Toller Baum! Meine Neupflanzungen leiden leider unter dem trockenen Standort, kann dort leider kaum giessen... mal schauen ob sie es auf die Länge machen...

Habe mir heuer im April einen Eucal. Azura gunii gegönnt. Im Topf ist der so rumgedümpelt und seit ich ihn vor 4 Wochen ausgepflanzt habe geht er ab wie eine Rakete, hat das 3-fache an Volumen und Höhe noch mehr zugelegt. Allerdings haben nur die ältesten Blätter die schöne silbirg-blaue Farbe, aber vielleicht kommt das ja noch im Laufe der Zeit. Aber spannend wird's ja erst im Winter, dann wird man sehen, ob die mit -20°C angegebene Winterhärte auch nur annähernd zutrifft!

Viele Grüße Manne

Hallo Manne
Da bin ich auch gespannt! Hier bei uns werde ich das wohl gar nie richtig testen können.

Dann habe ich noch einen normalen Eucal. gunii im Topf, der letztes Jahr knapp die 3m Marke verpasst hat. Überwintert habe ich ihn nicht ganz frostfrei vielleicht ein bisserl trocken und ziemlich dunkel. Im März ausgeräumt, hat er bestens ausgeschaut, aber nach und nach sind die Blätter vertrocknet, dann habe ich ihn umgetopft (Wurzeln waren ok) und alles vertrocknete abgeschnitten, auch in der Höhe nach und nach runtergeschnitten (immer grünes Holz zu sehen), aber er treibt nicht, wenn ich an der Rinde kratze kommt grün zum Vorschein und es riecht deutlich nach Eucalyptus, auch aus der Basis keinerlei Regung. Hat jemand so ein Szenario schon mal erlebt, der finanzielle Ausfall hält sich ja bei dem Anschaffungspries (€ 6,95) in Grenzen, aber trotzdem schade, weil der letztes Jahr so schön war.

Viele Grüße Manne

Zitat von Phoenix im Beitrag #92

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Aber spannend wird's ja erst im Winter, dann wird man sehen, ob die mit -20°C angegebene Winterhärte auch nur annähernd zutrifft!

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Zitat von Phoenix im Beitrag #94

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Dann habe ich noch einen normalen Eucal. gunii im Topf, der letztes Jahr knapp die 3m Marke verpasst hat. Überwintert habe ich ihn nicht ganz frostfrei vielleicht ein bisserl trocken und ziemlich dunkel. Im März ausgeräumt, hat er bestens ausgeschaut, aber nach und nach sind die Blätter vertrocknet, dann habe ich ihn umgetopft (Wurzeln waren ok) und alles vertrocknete abgeschnitten, auch in der Höhe nach und nach runtergeschnitten (immer grünes Holz zu sehen), aber er treibt nicht, wenn ich an der Rinde kratze kommt grün zum Vorschein und es riecht deutlich nach Eucalyptus, auch aus der Basis keinerlei Regung. Hat jemand so ein Szenario schon mal erlebt, der finanzielle Ausfall hält sich ja bei dem Anschaffungspries (€ 6,95) in Grenzen, aber trotzdem schade, weil der letztes Jahr so schön war.

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Hallo Marc-Werner,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärungen bzgl. Eukalyptus, war sehr hilfreich für mich. Den Bambus-Stock habe ich gerade entfernt, er hat schon Schlagseite, wird das noch was?
Der auf dem zweiten Bild hat mir meine Arbeitskollegin vor 2 Jahren aus Südfrankreich mitgebracht (bei uns bekommt man ja nur Gunnii), bei der Sorte müsste es sich um Euc. Globulus handeln, auf dem Schild stand Globulus -12. Den habe ich frostfrei und ziemlich hell überwintert, hat aber trotzdem sehr viele Blätter verloren, habe ihn dann im März kräftig zurückgeschnitten und hat sich denke ich gut erholt.
Bei dem Gunii rührt sich immer noch nichts, denke das wars.

