Hallo Zusammen,

hier hatte ich meine kleinen Sabal vorgestellt. Nun ist mir bewusst, dass das Wachstum von Sabal sich in unseren Regionen wie Kaugummi zieht. Inspiriert durch meinen Versuch, eine Citruspflanze warm zu überwintern, überlege ich nun, ob es nicht gelingen könnte, dem Wachstum von Sabal ein wenig auf die Sprünge zu helfen, bis eine auspflanzfähige Größe erreicht wird. @JürgenHN-WÜ hatte im alten Forum mal von einem voll durchwurzelten Topf mit einem Volumen von 20-30 l gesprochen. Da bin ich ja nun leider noch Lichtjahre von entfernt...

Wenn ich mir die Verbreitungsgebiete der Sabal und das dort vorhandene Klima mal anschaue, dann denke ich, dass es mit einer warmen Überwinterung doch eigentlich funktionieren müsste? Was meint Ihr, kann das gelingen?

Um die Angelegenheit richtig zu beschleunigen, würde ich zusätztlich ggf. wieder eine kleine Heizmatte auf einer Styroporplatte verwenden. Welche Bodentemperatur würdet Ihr dann wählen?

Ich würde wieder das bodentiefe Fenster bei uns im Wohnzimmer verwenden und könnte ggf. trotzdem mit ein wenig zusätzlicher Lichkompensation arbeiten. Das trübe Wetter und die kurzen Tage dürften derzeitig einfach viel zu wenig Licht für die Palmen bei warmer Überwinterung sein. Was sagt Euer Gefühl oder was sagen Eure Erfahrungen: Wie viel Licht würde Sabal zusätzlich benötigen, damit sie richtig "abgeht"?

Oder bin ich hier grundsätzlich auf dem Holzweg?

Wer hat hier im Forum alles Sabal in Pflege und kann mir einen Tipp geben? @greenthumb , @Vinc , @Pingsten @Agave fallen mir auf Anhieb ein. Aber sicher doch noch einige andere Palmenfreunde?

Viele Grüße

Stephan

Ich kann sogar ein bisschen dazu beitragen, da ich ein ähnliches Ziel verfolgt habe mit eher im ersten Moment hervorragenden Ergebnissen. Bitte bis zum Schluss lesen.
Ich habe versuchshalber um eventuell im Winter mehr Wurzelmasse zu generieren einige Sabals in einem hellen Raum mit leicht aktiver Fußbodenheizung (auf Bodentemperatur von 20-21°C geregelt) überwintert, zuvor wurden diese in deutlich größere Töpfe gepflanzt. Getestet wurden: Sabal Uresana, Sabal Palmetto, Sabal minor McCurtain. Je zwei Pflanzen und dem gegenüber stehen 2 jeder Art welche in der Garage überwintert haben. Alle indoor mit Heizung überwintern Pflanzen machten ein guten Eindruck, Töpfe waren komplett durchwurzeln und Wachstum ging, wenn auch langsam, normal weiter. Alle Kandidaten wurden ausgepflanzt. Das Ergebnis war, dass alle indoor Pflanzen den ersten Winter nicht geschafft haben. Überlebt haben ohne Schäden die in der Garage überwinterten Minor Mccurtain (welche auch bisher nie einen Schaden hatten) und die in der Garage überwinterten Palmetto (die habe ich aber weggegeben, die wachsen jetzt beide in Kroatien). Uresana haben alle 4 nicht überlebt. Ich vermute, dass durch die Bodentemperatur auch die Wurzeln eine Art "Geilwuchs" ausführen, so das diese nicht in der bei uns nötigen Struktur aufgebaut sind um die gewohnte Frosthärte zu entwickeln. Eventuell hätte ich gesondert Kalium düngen müssen?! Das ist meine Erfahrung und ich würde es nicht nochmal machen sondern im Fall von Sabals dann eher mit Auxinen nachhelfen, was natürlich auch einen negativen Einfluss auf das oberirdische Wachstum hat.

