Hallo zusammen

Ich werde in kürze meine Phoenix Canariensis in einen neuen / größeren Kübel befördern. Sie hat sich schon ein gutes Stück aus den Topf gedrückt.
Die Palme steht, bis auf die Wintermonate, draußen im Garten. Das neue Substrat sollte natürlich durchlässig sein, aber ich möchte nicht unnötig viel gießen müssen da der Garten nicht in unmittelbarer Nähe ist.

Folgendes habe ich an Substraten zur Verfügung und würde daraus gerne eine Mischung herstellen.
Was haltet ihr davon?

50% Kokoshum
15% Blähton 1-5mm (Fibotherm Trockenschüttung)
15% Seramis
5% Quarzsand
5% Gartenerde
5% Grüngutkompost (Kompostwerk)
5% Biokompost (Kompostwerk)

Unten dann eine Drainage aus Tonscherben und Blähton.
Bin auch am überlegen beim neuen Pflanzkübel, welcher noch keine Löcher hat, die Löcher eine handbreit über den Boden an den Seiten zu bohren.
Das in der Drainage minimal etwas Wasser steht. Quasi um das Grundwasser zu simulieren und die Phoenix sich nicht direkt wieder raus drückt.

Kann die Mischung auch für die Chamaerops Humilis, Trachycarpus Fortunei sowie Cycas Revoluta verwendet werden? Wohlbemerkt alle im Kübel.
Oder gar auch für meinen Zitronen und Olivenbaum?

Vielen Dank!

Hallo @malteknalte,

zunächst einmal herzlich willkommen im Forum.
Ich bin nun ganz sicher nicht der Palmenkenner unter den Foristen hier, mische allerdings für sämtliche meine Pflanzen den Boden immer selbst.
Der von Dir gewählte Anteil an durchlässigem Material erscheint mir sehr hoch. Ich würde diesen reduzieren zugunsten der Komposterde. Auch würde ich als wasserbindenden Bestandteil Bentonit hinzufügen.

Was meinen die anderen?

Gruß

Lutz

@malteknalte

Hallo Malte,
ich mix meine Substrate ebenfalls selber. Interessant: Du bist auch ein Verwender von Fibotherm
Ich mische meist Blumenerde mit mineralischen Zuschlagstoffen, meist gebrochener Blähton, Lavagruß, Seramis, bei Yucca auch Muschelkalk.
Ich gebe meinen Mischungen allerdings immer noch ne Schippe Urgesteinsmehl mit hinzu.

Hallo Horst,

ich verwende neben Blähton (für eine kleine Dämmmaßnahme beim Haus habe ich lediglich ca. 20L benötigt, mußte aber eine ganze Palette kaufen, sodaß ich jetzt durch diese glückliche Fügung jede Menge für den Garten habe) u.a. auch Lavagranulat sowie Muschelkalk (außer bei Pflanzen, die einen besonders sauren Boden brauchen) für eine verbesserte Drainage. Urgesteinsmehl verwende ich auch und insbesondere bei Obst noch Kalimagnesia und mit dem Zusatz von Bentonit wird das Wasserhaltevermögen verbessert.

Gruß

Lutz

Ab einer gewissen Größe sollte man bei Phoenix auch an Wurzelschnitt denken. Andernfalls sprengt die Topfgröße sonst bald praktische Dimensionen.

Danke für die bisherigen Antworten.

@Flora1957
So durchlässig finde ich das Substrat eigentlich gar nicht. Außer die 15% Blähton. (welcher ja auch einen Teil Wasser speichert) Seramis und die restlichen Anteile sind doch schon sehr Wasserhaltend.

@Horst Harsum
Urgesteinsmehl ist eine gute Idee. Kommt auch mit dazu. Ansonsten sind "unsere Mischungen" ja Recht ähnlich. Wie hoch ist in etwa der Blähton, lavagrus Seramis Anteil?

@MarcTHR
Einen größeren Kübel gibt's jetzt auch nicht mehr. Der neue ist 70cm hoch. Wenn der zu klein wird kommt der Wurzelschnitt.

@malteknalte

Hallo Malte,
der mineralische Anteil ist unterschiedlich, je nach Bedarf, z.B.

a) für‘s Auspflanzen
b) für die Kübelhaltung
c) nach Pflanzenart / -gruppe
d) nach dem Gartenboden

Beim Auspflanzen nutze ich „frei Schnauze“ soviel gebr. Blähton, bis mir die Mischung richtig erscheint. Der Bördeboden hier ist zwar nahrhaft, aber auch fest und betonhart, wenn er trocken ist. Ist nicht überall so im Garten... aber an den meisten Stellen.

Meine Bonsai erhalten ein sehr mineralisch betontes Gemisch aus Blumenerde, Akadama (Lehmgranulat) Lavagrus im Verhältnis 1:1:3

Kakteen kommen oft in ein ganz ähnliches Gemisch, da kommt dann gebr. Blähton anstatt Akadama hinzu (Kostengründe).

Agaven kommen oft in ein Substrat aus Blumenerde / Blähton, Lava 2:1:1

Yucca? Kommt drauf an! Die Feld-, Wald- und Wiesen Yucca (die Yucca, die wohl jeder schon mal im Wohnzimmer hatte, ich meine Y. gigantea) kommt in ein sehr mineralisches Substrat, weil die „Unverwüstbaren“ mir sonst zu schnell über den Kopf wachsen. Bei vielen anderen kommt immer auch etwas Muschelkalk hinzu, um die Bodenreaktion etwas alkalischer zu gestalten.

Die fertigen Substrate sind mir oft zu sehr „Blumenerde“ (Torfkultursubstrate), unsäglich teuer und trocken nicht schnell genug ab. Ich nehme mir die Zeit...