Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
Ich habe mir vor gut zwei Jahren bei barteljo.nl eine Jub für ca. 50€ bestellt. Sie steht seitdem ganzjährig in einem ca. 40cm Durchmesser Kübel auf einer recht windigen, sonnigen Dachterasse (Zone 8a). Mittlerweile sind unglücklicherweise fast alle Wedel braun. Das erste Mal fiel mir diese Entwicklung im Sommer letzten Jahres auf, damals dachte ich noch, das sei normal. Mittlerweile nicht mehr. Daher habe ich die Palme gestern aus ihrem Kübel befreit, um mir das Wurzelwerk anzuschauen. Ich konnte einige verfaulte Wurzeln entdecken, bin aber unsicher, ob die dunkelbraunen auch entfernt werden sollten, wenn sie nicht matschig sind, oder ob das so auszusehen hat. Oder sollten doch alle Wurzeln weiß sein?
Ungeziefer habe ich zum Glück keines entdecken können. Als Drainage habe ich unten eine Schicht aus Blähton genutzt. Die Palme steht nun seit gestern ohne Kübel an der frischen Luft, damit die Erde besser trocknen kann. Als Pflegefehler würde ich sagen habe ich, das falsche Substrat verwendet (handelsübliche Blumenerde), sie nicht tief genug eingepflanzt, noch nie gedüngt (abgesehen von so grünen Stiften (Grünpflanzendünger), beide Male auf jeglichen Winterschutz verzichtet und vermute, dass ich zu viel gegossen habe, kann allerdings nicht genau sagen, wie viel und wie regelmäßig (im Winter gar nicht). Momentan tendiere ich dazu, die Wurzeln von der Erde zu befreien, matschige Wurzeln zu entfernen, die Pflanze in Palmenerde erneut einzupflanzen und die braunen Wedel abzuschneiden. Für den Winter dachte ich daran entweder Rindenmulch drauf zu packen oder sie doch im Treppenhaus zu überwintern.
Ist das so richtig? Besteht überhaupt noch Hoffnung? Oder würde ich nun gleich die nächsten Fehler machen? Habe leider wirklich keine Ahnung davon
Zitat von Mok im Beitrag #1beide Male auf jeglichen Winterschutz verzichtet
Hallo Mok, willkommen im Forum! Nun, eine Jub im Kübel ohne jeglichen Schutz, ist Mord auf raten. Das an ihr überhaut noch was grünes zu sehen ist, wundert mich. Ich würde alles was sich weich anfühlt an Wurzeln entfernen die Wedel abschneiden was vertrocknet ist und wenn Möglichkeit besteht, wo es regen geschützt und mindestens etwas warm abtrocknen lassen. Ich mache dir wenig Hoffnung, dass sie sich von dieser 2 jährigen Tortour erholt.
Wer, wie Du, das Gärtnern liebt, seinen Pflanzen Namen gibt, sie hegt und pflegt mit viel Bedacht und dabei alles richtig macht, der bekommt viel von der Natur zurück, das ist des Gärtners wahres Glück!
willkommen in diesem Forum. Mok, daß Wurzeln verholzen und damit bräunlich werden ist natürlich (siehe Auspflanzen einer etwas größeren Jubaea chilensis im Mai 2016). Wie hoch ist der Anteil an tatsächlich matschigen Wurzeln? Wie tief waren die Temperaturen bei Dir diesen Winter? Ich tippe eher auf Erfrierungen bei Deiner Honigpalme. Kannst Du den Speer ziehen?
Ganz ehrlich, ich glaube da würde sich kaum jemand die Mühe machen, um die wieder aufzupäppeln, Jubs sind im Topf ziemlich anspruchsvoll, je nachdem zicken sie auch noch nach dem Auspflanzen und nachdem man eigentlich alles richtig gemacht hat... Mein Rat; vergiss die und besorg dir eine neue oder generell eine andere, einfachere Palme... ;) Zur Regeneration braucht so eine Jub etwa 4-5 Jahre (wenn du ab jetzt alles richtig machst) wenn sie überhaupt überlebt...das ist die Mühe nicht wert
Ich hatte mich für die Jubaea entschieden, weil ich Fiederpalmen schicker finde als Fächerpalmen und diese ja die winterhärteste sein soll. Bisher ging ich nicht davon aus, dass ich mit einer phoenix (theophrasti/canariensis) deutlich glücklicher werden würde. Habe die Wurzeln jetzt noch ein wenig von der Erde befreit und alles matschige was ich finden konnte entfernt. Würde sagen, das war maximal ein Viertel des gesamten Wurzelwerks. Die Tiefsttemperaturen dürften so -8°C gewesen sein. Habe am Speer gezogen und mir kamen zwei komplett braune Wedel entgegen. Jetzt ist dort noch ein grüner, den man nicht ziehen kann.
Ja, das komplett auf den Schutz verzichten, war im Nachhinein eine ziemlich dumme Idee. Glücklicherweise könnte ich mittlerweile das recht helle (rundumverglast), durchaus kühle Treppenhaus zum Überwintern nutzen. Dort stehen im Moment auch meine Kakteen.
Ist es richtig, dass ich versuche die Wurzeln von der Erde zu befreien? Ich habe Sorge, dass ich damit mehr Schaden als Nutzen anrichte. Sollte ich die restliche Erde auch noch entfernen? Und wie äußern sich Erfrierungen? Sieht man das an den Wurzeln oder stirbt die Pflanze einfach komplett weg? Kann ich da noch etwas tun? Und wie zügig sollte ich sie wieder einpflanzen oder stört es sie nicht wenn die ein paar Tage so rumliegt, solange es nicht regnet?
