Ich bin sicher, das ist schonmal irgendwo besprochen worden. Ich finde es aber nicht mehr. Deshalb hier nochmal als Thema:

Was mir speziell an meiner Washingtonia auffällt, ist, dass der Zeitpunkt, zu dem neu austreibende Blätter sich öffnen, extrem variiert. Das tritt auch bei Jub und Trachy auf. Aber bei keiner der Anderen so stark wie bei der Washi.

Im letzten Sommer begannen die Fächer teilweise erst, sich zu öffnen, nachdem sich schon mehr als ein halber Meter Stiel herausgeschoben hatte. Momentan machen die Wedel den Eindruck, als ob „sie es gar nicht erwarten könnten“. Da beginnt der aktuell schiebende Speer schon, sich zu öffnen, noch ehe die Hastula an der Austrittsöffnung zu sehen ist.

Bei den Jubs unterscheidet sich von Exemplar zu Exemplar recht stark: Die auf der Rasenmitte, die mehr Licht bekommt, öffnet in der Regel die Wedel früher, bzw. schiebt diese bereits öffnend heraus. Die Andere schiebt geschlossen bis fast zu voller Höhe heraus und öffnet dann.

Meine Fragen in dem Zusammenhang sind: Was hat das zu bedeuten und wodurch wird es verursacht. Ist eine der Varianten „besser“ oder „schlechter“ als die Andere oder ist das beides normal und von Bedingungen wie Temperatur, Jahreszeit, Lichteinfall etc. abhängig?

Danke schon mal für die Antworten der Experten!

Stephan

Moin Stephan,

ich habe die Erfahrung gemacht, wenn sie sich zu früh öffnen deutet das auf nichts Gutes hin...

Gruß Frank

Kann Franks Aussage nur bestätigen, die grössere Trachy, die ich hatte, hat seit dem Kauf ihre Wedel nie anständig rausgeschoben, nur so weit, wie gerade nötig, tja, nach 2 Jahren war sie dann hinüber


LG Aramis

Zitat von Frank SL im Beitrag #2

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Moin Stephan,

ich habe die Erfahrung gemacht, wenn sie sich zu früh öffnen deutet das auf nichts Gutes hin...

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Zitat von Aramis im Beitrag #3

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die grössere Trachy, die ich hatte, hat seit dem Kauf ihre Wedel nie anständig rausgeschoben,

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Hi @Stephan_M

Interessantes Thema, habe ich mich auch schon öfters gefragt...

Leider ist es dunkel, ansonsten hätte ich am Beispiel meiner größeren Trachy noch ein extremeres Beispiel präsentieren können.

Bei mir sieht es so aus, dass meine größere Trachy diese Symptome unmittelbar nach dem Winter und auch im Spätherbst zeigt. Je wärmer die (Boden-) Temperaturen, um so länger werden die Petiolen. Bislang hat sich das in meiner kurzen Erfahrung mit Palmen im Sommer immer wieder raus gewachsen. Ich hoffe natürlich, dass das dieses Jahr so bleibt...

Ich würde ja darauf tippen, dass es sich um eine Mangelversorgung (Chlorose?) handelt, weil die Versorgung durch die Wurzeln im kalten Boden eingeschränkt ist. Positiv möglicherweise eine Art "natürliche Schutzreaktion", da eine Beschattung durch die eigenen Blätter erfolgt. Mit der Folge, weniger Verdunstung durch "eigene Verschattung"? Hmm...

Gruß

Stephan

Stephan, steht der Fächer noch bei dir der sich öffnet oder neigt der sich schon?

Hi @Frank SL ,

jetzt hast Du mich bei dem Mistwetter mit Taschenlampe aus dem Haus gebracht.

Bei mir sind drei Fächer / Speere betroffen. Hier zu sehen ist der älteste Fächer, der sich bereits zur Seite neigt. Speere Nummer 2 und Nummer 3 beginnen sich bereits zu entfalten. Wobei auf dem Foto nur Nr. 2 zu sehen ist. Das ist der ziemlich aufrecht stehende "gelbstichige" Kandidat!

Wenn das diesen Winter bei mir Schäden gegeben haben sollte, wäre das eine ziemliche Enttäuschung für mich! Der Wurzelbereich dieser Trachy war mit dicker Mulchschicht + Heizkabel + Styrodur und eigenem Heizkreis geschützt und . Wir hatten auch nur 1 x - 11 Grad. Und die Dauerfrostperiode im Februar war auch die Krone ab - 5 ein, - 2 aus geschützt. Und zwar mit Jute, Heizkabel, 2 x Vliessack...



