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Als bekennender Sabal Liebhaber (wo ja leider die liebe eher einseitig ist, wie ja sicher viele wissen :-D), habe ich mir überlegt für die genannte Art einen eigenen Thread zu erstellen. Da wir ja alle eine gewisse Ungeduld in uns tragen, die vor allem daran geknüpft ist, dass man ja nicht ewig lebt, versuche ich mittlerweile bei Palmen einen Mittelweg zu finden. So jetzt ist es natürlich immer so, dass einem besonders die Palmen gefallen, welche definitiv ein Auswanderen nötig machen würden (Bismarckia Nobilis und Corypha). Jetzt ist es nunmal dummerweise so, dass die Palmen welche diesen am nächsten kommen nunmal die große Sabalarten sind. Kompromisse sind schwierig aber bekanntlich nicht unmöglich von den großen infrage kommenden Sabal Arten (Bermudana, Domingensis, Causiarum, Mexikana und Riverside) ist Riverside wohl am besten geeignet allerdings gibt es meines Wissens keine größeren Pflanzen in Europa zu kaufen (kennt jemand eine zuverlässige Quelle für Pflanzen?). Ebenso kenne ich kein größeres Exemplar in Europa. Hat jemand eventuell Fotos mit Standort, bzw. hat sie schonmal irgendwo gesehen? Was machen die Zöglinge in euren Gärten oder Töpfen? Oder hält eventuell jemand eine andere Art für besser oder ähnlich gut geeignet bei optischer Ähnlichkeit? Ich muss gestehen, dass ich mir bei der letzten Sabal "Schlappe" geschworen habe, diese Dinger zu den Akten zu legen. Ich habe sogar meine seltenen Samen welche schon im Substrat lagen abgegeben. Sowie einige Pflanzen. Habe jetzt erfahren, dass meine Riverside Samen sich super entwickelt haben und ich von meinen alten Samen ein paar Pflanzen bekomme. Und so leicht bin ich wieder da gelandet wo ich um meine Nerven zu schonen nicht mehr hin wollte. Ich mache mal den Stempel "zukunftsfähige stammbildende Sabalpalme" drauf :-D.
Also bei stammbildender frostharter Sabal ist natürlich die Brimingham zu nennen, die ist wahrscheinlich mit am härtesten... Schau mal bei garys nursery auf der Webside rum, schöne Doku. Hat auch ein Bild der Mutterpflanze die extrem niedrige Temperaturen überstanden hat... Allerdings hat die schön grosse von Gary jetzt bei -15 Grad die Grätsche gemacht im Gegensatz zu Butiahybride und Palmetto... Interessanterweise hatte sie immer weniger Schäden als die Palmetto kam aber wohl im Gegensatz zur Palmetto nicht mehr von einem schweren Schaden zurück... Sie wächst halt einfach zu langsam und deshalb würde ich sie nicht probieren, würdest wahrscheinlich auch nicht an ein grösseres Exemplar kommen ;)
@Pingsten Sabal sind ja vergleichsweise sehr langsam. Selbst an der Algarve liegt die Wachstumgeschwindigkeit deutlich hinter der anderer Gattungen, sogar hinter Brahea.
Ich habe einige Arten, wobei S. palmetto und S. mexicana noch am wüchsigsten erscheinen. Eine Riverside habe ich nicht.
Die Riverside scheint wirklich vielversprechend zu sein, habe einen Sämling im Boden ohne Schutz. -8 Grad hat keine Schäden hinterlassen und zudem wächst er ziemlich schnell! Bin sehr gespannt wie sich die Riverside nächstes Jahr entwickelt Die Bermudana wächst scheins ziemlich schnell und wächst deshalb auch allfällige Schäden schnell aus, Vinc hat eine im Burgund ohne Schutz, die macht sich echt gut!
