Hallo zusammen,
so langsam wird es mal wieder kälter und ich probiere bereits zumindest "geistig" meine Palmen auf die Überwinterplätze zu ordnen.
Bei meinen Kübeltrachys sehe ich allerdings Probleme auf mich zu kommen - hier fehlt mir für einige doch der nötige Platz.

Ich hätte noch eine Chance alle unterbringen zu können, weil ich noch ein uraltes Gewächshaus mit einfachem Nörpelglas (teilweise nicht mehr ganz heile) im Garten stehen habe.
Dort stehen sie zwar nichts wärmer aber doch trockener und Windgeschützt.
Alle meine Kübelpalmen haben eine Höhe zwischen 1,50 und knapp 2,00 m.
Nun meine Frage: in diverser Literatur steht für Trachys eine Winterhärte von -18°C.
Gilt das auch für Trachys im Kübel gepflanzt oder nur für ausgepflanzte?
Kann ich in dem Gewächshaus auf jeglichen Frostschutz verzichten oder muss ich doch auf einiges achten?
Wer kann mit Ratschlägen helfe?
Auch im Namen meiner Palmen schon mal im Voraus "DANKE"

LG
Dieter

Hey Dieter

Was für ein Klima hast du denn?

Grundsätzlich mal folgendes:
Trachys können zwar -18 überleben, allerdings haben sie dann im besten Fall keinen einzigen Fächer mehr regenerieren aber wieder mit Mühe.
Zweitens mögen Trachys und allgemein immergrüne (ausser Sukkulenten ;) ) auch im Winter Feuchtigkeit...
Drittens halten Kübelpflanzen weniger aus, da fie Wurzeln schneller durchfrieren oder sogar erfrieren und somit im besten Fall mindestens einen üblen Trockenschaden entsteht...

Fazit: tu ihr das nicht an ;)
Du hast sonst folgende Probleme: zu viel Kondenswasser, an sonnigen Tagen eine krasse Erwärmung was sie zum wachsen anregen könnte, im Ernstfall bei kalten Temperaturen nützt das Treibhaus nichts, da die Isolation sehr schlecht ist und kein Abstrahlungsschutz besteht...

Wenn du an einem wintermilden Ort wohnst, könntest du sie bei nur nächtlichen Minustemps draussen lassen und im Ernstfall an einem kühlen Ort ins Haus stellen, kann auch dunkel sein, wenn es nur so eine Woche dauert...

LG Aramis

Hallo Dieter,

Aramis hat schon fast alles gesagt.
Die Wurzeln und das Meristem sind am frostempfindlichsten und halten max. -6,5 - -8 Grad aus. Darum muss verhindert werden, dass es dort zu so tiefen Temperaturen kommt.
Wenn die Palmen in Kübeln stehen sind diese bei tiefen Temperaturen schnell ausgekühlt und die Wurzeln können Schaden erleiden.
Ein Gewächshaus ohne Heizung ist nichts, es wird dort eher kälter als draußen.
Meine Kübeltrachys stehen im Winter in der Garage dunkel bei Temperaturen um die 0 Grad für 3 Monate, nur wenn mildes Wetter herrscht öffne ich das Garagentor.
Habe bisher noch keinen Nachteil dieser Überwinterung feststellen können.

...... Dieter, also ich kenn jetzt die durchschnittlichen Winter bei Dir nicht.... wenn es bei Dir aber unter -10 Grad und Dauerfrostperioden gibt (nehme ich mal an) und das erwähnte Gewächshaus die einzige Alternative ist und der Boden Erdreich ist, dann würde ich die samt dem Topf in der Erde versenken und ev. mulchen .... Stamm und Krone bei Bedarf mit Vliessack, HK und UT schützen .... zwar nicht die optimale Lösung ..... Garagenvariante wie Jürgen sagt, wäre natürlich besser

Allerdings würde ich sagen, ist das Gewächshaus an wärmeren Wintertagen viel zu heiss, da fangen sie an zu wachsen und sind viel anfälliger...

das unterschreibe ich Aramis ..... jz ist natürlich die Frage wie die von Dieter erwähnten "teilweise nicht mehr ganz heile" zu verstehen sind .......... wenn einiges vom GWH fehlt ist die Erwärmung auch nicht so krass
.... übrigens habe ich die Notvariante nicht für die komplette Winterzeit gemeint, sondern situativ für die heiklen Tage / Wochen

Wie schon in den Beiträgen oben öfter gesagt...: kommt drauf an.

