Hallo Rosi und Manni,

sorry, aber diese Entwicklung der Palmen bei euch wäre für mich nicht akzeptabel. Ich habe mir gerade eure Webseite (kurz) angesehen, insbesondere zum Thema Winterschutz. Also ich habe das Gefühl, bei euch müssen mehrere Probleme zusammenkommen - angefangen bei der Pflanzung bis zum Winterschutz. Seid mir nicht böse, wenn ich ein bisschen kritisiere und vielleicht auch einfach Vermutungen anstelle..., aber ich bin wirklich ein bisschen erschrocken beim Anblick eurer Palmen Also, ihr solltet als erstes prüfen, ob ihr bei der Pflanzung alles richtig macht, denn da wird bereits der Grundstock für die Zukunft der Pflanze gelegt. Einfach ein Loch buddeln, Pflanze aus dem Pott nehmen und zuschütten reicht definitiv nicht! Man sollte das Loch schon mindestens doppelt so tief und mit doppeltem Umfang des Wurzelballens ausheben, am besten noch überprüfen ob der Grund des Lochs wasserdurchlässig ist und erst dann pflanzen. Habt ihr schlechten, nährstoffarmen Boden, dann das Substrat zum Auffüllen entsprechend anmischen. Gartenerde, Blumenerde, Sand, Hornspäne, evtl. Blähton oder auch Split mischen und die Palme möglichst ohne Wurzeln zu beschädigen pflanzen - dabei die Erde aus dem Pott an den Wurzeln lassen, keinesfalls abschütteln. Die beste Pflanzzeit ist von Mitte April bis Mitte Juni. Das Substrat muss eingschlämmt und fest angedrückt werden, damit die Palme nicht absackt und gleich eine gute Verbindung zum Erdreich bekommt.
Unter diesen Bedingungen sollte sie bereits bis zum ersten Winter bestens eingewurzelt sein - Grundvoraussetzung den Winter zu überstehen.
Im ersten Jahr würde ich nicht weiter düngen und auch später nur sparsam, stattdessen aber je nach Pflanze auf die Bewässerung achten. Für Trachys heißt das, Wasser Marsch bis zum Abwinken.
Zum Winterschutz. Da ist mein Eindruck, dass ihr euch zwar sogar viel Mühe und Arbeit macht, dabei aber nicht ausreichend konsquent seid. Was nützt es wenn ihr den Palmen sogar richtige Winterschutzhäuser baut, dabei aber nicht ausreichend heizt und das Lüften vergesst? Dann kann man sich den Winterschutz gleich sparen. Gerade in den ersten ein bis zwei Jahren, aber auch später sollte man nicht durchgehend an die vermeintlichen Grenzen einer Palme gehen um 3 Cent an Stromkosten zu sparen. Trachys sollten in den ersten Jahren spätestens ab -10°C geschützt werden, später kann man die Einschalttemperatur schrittweise herunterfahren. Tiefer als maximal -15°C sollte man nicht probieren, warum auch? Ihr müßt bei euch sowieso jedes Jahr einen Schutz bauen, warum wollt ihr dann wegen ein paar Cent Stromkosten Schäden riskieren. Heizt doch lieber 2°C zu früh als zu spät - das ist immer billiger als anschließend die Pame zu ersetzen.
So, was für Trachys gilt, trifft auf andere Palmen noch eher zu, denn Trachys sind schon die Palmen die Fehler am ehesten verzeihen. Alle anderen Arten sind empfindlicher.
Wenn ich z.B. sehe, dass ihr eurer relativ kleinen Butia gleich im ersten Jahr -5°C zumutet, dann wundert mich das Ergebnis nicht. Heizt die Butia z.B. in den ersten Jahren ab -2/3°C, dann wird das Ergebnis ganz anders aussehen. Noch ein wichtiger Punkt. Bei vielen Palmen liegen irgendwann mal die Wurzeln an der Verbindung zur Stammbasis frei weil die Erde abgesackt ist. Wurzeln sind so ziemlich der empfindlichste Teil einer Pflanze und wenn die auch in einem Winterschutz ungeschützt frei liegen und es werden -5°C bei einer Butia zum Beispiel, dann war es das anschließend für die Palme, also immer vor dem Winter kontrollieren ob die Wurzeln mit Erde bedeckt sind. Auch sehr wichtig! Viele meinen, die Temperaturangaben für Palmen seien Werte, die diese auf jeden Fall aushalten. Das ist absolut nicht der Fall! In der Regel sollte man deutlich unter diesen Werten bleiben, denn diese Temperaturen halten große Palmen in der Regel kurzzeitig über eine Nacht mal aus - keinesfalls über längere Zeit. Die allermeisten Palmen bekommen bereits bei nur geringen Minusgraden große Probleme wenn die Frosteinwirkung zu lange andauert. So habe ich bei meinen inzwischen ja gut etablierten Palmen die Einschaltwerte für die Heizungen recht niedrig gestellt, z.B. Phoenix -5/6°C. Das mache ich, weil ich weiß, dass zu Beginn des Winters solche Temperaturen nur mal kurz für ein paar Minuten erreicht werden. Später, wenn es dann dauerhaft kalt wird, reduziere ich die Einschalttemperatur auf -2/3°C und lege die Ausschalttemperatur knapp in den Plusbereich. Wenn es auch tagsüber nicht zu einer deutichen Erwärmung im Schutz kommt, erhöhe ich die Temperatur weiter. Wichtig ist, dass es niemals zu einem Durchfrieren der Palme kommt. Schäden an den Blättern sind optisch nicht schön, davon erholt sich die Pflanze aber schnell, Schäden an Leitbahnen, Wurzeln, Meristem etc. verursachen die größten Probleme, das muss unbedingt verhindert werden
So, vielleicht liege ich mit meiner Einschätzung auch völlig daneben, aber irgendeinen Grund muss das bescheidene Abschneiden eurer Palmen ja haben. Okay, ihr wohnt nicht gerade in einer klimatisch begünstigten Lage,, aber zumindest in den letzten beiden Jahren hätte eigentlich überhaupt nichts schief gehen dürfen... Oft ist es auch eine Kleinigkeit. Da baut man einen tollen Winterschutz, heizt auch rechtzeitig, macht alles richtig, aber dann ist es eine Kleinigkeit wie z.B. freiliegende Wurzeln und schon ist das Gesamtergebnis versaut. Irgendein Grund muss bei euch vorliegen, den müßt ihr herausfinden, denn das Erfebnis bei euch ist nicht normal und vor allem nicht zufriedenstellend.

