Hallo Ingo,

da bin ich echt gespannt. Syagrus romanzoffiana Samen versuche ich auch zum Keimen zu bringen, aber an das Auspflanzen würde ich nicht mal im Schlaf denken. Welchen Schutz planst Du für den Winter, speziell für die nächsten Jahre?

Gruß

Ich werde sie schützen wie meine große Washi, mit Heizkabel und XXL Vlieshauben bzw. Braucht dieses Streichholz ja erstmal nicht viel also vom Schutzaufwand ist sie definitiv leichter wie eine große und auch eine kleine Washi ( keine Dornen die bei falschen anlegen direkt alles zerschneiden, keine steifen Fächer die sich nicht mehr ordentlich hochbinden lassen usw.)
Natürlich sage ich das alles unter Vorbehalt, wenn die natürlich den Winter auf diese Art nicht so gut verkraftet wie eine Washi, dann hab ich natürlich nichts gekonnt außer schlechte Theorie geschwafelt. Ist nunmal etwas Risiko dabei. Aber ich gehe, positiv da ran. Wenn es nicht klappt muss ich nochmal eine Parajubaea versuchen. Archontophoenix würde ich ja auch gern testen aber wenn ich da alleine die Blätter anfassen sagt mir mein Bauch: nein du bekloppter

Mal sehen wann der Einbruch kommt. Aktuell verhält sie sich genau wie eine frisch gepflanzte Washi, nach 12 Std. Etwas mehr als ein cm Speer. Bei Washis setzt der Pflanzschock ja meist nach 3-4 Tagen ein. Ich gehe Mal auf die erste Zeit etwas intensiver ein. Ich hoffe es stört niemanden.

Nur zu, ist ja spannend und interessant wie sie sich entwickelt, gerne täglich neue Wasserstandsmeldungen !

Klasse Pflanze, ich lese auch gespannt mit.

Carsten

Ich bin froh, dass Du dich an sowas wagst und ich erstmal zuschauen kann. Ich hätte dem Projekt eher skeptisch gegenübergestanden, aber drücke Dir natürlich die Daumen. Mit deiner Hingebung und Bereitschaft, aufwändig zu schützen, könnte das tatsächlich klappen.

Wir sind doch wohl für Außenstehende alle bekloppt!
Aber ein sehr interessantes Projekt an das Du dich da heran gewagt hast.
Wenn ich nur mehr Platz hätte sowas wäre auch was für mich.
Ich drücke Dir alle Daumen, dass es ein Erfolg wird.

Das Projekt werde ich auf jeden Fall auch beobachten. Wir wohnen ja nur knapp 50km auseinander, wobei es bei mir im Schnitt vielleicht noch 1-2 Grad wärmer ist. Zumindest bin ich dann anschließend schlauer, was auch in meinem Garten noch machbar ist.

Ich drücke dir jedenfalls auch die Daumen und hoffe auf positive Erfahrungen, die ich vielleicht irgendwann mal nutzen kann.

Es gab vor 10 Jahren beispielsweise schon einen Auspflanzversuch - einer kleineren S. r. litoralis, im Kölner Raum. Leider ohne Erfolg, da trotz Beheizung nach dem Winter ohne sichtbaren Frostschaden die Pflanze aufgab. Vielleicht ist dies dann ein Stoffwechselproblem.

http://palmeundco.communityhost.de/t1369...-litoralis.html

Ich ziehe Parallelen zu Adonidia, die ich bisher schon massenhaft aus geschenkten Samen von den Seychellen angezogen habe, die den Winter offenbar unbeschadet an der Algarve (auch ohne Frost) überstehen. Im Frühjahr, wenn es dann deutlich über 25 Grad geht, sterben allesamt ab.

Die Santa Catarina ist ja womöglich robuster als Variante der S.r. .

Der Gärtner vom Hotel Brencino in Brissago im Tessin hat vor Jahren auch eine S.r. st.catarina versucht. Leider wurde es genau diesen Winter kalt wie schon 30 Jahre nicht mehr.
So viel ich weiss wurde es bis -6 mit Tagestemperaturen um die 0 Grad an diesem Standort. Dazu kam dann noch eine prächtige Ladung Schnee, die die hochgebundenen Wedel, es waren auch nur wenige, abdrückte.
Exitus!
Sie war auch etwa so gross wie deine.

Ein Versuch mit einer butiagrus st.caterina wäre durchaus lohnenswert. Von denen gibts inzwischen doch schon ein paar im Tessin.

