Ich möchte nochmal betonen, dass ich hier absolut gegenteiliger Meinung bin,
getreu dem Motto 'Verpflanze niemals einen großen Baum', insbesondere dann nicht, wenn er bräunliche Wurzeln und keine volle Krone hat.

Aber wenn das Loch nun schonmal da ist ...

Wünsche dir viel Glück.
Der Boden scheint jedenfalls sehr gut zu sein.
Um Drainage brauchst du dir da keine Gedanken zu machen.
Eher gießen, gießen gießen ...


PS.
Vielleicht bin ich auch ein gebranntes Kind.
Mein Profilbild zeigt eine frisch gepflanzte sehr vitale 2m Fortunei mit gutem Wurzelballen und großem Pflanzloch.
Das war vor zwei Jahren.
Sie fängt jetzt erst diesen Frühling an nicht mehr rückwärts zu wachsen.
Ich denke das die Herkunft und vorherige Kultivierung auch eine große Rolle bei der Etablierung spielt.

Wo hast du deine Waggy gekauft?

Grüße,
Jerome

Hallo Jerome,

die Palme habe ich bei MyPalmShop in den Niederlanden gekauft. Wenn man den Namen nicht ausschreiben darf weißt mich bitte darauf hin.
Ich bin selbst dort gewesen um mir den "Shop" mal anzuschauen und die Palme auszusuchen. Habe von meinem dortigen Besuch ein paar Fotos gemacht falls das jemanden von euch interessiert.
Lieber wäre es mir auch, wenn die Palme besser durchwurzelt wäre , doch nun ist das Schätzchen nun mal da.

Deine Fortunei gefällt mir wirklich gut!

Leider hatte ich die letzten Tage wenig Zeit um mich um die Bilder zu kümmern. Sorry dafür. Ich habe zwar keine waggi mit Wurzelproblem aber eine normale Trachy. Man kann es denke ich deutlich erkennen. Eine Trachy mit Wurzelproblem zeigt auch bei ausreichender Bewässerung bei hohen Temperaturen in der Sonne den Schutzmechanismus des zusammnenfaltens der Fächer. (Bei Extremfällen öffnen sie sich Nichtmal mehr nachts). Eine Trachy mit gesunden Wurzeln spreitzt ihre Fächer auch bei deutlich über 30°C in der Sonne (wenn nicht grade extreme Dürre ist) deutlich auf um noch mehr Licht einzufangen. Sie nutzt ihren Verdunstungsschutz in unseren Gefilden fast gar nicht. Sie wachsen nur bei dauerhaft heißen Temperaturen nicht so schnell trotz ausreichend Wasser. ( Wo Trachy aufhört fängt Washi erst richtig an ist immer so mein Satz dabei)

Super Erklärung @Pingsten

@Olli
Bei meiner Trachy war es noch ein bisschen was anderes.
Sie stand bereits in einem dieser großen Mörtelkübel.
Ein umtopfen wäre gar nicht mehr zu händeln gewesen.
Sie musste in die Erde.

@All
Dann möchte ich mein Sorgenkind/Pflegefall an dieser Stelle auch mal zeigen.
Sie war ein sehr gut gemeintes Geburtstagsgeschenk in 2016,
doch ich wusste natürlich bereits das man vorzugsweise kleine Trachys pflanzt.
Wie schon erwähnt, sie musste in die Erde, vor allem da schon Juli war.
Mir sind im Topf schon die leicht zusammen gefalteten Blätter aufgefallen.

Hier der Auspflanzzustand:



Dann nahm das Drama seinen Lauf,
bzw. im Lauf der Zeit falteten sich die Wedel immer mehr, obwohl tüchtig gewässert wurde.



Selbst die Blattstengel bogen sich nach unten.
Der Zustand hält im Prinzip bis heute an.

Foto von heute:



Dazu muss man sagen, das der Arctic Outbreak auch seinen Teil zur aktuellen Optik beigetragen hat.
Nicht die reine Temperatur (tmin -8) war das Problem, sondern eher der lang anhaltende eisige Wind.
Sonstige Schäden gab es nicht. Alle Speere sitzen fest.

