Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
meine Chamaerops humilis vulcano hat im vorletzten Winter (also 2016/17) massiven Schaden genommen. Da aber nicht alles kaputt war, habe ich sie einfach so gelassen und geschaut, was passiert. Ehrlich gesagt ist nichts weiter passiert, die 2 "überlebten" Seitentriebe haben sich letzten Sommer nicht sonderlich weiterentwickelt, sind aber nach wie vor grün. Den letzten Winter habe ich dann rechtzeitiger geschützt und sie hat soweit überlebt. Da das Gesamtkunstwerk nicht so prickelnd aussieht, habe ich nun beschlossen, die Seitentriebe von dem Hauptstamm zu trennen und diese einzelen zu setzen, in der Hoffnung, dass wieder irgenwan eine schöne vulcano draus wird.
Nun die Fragen: die Operation Trennung war nicht wirklich einfach, das Wurzelgeflecht unter der Palme war schon enorm. Bei einem Ableger musste ich die Wurzeln stark kürzen, um ihn daraus zu bekommen, da sind jetzt nunmehr Stummeln dran. Was mache ich jetzt am besten mit dieser: in einem Wasserglas bewurzeln? Oder direkt wieder in Erde setzen?
Beim zweiten Ableger ist es eher umgekehrt. Der hat verhältnismässig riesige Wurzeln. Da diese ja nicht sonderlich flexibel sind müsste ich da schon einen viel zu grossen Topf nehmen, dass der Ableger dort reinpasst - das sähe dann auch wieder blöd aus. Daher hier die Frage: könnte ich die Wurzeln bei dieser etwas kürzen?
Danke für euren Input!
Axel
Hier die Bilder zum Thema: Die teilverfrorene vulcano:
Während der Trennung, Wurzelchaos...
Ableger mit Wurzelstummeln:
Ableger mit langen Wurzeln: |addpics|dgh-l-7e20.jpg-invaddpicsinvv,dgh-m-cad7.jpg-invaddpicsinvv,dgh-n-e9f6.jpg-invaddpicsinvv,dgh-o-8bf8.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Also zum ersten ist es sehr unwahrscheinlich, das ein Seitentriebe alleine überlebt. Es ist extrem schwierig die Seitentriebe einer chamaerops humilis zu vereinzeln. Es gibt ganz selten Mal Erfolgsgeschichten. Diese wurden in den meisten Fällen mit auxin erzielt aber auch da ist die Wahrscheinlichkeit unter 10% würde ich schätzen. Ich wünsche dir viel Erfolg. Ich würde beide Töpfen und mit einer 10-15% auxin Lösung gießen. Eventuell einmal die Woche für max 3 Wochen. Und eigentlich hilft dann nur hoffen.
Hmm, das macht ja jetzt nicht soviel Hoffnung. Ich hatte mich vorher natürlich darüber schon informiert und das Fazit, das ich daraus gezogen hatte, war: wenn die Seitentriebe selbst schon Würzeln haben, kann es klappen, Das ist bei meinen ja der Fall. Aber danke für den Auxin Tipp. Mal schauen, ob ich das noch kurzfristig besorgen kann.
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Moin Axel,
trotz mangelnder Erfahrung sehe ich da durchaus Hoffnung, auch wenn ein Erfolg nicht garantiert ist. Insgesamt würde ich sie erstmal nicht vollsonnig stellen, damit sie nicht vertrockenen bevor die Wurzeln wieder zur Wasseraufnehme bereit sind. Für die schlecht bewurzelte gilt das natürlich besonders. Da würde ich evtl. auch die Blattmasse und somit die Verdunstungsfläche reduzieren. Statt Auxin kannst du auch Weidenwasser als Bewurzelungshilfe einsetzen. In der "Wurzelbildungsphase" würde ich zudem nicht düngen.
Also hier brauchen die Humis eine gute Drainage sowie einen Schutz ab etwa -8°C. Das gilt im Kübel noch eher. Ohne Schutz wird das dauerhaft nicht funktionieren.
Bei solchen Bewurzelungsprojekten hilft es enorm, wenn die Pflanze eine Luftfeuchte von 100% hat, dann braucht sie eig gar kein Wasser aus den Wurzeln und kann Wurzeln bilden ohne auszutrocknen, am besten erzeugt man die Verhältnisse mit einem transparenten Plastiksack...