter aussehen mit der heimischen Tierwelt. Und zwischen vielen Zierlauch- und Blumenarten sowie Insektenfreundlichen Blütensträuchern wächst auch mal eine Basjoo oder eine Trachy. Die wird hier im Forum auch niemand gegen eine Salweide auswechseln :-)
Grüße Florian

Zitat von Bisaflor im Beitrag #25

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Die Hanfpalme kann gar nichts davon, auf ihr lebt nichts, nicht mal Moos kann auf ihr gedeihen, sie ist ökologisch innerhalb dieser Natur nahezu wertlos. Die wenig spezialisierten Bienen, die eine Hanfpalme ob des Pollens zu einer Zeit anfliegen, in der weitaus besseres blühen sollte, zeigen damit nicht an, dass die Hanfpalme besonders wertvoll ist, sondern das die umgebende Landschaft so verarmt ist, dass sie diesen Notnagel hinnehmen, um überhaupt noch etwas zu bekommen.

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Ich kann euch kaum widersprechen, der Garten ist für euch ein persönlicher Gestaltungsraum, der primär den Interessen der Einzelnen dienen sollte und keine Naturschutzfunktion innehaben muss. Das schließt Kiesgärten und dauerhaft gemähte Flächen nicht aus, die in letzter Zeit in aller Munde sind. Ein Garten aus Kies und Glyphosat totgespritzt steht einem Maisacker in nichts nach, nein er ist noch schlechter.
Ihr habt Recht, es ist nicht hauptsächlich die Schuld der Gärten, weshalb es zu einem Artenschwund kommt, doch sind sie ein Faktor innerhalb des Ganzen Prozesses, den man einbeziehen sollte. Denn während auf landwirtschaftlichen Flächen Nahrung angebaut wird, um die Bevölkerung zu versorgen, dienen die Gärten oft keinem so existenziellen Unterfangen (Selbstversorger ausgenommen). Es ist die Frage, ob man sich noch als ein Mensch der für die heimische Natur und Artenvielfalt und gegen das Vogel und Insektensterben ist, bezeichnen kann, während man statt Pflanzen zu pflanzen, die die Artenvielfalt fördern, Pflanzen pflanzt, die diese arg beschränken, aufgrund persönlicher, wenig rationaler Gründe. (Exoten sind über alles Heimische erhaben, Salweide ist hässlich und noch total häufig, lieber eine Agave setzen)

Aber ich will nicht zu viel kritisieren, ich würde mich auch nicht von meiner Musa Yangtse trennen, aber auch nicht von meiner Rotbuche, da ich weiß, dass diese ökologisch viel wertvoller ist, als die Banane, die nur mir dient. Aber viele von euch haben außer Yuccas und sonstige Exoten keinen heimischen Baum, ich gebe diesen Menschen damit auch eine Mitschuld am Artensterben, was ich aus der Logik der Sache ohne persönliche Wertung schlussfolgere. Es bringt nichts, nur auf die Bauern zu zeigen, die damit überleben müssen und selbst einen steinernen Yucca und Palmengarten anzulegen und keiner heimischen Pflanze einen Lebensraum zu spenden, da man gewissermaßen sogar schlechter ist, da man es nicht tun muss, um zu überleben und das Sterben bewusst damit fördert.

Aber ich einige mich darauf, eine Gruppe Trachys auf einem Kleerasen ist deutlich besser, als eine Schotterfläche mit Glyphosat gespritzt, aber weder optimal, noch in irgendeiner Form ökologisch sinnvoll oder nützlich für die heimische Biodiversität.

LG Bisaflor

Mich stören bei dieser Diskussion zwei Dinge, die auch schon angesprochen wurden:

Bei diesen ganzen Diskussionen geraten die Verhältnismäßigkeit und die wahren Ursachen für den Artenschwund ein wenig aus dem Blick. Für mich sind da zwei Faktoren zu nennen:

Die fast flächendeckende und intensive Bewirtschaftung der Landschaft, insbesondere die industriell betriebene Landwirtschaft. Und der Klimawandel, der gravierende Auswirkungen auf den Artenreichtum hat. Ich sage nicht, dass es nicht sinnvoll wäre, auch im eigenen Garten nicht zumindest in Teilen ökologisch zu denken und zu handeln. Aber eine Diskussion um den ökologischen Wert von Hanfpalmen verstellt den Blick auf die wahren Ursachen des Artenschwunds. Wenn ich Vertreter der großen Agrarbetriebe wäre, dann würde ich versuchen, die öffentliche Diskussion auf Hanfpalmen und Schottergärten zu lenken. Eine wunderbare Ablenkfütterung!

@Jörg K

So schlecht sieht die Sitution in den deutschen Wäldern trotz aus DDR-Zeiten stammender Brandenburger Kiefernforsten nicht aus. In den vergangenen Jahrzehnten haben alle Bundesländer den Waldumbau zu ökologisch und waldbaulich stabilen Mischwaldbeständen voran getrieben. Das ist aber eine Aufgabe für Generationen. Das wir auf diesem Weg aber bereits ein gutes Stück voran gekommen sind, zeigen zum Beispiel die Berichte zur Bundeswaldinventur und die Waldzustandsberichte der Bundesländer. In Mecklenburg-Vorpommern z.B. stieg der Anteil der Laubbäume in den Wäldern allein in den letzten 10 Jahren um 3 Prozent. Das ist ordentlich!

Das Bundesamt für Naturschutz untersucht regelmäßig die Artenvielfalt und Landschaftsqualität bei unterschiedlichen Teilindikatoren. Der deutsche Wald ist der einzige Lebensraum, der in den vergangenen Jahren hinsichtlich unterschiedlicher ökologischer Kriterien einen statistisch signifikanten Aufwärtstrend aufweist. Und das sagen die amtlichen Naturschützer vom BfN bestimmt nicht, weil sie die deutschen Förster und Jäger so lieb haben...



Quelle

Ich kenne die entsprechenden Untersuchungen aus der Schweiz nicht. Aber ich bin mir fast sicher, dass die Situation dort trotz der bösen Hanfpalmen ganz ähnlich aussieht.

Noch ein Wort zum Klimawandel:

Der Wandel scheint rasant zu verlaufen. Was heute noch wertvolle heimische Arten und Lebensräume sind, hat morgen vielleicht keine Chance mehr, hier zu überleben. Diese ganzen Prozesse müssen m.E. viel dynamischer gedacht werden, ein "Käseglockennaturschutz" wird uns zukünftig nicht mehr weit bringen. Also lieber mal schauen, welche Chancen und welche Rolle auch eine Trachy oder eben viele andere, bislang nicht heimische Arten für die zukünftige Artenausstattung, den Wald der Zukunft usw. bieten können.

Grüße

Stephan