In 2018 hat sie nun endlich angefangen zu wachsen und aktuell zwei schön grüne Wedel geschoben.
Bleibt zu hoffen das sie nun etabliert ist bzw. mittlerweile genügend Wurzeln gebildet wurden.



Grüße,
Jerome
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@halcyon84
Ein paar Gedanken zu deiner Trachy. Sehe ich es anhand des Bild-Dateinamens richtig, dass du deine Trachy Ende September 2016 ausgepflanzt hast? Wenn ja, dann ist das natürlich der absolut ungünstigste Zeitpunkt überhaupt. Ab Oktober sacken auch am Niederrhein die Temps von Luft und Boden sowohl tagsüber als auch nachts in Bereiche ab, in denen eine Trachy kein wirkliches Wurzelwachstum mehr hat. Der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen ist immer das zeitige Frühjahr.

Im Nov. 2016 ging es bei euch sogar schon bis -6 runter, der weitere Winter 16/17 war zwar relativ mild, aber es waren auch weitere Tmins von -7 dabei.
Somit also niemals gut, im Herbst auszupflanzen. Also fing das Wurzelwachstum erst im Frühjahr 2017 an. Bis sie dann obenrum wieder neue Wedel schiebt, dauert es also. Der Abbau der Wedel ist also dann wohl relativ normal. Der letzte Winter war dann natürlich auch nicht ganz ohne am Niederrhein. Vor allem der Feb. hat es lang und schmutzig gezeigt mit bis zu -11. Wenn du sie da nicht ausreichend geschützt hast, ist eine relativ frisch gepflanzte Trachy schnell den Bach runter und hat weitere Wedel eingebüßt.

Dann das jetzige Frühjahr mit den schnellen warmen Temps, brachten dann das erste Wachstum. Aus meiner Sicht nicht unbedingt ungewöhnlich, bedingt durch den schlechten Auspflanzzeitpunkt.

Weitergehend muss man sich sicherlich auch den Boden anschauen. Ich weiß nicht, wie es bei dir im Garten ist, aber der Niederrhein hat meines Wissens nach sehr häufig sehr sandige Böden, in denen Wasser schnell Mangelware ist. Da muss man natürlich über eine Bodenverbesserung nachdenken, wenn nicht genügend Feuchte vorhanden ist.

Eine weitere Frage ist die der Düngung. Hast du sie nach der Pflanzung gedüngt? Wenn sie obenrum abbaut und erstmal Wurzeln bilden soll, dann kann eine Düngung natürlich kontraproduktiv wirken.

Jetzt, wo sie schiebt, kannst du beginnen sie zu düngen. Dann wird sie schnell weitere Wedel schieben.

Die Aussage, dass es günstiger ist, kleine Trachys zu pflanzen, ist sicherlich relativ. Mir war es immer lieber, sofort stattliche Palmen zu pflanzen und genießen zu können. Wir haben mittlerweile 11 ausgepflanze Trachys, 8 davon hatten beim Auspflanzen min. eine Stammhöhe von 1,70 m. Die drei anderen Stammhöhen zwischen 60 und 40 cm. Die größten haben mittlerweile ca. 150 cm an Stammhöhe dazugewonnen und haben eine Gesamthöhe von ca. 5 Metern. Futter bekommen sie nur noch seltenst. Beim Kauf waren alle Rootball-Ware, wurde alle sofort ausgepflanzt und keine davon ist nach der Pflanzung eingegangen.

Daher, auch deine wird nun wachsen ohne Ende.

Hallo @Hannes
Erstmal vielen Dank für deine Ausführungen.
Bin natürlich immer noch blutiger Anfänger und erst ca. 2 1/2 Jahre mit dem Hobby beschäftigt, aber in diesem Forum findet man so viel Wissen und Erfahrung, welche man sich in seinem Interessengebiet schnell aneignet.

Gepflanzt wurde sie Mitte Juli 2016, also ne Woche nach meinem Geburtstag
Das Foto stammt jedoch, wie du richtig bemerkt hast, aus Ende September. Hat mich grad selbst verwirrt.
Dachte das hätte ich kurz nach der Pflanzung geschossen.
Sogar ein Teil des Aushubs liegt noch da
Jedenfalls sieht man dort schon wie die Wedel zusammen gefaltet quasi in Schockstarre verharren.
Der sagenumwobene Umpflanzschock!?

