...durch die letzten unsicheren Anfragen wegen Winterschutz, welchen Aufwand man betreiben soll/muss dachte ich mir, einen Thread zu erstellen, wo User ihre „erprobte Erfahrungen“ weiter gegeben. Ob das jetzt Palmen sind oder Citrus egal…eben was ausgepflanzt ist.

Da wir in allen Ecken Deutschlands wohnen, Schweitzer, Österreicher usw. werden mediterrane Pflanzen ja „mehr oder weniger“ verschieden für den Winter vorbereitet und geschützt. Ich muss bestimmt mehr Schutz bieten im Thüringer Becken für eine Trachy zB. als jemand in Freiburg oder Düsseldorf. Klar ganz nah an der Hauswand ist es paar ° wärmer wie mitten im Feld und genau den Unterschied gilt es zu beschreiben. Auch Niederlagen, Erfrierungen, Totalausfälle interessiert uns.

Bilder sind immer Willkommen!

Drum dachte ich, um etwas "Orientierungshilfe" zu bekommen, wir unsere Erfahrungen weiter geben, dass macht ja gerade ein gutes Forum aus...

Ich habe im Freiland 2 Trachy´s die stehen offen im Garten, eine Feige nah am Zaun im Mikroklima, ein Lorbeerbaum 2 m von der Hauswand weg im Mikroklima.

Wohnort Mitte Thüringen:
Winterhärtezone - 6b in der Spitze kann bei mir mehrere Tage Werte von

-17,8° bis -20,5° geben.

Meine Trachy´s:
schütze ich seid Jahren erprobt, mit Styropor bauten,...und zusätzlich Vliessäcken doppelt gelegt!
Im Bau ist 0,50 cm Laub etwa und zusätzlich, wenn es ganz krass kommt - kann ich mit Kerzen im Bau Minusgrade fern halten.
Baue sind meist Ende Oktober fertig oben offen...

Feige:
schütze ich im 3. Jahr nur „mit Vliessack“

Lorbeerbaum:
so wie Feige!

LG Ingrid

Super Idee Agave, finde ich gut.
Hast du zufällig ein Foto von deinem Styroporbau? Würde mich echt interessieren.

Hallo Ingrid!
Ist dein Styrobau beheizt? Falls ja, warum Laub?
Warum verpackst du schon Ende Oktober? Die können doch einiges ab.

Feige wird bei uns nicht geschützt. Wäre bei inzwischen fast vier Meter Durchmesser auch schwer möglich.
Funktioniert seit fast 15 Jahren. Trägt super.

Lorbeer ist erst drei Jahre draußen. Kein Schutz. T min bisher nur-15 Grad.

Zitat von PierreBB im Beitrag #2

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Hast du zufällig ein Foto von deinem Styroporbau? Würde mich echt interessieren.

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Zitat von André PM im Beitrag #3

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st dein Styrobau beheizt? Falls ja, warum Laub?
Warum verpackst du schon Ende Oktober? Die können doch einiges ab.

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Also, ich habe bis vor 4 oder 5 jahren auch einen Styroturm gebaut aber dann von der Mehtode mit Vliessäcken gelesen und sofort damit Schluß gemacht. Zuviel Arbeit und wohin mit dem ganzen Kram im Sommer? Benutze nur noch Vliessäcke und Lichterschläuche (für die beiden größeren trachys), für die Kleinen auch ein heizkabel und z. T. kleine Styrowürfel für z.B. die Humis. Hier war es auch schon richtig kalt, teilweise unter -20° aber zur Zeit haben wir ja eine "Wärmeperiode" und da funktioniert das auf jeden Fall! Letzten Winter Tmin. -10°, da habe ich die beiden Trachys überhaupt nicht eingepackt. Falls das in den kommenden Wintern wieder nötig wird, dann auch erst ab diesen Temperaturen.

Gruß Lutz

Machst du etwas damit das Vlies nicht direkt auf den Wedeln aufliegt? @Lutz DD

Zitat von PierreBB im Beitrag #2

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Hast du zufällig ein Foto von deinem Styroporbau?

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Guten Abend miteinander,

da vom europäischen Wettermodell -2,5 °C für die Nacht von Sonntag auf gestern (fälschlicherweise) vorhergesagt wurde - bei klarem Himmel wahrscheinlich noch kälter als die Vorhersage, haben meine Frau und ich am Sonntagnachmittag die Wedel unserer Brahea edulis mit Panzertape zusammen"geklebt". In 80 Minuten waren wir damit - ohne einem Fieder "ein Haar gekrümmt" zu haben - fertig. Der Durchmesser der Krone beträgt ca. 5 Meter, die Gesamthöhe der Palme ca. 4 Meter. Anschließend haben wir die Krone mit 2 - 3 Lagen Vlies (150 g/m2) und vorläufig einem Winterschutzsack (88 g/m2) als Regenschutz für das Vlies versehen.



Die "Tiefst"temperatur lag bei 1 °C plus - wohlgemerkt am Boden . Wir werden jetzt aber Vlies und Sack an der Palme belassen.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Zitat von PierreBB im Beitrag #6

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Machst du etwas damit das Vlies nicht direkt auf den Wedeln aufliegt?

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Hallo Agave,
vielen Dank für die Fotos.
Wie machst du das mit dem Styroporfenster auf Bild 2?
Du hast ja gesagt das alles geklebt ist, klebst du diese Platte auch noch an oder bleibt das ein Lüftungsfenster? Wenn ja wie befestigst du diese Styroplatte?

