Zum Thema Chemie oder Algenmittelchen im Kübel oder Gewässer allgemein:


Ich kann dir nur abraten von irgendwelchen chemischen Algenbekämpfungsmitteln. Sicherlich bringt es kurzzeitige Besserung aber es wird schon wenige Zeit später zu einem noch stärkeren Wuchs führen...bis zur Algen-Explosion....ferner besteht eine Gefahr für viele wichtige Kleinstlebewesen und auch den Fischen. Die Ursache wird mit der chemischen Keule nicht bekämpft.

Man muß wissen, Fadenalgen kommen von Zeit zu Zeit in fast jedem gesunden Gewässer vor...meist temporär und vor allem im Frühjahr (Frühjahrsalgenblüte). In einem "ausgeglichenen Gewässer", werden die nicht Oberhand nehmen und sich wieder zurückbilden. Je mehr Sonneneinstrahlung das Gewässer durchdringt, desto stärker werden diese wachsen.
Das A und O ist eine gute Teichbepflanzung....diese sorgt für Schattierung und Nährstoffentzug....darauf kommt es letztendlich und langfristig an.
Bei der richtigen Bepflanzung verschwinden die Fadenalgen wieder....dauerhaft sollten die Nährstoffe in einem Gewässer auf nen Minimum gehalten werden um das Wasser klar und möglichst Algenfrei zu halten, ausser man möchte natürlich einen reinen Pflanzenteich. Dennoch kommt es immer wieder zu Eintrübungen und Massenvermehrungen bestimmter Vegetation....das ist völlig normal.
Ich würde empfehlen, für genug Teichrandbepflanzung zu Sorgen, dadurch schaffst du Nährstoffentzug und Schattierung. Am allerwichtigsten sind die Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen.....die verbrauchen mit Abstand am meisten Nährstoffe und sorgen für eine gute Teichbelüftung. Den Pflanzenüberschuss der bis zum Herbst gewachsen ist, einfach rauskeschern...die Pflanzen wachsen meist sehr schnell. Zur Zeit solltest die größeren Algenteppiche rauskeschern....somit sorgst du bereits für den ersten Nährstoffentzug.....
Jetzt bald wenn die Vegetation so richtig durchstartet, sollte sich bei richtiger Bepflanzung, das Problem von fast ganz alleine lösen.....

Durch das extreme Wachstum dieser Pflanzen, bekommt man innerhalb kürzester Zeit den Überschuss an Nährstoffen im Griff....später halt wieder, die zuviel gewordenen rauskeschern und kompostieren (super Dünger)

Es gilt ein möglichst natürliches Gleichgewicht herzustellen ohne viel eingreifen zu müssen. Dazu ist vor allem bei kleineren Gewässern eine gute Technik Prämisse. Je größer ein Gewässer, desto einfacher ist dieses Gleichgewicht zu erzielen. Natürlich gibt es grundsätzlich so manches zu beachten und zu bedenken. In das Ökosystem Gewässer sollte aber grundsätzlich möglichst wenig eingegriffen werden....ein Teich
ist wirklich was wunderschönes und muß nicht aufwändig in der Pflege sein. Aber es gilt im Vorfeld vieles zu bedenken, vor allem auch, sollen Fische oder Pflanzen im Vordergrund stehen. Das Thema Teich oder Gewässer könnte man nahezu unendlich intensivieren.

Regenwasser

Ferner sollte man nährstoffarmes Regenwasser verwenden...sobald der Lotos wächst, schattiert er auch das Wasser...von daher wachsen keine Algen mehr...und ein Umkippen ist nicht mehr so leicht möglich...bei schwarzen Kübeln im Hochsommer würde ich aber dennoch empfehlen diese evtl mit Schilfrohr zu Ummanteln...sieht gut aus und verhindert zu starkes aufheizen...und geeignete Startbepflanzung ist sicherlich ein Vorteil zb Schwimmpflanzen die von Anfang an schattieren sowie für ein biologisches Gleichgewicht im Wasser sorgen...