Viele Grüße Manne

Hallo,

nicht nur die Russenpeitschen (kalte Ostwinde) schädigen die Eukalyptusbäume in Deutschland, so dass sie nicht alt werden. Ich hatte bis 1995/96 über 6 Meter hohe Eucalyptus gunnii, archeri und dalrympleana in meinem Garten in Hamburg, dann kam dwr Dauerfrost ohne Schneedecke, der Boden fror für 5 Monate tief ein und es wehte gleichzeitig monatelang starker Nordostwind, alle gingen ein, aber der Erdbeerbaum und der Lorbeerbaum überlebten unbeschadet (beide existieren heute nicht mehr, weil zu dicht am Haus und zu groß für ihre Plätze, ein Umpflanzen war gar nicht möglich), die Temperaturen waren nicht sehr tief. In Deutschland sind lange Dauerfrostperioden ohne dicke Schneedecke das Hauptproblem für Eukalyptusbäume, das zeigen meine langjährigen Erfahrungen, ich bin ja schon 55 Jahre alt. Ich würde vorschlagen, den Boden während der Dauerfrostperioden mittels thermostatgesteuerten Heizkabel frostfrei zu halten versuchen, das machen schon einige Exotengärtner mit ihren Olivenbäumen. Also einen guten vor Ostwinden geschützten Platz wählen und vor dem Einpflanzen Heizkabel eingraben und dann den Eukalyptusbaum einpflanzen und Themostat anschließen und richtig einstellen, so dass der Boden weder zu warm wird noch einfriert, so dass der Eukalyptusbaum trotz Dauerfrost weiter Wasser ziehen könnte. Ein Versuch bzw. Experiment mit meinem Vorschlag bzw. meiner Idee sollte gemacht werden, nur so könnten dann Ergebnisse vorliegen, ob Eukalyptusbäume auch in Deutschland länger überleben können.

Ich selbst habe in Hamburg Eucalyptus gunnii Azura und in Brasilien 2 Eucalyptus pterocarpa (blüht rot) und ähnlich Eucalyptus ficifolia.

Gruß
Joachim

Weil er grad frisch gepellt so besonders hell ausschaut: unser Eucalyptus (Corymbia) citriodora. Selbst aus Samen gezogen wächst er nun seit 21 Jahren ausgepflanzt und ist an die 22 m hoch.

Zitat von Phoenix im Beitrag #96

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Hallo Marc-Werner,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärungen bzgl. Eukalyptus, war sehr hilfreich für mich. Den Bambus-Stock habe ich gerade entfernt, er hat schon Schlagseite, wird das noch was?
Der auf dem zweiten Bild hat mir meine Arbeitskollegin vor 2 Jahren aus Südfrankreich mitgebracht (bei uns bekommt man ja nur Gunnii), bei der Sorte müsste es sich um Euc. Globulus handeln, auf dem Schild stand Globulus -12. Den habe ich frostfrei und ziemlich hell überwintert, hat aber trotzdem sehr viele Blätter verloren, habe ihn dann im März kräftig zurückgeschnitten und hat sich denke ich gut erholt.
Bei dem Gunii rührt sich immer noch nichts, denke das wars.

Viele Grüße Manne

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Anbei noch mal zu meinem stolzen Eucalyptus Subcrenulata mit einem Foto von der Pflanzung Anfang April 18 als kleines Pflänzchen und vor 2 Wochen Ende Juli 18. Dies verdeutlicht noch mal, wie diese Eucalyptus-Rarität abgeht.

Anfang April 2018: Wurde gepflanzt, der Rindenmulch im Hang wurde komplett entfernt und mit Weissklee ersetzt und kleinen Wildkräutern gesät. Der Subcrenulata ist hier grad mal zwischen 60 und 80 cm hoch, hat noch einen dünnen, jedoch recht stabilen Stamm.






Ende Juli 2018: Der Subcrenulata hat in der kurzen Zeit ab Mai 18 bis Ende Juli ein wahnsinns Tempo aufgenommen. War dabei die 250 cm zu knacken (und Stand jetzt, über 250 cm hinaus...), Der untere Stamm hat sich von der Dicke/Breite verdreifacht, wenn nicht vervierfacht... Der Weissklee sorgt mit seiner natürlichen Stickstoffabgabe sicherlich mit für dieses wahnsinns Tempo...



Für bessere und größere Ansicht, einfach auf das jeweilige Bild tippen/klicken!

Kurzes Update von gestern:

Nun ist es 14 Tage her, dass ich die Eucalypten teilweise kräftig zurückgeschnitten habe...



Eucalyptus glaucescens treibt heftig wieder aus, typisch wie Gunnii bekommt er bald einen richtig buschigen Wuchs und steht nun auch bei kommenden Winden sicher:








Eucalyptus pauciflora subsp. niphophila hat letzte Woche schon getrieben und einen kompakten Wuchs bekommen. Die neuen Triebe sind nun auch schon 10 bis 25 cm lang:







Eucalyptus pauciflora subsp. debeuzevillei, ebenfalls vor über einer Woche wieder ausgetrieben, hat wieder richtig Masse aufgenommen und wirkt buschiger:






Eucalyptus Subcrenulata, hat nun die 260 cm erreicht. Ich bin gespannt, wie er die aktuellen Sturmböen in und über Düsseldorf verkraftet! Langsam zeigt sich der tolle Stamm und die oberen Blätter werden langsam von Rund zu etwas spitzer... Weitere Besonderheit dieser Eucalyptus Rarität ist, junge Zweige und Stämme erst viereckig sind, ebenso dass er sehr lange auch die unteren Zweige belaubt lässt.