Düngung:
Sie hat bestimmt mal mit dem Streuwagen den Kaliumbetonten Rasendünger mitbekommen.
Aber sonst wurde höchstens ein paar mal Palmbooster verwendet.
Seit diesem Frühjahr gieße ich regelmäßig eine halbe Dosis der empfohlenen Aufandmenge eines Palmendüngers.

Boden:
Unser Boden ist alles andere als sandig, sondern tiefgründig reiner Lehm / gelber Ton.
Frag mich nicht wo der herkommt
Jedenfalls muss bei jeder Pflanzung ein Bodenaustausch vorgenommen werden.
Bei der Trachy habe ich großzügig den vorhandenen Lehmboden mit Blumenerde, Sand, Bims, Kies vermischt und das Loch schön eingeschlämmt wieder befüllt.

Temperaturen:
Bei uns, bzw. direkt an Stammoberkannte gemessen war es im Januar 2017 tmin -9 für eine Nacht und im Februar 2018 -6 bis -8 in mehreren Nächten.
Eine Gefahr für das Meristem bestand jedoch wohl zu keiner Zeit.

Unser Grundstück liegt sehr nah am Rhein und die Trachy ist durch die große Lorbeerhecke zusätzlich geschützt.
Deswegen ist es im Garten, zumindest im Winter, oft ein wenig wärmer als es die offizielle Wetterstation vermeldet.

Geschützt habe ich ausschließlich die Wurzeln.
Dies aber gründlich mit einer dicken Mulchschicht.

Zu vermuten ob ein Schutz mit Heizkabel die alten Blätter auf Dauer gerettet hätte ist müßig.
Diese habe ich aufgrund des allgemeinen Zustands schon relativ schnell abgeschrieben und einfach auf Neuaustrieb gehofft.

Dieser ist ja nun da
Hoffe das sie nun loslegt.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass das arme Ding weiter dahin dümpelt und im Endeffekt mehr Blätter verliert als neue bekommt.

Ihr gings allerdings scheinbar auch mal ganz gut.
Stammdicke ist ordentlich (keine ebay-China-Trachy) und abgeschnittene Reste von vergangenen Blütenstielen sieht man auch.

Grüße,
Jerome

Na, das hört sich doch alles schon mal recht gut an. Der fette Lehmboden am Rhein ist aber wohl echt eher selten. Wenn du da sofort im fetten Lehm bist, dann musst du nur aufpassen, dass du durch die Beimischung von mineralischem Substrat keine Badewanne geschaffen hast, die die Wurzeln ständig im Wasser stehen lässt. Bei reinem Lehmboden, bei dem kein Wasserabzug möglich ist, ist es immer besser, entweder etwas erhöht zu pflanzen oder nur den alten Boden wieder einzubringen um Staunässe zu vermeiden. Wenn du in einem Loch im Lehmboden mineralisches Substrat einfüllst, kann es schnell zu Staunässe führen, da das Wasser nicht abgeführt werden kann. Die Staunässe lässt dann natürlich die Wurzeln immer wieder verfaulen.
Du kannst es vielleicht mal mit einem kleinen Loch kurz neben der Pflanzstelle prüfen, in dem du mit dem Spaten ein kleines Loch machst, was ebenso tief wie das der Trachy ist und es mal komplett voll Wasser laufen lässt. Schau, wie lange es braucht, dass das Wasser versickert ist. Wenn es länger als 10 Minuten braucht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du ein Problem mit Staunässe hast.

Jetzt habe ich durch eure Beiträge viel gelernt. Wirklich toll wie hilfsbereit hier alle sind und was sich für ein Wissen hier tummelt.

Habe heute Mittag gesehen, dass sich im unteren Bereich des Stammes die Fasern und "Stiele" der abgeschnittenen Wedel vollständig vom Stamm lösen und abgefallen sind. Bis jetzt habe ich das noch nie gesehen und macht mir etwas Sorgen.

