Etwas größere Brazoriensis bekommt man auch bei Markus Jonda. Dort noch unter der alten Bezeichnung.

Hier die Brazorias von Coldpalm. Ich denke für 10 € pro Stück kann man da nicht wirklich was falsch machen.


@Pingsten Herrn Jonda kann ich wirklich nur empfehlen. Gestern hat er mir diese wunderschöne Brazoria (bei ihm Sabal x texensis) geliefert. Die hat schon einen deutlich sichtbaren Stammansatz. Die großen Fächer sind wirklich ein Traum. Muss sie dringend umtopfen denn der Topf platzt schon fast vor lauter Wurzeln



Ich hab eine ähnlich große Trachy und möchte beide dann in ein paar Jahren an einem Südwesthang auspflanzen und dann vergleichen wie sie mit dem Klima und vor allen den Wintern hier klar kommen.

LG Arn

Ich gehe jetzt eher auf die etwas "schnelleren" Sabals welche dann aber eventuell etwas Schutz benötigen. Sabal Bermudana, Riverside, Causiarum. Causiarum ist natürlich je nach Schlag durchaus sehr frostanfällig, allerdings wird sie im jungstadium auch gerne mit Domingensis verwechselt. Ich bin bisher positiv überrascht, deshalb ist sie mit in die Auswahl gerutscht. Riverside als härtester und schnellster Kandidat ist natürlich sehr interessant. Bermudana wächst auch sehr gut für eine Sabal. Bei der Größe ist das natürlich mal ne Hausnummer welche hier niemals erreicht werden wird. Eine causiarum kann man ja schon als Einzelpflanzung vornehmen :-D, riverside ist natürlich auch ein Brocken und Bermudana ist optisch natürlich Spitze und die Krone nur unwesentlich größer wie die einer palmetto.

@Pingsten Kann ich gut verstehen dass du da lieber auf die "etwas" schnelleren Sabals gehen möchtest :D Hier finde ich ja vor allem Bermudana und Riverside spannend weil die wohl einen guten Kompromiss zwischen Wachstum und Frosthärte bieten. Momentan habe ich noch keine von beiden aber das wird sich bestimmt noch ändern :D Ich liebäugle zum Beispiel schon seit einer Weile mit dieser Hybrid Bermudana: https://palmiersetcompagnie.fr/produit/v...abal-bermudana/
Wenn ich den Übersetzer richtig verstehe dann ist der andere Sabal Teil unbekannt und die Frosthärte ist auf wohl höher als bei einer normalen Bermudana.

Und an alle: Vielen Dank für eure interessanten Beiträge. Ich freue mich über jede weitere Meinung bezüglich der frosthärtesten stammbildenden Palme!

Eine größere Sabal x texensis hatte ich vor 15 Jahren mal in meinem Garten (Südost-Hang) gepflanzt. Mit umfangreichem Schutz verabschiedeten sich alle Wedel bei -8*C. Im darauffolgenden Frühjahr schob sie dann drei plisseeartig gefaltete Wedel gleichzeitig, bevor sie sich dann endgültig verabschiedete.

Meine Erfahrung: Sabal x texensis aus Samen (Baumschulsouvenier) in 2 Exemplaren seit 2015 gezogen an Algarve: deutlich schneller im Wachstum als S. palmetto, minor, etonia, domingensis, causiarum, rosei, uresana.

Zitat von Lars im Beitrag #15

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Im Botanischen Garten Hamburg (Klein Flottbek) gibt es eine mittelgroße Sabal palmetto, welche mit einem Zelt geschützt wurde. Sie verlor jedoch alle Wedel, trieb im 2020aber wieder kräftig aus. Ob sie den vergangenen Winter packte, kann ich nicht sagen. Jemand aus HH dabei?

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Und ? Was ist daraus geworden ????????????????

Ich habe von Vinc zwei brazoriensis in der Auspflanzung seit mehreren Jahren und bin sehr zufrieden.
-10 Grad ohne Schutz kein Problem. Die größere x braz blüht seit ein paar Jahren regelmäßig und ist sehr kräftig geworden.

Einen Stamm werde ich aber wahrscheinlich nicht mehr erleben und ich habe noch einige Jahrzehnte (hoffe ich mal).

Daher ist der Vergleich Sabal zu Trachycarpus leider nicht so ganz passend, wenn es um stammbildende Palmen geht.

Der Blattzuwachs ist bei bei brazoriensis besser als bei minor. Aber im Moment wird sie unten sehr dick, aber mit Stamm hat das noch nichts zu tun.
Eher eben so wie man das von einer Minor kennt.

Aber ich bin sehr zufrieden mit der Sabal x brazoriensis.
Die Krux wird es wirklich sein, eine echte x braz zu finden.