Hallo,
@Stephan_M meine Erfahrung weicht etwas von @Pingsten ab.

Habe Sabal uresana und 'Lisa' Sämlinge. Jeweils einer davon wurden bereits draußen in kleinen Kübeln gehalten und überwintern das 2. Jahr kühl (2°-8°C) in der Garage.
Im Vergleich halte ich noch gleichalte Sämlinge das ganze Jahr im Dachgeschoss. Im Winter ca. 15° im Sommer ca. 25°. Dabei sind die Sämlinge jeweils noch in unterschiedlichen Substrat.

Die Indoor Sämlinge sind allesamt kräftiger. Aber vorallem die Uresana im Lechuza-System ist deutlich größer und auch die Wurzelmasse ist für die Größe nicht schlecht.

Müsste dann auch ähnlichen funktionieren, einen relativ kleinen Topf ÜBER ein Wassergefäß zu hängen, damit die Wurzeln außerhalb des Topfes im Wasser sind, aber innerhalb des Topfes keine Staunässe entstehen kann.

Denke auch, dass sogar noch etwas wärmer überwintert werden könnte.

vorne Uresana, dahinter 'Lisa'

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@Wendy so sehr weicht deine Erfahrung ja nicht ab. Meine waren auch größer und kräftiger indoor. Das Problem ist lediglich, dass sie direkt im ersten Winter die Hacken hochgerissen haben. Position wohl gemerkt sehr nahe beieinander. Das Wurzelwachstum sah bei mir ähnlich auch wie bei dir, nur das bei mir 7,5L Kübel komplett durchwurzeln waren und das von recht kleinen Töpfen als Ausgang. Ich glaube die waren 9x9x20cm und von denen auf 7,5l ist schon ein Schritt. Also Wurzeln generieren und wachsen lassen ist kein Problem. Ich befürchte aber dass man sich da was anderes einhandeln könnte. Da keine dieser Pflanzen überhaupt überlebt hat.

Hey Stephan,

Das habe ich mich auch schon gefragt und der Unterschied ist gewaltig! Ich kann dir später noch Fotos zeigen wie die Indoorpflanzen den in der Garage überwinterten davongewachsen sind!

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine warme Überwinterung für den ersten Winter draussen nicht so toll ist, aber nach einer Aklimatisierung sollte das keine Rolle spielen...

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Sabal Minor und Sabal Bermudana

Vor allem hatte ich sie im Sommer im Gewächshaus, aber kaum habe ich sie ins warme Zimmer gestellt, haben sie angefangen zu wachsen als ob sie im Sommer keine Temperaturen über 20 Grad gesehen hätten...

Ach ja und das Licht ist scheinbar auch nicht so wichtig...

Wachstumsgeschwindigkeiten von Sabal-Arten bei uns @Algarve sind sehr artabhängig.
Sabal minor, palmetto, mexicana, uresana, etonia, bermudana wachsen jahrrund. Sabal yapa, rosei und domingensis wachsen nur im Sommerhalbjahr. Insgesamt sind alle Arten erst einmal langsam im Jugendstadium. Sabal palmetto ist bei uns noch die schnell wachsendere Art.

Ich pflege zwar mehrere Sabalarten, aber die meisten ausgepflanzt und die, die nicht ausgepflanzt sind und im Topf stehen, sind da weil sie noch auf ihren Platz warten oder es Geschenke waren, die eben nicht frosthart genug sind.
Ziel der Sabalpflanzung war eine Palme zu haben, die mir anders als Trachycarpus, dauerhaft nicht über den Kopf wächst.
Solange man sich damit abfindet, dass man keine Stam-Sabal haben wird, kann ich (mittlerweile) mit dem Wachstum leben, weil der zwar langsam, aber stetige Zuwachs an Blattmasse doch schon nach einiger Zeit eine gute Optik hat, zumal die Blätter immer größer werden.

