Hallo Leute, ich wollte mal einen kurzen Bericht (leider aktuell noch ohne Bilder, da ich die erst irgendwie vom alten Handy bekommen muss) einstellen, der eher dafür da ist Erfahrungen weiterzugeben.
Also ich habe eine Brahea edulis sowie eine Washingtonia robusta gleich geschützt und habe mal geschaut wie sie sich verhalten. Der vergangene Winter hatte bei mir mit Tmin 13,8°C (so kalt war es lange nicht mehr) Mal die Möglichkeit gegeben. Die klrine washingtonia hat etwa 50cm Stammhöhe und die Brahea so um die 40. Ich habe die Temperaturen im Winterschutz überprüft und reguliert. Erste Runde Absenkung auf -3°C. Erste reversible Verglasungen an den Wedeln: Washingtonia -2°C, Brahea -1,5°C (Da lief es mir das erste Mal kalt den Rücken runter)
Nächste Runde, Absenkung auf -5°C. Verglasungen sind an Washingtonia über die kompletten Wedel ohne Unterbrechung abgesehen von den ganz frischen, Brahea edulis zeigt wie auch bei -3°C partielle Verglasungen. Nach deutlicher Erwärmung waren sowohl an Brahea als auch an Washingtonia alle Verglasungen verschwunden. Die Washingtonia zeigt nun an den Altwedeln den bekannten mattgelben Schatten (Verglasungen sind aber weg). Etwas unfreiwillig ging es im nächsten Schritt auf -8°C und nicht auf -6,5°C wie geplant. Das Bild zeigte sich identisch zu dem bei -5°C nur waren bei der Washingtonia alle Altwedel platt und auch die Wedel über den Altwedeln waren zur Hälfte hinüber. Die Brahea edulis zeigte nur an den Spitzen der ältesten Wedel Schäden.
Test beendet.
Nun kam ja der Wärme April. Washingtonia aber auch Brahea legten los wie die Feuerwehr. Die Washingtonia zeigte einen leicht an der Spitze geschädigten neuen ersten Wedel Nummer zwei und drei sind schadfrei und ich sehe den Winter als abgehakt. Die Brahea edulis zeigt am ersten Wedel gar keine Schäden, auch der zweite ist schadfrei. Nun folgt der dritte und dieser zeigt einen massiven Winterrand. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. Bei beiden Pflanzen ist von unten Frost an die Wurzeln gekommen. Es war bei dem langen Dauerfrost nicht zu vermeiden, da ich keine Kabel im Boden habe und lediglich mit Styropor und Kabel am Boden schütze. Die Brahea edulis reagiert nun aus meiner Schlussfolgerung noch empfindlicher auf Wurzelfrost als Washingtonia. Bei beiden war der Boden gefroren. Wurde geprüft.
Ich hoffe der Bericht hilft einigen. Beide Palmen haben überlebt aber entgegen der ersten Annahme ist die Washingtonia besser durch den Winter gekommen.

Hallo Pingsten,

Du hast wohl die Rechnung ohne den Mai gemacht. Denn erst im Mai bis Anfang Juni kann man die leichteren Wurzelschäden und die tiefgreifenden Frostschäden erkennen. Und wenn eine Palme noch nicht richtig angewachsen ist oder wenig Substanz hat, dann kann das ganz schnell das Aus bedeuten.

Ich habe bei meiner großen Robusta auch einen Wurzelschaden und meine die B. edulis hat ein Blatt verloren aber der Speer ist noch fest.

Gruß
Hubert

@Pingsten

Was macht eigentlich dein Projekt Syagrus romanz. ? Du wolltest doch, wenn ich mich recht erinnere eine auspflanzen, oder hast du dir es anders üblegt? Würde mich schon sehr interessieren, ob das erfolgreich sein könnte!

Ich bin noch dran. Nur hat die letzte die geliefert werden sollte einen Frostschaden gehabt, so dass ich die Bestellung storniert habe. Ich bin aktuell auf der Suche nach einem Ersatz, da ich eine Pflanze suche die bereits ein kurzes Stück glatten Stamm aufweist ist es gar nicht so einfach. So langsam wird es Zeit das ich einen Lieferanten finde der nicht die Palme in gold aufwiegt. Da die Sorte eigentlich nicht wirklich teuer ist. Wenn jemand was passendes findet bitte melden. der Frostschaden der letzten regt mich maximal auf. Sonst wäre sie schon in der Erde

Ich habe keine Erfahrungen zum Ausgleich von Frostschäden bei Washingtonia robusta vs. Brahea edulis.
An der Algarve ist Washingtonia deutlich schneller und unempfindlicher was Beeinträchtigungen angeht: Umpflanzen, Trockenschäden etc. werden schneller durch die Washingtonia ausgeglichen. Brahea edulis oder dulcis sind einmal etabliert stabile Kandidaten aber vergleichsweise eher ein Pflanzkandidat für die nächste Generation....