Z.B. wie gross deine Kübeltrachys sind. Ich habe letzten Winter folgendes gemacht: Kübel in einen noch weit größeren Kübel auf eine Styroplatte gestellt, die seitlichen Zwischenäume und oben im Kübel mit Rindenmulch isoliert. Um das ganze herum dann Fliess und als es richtig kalt wurde noch Lupo-Folie. In diesem Zustand hat sie die kalte Zeit etwa 3-4 Wochen problemlos überstanden.

Wie Du schon schreibst, es kommt vor allem auch darauf an wo man wohnt.
In Aachen oder Bielefeld mag dieser Schutz in normalen Wintern funktionieren, es wird dort normaler Weise nicht so kalt.
Aber z. B. bei uns wäre so ein Schutz ohne zusätzliche Wärmequelle mit Sicherheit das Todesurteil für eine Kübeltrachy.
In fast jedem Winter gibt es hier Temperaturen von -16 - -20 Grad und tiefer, auch oft wochenlang anhaltende Dauerfrostperioden sind nicht ungewöhnlich.
Trotz bester Verpackung ist dann an der Palme nach kurzer Zeit die Schmerzgrenze erreicht.

Zitat von Trachy im Beitrag #3

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Die Wurzeln und das Meristem sind am frostempfindlichsten und halten max. -6,5 - -8 Grad aus..

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Hallo Jerome,

wie Jürgen schon sagt, sind Wurzel und Meristem am empfindlichsten, ab -6 Grad ....die Wedel liegen bei etwa -11/-12 Grad ..... geht´s tiefer können schon erhebliche Schäden entstehen bzw. Exitus eintreten.
Aber so fest kann man das nicht machen, z.B. -9 Grad und eisiger Wind kann auch schon einiges anrichten. Wenn die Palme gut gemulcht ist, braucht es schon lange bis die Wurzeln in Gefahr sind.

Anders natürlich bei Kübelkultur .... wenn bei wochenlangem Dauerfrost der Wurzelballen einer Kübeltrachy nicht frostfrei gehalten wird - auch wenn es über -6 Grad bleibt - können Wurzelschäden entstehen, welche wiederum die Blattversorgung einschränken und in weiterer Folge die Wedel schwächt und dessen Frosthärte beeinflusst ......

.... jedenfalls Werte wie -15 bis -17 vergiss bitte, da gibt es bei uns keine Palme die solche Temperaturen auf Dauer aushalten

Hallo zusammen!

Ich überwinterte seit Jahren meine Topftrachy mit relativ isoliertem, sanft beheiztem Kübel. Dabei beachte ich, dass die Erde immer knapp frostfrei bleibt.
Das ist insofern wichtig, dass die Palme bei schnellem Temperaturanstieg sofort Wasser saugen kann.
Blieben die Wurzeln eingefroren - selbst bei für die Wurzeln noch unschädlichem Frostgrad - würde die Palme Schaden nehmen. Genau das ist einem Freund von mir vergangenen Winter passiert, seine Topf-Trachys waren stark geschädigt. Meine erfreut sich dank frostfreiem Substrat bester Gesundheit:


(Foto vom 13. September)


Sie ist mit beheiztem Topf wie eine Ausgepflanzte zu handhaben, was den Temperaturbereich betrifft.
Sprich: Ab -11 / -12 gibt's erste Blattschäden.
Leichte Zellschäden an manchen Fächern hatte ich deshalb auch mit -12 Tmin im Januar in München. Aber mehr auch nicht.
Im November liefere ich die übliche Kübel-Heizung-Anleitung. :)

Grüße
Felix

Tolles, fettes Teil, für dass die im Kübel steht. Allen Respekt!

Viele Grüße Manne

Hallo Manne,

vielen lieben Dank für das Lob, das freut mich wirklich sehr!

Felix