Und meine Frau und ich wollten da heuer hin, der Besuch ist nun leider gestrichen.
Nur Idioten, wo man hinschaut.

Wow…ich wohne falsch, danke fürs zeigen.
Gruß Jubi

Ich finde es wirklich bitter weil der Garten in dieser Form so ziemlich einzigartig in Deutschland war. Ich hoffe sie achten darauf, wenigstens die wirklich besonders wertvollen Palmen im hinteren Bereich zu schützen. Bis der Garten aber wieder in alter Pracht erstrahlt dürfte es leider dauern.



Sobald der Garten wieder öffentlich zugänglich ist werde ich euch berichten und mal eine Bestandsaufnahme machen.

Nur noch Fachkräfte in Deutschland, erstreckt sich von oben nach unten!


https://de.wikipedia.org/wiki/Katz%E2%80%99scher_Garten

"Diese Arbeiten wurden sehr brutal und nicht fachgerecht ausgeführt. Der Arbeitskreis Katz'scher Garten, der die Anlage seit 28 Jahren liebevoll zu einem weit bekannten Kleinod gepflegt hat, wurde nicht involviert."

LG
Palmenfreek

"Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken!"

Auch von Wikipedia: “Während der aktuell (Mitte April 2023) andauernden Baumaßnahmen werden weitere exotische Bäume in den nächsten Wochen noch gefällt werden."
Wie viele exotische Bäume wollen die denn noch fällen? Ich befürchte das dann auch Palmen dabei sind.. So viele "normale" exotische Bäume gab es da nämlich gar nicht...

Wie kann man nur ohne große Not ein in Deutschland in der Form einmaligen Exotenpark zerstören. Die baulichen Maßnahmen sind nämlich für eine irgendwann mal vielleicht eintretende Jahrhundertflut gedacht...
So viel Versagen ist einfach nur noch unfassbar..

Hallo zusammen,

direkt letzte Woche als die Wiedereröffnung des Gartens verkündet wurde, nutzte ich dich Gelegenheit um mir einen ersten Überblick über die Veränderungen zu verschaffen. Bei meinem Besuch wurde zufälligerweise der Vorsitzende des Arbeitskreises Katzscher Garten, Herr Illig auf mich aufmerksam, der sich um den Garten seit Jahrzehnten kümmert und sich daher bestens auskennt. Von ihm bekam ich dann sogar spontan eine kleine Palmenführung durch den Garten und konnte dabei viele Fragen stellen.

Herr Illig kennt sich bestens mit Exoten aller Art aus, und ist seit vielen Jahrzehnten in unserem Hobby dabei. Er hat sogar über die Exoten in diesem Garten ein tolles Buch veröffentlicht (siehe Foto). Er kennt viele von den großen Namen in der Exotenszene persönlich und gehört definitiv zu den ganz alten Hasen. Auf Herrn Spanner ist er jedoch nicht mehr so gut zu sprechen, seitdem dieser ihm damals eine Nanital als Takil für sehr viel Geld angedreht hat. Jedenfalls hat er sich zwischenzeitlich eine echte Takil zugelegt und diese wird demnächst noch als weitere Auspflanzung folgen. Diese soll als einzige Trachy Schutz erhalten und darf dann als einzige zusammen mit der Nanus auch Samen im Garten tragen. Die Samenstengel der normalen Trachys werden immer im Herbst abgeschnitten, da es hier schon zu invasiven Tendenzen kam. Die normalen Trachys habe ich aus zeitlichen Gründen ebenso wie die Chamaedorea und weitere nicht palmenartige Exoten diesmal nicht fotografiert.




Die hier zu sehenden Sabals sind alle etwa gleichalt und vor über 20 Jahren gepflanzt worden. Es sind jedoch deutliche Unterschiede beim Habitus erkennbar. Während einige eindeutig als Minor erkennbar sind, ist die große an der Bank eindeutig etwas anderes. Dies vermutet auch Herr Illig. Er geht davon aus, dass es sich entweder um eine Hybride oder eine Sabal Palmetto handelt. Bitte beachtet den mittlerweile sehr beachtlichen und wunderschönen Stamm. Dieses Exemplar ist bedeutend schneller im Wachstum als die Minors. Seine Samen reifen hier übrigens regelmäßig nach und nach aus. Ich habe daher Samen gesammelt und diese mit reifen Samen meiner eigenen Brazoria verglichen und festgestellt, dass die Samen von dem großen Exemplar etwas größer sind. Im Hintergrund leider nicht zu sehen und auch nirgendwo ausgezeichnet, befindet sich hinter den Minors sogar noch eine echte Uresana mit Stamm. Diese ist jedoch allerdings langsamer als die große Sabal an der Bank, aber schneller als die Minors. Bedenkt man jedoch, dass diese durch die anderen Sabals komplett im Schatten liegt, so ist das Wachstum doch beachtlich. Fotos von ihr habe ich allerdings nicht versucht zu machen. Sie ist einfach zu sehr verdeckt. Da die Ecke viel zu eng für all die Sabals ist, plant Herr Illig die Umpflanzung der Minors in einen anderen Teil des Gartens. Dies ist natürlich nicht ohne Risiko, aber dann hätten die beiden stammbildenden Sabals deutlich mehr Platz.