Syagrus romanzoffiana ist ab einer gewissen Größe auch im Süden nicht gerade günstig zu bekommen. Gerade die Transportkosten schlagen dann zusätzlich ordentlich zu Buche. Ein Exemplar mit echtem Stammansatz (Ringe) gibt es nicht unter 200€. Aber sie wachsen ja mit Stickstoffdüngung extrem schnell.

Hallo Marc,

es könnte sein, dass bei uns eine ausgepflanzte Syagrus romanzoffiana langsam wachsen wird. Meine steht seit vier Wochen draußen und wächst fast gar nicht mehr. Ein schnelles Wachstum ist bei uns auch nicht erwünscht.

Gruß
Hubert

Hallo Hubert ,

ich denke auch das Syagrus in Mitteleuropa lediglich 3-4 Monate im Freiland zum Wachsen nutzen kann. Die übrige Zeit wird die Art- wenn überhaupt und mit Aufwand - nur überleben.

Zitat von MarcTHR im Beitrag #7

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Hallo Hubert ,

ich denke auch das Syagrus in Mitteleuropa lediglich 3-4 Monate im Freiland zum Wachsen nutzen kann. Die übrige Zeit wird die Art- wenn überhaupt und mit Aufwand - nur überleben.

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Meine Erfahrung mit den wirklich sehr schnell wachsenden Syagrus (noch schneller als Washingtonia) an der Algarve - natürlich ausgepflanzt- ist, dass sie dort von Mitte Dezember bis Mitte Februar, also wenn die Durchschnittstemperaturen unter 20 Grad fallen, nicht sichtbar wachsen. Übertragen auf mitteleuropäische Verhältnisse mit insgesamt kälteren Böden komme ich zu meiner Einschätzung.

Hallo Olli,

ich habe meine Syagrus romanz. vor ca. zwei Jahren mannshoch gekauft, da waren die Wedel noch ungeteilt, mittlerweile mißt sie drei Meter, das erste Jahr habe ich sie kühl bei ca. 10 Grad überwintert, war kein Problem, diesen Winter musste sie wegen der Höhe im Wintergarten überwintern bei Temperaturen von ungefähr 15°C. Allerdings wird es dort bei Sonne schnell warm, da ist sie sichtlich weitergewachsen. Außer ein paar Wollläusen alles prima, mir macht die Palme sehr viel Spass, macht wirklich was her, kommt auf dem Foto leider nicht so wirklich rüber.

Viele Grüße Manne

Hallo Pingsten,

meine B. edulis hat am Ende doch noch den Speer verloren. Sie hat aber sofort alles rausgeschoben und wächst ohne Probleme weiter.
Wie steht es um Deine Brahea edulis?


Brahea edulis


Brahea edulis


Brahea edulis

Gruß
Hubert

Hallo Hubert,
Ebenso wie bei deiner Edulis schiebt sie nach einem normalen Wedel und zweien mit Winterrand nun wieder ganz normal und natürlich in dem von Brahea edulis gewohnt schnellen Tempo und nun auch wieder in dunkelgrün erstaunt mich immer wieder. Ich hoffe ich schaffe den nächsten Winter ohne Rand, aber sie mag einfach kalten Boden überhaupt nicht, ansonsten sehr dankbarer Kandidat (Schutz genauso wie für washingtonia robusta)

Wo ich immer wieder lachen muss... Mein Urlaubsmitbringsel damals eher durch Zufall auf Malle am Pool auf meine liege gefallen und mit ca 3mm Durchmesser in meinem Brillenetui gelandet mit dem Gedanken: Mal gucken was dabei raus kommt :-D was ich Heute weiß... Washingtonia robusta (damals war es übrigens mein Gedanke, dass sowas doch auch irgendwie in Deutschland möglich sein muss, hatte aber gar keine Ahnung und hatte mich noch nicht damit beschäftigt). Hubert kennt ja diese Eigendynamik die sich dann entwickelt ;-)

Hallo Pingsten,

Deine Palmen sehen sehr gut aus und die Washingtonia hast Du sehr gut über den Winter bekommen. Bei meiner kleinen Robusta war erst Ende Mai ein Schaden zu erkennen und am Di. konnte ich den Speer ziehen. Ich schütze meine Palmen nur noch situativ und da kann schon mal etwas schiefgehen, aber inzwischen hat sie alles wieder rausgeschoben.


Washingtonia robusta.


Washingtonia robusta.

Gruß
Hubert