Grüße

Stephan

PS: Das man hier keine Beiträge ändern kann, ist schade. Nun habe ich mich selber angesprochen, anstatt den richtigen @Stephan_Trier

Moin Stephan,

oh Gott, hoffentlich bekommst du keine Erkältung ...ist auch ein Scheiß Wetter im Moment hier Oben. Meine Encos denken bestimmt auch, ob ich nicht ganz dicht bin die bei diesem Wetter draußen zu quälen...

Hätte es mir schlimmer vorgestellt nach deiner Aussage vorhin. Tippe bei dir mal auf Speerfäule...aber hoffe für dich das ich mich irre.

Gruß Frank

Zitat von Stephan_Trier im Beitrag #1

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Meine Fragen in dem Zusammenhang sind: Was hat das zu bedeuten und wodurch wird es verursacht. Ist eine der Varianten „besser“ oder „schlechter“ als die Andere oder ist das beides normal und von Bedingungen wie Temperatur, Jahreszeit, Lichteinfall etc. abhängig?

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Vielleicht fehlt das Futter auch nur, weil die Erde noch zu kalt ist. Zur Zeit dürften gerade die Winterränder "ranreifen", die demnächst bei einigen zu sehen sein werden. Ich könnte mir vorstellen, daß seltsame Speere auch in Zusammenhang mit Unterversorgung durch zu kaltes Erdreich stehen...

Hallo Forumsleser,

also zu der Frage warum unterschiedlich sich die Speere öffnen hängt damit zusammen wie die Palme mit ihren Nährstoffen haushaltet.
Stellt man fest das der Speer sich öffnet bevor das Blatt heraus geschoben ist bedeutet das dringend die Palme Fotosynthese betreiben muss und viel Solarfläche benötigt.
Eine intakte Fotosynthese trägt dazu bei das der Nährstoff aufbereitet wird für die Bildung einer gesunden grüner Farbe der Blattsegmete sowie eines zügigen Gesamtwachstums.
Dieses stellt man fest bei Palmen nach einer Dunkelüberwinterung im Frühjahr und im Herbst bei abnehmender Lichtmenge.
Wird der Speer erst später geöffnet hat die Palme kein großes Wachstum und es besteht kein erhöter Bedarf auf Fotosynthese oder die Palme ist im Wurzelstock arg trocken und die Blattsegmente sind zusammen gefaltet.
Immer dann wenn reichlich Nährstoffe zur Verfügung stehen, also auch die Feuchte, kann dieser Vorgang passieren.
Ich hoffe dass ich das für jedermann verständlich rüber gebracht habe.

Guten Abend, bzw. guten Morgen Anton,

tolle und konstruktive Antwort!

Vielen Dank

Danke Anton,
für diese klasse Erklärung, es ist toll wenn man Leute wie dich, mit diesem Wissen hier im Forum hat.

Guten Morgen @Anton aus dem Saarland ,

sorry für die Nachfrage. Aber das leuchtet mir nicht vollständig ein:

Vorweg, ich habe nur 14 Tage während der Dauerfrostperiode "verpackt" gehabt. Wurzelbereich dauerhaft frostfrei, Stammbereich + Krone extra verpackt, extra Heizkreis, Tiefsttemperatur - 5 Grad. Und ansonsten die wenigen Frosttage bis zu höchstens - 11 Grad diesen Winter nur tageweise eingepackt. Bei mir also keine Dunkelüberwinterung!

Wir haben hier momentan Bodentemperaturen in den oberen Bodenschichten irgendwo im Bereich bis zu höchstens 5 Grad.

siehe hier

Das heisst, dass der Boden noch kalt ist. Daher dürfte eine ausreichende Wasser- und Nährstoffaufnahme m.E. derzeitig nicht stattfinden.

Zu viel Photosynthese wäre bei diesen kalten Bodentemperaturen m.E. eher kontraproduktiv, da die Wurzeln die benötigten Nährstoffe + Wasser nicht liefern können. Deswegen würde ich vermuten, dass es sich eher um eine Form des unerwünschten und zu frühen Wachstumsbeginns handelt.

Insoweit würde ich jetzt auch noch nicht unbedingt anfangen wollen, mit Dünger nachzuhelfen. Erst wenn die Bodentemperaturen sich hier eine Weile über 10 Grad bewegen und nachhaltiges Wachstum einsetzt, kann man sehen, ob der Palme tatsächlich Nährstoffe fehlen.

Grüße

Stephan

PS: Vielleicht ist es auch so, dass es bedingt durch den hier sehr milden Winter gar keine richtige Ruhephase für die Palme gab. Und sie wirklich einfach nur zu früh anfängt zu wachsen? Wäre längeres Einpacken vielleicht sogar besser gewesen? Rätsel über Rätsel...