Die Honigpalme soll laut seiner Meinung in spätestens 10 Jahren das dahinter liegende Haus überragen. Das Exemplar ist etwa 45 Jahre alt und seit über 20 Jahren ausgepflanzt. Bisher hat es noch nicht geblüht, aber aufgrund der enormen Größe dürfte dies bald soweit sein. Übrigens sollte man bei den Wurzeln einer Honigpalme nicht nur die Tiefe sondern genauso auch die Breite im Blick behalten. Bei diesem Exemplar umschließen die Wurzeln mittlerweile einen 15 m Radius. Auf dem Foto mit der Zwergpalme folgender Hinweis zur Größe: Diese ist zwar im Vergleich zur Ceriferia deutlich kleiner aber ebenfalls schon über 2m hoch. Die Honigpalme überragt diese wiederum beim weitem (ebenso wie sie deutlich den Schuppen überragt). Er kennt auch das in Leverkusen ausgepflanzte Exemplar und hat mir bestätigt, dass dieses nochmal ein gutes Stück kleiner ist als das hier (was auch mein Eindruck war).

Die schräg gepflanzte Trachy ist so gewollt und ein Trend aus dem Mittelmeer. Mit einer schräg wachsenden Palme soll ein tropischerer Look erzeugt werden.


Neben der argentinischen Nadelpalme sind übrigens nicht nur eine Agave sondern auch Aloen gepflanzt.





Zu den Opfern während der Umbaumaßnahmen gehören turmhohe Zypressen (die ich damals nicht mit hochgeladen hatte), ein Erdbeerbaum mit einem Meter Stammdurchmesser und Musa basjo (diese wird jedoch an anderer Stelle wieder neu gepflanzt). Die Musa Basjo hatte in der Vergangenheit wohl regelmäßig Früchte getragen. An der Stelle der Basjo wurde nun eine wunderschöne Butia gepflanzt. Werde bei meinem nächsten Besuch nochmal genauer schauen, was noch alles an Exoten verloren gegangen ist.



Diese Butia ist ein wahrer Traum mit wunderschönen silbrigblauen Blättern und einem bereits sehr hohen Stamm. Auf dem Foto wahrscheinlich nicht gut zu erkennen, aber sie überragt bereits mit dem Stamm deutlich den Zaun. Hier geht er davon aus, dass sie nach erfolgter Etablierung regelmäßig blühen und Samen tragen wird. Die perfekte Palme für Urlaubsgefühle.





Die Brahea ist mit ihren riesigen silbrigen Blättern ein wahrer Traum. Sie schiebt nun ebenfalls den Stamm deutlich nach oben und wird in wenigen Jahren deutlich an Höhe gewonnen haben.











Mit Ausnahme der Trachys werden alle Plamen im Winter geschützt. Die Nadelpalme allerdings nur deshalb, weil sie laut ihm kränklich ist. Er habe ein gleichaltriges Exemplar im eigenen Garten das bereits dreimal so groß ist. An fehlender Sonne bzw. Wärme kann es nicht liegen. Daher geht er hier auf Nummer sicher. Ebenfalls geschützt wird die Sabal Ecke. Hier wiederum allerdings aufgrund der oben genannten Erkenntnis, dass zwischen den Minors auch empfindlichere Sabals sich befinden. Die Schutzbauten werden im Laufe des Novembers aufgebaut und im März wieder abgebaut. Sollte anschließend nochmal ein Wintereinbruch kommen, so müssen die Palmen alle ohne Schutz dann durch. Dem entsprechend habe ich nun auch erfahren, was alle Palmen mit Ausnahme der Butia, die damals noch nicht gepflanzt war, maximal ohne Schutz vor ein paar Jahren aushalten mussten:
-8 als absolutes Minimum und eine Woche Dauerfrost. Trotz der Woche Dauerfrost gab es wenn überhaupt nur geringfügige Schäden bei den Palmen.

Von den Zwergpalmen, der großen Sabal und der Nanus (Samen sind dann Hybriden mit einer der vielen anderen Trachys als Vater) habe ich mir ein paar Samen mitgenommen und bin gespannt was dabei rauskommt.

Ich muss sagen, dass ich doch insgesamt positiv überrascht bin. Insbesondere die riesige Butia ist nochmal ein deutlicher Gewinn für den Garten und die Verluste halten sich dann doch in Grenzen. Dass es so gekommen ist, verdanken wir jedoch insbesondere Herrn Illig der hier unermüdlich für den Erhalt gekämpft hatte. Denn laut dem was er mir so erzählt hatte, gab es doch wohl Pläne den Garten in dieser Form aufzugeben bzw. stark umzuwandeln. Dabei wäre vieles dann sicher verloren gegangen. Was den Garten wohl auch gerettet hatte, war die Tatsache, dass immer mehr Touristen dort explizit Urlaub machen, um eben genau diesen Garten besuchen zu können, was ihm dann eine nicht unerhebliche touristische Bedeutung verleiht.

