Hallo zusammen!

Ich habe mir vor ein paar Jahren unbekümmerten Gemüts spontan einen nicht weiter deklarierten Feigenbaum zugelegt, den ich mangels ausreichender Grünfläche im Topf halten muss.
Gekauft etwa einen Meter hoch, mittlerweile an die zwei Meter, hatte das Bäumchen leider noch nie Früchte und stets gelbliche, zu Verkrüppelungen neigende Blätter.
Ich hatte immer gehofft, das gibt sich irgendwann, doch es wurde jedes Jahr schlimmer.
So klein und gelbstichig und unschön geformt wie dieses Jahr, waren die Blätter noch nie, manche sind nicht einmal über zehn Zentimeter Länge hinausgekommen. Ich habe nun eine Jasmin (in separatem Topf) hineinranken lassen, um das Elend etwas zu kaschieren. Aber der Anblick ist und bleibt frustrierend:






Zu den Pflegebedingungen: Ich gieße kräftig durch und lasse die Erde anschließend wieder antrocknen, etwa alle vier Wochen im Sommer gibt es halb dosierten Dünger.
Das Gießwasser zapfe ich mangels Alternative aus der Leitung und es ist verhältnismäßig hart - meine Palmen, die Olive, Zitruspflanzen, Wollmispeln und der Rest kommen allerdings seit Jahren gut damit zurecht.
Allerdings: Der Topf ist recht klein, aus Gewichtsgründen.
Überwintert wurde stets draußen mit gut isoliertem Topf, Frostschäden gab es augenscheinlich noch nicht. Mein Mikroklima ist einigermaßen feigentauglich, vor etlichen Nachbarhäusern habe ich schon Feigen entdeckt, die beneidenswert dekorativ aussehen, wenn auch fruchttechnisch ebenfalls nicht sonderlich bestückt:




Ich wäre ja schon froh, wenn mein Bäumchen toll aussehen würde, auch ohne Ernte.

Sind eurer Erfahrung nach Feigen allgemein schwierige Kandidaten für die Kübelhaltung? Oder vertragen die im Gegensatz zu Palmen wirklich gar kein Leitungswasser? Ich hatte mal einige Monate mit Brita-gefiltertem Wasser operiert - ohne Effekt. Vielleicht ist auch das Problem, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, was für eine Sorte ich besitze. Gibt es gar Sorten, die von Natur aus - mit Verlaub - scheiße aussehen und keine Früchte tragen? Aber wie vermehren die sich dann...?

Vielleicht hat jemand ja auch eine Kübelfeige und den Dreh raus, ich würde mich freuen!

Liebe Grüße,
Felix

Hallo Felix,

es gibt extrem viele Sorten. Außerdem müssen viele Sorten über die Feigenwespen (gibt es nördl. der Alpen nicht) und sogenannten Bocksfeigen (männl. Feigen die keine Früchte bekommen können) befruchtet werden.
Es gibt aber auch viele Sorten die selbstfruchtend sind und auch bei uns Früchte bekommen können sofern sie nicht zu stark rückfrieren.
Manche Sorten sind sehr starkwüchsig und für Kübelhaltung ungeeignet, denke deine Sorte zählt dazu.
Vielleicht kannst du sie bei Freunden oder Bekannten auspflanzen, allerdings würde ich da auch zu einer fruchtenden Sorte wie Brown Turkey , Longue de Aout oder Ronde de Bordeaux greifen.

Alternativ kannst du es mit einem wesentlich größeren Topf versuchen.

Mein Tipp, besorg dir doch eine anständige Sorte für Kübelhaltung dann kannst du auch die herrlichen Früchte genießen!

Hallo René,

vielen Dank für die lehrreichen und entscheidenden Infos! Endlich eine Lösung für das Problem, ich wusste nämlich echt nicht mehr, an welcher Stellschraube der Pflege ich noch hätte drehen können und der Anblick wurde immer trauriger je größer das Bäumchen wurde. Dann werde ich das machen und mir im kommenden Frühling (mannomann ist das noch lange hin ...... oh je) eine selbstfruchtende und speziell schwachwüchsige für Kübelhaltung geeignete Feige aussuchen.
Den Topf größer wählen würde nicht gehen, jeder Kubikzentimeter ist schon vollgestellt bei mir.

Mein jetziges, gelbstichiges Mönsterchen werde ich eventuell sogar in den Garten entlassen dürfen, in dem auch meine ausgepflanzte Trachy stehen darf. Wenn die Besitzer mitspielen .... Aber ich glaube schon. Ansonsten halt eine nächtliche Guerilla-Aktion in einer städtischen Grünanlage.

Nochmals danke, dann freue ich mich auf den Frühling und einen neuen kleinen Feigling!

Liebe Grüße,
Felix

Servus !

Da es anfang Dezember so kalt war habe ich meine kleine Kübelfeige in den Flur gestellt.

Heute nun eine reife Feige geärntet und eine zweite ist ähnlich reif !

Feigenbäume werden oft in Containern angebaut. Wenn der Behälter klein ist, müssen die Wurzeln oft (1/3) geschnitten und neue Erde mit Kalk hinzugefügt werden. Schneiden Sie auch gleichzeitig die Äste ab. Jemand schneidet jedes Jahr die Wurzeln - im Winter.