Hi,
also ich hatte im letzten Jahr einen ähnlichen austrieb an einer maurelli,da kam sozusagen nur ein halbes Blatt hoch.Fuenf musas und enseten wurden immer gleich gedüngt,es trat aber nur bei einer auf.Nachdem ich die Düngung eingestellt habe bei der Geschädigten und reichlich gewässert habe,war das nächste Blatt wieder in Ordnung.Ich bin auch der Meinung das enseten da recht empfindlich reagieren können.Wobei ich festgestellt habe das mit ein wenig Kompost das Wachstum nicht schlechter ist,als bei den gedüngten.Auch wenn es "starkzehrer" sind erreicht man mit natürlichen Mitteln ein ebenso gutes Wachstum.Bei meinen Pflanzen hatte ich bis auf Läuse auch nie einen Befall.
Grüße ,René

Hallo Hannes , Manfred und alle Interessierten,

Ihr fragt nach meiner Meinung und ich bestätige auch in diesem Fall das es sich hier um eine "gewaltige Überdüngung handelt.

Eine Überdüngung fängt damit an dass das "Schwänzchen" oben drann fehlt. Nimmt man dieses Merkmal nicht war und überdüngt weiter, dann kommen Fraasspuren wie Ihr das nennt, ober fehlen dann paar cm von dem Blatt und man kann dann auch eine Missbildung erkennen.
Nimmt man das auch nicht in Augenschein und es kommt darauf an welchen Dünger man verwendet, plockieren sich verschiedene Nährstoffe, meistens fehlt dann hier es an Bor, oder es kann durch die Plokade nicht aufbenommen werden, dann kommen solche Missbildungen zum Vorschein.

Noch eine Anmerkung, Blaukorn ist nicht gleich Blaukorn. Heute gibt es mehrere Blaukorn Mischungen, im einfachen Handel sind meist die billigsten und schlechtesten (Geiz ist geil) und dann wird davon gegeben bis zum" Geht nicht mehr."

Wenn jemand hier längere Zeit mitliest wird doch schließlich auch was davon für sich mitnehmen, sonst sind ja alle unsere Diskussionen fürs Gesäß.

Eine Überdüngung ist bei der maurellii zu verspühren relatv früh, die M.basjoo reagiert auch so ähnlich. Habe jetzt im Moment kein Bild von meiner M. basjoo die an einem Stämmchen auch etwas ein sonderbares Verhalten zeigt wo ich auch auf Bormangel schließe. Werde auf Wunsch das Bild nachreichen.

Mein basjoo Horst war sehr frostgeschädigt weil im November letzten Jahres wir unter -8 Grad hatten und ich hatte ganz neu ein neues Hüftgelenk und war so auf fremde Hilfe angewiesen. Dabei waren die Stämme und Blüten sehr mitgenommen. Späterhin wurde mir dann der Winterschutz erstellt aber es war schon zu spät.
Deshalb habe ich dieses Jahr einen sehr mitgenommenen Horst der spät startet was ich sonst bei meiner Überwinterung nicht gewöhnt war. Dadurch wollte ich dann auch etwas mit der Brechstange helfen aber die Pflanzen zeigen dann schnell einem die Grenzen.

Wie schon erwähnt E. maurelli reagiert schnell und fein, dann ist immer noch Zeit das Düngen einzustellen wenn die genannten Schadbilder erstehen.

.... vom Fraß-zum Düngeschaden....bei Musa und Ensete

Mein Senf .... ähm ... Erfahrungen in Deutschland und noch mehr in Portugal dazu:

In Deutschland pflege ich inzwischen nur noch Musa basjoo. Hier dünge ich mit HaKaPhos und habe nur selten Fraßschäden durch Nacktschnecken beim Neuaustrieb im Frühjahr.

In Portugal:
Ensete ventricosum, E. maurelii, E. glauca
Musa balbisiana, M. textilis, M. basjoo, M. velutina, M. thomsonii, M. yunnanensis, M. acuminata, M. itinerans und allerlei "Obsthybriden"
Musella lasiocarpa
Dort dünge ich auf sandigen Böden ausschließlich mit Harnstoff (Urea, 8€ für 20kg) und auf Lateritboden (Terra rossa) mit Ammoniumsulfat um den pH zu senken. Glücklicherweise ist die Auswahl und selektive Vielfalt an Düngern (v.a. Monosubstanzen) dort weitaus größer.
Mit Harnstoff kann man kaum überdüngen, da dieser sehr mild agiert und auch bei Trockenstress kaum Schäden auslösen kann.
Fressfeinde: Schnecken im Winter, Heuschrecken im Sommer und wühlende Wildschweine jahrrund

Anbei das Bild einer Maurelli im Süden.

Ich denke die könnte mehr Wasser vertragen, die Blattränder bauen sehr stark Nährstoffe ab.

Hallo Anton,

vielen Dank für deine Ausführungen und deine Bestätigung unserer Aussagen.
Hoffentlich geht es deiner Hüfte bald besser. Alles Gute!

Hallo Anton,

die Maurelli im Bild steht direkt am Ribeira (Flüsschen) ... vielleicht kann man dies in der Bildecke unten links erahnen..... ein Teil der uferseitigen Wurzeln "flottiert" direkt im langsam fließenden Wasser.
Ich gönne allen Enseten diesen Zugang zur unbegrenzten Wasserversorgung. Musa sind genügsamer.

Aber Tagestemperaturen im Sommer beinahe stets über 30, und seit Anfang Juli mit 35 bis 40 (Spitze 46 Grad) und heißem Wind lassen wohl auch die Blätter vorzeitig altern....

Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #32

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Ihr fragt nach meiner Meinung und ich bestätige auch in diesem Fall das es sich hier um eine "gewaltige Überdüngung handelt.

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Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #32

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plockieren sich verschiedene Nährstoffe, meistens fehlt dann hier es an Bor, oder es kann durch die Plokade nicht aufbenommen werden, dann kommen solche Missbildungen zum Vorschein.

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Hey Agave

Also unterschiedliche Pflanzen kommen unterschiedlich mit Dünger aus, oder eben nicht. Habe selber mit 2 Handvoll Blaukorn in 2 Jahren eine Waggy ruiniert, der Basjoo gebe ich 2 mal den Monat und es geht ihr super...
Neben der Basjoo ist mir eine Rebe fast gestorben weil die Basjoo alle Nährstoffe abgezügelt hat... also wegen den Blumen muss da kein Widerspruch sein...

LG Aramis

@Aramis
Gib auf, lass gut sein, sie kapiert es nicht und sie wird es nicht kapieren. Da läufst du gegen Mauern. Ignorieren ist das Beste.

Zitat von Aramis im Beitrag #38

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Handvoll Blaukorn

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Zitat von Anton aus dem Saarland im Beitrag #34

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Ich denke die könnte mehr Wasser vertragen, die Blattränder bauen sehr stark Nährstoffe ab.

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Zitat von MarcTHR im Beitrag #36

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die Maurelli im Bild steht direkt am Ribeira (Flüsschen)

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Liebe @Agave, mit Stickstoff !!!!!!!!! Wusstest du, dass "N" / Stickstoff nicht nur in Blaukorn enthalten ist? Ich hatte oben bereits erwähnt, dass eine Überdüngung auch mit anderen Düngern erreicht werden kann. Stickstoff ist in sehr vielen Düngern enthalten. Auch in organischen Düngern wie Humus oder Hornspänen. @guevara setzt, wie er schreibt KAS und K30 ein. Beide haben einen N-Gesamt von ca. 27-30 % !!!!! Normales Blaukorn hat idR einen N-Gesamt von ca. 14-18 % !!!!!

Bitte setze dich einfach mal mit den Nährstoffwerten verschiedener Düngermittel auseinander, dann verstehst du die Aussagen hier besser.

Zitat von guevara im Beitrag #24

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KAS und K 30

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Zitat von Hannes im Beitrag #42

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Beide haben einen N-Gesamt von ca. 27-30 % !!!!! Normales Blaukorn hat idR einen N-Gesamt von ca. 14-18 % !!!!!

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vielleicht noch ein paar Bemerkungen zur Ergänzung. Also eine gewaltige Überdüngung muss ich erst einmal ausschließen. das könnte sich auch nur auf KAS beziehen und der hat Ingrid mit 27 % N recht. K30 ist auszuschließen und P2O5 wurde nicht verabreicht. Die von Anton beschworene Bor Blockade kann ich so nicht nachvollziehen. Wie soll das in den Bodenkolloiden geschehen ? Mg und Ca können sich blockieren, aber nach meiner Kenntnis kein N un B.
KAS dunge ich bei guter Bewässerung auf 22 iger Boden alle 2 Wochen ca 3 handvoll kAS. ich habe aber kleine Hände. Bei dieser Menge N scheint mir eine Überdüngung sehr unwahrscheinlich.
Da würde ich eher sehr, sehr vorsichtig mit der Aussage von Marc zur Verwendung von Harnstoff umgehen. Der hat immerhin 46 % N. Und man kaum überdüngen, da dieser sehr mild agiert und auch bei Trockenstress kaum Schäden auslösen kann. ist sicher nur der Wunsch, Vater des Gedanken. Bei mir kommt Harnstoff nicht mal auf den Rasen. Denn er zehrt sehr stark Ca und Humus. In der Wiederkäuerfütterung kann er sicher gut verwendet werden.
Ich werde sicher auch mal Ingrids Rat befolgen und mich auf die Lauer legen. Neben der Ohrenkneifer habe ich zur Zeit auch große Probleme mit verschiedensten Schnecken.

Grüße

Manfred

Danke für deine Meinung Manfred. Meine Erfahrungen mit Harnstoff als reiner Stickstoff-Dünger ohne "Nebeneffekte" bei begrenztem Bewässerungsregime ergeben sich aus 18 Jahren Obstkultur an der Algarve (Zitrus, Avocado (sehr heikel), Litschi, Mango, Guave, Sapote, Aracao, Cherimoya, Olive, Aprikose, Pfirsich, Fejoa, Feige, Eriobotrya, Papaya, Eugenia, Musa, Pouteria, Pflaumen, Macadamia sowie allerlei Gemüse). Als Anfänger meinten wir zunächst auch schlauer zu sein als die lokalen Anbauer...aber wir haben gerade von jenen dazu gelernt.

Algarve ist auch nicht Deutschland und für 10 ha kann man den Dünger auch nicht zu Apothekenpreisen einkaufen. Manche Arten brauchen eben nur den Stickstoff und holen sich den Rest aus dem Boden, andere benötigen extra Spurenelemente (z.B. Mangan etc. für subtropische Palmen), wieder andere eine Ansäuerung (Kakteen) mit Ammoniumsulfat oder Schwefel, Proteaceae und Grevilla benötigen striktes Vermeiden von Phosphat.....eine sehr vielfältige Angelegenheit.

Gärtnern ist und bleibt eine individuelle Philosophie jedes Einzelnen.