@Aramis das hört sich gut an. Bei Palmtalk habe ich mal vor ein paar Jahren einen Bericht aus Nordtexas gesehen, dort war sowohl riverside als auch Bermudana nebeneinander ausgepflanzt. Beide überleben die Winter dort auch die kälteren wobei die Bermudana oft Schäden bekommt vor allem Spitzenschäden am Blatt (zone war soweit ich mich erinnern kann 7a oder 7b Texas[natürlich ganz anderes Klima wie wir hier]). Dort wachsen die beiden mit identischer Geschwindigkeit. Aufgrund der Schäden aber auch des Habitus sieht die Riverside deutlich besser aus wie die bermudana. Beide hatten aber noch keine ausgeprägten Stämme, dennoch war die riverside bestimmt 2,5x2,5m.
Ich kultiviere S. 'Riverside' seit 2015 im Burgund. Bisher musste sie also fünf Winter überstehen wovon vier sehr mild waren und es keine Schäden gab und einer (16/17) bisschen kälter war (-10°C und 3 bis 4 Tage Dauerfrost). Das hat der Riverside nicht besonders gefallen und 50% der Blätter haben sich verabschiedet, was ich sehr entäuschend finde (S. minor und x. brazoriensis standen direkt daneben und hatten keine Schäden). Mittlerweile hat sie aber wieder 4 Fächer, 3 andere Fächersind leider der Trockenheit zum Opfer gefallen. Pro Jahr schiebt sie ungefähr 2 bis 3 Fächer. Ist also nicht besonders schnell. Aber mit dem Alter wird sich das bestimmt noch beschleunigen.
Nächstes Jahr plane ich, meine vier fünfjährigen Jungpflanzen im Burgund auszupflanzen. Mal schauen, wie die sich machen. Von den stammbildenden Arten rechne ich allerdings S. x brazoriensis, S. sp. 'Birmingham' und nördlichen Herkünften von Sabal palmetto (z.B. Bald Head Island) am meisten Chancen zu, unter unserem mitteleuropäischen Klima langfristig zu bestehen. Das kräftige Exemplar von Sabal palmetto in Paris (Sabal palmetto - stattliches Exemplar (>1m Stamm) in Paris seit über 10 Jahren ausgepflanzt! ) zeigt, dass es möglich ist (oder bald möglich sein wird (Klimawandel)).
Und meine S. x brazoriensis in Schaffhausen wird auch immer grösser und hat dieses Jahr sogar 3 Fächer geschoben, die anderen Jahre waren es nur deren 2.
X Brazoriensis habe ich auch ausgepflanzt. Bisher immer schadlos, aber so viel hat sich noch nicht einstecken müssen. Sie ist bei mir nur leider sehr langsam. Ich werde ich in dieser Saison zu dem normalen roten Lavamulch noch schwarzen auflegen. Aber bisher kommen da immer nur 1,5 Fächer die Saison. Es ist wirklich schade, dass die Meisten Sabal Arten bei uns so langsam wachsen. Vor allem die Großen haben es mir angetan, leider sind die ja bei uns eher schneckenhaft unterwegs. Wenn man da teilweise Sieht was eine causiarum bei passendem Klima für ein Wachstum hinlegen kann, dann blutet einem das Herz wenn man dann die eigenen Sabals bewundert. Wenn alle das Tempo meiner Louisiana hätten, dann wäre ich schon zufrieden. Die steigert sich irgendwie jedes Jahr.
Ja, man braucht Geduld mit Sabals. Und ich denke, dass das was du bei deiner Louisiana beobachtest hast, auch auf andere Sabals (und viele andere Palmen und Pflanzen) zutrifft: Mit der Zeit wird sich das Wachstum beschleunigen. Dies aus einer Kombination verschiedener Faktoren: - Etablierung am neuen Standort - Absolutes Alter der Palme (Ältere, grössere Sabals bringen mehr Fächer hervor pro Jahr als kleine) - Immer günstigere klimatische Bedingungen (seltener Winterschäden, welche die Palme Energie kosten. Und längere und wärmere Vegetationsperioden).
Ich habe heute die Sämlinge bekommen. Jetzt bin ich grade schwer beeindruckt wie groß die Samen von Ende 2019 doch jetzt schon sind. Für ca. 1 jährige Sämlinge ist das wirklich ordentlich, da schafft eine trachy auch nicht viel mehr. Gehen erstmal in den Palmenkindergarten bei meinen Eltern --> die entwickeln grade auch eine gewisse Neigung :-D
Pingsten
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