Das kann schnell passieren, wenn der Gärtner auf eine Rhizomsperre beim Phyllo. (aurea) verzichtet







Gruß Eiko

Ach du scheiße das ist ja wirklich heftig.
Ist denn eigentlich bekannt wie weit sich so ein Bambus ausbreiten kann?
Also angenommen er steht auf einem rieseigen Feld wo ringsum 100 Meter Platz sind besteht dann trotzdem die Gefahr das er sich darüber hinaus ausbreitet?
Kann man der Lage mit einem Rasenmäher herr werden?

Du kannst ihn mit dem Rasenmäher zwar eindämmen, aber ich spreche aus Erfahrung, dass man darauf nicht mehr barfuß laufen möchte/kann. Erst wenn du die Mutterpflanze komplett rodest, sterben irgendwann auch die Rhizome ab. Bis dahin liefert sie aber immer wieder nach. Bei meinen Eltern hat das damals noch 4 Jahre gedauert und das, obwohl sie die Mutterpflanze komplett ausgegraben haben und neue Sprosse überall im Garten ausstachen.
Ich weiß nicht mehr, ob ich es gelesen oder gehört habe, aber im Dorf nebenan soll in einer Neubausiedlung ein Bambus im Garten in der Küche der Nachbarn wieder raus gekommen. Wenn man dann mal googlet, gibt es zig Beispiele dafür, weshalb das Zeug für Hobbygärtner eigentlich verboten gehört. Ein Sachkundenachweis oder was in der Art wäre vielleicht sinnig.

Gruß

"weshalb das Zeug für Hobbygärtner eigentlich verboten gehört. Ein Sachkundenachweis oder was in der Art wäre vielleicht sinnig."

Sorry, das ist natürlich Quatsch. Eine fachmännische Rhizomsperre, 75cm, besser 100cm tief, 5 cm Rand-Überstand, 2-3 mal im Jahr mit Gartenschere Rhizome, die über den Rand klettern wollen abschneiden, 5fach mit Alu-Schiene verschraubt und ausreichende Innen-Fläche...….oft sieht man leider fachmännische Rhizomsperren z.B.: für einen P. vivax und dann nur 2-3m² Grundfläche....auch 20m² sind irgendwann mal dicht und voll, dann Althalme ausdünnen...…..

Jedes Grundstück hat irgendwo einen Nachbarn......also höchste Vorsicht geboten, aber nicht verteufeln!!! Bambus gehört einfach in einen tropisch inspirierten Garten als markante Säulenstruktur und immergrünes Grundgerüst!

Richtig, eine fachmännische Rhizomsperre. Aber die wird eben viel zu oft von irgendwelchen Unkundigen mangelhaft ausgeführt oder gleich ganz weggelassen. Wenn man weiß, wie man sowas zu handhaben hat, dann ist das kein Problem. Ich darf auch anderweitig nicht in die Natur eingreifen, wenn ich nicht ausreichend Kenntnis nachweisen kann, sei es ein Angel- oder Jagdschein, Kettensägenführerscheine oder oder oder... Ich weiß, dass meine Idee, insbesondere in einem Exotenforum, eher auf Abneigung stoßen dürfte, aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, klingt es gar nicht mehr so verkehrt.
Ihr sollt sie ja auch gar nicht roden oder der Bambus verboten werden, wenn ihr wisst -wovon man hier im Forum ja ausegehen können sollte- wie damit umzugehen ist. Es gibt jedoch inzwischen wirklich genug Beispiele dafür, was passiert, wenn Gartenflüchtlinge sich verselbstständigen und dann ist das Geheule wieder groß, wenn beim Unkrautjähten Springkraut auf dem Weg wächst, Japanischer Knöterich einem die Joggingstrecke streitig macht oder mal wieder irgendwann vom Bärenklau verätzt wurde.

nun ja...…………….Kinder zu zeugen ist sooooo einfach...………...aber verantwortlich und liebevoll behütet zu erziehen und auf ihrem Weg zu begleiten...……...auch hierfür gibt es keine Lizenz/Schein/Beglaubigung/Berechtigung

NIEMALS OHNE...…………:-)

Reglementiert ist sie aber trotzdem: Schulpflicht, Untersuchungen etc und wer dort versagt, bekommt Ärger mit den Ämtern. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem jemand einer Kommune Geld für die Bekämpfung von Neophyten zahlen musste.

Die Geschichte mit der Küche hat mich gerade sehr zum Lachen gebracht @KleinerSkink

Im dt. Garten schockiert uns seit Jahren Bashania als Ausbruchskönig. Auch 1,2 m tiefe Sperren werden unterwandert, während alle übrigen running bamboos brav bleiben.

Zum Glück sind fast alle subtropischen Bambusarten in unserem Algarvegelände clumping, mit Ausnahme von Sasa und Indocalamus. Jene bewegen sich aber nicht vom Bachufer weg, wegen Sommerdürre.

Arundo ist im Süden viel gefährlicher was Kontrollverlust angeht....aber wir haben eine effektive Methode zur Dezimierung gefunden.

Zitat von MarcTHR im Beitrag #9

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Im dt. Garten schockiert uns seit Jahren Bashania als Ausbruchskönig. Auch 1,2 m tiefe Sperren werden unterwandert, während alle übrigen running bamboos brav bleiben.