Grüße
Claus

Hallo Gerd,
vielen Dank. Es ist immer gefährlich Kritik zu üben, aber ich finde dazu ist ein Forum auch da. Wir wollen ja schließlich alle dazu lernen. Ich selbst auch, denn nobody is perfect!

Rosi und Manni kenne ich, die können sicher damit umgehen, da bin ich mir sicher.

Grüße
Claus

Hallo,

wenn sich bei Rosi und Manni mit den genannten Ideen keine Ursache finden lässt wäre auch noch an Wurzelschädlinge (Engerlinge usw.) zu denken.

Viele Erfolg.

Olli

Hallo Petra,

die hat sich klasse entwickelt. Das Bild von oben in die Krone ist toll.

Hallo Olli,

gegen Wühlmäuse sprechen die deutlichen Frostschäden.

Hallo René (RePu)
das sehe ich auch so. Das sieht nach Frostschäden aus, nicht nach zu wenig Lüftung, die bewirkt höchstens Schimmelbidung nach Frostschäden.
Ich lüfte meine Winterschutzhäuser bei Frost auch nicht mehr. Vielmehr lasse ich die Häuschen schön zu und meine Palmen freuen sich über eine schöne Tageserwärmung im geschlossenen Schutz - das bringt denen nämlich viel mehr (ist bei Trachys allerdings auch nicht unbedingt nötig, aber bei empfindlicheren Palmen wie Washi & Co um so besser).

Grüße
Claus