Guten Morgen zusammen. Wie Bereits an anderer Stelle erwähnt hat bei mir der Winter 2021 auch einmal den größeren Hebel angesetzt. Ich will auch nicht intensiv auf alle meine geschädigten Pflanzen eingehen. Das wäre zuviel des guten. Ich will eher einmal beschreiben was ich festgestellt habe und was vielleicht für den einen oder anderen hilfrein sein könnte. Ich kann nämlich mittlerweile etwas zu meinen doch großen Schäden an 2 Butias (auch die Doppelstämmige), butiagrus und einer Brahea sagen. Und es ist eigentlich nicht das, was ich vermutet habe (Probleme im Stromkreis oder Heizkabelausfall). Bei keiner der Pflanzen ist eine Heizung ausgefallen. Ebenso sind die Temperaturen nicht von denen abgewichen welche bei anderen Pflanzen der Gattung herrschten. Es ist für mich jetzt das erste mal, dass mir dies so extrem auffällt. Ich habe diesen Winter tatsächlich unfreiwillig die individuelle Grenze der einzelnen Pflanzen aufgedeckt. Und die scheinen deutlich unterschiedlich zu sein. Und es mag doof klingen aber mir ist es erst wie Schuppen von den Augen gefallen als ich die analogthermometer kontrolliert und die Kabel auf Funktion geprüft habe. Dabei stand es offensichtlich lich vor mir, was dort passiert war. Durch die extremen Temperaturen und vor allem durch den Wind konnte der Schutz nicht das erreichen was er sonst zuverlässig tut (die Temperaturen sind offenbar in den kalten windigen Nächten auf um die -9°C gefallen, ich kann nicht sagen für wie lange, da die Heizungen zu dem Zeitpunkt voll gepowert haben müssen. Nun, die doppelstämmige Butia ist logischerweise in einem Schutz untergebracht. Der größe Stamm hat Schäden bis zum Speer, der etwas kleinere nur minimale Spitzenschäden an den Wedeln, windseite war die Flanke. Ebenso habe ich 2 Braheas zusammen geschützt eine eher grüne armata und eine stahlblaue super silver. Die brahea armata ist quasi ein Totalverlust, andere armatas unbeschädigt bis leichte Spitzenschäden. Super silver nur leichte Schäden an den Anlagepunkten des Schutzes. Leider hat die zentrale Pflanze meines Gartens (eine solitäte Butia) auch stark gelitten nur die beiden Speere sehen noch gut aus. Das trifft mich eigentlich am meisten weil diese nach meiner jubaea quasi mein Augapfel ist/war. Bei gleichen Temperaturen haben eine andere odorata mit dunkellilanen Blattbasen, Eriospatha und yatay bisher schadlos den Winter überstanden. Die stark betroffene butia odorata hat grüne Blattbasen. Ich weiß nicht in wie weit dies auf eine Ortsvariation hinweisen kann, aber da muss ich vermutlich Konsequenzen raus ziehen. Das erklärt mir nun auch, warum ich im Winter 2018/2019 nur an dieser butia einen Winterrand hatte, was ich auf Fehler beim "Betüddeln" zu früh im Jahr zurückgeführt habe. Man könnte jetzt hergehen und sagen konservativer schützen, das werde ich auch nur ich muss mir jetzt massiv Gedanken darum machen, ob dies die richtige Pflanze für diesen Standort ist, sie scheint nur wenig härter als meine Butiagrus und ist der Eyecatcher wenn man sich von der Terrasse in den Garten begibt. Jetzt eher mit zweifelhafter Schönheit gesegnet. Ich mache heute mal Bilder. Vielleicht wurde mir da der Standort der zukönftigen Phoenix schon in den Arm gelegt... da muss ich mir noch Gedanken zu machen. Diese benötigt dann definitiv mehr isolierung falls wir ein so krasses event noch einmal bekommen. Hat jemand schonmal ähnliche Variationen bei butias beobachtet? Klar habe ich mich da absolut im Grenzbereich bewegt, aber es ist erstaunlich, dass die Unterschiede so groß sind. Ich habe oft in englischsprachigen Foren massive Unterschiede aber immer nur einzelpflanzen an unterschiedlichen Standorten und gleicher Temperatur gesehen. Das ist nicht eins zu eins vergleichbar. Bei mir ist es das schon. Und die These der unterschiedlichen winterhärte bei butia Zwillingen und Drillingen werde ich ab jetzt auch nicht mehr als wissenschaftliche Erbsenzählerei abtun. Habe das wirklich belächelt.

Im Anhang wie versprochen die Bilder. Ich lasse die mal einfach für sich sprechen. Bei den -9°C kann sowas passieren. Muss aber nicht! Weil meine anderen Butias schadlos sind. Bei der doppelstämigen sind auf der geschädigten Seite schon 4 Fieder weggebrochen aufgrund von Schäden. Bei den Braheas seht selber.

Hallo Ingo
Selber beobachtet habe ich das noch nicht, weil ich keine Butia ausgepflanzt habe. Aber auch die Unterschiede im Aussehen sind ja oft beträchtlich. Ich habe hier auch eine mit violetten Blattblasen im Topf. Wenn man sich das grosse Verbreitungsgebiet von Butia odorata anschaut, könnte ich mir schon vorstellen, dass es da härtere und weniger harte Herkünfte gibt. Oder solche, die mit Feuchtigkeit besser klarkommen als andere. Die Pflanzen einer einzigen Population unterscheiden sich nicht selten auch in Farbe, Form, Grösse und Geschmack der Früchte, obwohl sie äusserlich identisch aussehen.

Auch scheinen die Arten bei Butia nicht immer einfach so abgrenzbar zu sein. Arten sind ja eh nur künstliche Konstrukte von uns Menschen. Beispielsweise ist der Verlauf von Butia odorata zu catarinensis von Süden nach Norden fliessend. Die grössten und robustesten Pflanzen wachsen in Uruguay und sehen auch regelmässig (leichten) Frost und gegen Norden in Rio Grande do Sul werden sie eher kleiner und irgendwann überwiegt Butia catarinensis. Aber irgendwo dort in Rio Grande do Sul und Santa Catarina wächst dann auch noch Butia eriospatha..

LG Flo