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Wir haben in unserem Garten seit ca. 15 Jahren viele Arten von hainbildenden Bambussen auf mehreren hundert Quadratmetern OHNE Sperre stehen. Über seine Grenzen ausgebrochen ist noch keiner! Die besten Erfahrungen haben wir mit jährlichem Abstechen der Grenzen gemacht. Bambus ist von Natur aus ein Flachwurzler und wird erst zum Tiefwurzler, wenn man ihn einsperrt und er kein Platz mehr hat. Durch das spatentiefe Abstechen im Herbst werden die Rhizome gekappt und diese verrotten dann im Boden. ABER - Man darf es niemals vergessen! Sonst spargelt es bald!
Rhizomsperren sind zwar auch sicher sinnvoll, müssen jedoch auch regelmäßig kontrolliert und innen alle paar Jahre abgestochen und ausgebuddelt werden, um dem Bambus Platz zu schaffen. Macht man dies nicht, kann auch eine Sperre nach Jahren schnell mal zu eng werden.

Man muß bei der "Gefährlichkeit" auch zwischen den Arten und der Region diferenzieren. Meine beiden Phyllos sind leicht zu kontrollieren. Für übermäßig starken Wuchs ist Bambus weil eben Flachwurzler auf viel Feuchtigkeit angewiesen. In trockenen Regionen wird er kaum zum Problem.
Wenn mein Auresulcata mal über die 40cm tiefe Sperre gewandert ist, genügt es einmal im Jahr den wilden Trieb zu kappen und als Ganzes herauszuziehen. Unterwandert wurde die Sperre noch nie, da sie nach außen geneigt ist und Rhizome nach oben geleitet werden.
Beim Vivax warte ich seit etlichen Jahren auf Ausbreitung. Dennoch wächst er nur streng horstig. Rhizomsperre werde ich bei dem nur einbauen, falls er irgendwann vielleicht doch mal längere Ausläufer macht.
Also diese beiden Arten sind HIER vollkommen unproblematisch wenn man sie nicht völlig vernachlässigt. Woanders mag das anders sein.
Unkraut wie Hornklee oder Quecke sind da ganz andere Kaliber! Da macht die Bekämpfung keinen Sinn. Es lohnt nicht, bzw. ist die Zeit dafür zu schade.

Hier mal zwei aktuelle Bilder meines Phyllostachys vivax Huangwhenzu inversa... der macht sich grad richtig breit - darf er aber auch. Halte Phyllos ohne sperre schon seit über 10 Jahren im Garten und bisher ohne große Probleme. Man muss wirklich nur im Herbst drann bleiben und die Rhizome die über das gewünschte Areal hinaus laufen konsequent kappen.

Die Mitarbeiter des örtlichen Gartenbauers sagten mir auch, dass sie die Rizhomsperre immer ineinander legen....nix mit Verschrauben. Wenn der Bambus dnan nach 5-10 Jahren ausbricht, wird es keiner gewesen sein.
Sie dachten auch, dass ein Halbrund zur Garagenwand reicht....weil Garagenwand.
Also einfach selber informieren, selber machen, selber das Material besorgen, weil es da richtig gute Unterschiede gibt.


Ein kleiner Bambus panaschiert, ganz süß anzusehen, geht aber 80 cm tief....der Riesenbambus mit 6 Metern Höhe, aber nur 50 cm.
Hab einen ausgegraben bei mir und er ging senkrecht an der Sperre runter und nach 45 cm etwa wie ein Angelhaken wieder nach oben.

Es ist schon schön anzusehen, wie die Speere rauskommen und man schaut wie ein kleines Kind, ob jetzt dickere dabei sind...jedes Jahr das gleiche und immer wieder interessant.
Aber ohne Sperre läuft er eben weg. 70 cm HDPE mit 2mm Dicke versenkt, etwas Überstand wie Eiko schon schrieb und mit der Metallschiene und 5 Schrauben verschraubt, dass er nicht abhauen kann.
Eigentlich ganz einfach.

Wenn man sieht, wie er sich an der Sperre entlang tastet oder besser entlang läuft, kann man sich vorstellen, was er ohne Sperre tun würde.
Aber man hat sehr viel davon an Atmopshäre und Optik...das ist wirklich dauerhaft schön. Blöd ist auch sich zu entscheiden welche Sorte, Halmfarbe, Dicke, etc...aber das ist das geringste Problem.

Viele Grüße

Andreas

PS: Auf dem Foto sehen die Speere aus wie Grabsteine mit der ganzen Fläche rundherum....wenn ungewollt, wirklich keine gute Nachricht der Anblick.
Wer weiß, was da noch unter der Erde unterwegs ist.

@Andreas Müritz
Der vivax H.I. war bei mir auch ganz weit vorne, aber dann ist es ein parvifolia geworden wegen der dunkelgrünen Halme....die aber dann doch aufhellen im 2. Jahr.
Für das beige habe ich einen spectabilis noch und einen nigra fürs Dunkle...wenn man sich nicht entscheiden kann, werden es eben mehr Bambusbeete.

Der Vivax H.I., sieht echt klasse aus.

Viele Grüße

Andreas