So leid es mir tut, auch ich sehe da kaum Hoffnung. Es ist eben ein Palme die nicht alles verzeiht und etwas eigen ist. Des Weiteren braucht sie eine gefühlte Ewigkeit, um sich zu etablieren bzw. zu erholen. Aufgrund dessen, dass sie so langsam wächst und meiner Meinung nach im Garten ausgepflanzt besser aufgehoben ist, gehört sie nicht gerade zu den günstigsten Palmen. Kai-Uwe weiß sicherlich, am besten wie das gemeint ist, da nicht nur Zeit und Arbeit rein gesteckt wurde. Gruß Jubi
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Moin MoK,
willkommen im Forum. Aus Erfahrung würde ich auch sagen, dass hier ein kältebedingter Schaden des Wachstumszentrums vorliegt und die Palme eingehen wird. Es schadet aber nicht, sie nochmal einzutopfen und dann "zu vergessen" um ihr eine Chance zu geben. Parallel würde ich mir auch - wenn du bei Jub bleiben möchtest - ein neues Exemplar zulegen. Jub ist leider nicht so winterhart, wie oft dargestellt wird. Im Kübel außerdem weniger als im Freiland. Alternative wäre eine Phoenix, die in der Anschaffung deutlich günstiger und die deutlich wüchsiger ist. Sie weist eine geringere Frosthärte als Jub auf, aber letztlich sind beide als Kübelpflanze auf ein geeignetes Winterquartier angewiesen.
lass die verbliebene Erde an den Wurzeln und topfe die Palme wieder ein. Lass sie eher schattig stehen, und warte ab, ob sie sich noch einmal erholt. Setze die Palme keinen Minustemperaturen aus. Ich würde ihr noch eine Chance geben, auch wenn die eher schlecht aussieht.
Das klingt ja alles so als hätte ich sie völlig zugrunde gerichtet Habe die Palme nun erneut eingetopft und die braunen Wedel abgeschnitten.
@Jubi Ich hätte die Palme auch lieber ausgepflanzt, aber ohne Garten geht das leider nicht.
@Olli Ich denke, ich hoffe bei meiner Jub einfach trotzdem mal auf Besserung. Entsorgen kann ich sie in einem halben Jahr ja immernoch. Meinst du mit Phoenix die kanarische oder die kretische Dattelpalme?
@choppe19 Wieso soll ich sie schattig stellen? Ich dachte für eine Honigpalme sei Vollsonne das Optimum.
Wenn sie groß und gesund und idealerweise ausgepflanzt sind, ist der vollsonnige Standort optimal. Kleine getopfte Exemplare werden am Naturstandort vor Sonne geschützt. Auch nach der Auspflanzung wird zunächst geschützt, bis die Pflanze angewachsen ist (nicht schützbare Exemplare werden im Spätherbst umgesetzt, damit die geschwächte Pflanze möglichst wenig der Sonne ausgesetzt wird). Die Wurzeln können sich im Topf nicht so entwickeln, wie im Erdreich und deswegen die Wasserversorgung nicht ganz leisten. Da bei Deiner wohl einige Wurzeln beschädigt sind, und Du auch noch Erde entfernt hast, dürfte die Versorgung noch schwerer fallen.
schließe mich da - schweren Herzens - den allgemeinen Beileidsbekundungen an! Auch mich würde es sehr wundern, wenn da nochmal was käme. Wenn Außenwedel absterben, okay. Aber da sieht es ja so aus, als ob der komplette Neuaustrieb inklusive jüngster Wedel nur noch Stroh wäre. Und einen Teil konntest Du ja anscheinend auch schon ziehen.
Die Ursache für das Dilemma ist nicht schwer zu erraten: -8 hat eine Jub - ungeschützt - nicht einmal in der Erde gerne. In einem kleinen Kübel ist das wohl recht sicher tödlich. Aber Du bist nicht alleine. Auch ich habe meine Erste, vertrauend auf die gerne angegebenen -15, im ersten Winter verloren. Seit dem bin ich vorsichtiger.
Aber, wie Du selbst sagst: Entsorgen kann man immernoch und ein Kübel nimmt ja nicht so viel Platz weg. Also ich drück Dir die Daumen, denn, wie heißt es so Scön? Wunder gibt es immer wieder...
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Moin Mok,
ich meinte die kanarische Dattelpalme. Die kretische ist schon wieder deutlich teurer, schwerer erhältlich und sie benötigt wohl deutlich mehr Wärme für ein befriedigendes Wachstum als Phoenix canariensis. Zuletzt habe ich bei einem "Globus" Baumarkt recht kräftige 2m Exemplare für 25 € gesehen. Da muss man dann gucken ob Wurzeln und Mitteltrieb in Ordnung sind. Dann ist das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Andererseits kann ein langsameres Wachstum bei Kübelhaltung ja auch durchaus erwünscht sein und eine kretische Dattelpalme - oder auch die "echte" dactylifera - hat nicht jeder auf der Terrasse. Ist mal was anderes. Allerdings ist die Canariensis eher grasgrün und die anderen gehen eher ins grau/bläuliche. Aber vielleicht bleibst du ja auch bei Jub. Phoenix war nur so eine Überlegung als alternative Fiederpalme.