Der Futtereintrag von Fischen ist mitunter das Geheimnis warum der Lotos an den Weihern so prächtig gedeiht....In den Lotoskübeln werden wir immer ein sehr nährstoffreiches Wasser haben nicht zuletzt wegen dem Bodensubstrat nebst Dünger...Torf ist leider Gift für Lotos...ansonsten ist die Idee mit dem ansäuern zB für Teiche sehr gut...ist das Wasser durch Blàtter beschattet, löst sich das Algenproblem von alleine...und somit wird das Ñahrstoffüberangebot nebst der damit verbundenen Folgen, weniger ein Problem...

Thema Fische und Mückenlarven:

In Kleinstgewässern die relativ warm werden und kein Sauerstoff angereichert wird, würde ich keinen Fisch einsetzen...das würde nicht lange gutgehen...selbst eine Karausche oder Schleie würde das auf Dauer nicht überleben (ich sprech von Lotoskübeln) alle einheimischen Fische würden über kurz oder lang elendig zugrunde gehen.
Der einzige Fisch der mir gerade einfällt, der möglicherweise zumindest temporär geeignet wäre, ist der Kampffisch...aber ich finde, wir sollten mit Tieren diesbzgl keine Versuche starten...zur Not lieber mal einen Wasserwechsel oder Teilwasserwechsel...ich appelliere deshalb an die Vernunft von Tierfreunden, bitte keine Fische in derartige Kübel zu setzen

Übrigens


Lotus [corniculatus] ist die botanische Bezeichnung für Hornklee (und eine populäre Sportwagenmarke), die Seerosen ähnliche Pflanze hingegen heißt Lotos (entsprechend auch Lotosblüte,Lotosblume).

Nicht unbedingt wichtig aber irgendwie interessant....als Hintergrundwissen....

Nachtrag Düngung
...ausnahmsweise ist hier eine Vordüngung erlaubt oder sogar Pflicht....der Dünger wird dem Lotos erst zugänglich, wenn die Wurzeln den Bodengrund erreichen...das kann aber sehr schnell gehen.....wenn der Lotos loslegt, wächst das Rhizom sehr schnell und da besteht eben bei späterer Düngung auch eine Gefahr, dass bereits neu gewachsene Rhizomstränge bei der tiefen Einbringung von Dünger beschädigt werden könnten....

...in der Regel gehts ab Anfang Mai los mit den ersten Austrieben....

Geeignete Beibepflanzung für Schattierung gegen Algenbekämpfung
Büschelfarn - Schwimmfarn - Salvinia natans

Feenmoos, Algenfarn - Azolla filiculoides

Große Wasserlinse - Spirodela polyrhiza

Wasserhyazinthe - Eichhornia crassipes


Muschelblume - Pistia stratiodes

Mückenkiller

Wasserschlauch - Utricularia vulgaris
Eine Karnivore Unterwasserpflanze....schön zu sehen, sind die Fangbläschen die einen Unterdruck erzeugen und vorbeischwimmende Beute in sich hineinsaugen...frißt auch kleine Mückenlarven

Düngetipps

Düngekegel - haben sich bei mir bewährt. 6 Stück im 60-L-Kübel VOR der Pflanzung ins untere Drittel rein, dann nach 4 Wochen die nächsten 3, dann 2, dann eine. Die Nachdüngung stecke ich eher in die Mitte, ca. 10 cm vom Rand in die Erde, ca. 2 cm tief, da die Rhizome am Rand wachsen und sie nur ab und zu ein "Quertreiber" in der Mitte verirrt...
Zur Orientierung: ein Kegel hat 35 g - in den 90-L-Kübel habe ich 8 Stück, habe allerdings den Topf nur etwas über die Hälfte mit Erde befüllt (die kleineren fülle ich zu 2/3 mit Erde).

frisch angewachsenes Rhizom....

Temporäres Problem Fadenalgen

normalerweise bedecken die Lotosblätter sehr schnell die Wasseroberfläche, so dass kein Licht mehr ins Wasser dringt und somit auch keine Algen wachsen....denke, es ist kein Problem oder nur ein temporäres ästhetisches Problem....in Kübeln mit Schwimmpflanzen sind kaum Fadenalgen....eben wegen dem Licht....

Anfangs werden immer Schwimmblätter gebildet...

Nucifera Blüte am Weiher..die Blüten können 25cm Durchmesser überschreiten....

Optimale lehmige Lotoserde....