@Kai-Uwe ich habe mal eine Frage, schaffst du es die Brahea edulis schadfrei zu halten? Ich habe meine nach dem 3ten Winter mit Speerschaden wieder in einen Kübel gesetzt. Sie wächst zwar schnell aber immer 1,5 kaputte Fächer im Frühjahr haben mich doch sehr aufgeregt. Ich dachte mir sie ist empfindlicher wie brahea armata, deshalb einpacken und beheizen unter -5°C aber so habe ich zuverlässig 3 Jahre hintereinander einen speerschaden gehabt (sonst keine Beschädigungen) früher schützen... mache ich halt nicht. Deine edulis sieht echt prächtig aus und ich sehe auch nirgends einen halben Fächer oder so. Deshalb meine Frage. Und noch was... was ist mit den Butias los oO

Brahea im dt. Klima auszupflanzen ist schon tapfer! Klar kommt B. armata ganz gut mit der Winterkälte zurecht und wächst im Sommerhalbjahr zufriedenstellend, aber allen anderen Arten spreche ich aus eigener Erfahrung @Algarve ein zügiges Wachstum eher ab. Ich vermute die Wärmesumme übers Jahr ist in Mitteleuropa für die meisten Brahea-Arten unzureichend, um ein kräftiges Wachstum und somit den schnellen Ausgleich von Winterschäden zu ermöglichen. B. edulis/dulcis/decumbens/moorei/calcarea wachsen gerade als Jungpflanzen sehr langsam. B. brandegeei und B. elegans sind da schon etwas schneller. Wenn man wie Kai-Uwe mit einem älterem Exemplar bei der Auspflanzung beginnt und dieses dann gut schützt, dann kann ich mir aber eine längere Erfolgsgeschichte vorstellen.

Guten Morgen miteinander,

Ingo (@Pingsten ), ich denke, dass es eventuell an der Temperatur liegt. Wir beheizen die Brahea edulis ab -3 °C, denn m.E. liegt das Temperaturminimum für die Wedel bei ca. -4 °C. Frühling 2018 hatten wir sie bereits ausgepackt, als es morgens einmal für ein paar Stunden -6 °C hatte. Die Folge war, dass ein junger Wedel - vielleicht war er sogar noch "im Speer", ich bin mir nicht mehr ganz sicher - leichte Schäden (dauerhafte Verfärbungen bis hin zu "strohigen" Stellen) aufwies. Dieser ist mittlerweile "herausgewachsen", d.h., dass die Brahea edulis ihre gesamte Krone innerhalb von nicht einmal anderthalb Jahren (Frühjahr 2018 - Herbst 2019) komplett erneuert hat. Sie ist der "Exot", der bei uns die Winterschutzsaison einläutet.

Die Butias sind dabei, sich zu berappeln, nachdem wir sie letztes und dieses Jahr im Frühjahr im Schutz zu hohen Temperaturen ausgesetzt hatten. Die Folge waren Gewebeschäden bis hin zum Verlust von Wedeln. Jetzt sind wir schlauer, dass gerade Butia odorata (im Gegensatz zu allen anderen von uns ausgepflanzten Palmen) darauf empfindlich reagiert. Letztes Jahr hatte ich noch gerätselt, ob es an der Heizung lag, die wir das erste Mal im Winter 2017/18 abgeändert hatten.

@MarcTHR , die Brahea edulis haben wir vor 8 Jahren erworben. August/September 2014 hat sie sogar schon einen Umzug mitmachen müssen, nachdem wir sie bereits im Garten unserer damaligen Mietwohnung ausgepflanzt hatten. Die Brahea edulis ist m.E. eine dankbare Palme. Ich hätte nie gedacht, dass sie einmal eine so ausladende Krone haben wird.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Also ich würde bestätigen, dass eine brahea edulis sehr schnell wächst. Wenn ich meine ausgepflanzt gelassen hätte würde ich anhand des schnellen Wachstums auch in einigen Jahren diese Größe verzeichnen können. Der Schutz ab -3°C ist mir aber deutlich zu früh und jedes Jahr mit speerschaden zu beginnen ist echt frustrierend. Sie zeigt sonst keine Schädigung und wächst auch gut drauf los. Am Wedel ist sie tatsächlich frostresistenter. Es wird bei mir erst unter -5°C geschützt. Das ist meine Regel die ich mir selber gemacht habe. Daher rutscht alles was es nicht gut packt unten raus. Ich vermute, dass brahea edulis weniger mit dem frost Probleme hat sondern einfach nur mit dem auskühlen des Bodens. Falls mal ein Platz frei wird bekommt sie vielleicht nochmal eine Chance.

Ingo, am Auskühlen des Bodens liegt es m.E. sicherlich nicht, dass bei Deiner ehemals ausgepflanzten Brahea edulis Speerschaden auftrat. Der Wurzelschutz war letztes Jahr noch am Boden vorhanden, als bei unserer "ausgepackten" B. edulis im Frühling der eine Wedel leicht geschädigt wurde. Im Winter 2011/2012 hatte es an drei Tagen -23/24 °C und zahllose Eis- und Frosttage, aber der geschützten Brahea edulis hat es nichts ausgemacht, obwohl der Boden sicherlich ausgekühlter war als im Winter 2017/18.

Interessanterweise hatte ein ausgepflanzter Cycas revoluta die -6 °C "klaglos weggesteckt". Lediglich die Wedel wiesen teilweise eine olivgrüne Verfärbung auf, die über die Wochen/Monate verschwand.

Liebe Grüße
Kai-Uwe