Auf den Brissagoinseln haben sie auch ein paar Syagrus romanzoffiana gepflanzt – mal schauen, wie lange die durchhalten. Wenn es irgendwo im Tessin klappt, dann dort. Im Moment sind es noch keine Augenweiden. Das nächstbeste wäre wohl echt ein Butyagrus oder dann eine Jubaea x Syagrus, wobei die nochmals deutlich massiver wird.

Hallo,

Butyagrus könnte ich eventuell bald haben, da in meinem Zweitgarten meine grosse Butia weiblich geblüht hat und eine daneben stehende Syagrus männlich geblüht hat, eie Bestäubung ist möglich. Ob ich dann Saat zum Aussäen und auch zum Mitbringen nach Deutschland für Interessenten im Forum haben werde, werde ich erst im November wissen, wenn ich wieder dort bin.

Meine große Butia in Brasilien


Weibliche Blüten meiner Butia capitata


Syagrus romanzoffiana männlich blühend in meinem Garten in Brasilien


Die Hybride könnte erfolgversprechender mit Heizkabelschutz in Deutschland als ein Syagrus sein. Wenn es mit Syagrus nicht klappt, dann Versuch mit Butygrus oder Jubygrus. Eine Jubaea habe ich leider nicht in Brasilien, scheint in Brasilien nicht erhältlich zu sein. Gäbe es Pflanzen von Jubaea bei Mercadolivre.com.br bzw. Safarigarden.com.br zu kaufen, hätte ich auf jeden Fall zugeschlagen und sie gleich in meinen Zweitgarten in Brasilien ausgepflanzt. Aber ich habe zwei Jubaeopsis caffra in Töpfen in Brasilien, die werden im November ausgepflanzt. Butia und Syagrus sind an meinem Ort in Brasilien so heimisch wie die Rotbuche und Deutsche Eiche in Deutschland, kein Beschaffungsproblem in Brasilien.

Liebe Grüsse
Joachim

Hallo Joachim,

Hybriden zwischen den Sorten sind natürlich interessant. Allerdings werden die besagten Arten sehr breit, was wohl aktuell eher das ko Problem für mich wäre. Ebenso bin ich weniger bereit die geforderten Preise dieser hybride zu zahlen.
Des weiteren muss ich dich glaube ich entäuschen, was natürliche Hybriden angeht. Syagrus ist in diesem Fall die einzige einhäusige von den genannten Kandidaten. Butias sowie Jubaeas sind zweihäusig und genau deshalb so dass die Hybriden so teuer! Um die Sorten zu kreuzen muss man selber Hand anlegen und die Eigenbestäubung verhindern, entweder in dem man permanent bestäubt oder aber alle männlichen Blüten vor dem öffnen entfernt! Was bei der Größe der Butia Blüten schonmal gut Arbeit bedeutet (der Zeitkorridor ist ja auch nicht groß) einfacher ist es eine weibliche syagrus mit einer Butia zu bestäuben... Aber ich denke was vor und Nachteile bringt muss man nicht drauf eingehen. Wenn die syagrus es nicht schafft werde ich mich vermutlich nochmal an eine Parajubaea wagen, torallyi var. Torallyi habe ich sogar noch, aber die hat den ersten Anlauf nicht geschafft und steht seit 2017 bei meinen Eltern im Garten wo sie sich im Halbschatten deutlich besser entwickelt wie bei mir.

Trotz zugegebenermaßen übertriebener Hitze und viel Wasser setzt jetzt der umpflanzschock bzw. Hoffentlich das Untertagewachstum ein. Seit Auspflanzung ist ein Zuwachs am Speer von ca. 2cm messbar. Ich vermute, dies wird jetzt langsam komplett zum erliegen kommen. Langsamer ist es auf jeden Fall schon.

Zufallshybriden zwischen Butia und Syagrus sind zwar selten, aber nicht unmöglich und kommen vor. In Brasilien wo sie heimisch sind und auch in Gärten wo sie nahe neben einander stehen.
Ich hab selbst mal von einem Bekannten in Tampa, Florida eine bekommen.

Eine bekannte Quelle in Amerika ist hier:

http://www.mulepalm.com/seedlings_6.html
Ich habe vor 6/7 Jahren auch so ein Sämling gekauft in einer Sammelbestellung des EPS. Für etwa 15Euro.
Here it is today!