Im Sommer werde ich dann voraussichtlich nochmal ein Update machen. Ohne Zweifel ein in Deutschland einzigartiger öffentlicher Palmen- und Exotengarten. Klare Empfehlung von meiner Seite für alle Forumsmitglieder dort mal vorbeizuschauen :-)

LG Arn

@Arn

Hallo Arne,
danke für den schönen Bericht über den Katz'schen Garten!

Zitat von Arn im Beitrag #22

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Die schräg gepflanzte Trachy ist so gewollt und ein Trend aus dem Mittelmeer

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Zitat von Lutz DD im Beitrag #24

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Zitat von Arn im Beitrag #22

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Die schräg gepflanzte Trachy ist so gewollt und ein Trend aus dem Mittelmeer

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Die Geschmäcker sind ja verschieden aber, mir gefällt das Teil überhaupt nicht. Viel zu schräg!
Ansonsten sehr schöne Palmen und Fotos! Danke.
Gruß Lutz

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Zitat von Lutz DD im Beitrag #24

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Zitat von Arn im Beitrag #22

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Die schräg gepflanzte Trachy ist so gewollt und ein Trend aus dem Mittelmeer

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Die Geschmäcker sind ja verschieden aber, mir gefällt das Teil überhaupt nicht. Viel zu schräg!
Ansonsten sehr schöne Palmen und Fotos! Danke.
Gruß Lutz

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Ich habe mal geschaut, wo der Garten eigentlich genau liegt. Wäre von uns aus etwas über 2 Stunden zu fahren. Werde ich mal im Hinterkopf behalten. Müsste man dann vielleicht noch mit weiteren Aktivitäten verbinden. Wie lange kann man sich denn dort aufhalten?

Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht Arne.
Kannst du bitte noch sagen, welche Trachycarpus Arten dort noch kultiviert werden?
Werde wohl in diesem Jahr die 660 Kilometer mal in Angriff nehmen.
Gruß

@Flo @Lutz DD M Mir persönlich gefällt diese schräg gepflanzte Trachy auch nicht wirklich, aber das wollte ich ihm so nicht direkt sagen. Manchen wird es sicherlich gefallen, denn die Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Er erwähnte allerdings auch, dass diese Trachy wohl irgendwann nochmal etwas gedreht wird, um sie dann direkt schräg über eine Bank wachsen zu lassen. Die Besucher sollen dann wortwörtlich unter einer schrägen Palme sitzen.

@André PM Ich muss gestehen, dass ich mich für die Trachys nicht so sehr interssiert habe bei meinem letzten Besuch. Es gibt auf jeden Fall eine Reihe von hohen Fortuneis und Wagner. Eine von den fast haushohen ist die als Takil verkaufte Nanital. Dann gibt es noch die Nanus und eine Wagner X Nanus mit bereits ordentlichem Stamm. Wie schon gesagt, soll wohl demnächst noch eine echte Takil gepflanzt werden (wann genau weiß ich aber nicht). Das wäre zumindest alles, was mir bei den Trachys bekannt wäre. Einige weitere Trachys kann man übrigens auch noch in der Altstadt um den Garten finden.

@Susanne Nun der Garten ist wirklich nicht besonders groß. Die Palmen konzentrieren sich im hinteren Bereich und es gibt einen weiteren Bereich mit weiteren Ziergehölzern. Dort stehen auch die Chamaedoreas. Es gibt dann noch einen weiteren Bereich die Treppen runter zum Ufer. Sitzplätze im Garten gibt es genug und man könnte dort zum Beispiel auch ein Eis essen. Und wenn man sich dann noch intensiver mit den einzelnen Exoten beschäftigt, dann kann man da sicherlich schon ein oder zwei Stündchen verbringen. Wenn man aber einfach nur durchlaufen will, dann ist man in wenigen Minuten fertig. Eventuell ließe sich der Besuch auch zum Beispiel mit ein Trip nach Baden-Baden verbinden (nur ein Tal weiter). Die Palmendichte ist sicherlich nicht so hoch wie zum Beispiel am Kaiserstuhl (dort hattte ich letzten Sommer eine haushohe Washy während der Fahrt gesehen) aber Trachys und viele exotische Ziergehözer kann man schon sehen z. B. an der Lichtentaler Allee und vor allem am Florentinerberg. Dort gibt es sogar ein paar ausgepflanzte Zwergpalmen die meines Wissens nicht geschützt werden (Südhang in der Innenstadt). An anderer Stelle in Baden-Baden bin ich auch noch auf zwei tolle ausgepflanzte Baumfarne gestoßen. Eigentlich wollte ich mal eine Doku zum Thema Exoten in Baden-Baden machen, wenn nur nicht immer das Problem mit der Zeit wäre.

LG

Na mal sehen, ob es sich mal ergibt hinzufahren. So als Anschauungsobjekt finde ich die schiefe Trachy ja auch vollkommen in Ordnung. Nur ich persönlich würde das bei mir im Garten nicht so gestalten wollen.