Ich finde die vorgenannten Erfahrungen aber sehr interessant, was das innen vorziehen angeht und wenn es dann aber Ausfälle dieser vorgezogenen Palmen gibt (auch wnen mir das für die Palmen und ihren Pfleger leid tut).

Zum Warm-Großziehen, kann ich leider nichts bei Sabal beitragen.

Viele Grüße

Andreas

Danke an Alle!

Zwischenzeitlich hat sich auch @JürgenHN-WÜ bei mir gemeldet und auch eher positive Erfahrungen geteilt. Insoweit werde ich das also einfach mal versuchen...

Die Erfahrungen von Ingo werde ich aber ebenfalls berücksichtigen. Nach einem längeren Indoor-Aufenthalt werde ich die Palmen jedenfalls sehr langsam an ihren Outdoor-Aufenthalt gewöhnen. 14 Tage Halbschatten, nicht zu früh ausräumen. Und wenn die Auspflanzgröße dann passt, werde ich jedenfalls auch erst auspflanzen, wenn der Boden mindestens 10 Grad warm ist. Dann vielleicht auch in den ersten Jahren für ein wirklich gutes Mikroklima sorgen, Standortwahl, ein paar Findlinge im Rücken oder so ähnlich. Vielleicht hilft es ja, wenn eine Sabal danach unter solchen optimierten Bedingungen eine ganze Saison zur Eingewöhnung hat, um sich sehr langsam zu akklimatisieren. Schaun wir mal...

Jürgen hat zudem sehr gute Erfahrungen gemacht, zum Herbst rechtzeitig trocken zu legen. Er nutzt sein Schutzkonzept dann aber durchgehend bis zum Frühjahr aber auch immer für ein bisschen zusätzliche Tageserwärmung. Das mache ich so ähnlich ja bei meinen Schutzbauten und auch bei meinen ausgepflanzten Agaven. Mal schauen, das werde ich dann in vermutlich 10 Jahren auch so oder ähnlich probieren. Hauptsache ich finde diesen Beitrag dann hier noch ...

Grüße

Stephan

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.
Meine ist ja auch von Vinc und steht jetzt den zweiten Winter draußen und musste um -1°C bisher aushalten (trocken). Das Wachstum ist nicht berauschend, aber das wusste ich ja. Im ersten Jahr hat sich fast nichts getan und im zweiten kamen zwei Blätter.
Da wird wohl viel Geduld gefragt sein 😴🙄.
Gruß Jubi

Was ist es denn für eine Sören @Jubi ? Vielleicht kannst Du ja mal ein aktuelles Foto hier einstellen, dann kann man vielleicht über die Jahre sehen, ob warme Überwinterung etwas bringt

Grüße

Stephan

Zitat von MarcTHR im Beitrag #8

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Wachstumsgeschwindigkeiten von Sabal-Arten bei uns @Algarve sind sehr artabhängig.
Sabal minor, palmetto, mexicana, uresana, etonia, bermudana wachsen jahrrund. Sabal yapa, rosei und domingensis wachsen nur im Sommerhalbjahr. Insgesamt sind alle Arten erst einmal langsam im Jugendstadium. Sabal palmetto ist bei uns noch die schnell wachsendere Art.

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Hi Stephan
Es ist eine Sabal Minor. Habe mal ein bisschen gekramt und dieses Foto von 2017 gefunden. (Aufgenommen am 27. April 2018) Moment steht sie im Palmenschutz, werde mal am WE nach ihr schauen.

Gruß Jubi

Zitat von Jubi im Beitrag #14

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Es ist eine Sabal Minor. Habe mal ein bisschen gekramt und dieses Foto von 2017 gefunden. (Aufgenommen am 27. April 2018) Moment steht sie im Palmenschutz, werde mal am WE nach ihr schauen.

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