Ist das normal?

Liebe Grüße

Größere Trachys verlieren im Alter von unten angefangen regelmäßig Fasern und Wedelansätze. Das ist ganz normal. Die einen fangen damit früher, die anderen erst später an. Brauchst du dir keine Sorgen machen. Wie groß ist denn die Stammhöhe? Es gibt sogar Händler, die bieten "geschälte / nackte" Trachys an.

Da bin ich froh! Danke für deine schnelle Rückmeldung.
Indem Bereich wo sich die Fasern etc. gelöst haben ist es auch etwas feucht deswegen befürchtete ich das schlimmste.
Die Stammhöhe beträgt ca. 90 cm. Wusste gar nicht, dass Händler extra "geschälte" Trachys anbieten. Morgen wird das Loch fertig gemacht und sie ist endlich in der Erde eingepflanzt.

Hast du mal ein Gesamtbild von ihr? War es eine getopfte Trachy oder eine Rootball-Ware? Sieht mir nach Rootball aus. Wo hast du sie gekauft? Ich denke nicht, dass es ein Problem sein sollte, auch, wenn es bei 90cm nicht unbedingt schon normal ist, dass sie selbst die Fasern und Wedelansätze ablegt. Normalerweise fangen sie damit erst in ein paar Jahren an. Unsere haben aber auch schon mal früher hier und da ein bisschen was abfallen lassen. meistens, wenn sie im Winter mit Mulchmaterial angehäuft waren und dadurch der Stamm den Winter über rundum feuchter war. Halte die Stelle trocken und pflanze sie evtl. etwas erhöht, dass du die Stelle weiter beobachten kannst, Wenn alles gut bleibt und sie normal anwächst, dann kannst du sie später auch ein paar Zentimeter höher anhäufeln. Dort bildet sie dann auch neue Wurzeln.

Das sich die ältesten Reste der Blattstiele relativ leicht entfernen lassen habe ich auch schon bei meinen kleinen Waggys erlebt.
Denke das hat was mit dem Dickenwachstum des Stamms zu tun. Irgendwann verlieren die Stiele ihren Halt und fallen zur Seite weg.
Oder die Trachy wächst schief.
Dann kann man die Stiele oftmals einseitig ziehen und es lösen sich auch die Fasern.

Denke ebenfalls nicht das es bei deiner schlimme Ursachen hat, sondern evtl. beim austopfen passiert ist.
Bei so einem Kaliber ist es schwer behutsam vorzugehen

Steht sie jetzt eigentlich generell bzw. aktuell in diesem offenen Loch?


PS.
Nochmal zu der Sache mit dem Lehmboden @Hannes
Dein Argument mit der 'Badewanne' ist definitiv logisch nachvollziehbar.
Ohne das vorgeschlagene Experiment mit dem Loch und dem Wasser direkt durchzuführen glaube ich das es nich so schlimm ist.
Jedenfalls steht auch nach längeren Regenperioden nie Wasser im Garten. Es ist höchstens etwas matschig.
Könnte mir höchstens vorstellen, dass der Gartenboden ausserhalb des Pflanzlochs wie eine harte Topfwand für die Trachy wirkt und die Wurzeln da erstmal Probleme haben werden.

Aber ich werde bei der nächsten Palmenpflanzung an zusätzliche Drainagelöcher am Boden des Pflanzlochs denken


Grüße,
Jerome

@halcyon84
Drainagelöcher am Boden des Pflanzloches machen nur Sinn, wenn du damit auch die Lehmschicht duchstößt. Wir haben auch nur fetten Lehmboden unterhalb der Grasnarbe. Die Schicht ist aber über 50 Meter dick. Da bringt eine Drainage nichts. Da hilft es nur, den gleichen Lehmboden wieder an die Wurzeln zu schaufeln und fest anzustampfen, damit keine Hohlräume an den Wurzeln entstehen, die dann unweigerlich zu Staunässe führen würden. Der wieder eingebrachte Lehmboden verhindert die Staunässe effektiv, da sich erst gar kein stehendes Wasser ansammeln kann. Die Wurzeln erkämpfen sich auch den Weg durch den Lehmboden.