Für größere Ansicht einfach auf das jeweilige Bild tippen/klicken!

Eukalyptus als Ursache für unkontrollierbare Flächenbrände in Portugal und Artenarmut in Monokulturen

https://programm.ard.de/?sendung=28721800861781

Vom ehemaligen Heilsbringer zur verteufelten Baumart.

Hallo MarcTHR,

naja, die Portugiesen müssen sich hier den Schuh anziehen und nicht die Eucalyptusbäume!

Wenn man über Jahrzehnte viele heimische Korkeichen und andere Bäume rodet und teilweise reine Eucalyptus-Plantagen pflanzt, dann fallen Waldbrände naturlich um so schlimmer aus! Ein Experte in Potugal fasste das Problem diesbezüglich gut zusammen 2017, dass man in Zukunft darauf achten müsse, dass Eucalyptus-Wälder und Felder künftig mit mehr Korkeichen dazwischen angebaut werden müssten und die künftigen Waldbrände von Portugal nicht mehr so heftig werden würden!

PS: In diesem Sinne drücke ich Dir da unten weiter die Daumen, dass alles gut wird!

Ich gebe dir ganz recht Marc,

die Art/Gattung selbst ist nicht der Unheilsbringer, sondern der unangepasste Umgang damit. Im Sommerdürre-geplagten Portugal ist Eukalyptus rein holzwirtschaftlich als wirklich unkomplizierte Baumart ein Favorit. Neuanpflanzungen haben eine Anwachsquote von über 90 %, während diese deutlich niedriger ist bei anderen Forstbaumarten wie Pinien oder in noch geringerem Maße bei Korkeichen.

Wie überall ist die übermäßige Flächennutzung durch Monokulturen immer problematisch, seien es Palmölplantagen, Eukalyptusreinbestände oder wie in Deutschland Borkenkäfer-geplagte Fichtenforste. Wie man sieht kann dies nicht nur zur massenhaften Ausbreitung von Krankheiten/Schädlingen, Artenarmut sondern auch Bränden führen.

Ich selbst bin fasziniert von der Wuchskraft, Regenerationsfähigkeit und optimalen Ausnutzung geringster Bodenfeuchte, die Eukalyptus auszeichnet. Auch wir haben wenige isoliert stehende Eukalyptus/Corymbia-Arten gepflanzt, die unschlagbar gut funktionieren. Forstwirtschaftlich ist nicht nur die hohe Anwachswahrscheinlichkeit vorteilhaft, auch das Ausschlagen nach Bränden/Holzernte ist unschlagbar.

Wir selbst schonen bei uns jede Korkeiche und haben von dieser schon hunderte Setzlinge verteilt, daneben auch von Quercus faginea und der lokalen Unterart der Steineiche. Aber nur ein Bruchteil dieser übersteht die ersten zwei Sommer. In 2017 war ein Mastjahr von Korkeichen, sodass wir viele Keimlinge, die in der Laubstreu unter den Eichen massenhaft lagen, im Gelände verteilt haben. Ich glaube weniger als 10 wachsen noch..... aber nun nach dem Feuer vermutlich nicht mehr. Es kommt auch immer wieder vor, dass in besonders heißen und trockenen Jahren etablierte Korkeichen (2-4 m hohe) im Sommer absterben. Pinien entfernen wir stets in besonders gefährdeten Bereichen, da sie als Jungbäume mit bodennahen Zweigen immer im Feuer ganz absterben. Alte, hohe Bäume erhalten wir.

Aktuell soll ein Gesetz greifen, welches vorgibt, dass nur neue Flächen mit Eukalyptus bepflanzt werden dürfen, wenn an anderer Stelle in der gleichen Flächengröße Eukalyptus gerodet werden, d.h. mit Entfernung der Wurzeln, was laut Auskunft der Doku 15'000 €/ha kostet. Theorie und Praxis liegen weit auseinander. In 2016 brannten westlich von uns mehrere Hektar ab, was auch 2 ha unserer Peripherie betraf. Landbesitzer auf den abgebrannten Flächen pflanzten mit Fördergeldern zur Aufforstung u.a. Eukalyptus an Stellen, die vorher nur von Pinien bewachsen waren, natürlich unter falschen Angaben der vorherigen Vegetation.

Hallo Zusammen,

mir war gar nicht bewusst, wie Eucaluptys selbst hier im Küstenklima abgeht.

Das war der Gunii Azura nach der Pflanzung Ende April



Stand heute, mehrfach zurück geschnitten. Und etwa 2,50 m hoch. What? Was ist das für ein Unkraut?



Müsste jetzt "nur" noch überleben....

Grüße

Stephan