Viele Grüße

Andreas

Da der Thread nach oben gespült wurde möchte ich mich zum Thema nochmal äußern. Mittlerweile sehe ich die Sabals doch deutlich differenzierter. Eine Tatsache, die mir früher nicht bewusst war, ist das die Sabals bei uns niemals ihre volle Winterhärte erreichen können. In amerikanischen Foren und Webseiten kann man lesen, dass die Sabals hierfür die sehr langen und heißen Sommer im Südosten der USA benötigen. Wir sprechen hier von bis zu 10 Monaten Sommer. Zig Monate am Stück tagsüber deutlich über 30 Grad und nachts deutlich über 20 Grad bedeuten ein völlig anderes Klima zu dem unseren. Dieses Klima benötigen die Sabals um bestimmte Zucker in ausreichender Menge zu produzieren um ihre volle Winterhärte zu erreichen. In den USA ist dieses Problem insbesondere von der nördlichen Westküste bekannt. Eine Sabal Palmetto beispielsweise, die im Südosten der USA in Zone 8a völlig Winterhart ist, hat nicht den Hauch einer Chance in Zone 8a an der Westküste. Hier sind die Sommer wie bei uns zu kühl und zu kurz. In den dortigen Foren kann man viele Berichte lesen, dass die Frosthärte in diesen sommerkühlen Klimaten um einige Grad herabgesetzt sind. Leider lässt sich nicht genau sagen wie viel „Sommer“ mindestens für die volle Frosthärte benötigt werden, aber Mitteleuropa dürfte dies nicht bieten können. Dies dürfte auch der Grund sein, warum viele Sabals bei uns in ihrer Frosthärte negativ überrascht haben. Möglicherweise ist der Effekt in den sommerwärmsten Regionen Mitteleuropas, wie zum Beispiel Südtirol, stark abgeschwächt. Hier kann nur durch ausprobieren die Zukunft zeigen, was wo langfristig geht.

Der andere wichtige Nachteil ist natürlich das langsame Wachstum der Sabals. Bereits im Südosten der USA sind sie sehr langsam und in unserem sommerkühlen Klima verstärkt sich das natürlich. Sabals brauchen sehr hohe Tagestemperaturen (am besten über 35 Grad) und warme Nachttemperaturen (mindestens 18-20 Grad je nach Sabal Art) zum Wachstum. Die besonders frostharten stammbildenden Sabals Brazoria, Birmigham und Louisiana sind zudem noch besonders langsam. Von den 9 m Riesen Brazorias am Naturstandort können wir hier also noch lange träumen. Der Vergleich der Wachstumsgeschwindigkeit mit einer Trachy ist sehr schmerzhaft. Eine etablierte Trachy mit einem ordentlichen Stamm kann in 10 Jahren mehrere weitere Meter Stamm zusätzlich schaffen. Eine Brazoria mit Stamm (nach Bildung des Stammes beschleunigt sich das Wachstum wohl) wird in der Zeit wohl nur einige Zentimeter schaffen. Um mal einen konkreten Wert zu nennen: Einem Bericht über eine gepflanzte Brazoria in Texas zufolge schafft diese es in 30 Jahren vom Sämling zur Pflanze mit 90 cm Stammhöhe. Jedoch muss man natürlich bedenken, dass diese Geschwindigkeit bei unserem Klima bei weitem nicht möglich ist.

Im Vergleich ist daher die Trachy die deutlich einfachere, schnellere und am Ende zuverlässigere Palme. Trotzdem bevorzuge ich weiterhin die Sabals aufgrund ihres für mich persönlich schöneren, exotischeren „Looks“. Und ich hoffe, das trotz der offensichtlichen Probleme, möglichst viele den Sabals eine Chance geben.

LG Arn

Hallo,
bin mit meine beiden bisher ausgepflanzten Sabals (S.birmingham und S.Mc curtain) sehr zufrieden,zumal sie nicht den heißesten Platz im Garten haben.Man braucht halt Geduld.
Liebe Grüße aus der Wetterau

Da ich jetzt auf die schnelle kein neues Thema aufmachen wollte und ich keinen passenderen Thread finde mache ich das kleine Update zu meiner Sabal Brazoria hier rein. Diese ist immer noch in Topfkultur und hat jetzt trotzdem mehrere Blütenstände geschoben. Richtig schöne Blüten die von den Hummeln und Bienen stark besucht werden. Und da sage nochmal jemand das unsere Exoten so schlecht für unsere Insekten wären
Bin ja Mal gespannt ob die Samen dann ausreifen werden

Hier mal meine Sabal x brazoriensis, die ich von Vinc bekommen habe und 2015 ausgepflanzt habe.
Hat sich gut entwickelt in 8 Jahren, voll sonnig in der Wüste ausgepflanzt und bekommt auch sommerliche Wassergaben.
Kein Schutz und bisher -11 als Tiefsttemperatur.

Blüht seit mehreren Jahren zuverlässig. Samen reifen aber nicht aus.


Kein Vergleich mit einer Trachy. Man müsste dafür sicher eine Lebenszeit aufwenden um hier ein wenig Stamm zu sehen.

Birmingham ist noch etwas härter, aber mit einem Blatt pro Jahr, wird der Stamm sicher eher eine Generationenaufgabe.


Aber die Kombination frostharte Sabals, Trachycarpus (fortunei) und Chamaerops cerifera, sind bei mir wirklich die Gewinner und brauchen keinen Schutz.

Viele Grüße

Andreas

Wirklich tolle Palmen @greenthumb
Die kleinere ist dann wohl die Birmingham?
Beim größeren Exemplar kann man sehen das sie an der Basis schon verdächtig in die Breite geht. Ist also auf einem guten Weg! Aber ja die Sabals sind leider wirklich sehr langsam. Ich habe früher längere Zeit in deiner Gegend gelebt (Zülpich) und weiß daher das es auch dort im Sommer sehr warm werden kann. Sabals sind in Deutschland also wirklich eine Frage von sehr viel Geduld.

Vielleicht ließe sich das Problem irgendwann Mal mit der richtigen Kreuzung entschärfen (z.B. Sabal Minor mit Sabal Bermudana) aber bis dahin können wir trotzdem den tollen Look der Sabals genießen. Denn auch ohne Stamm machen die schon wirklich viel her. Und wie du sagst haben wir ja noch die Trachys als schnellwachsende Alternative :-)

Das mit der Cerifera finde ich super spannend. Gibt es irgendwo im Forum eine Dokumentation zu deinem Exemplar? Wie lange ist es schon ohne Schutz?