Hi,

da ich schon lange nicht mehr richtig geschützt habe und mir die Trachy für meine normale Wärmequelle (10m Lichterschlauch mit ca. 120 W) wohl zu groß geworden ist, bitte ich hier mal kurz um Erfahrungswerte falls die Wärmequelle in unmittelbaren Kontakt mit den Phlanzenzellen steht.

Ursprünglich war ich immer sehr vorsichtig mit dem LS. Kein Kontakt mit sich selber und sogar meinen Stamm habe ich mittels Rankhilfen vor den Kontakt mit dem LS geschützt (siehe älteres Bild).

Das mag übertrieben sein, aber ich wollte halt lieber eine indirekte Wärmequelle.

Halb geschlossen sah das dann so aus:


Nun habe ich dieses Jahr wieder das gleiche System verwendet, wobei das Kronenvolumen sehr viel größer ist.

...nach einem Test bei einer Einschalttemperatur mit -5,5°C voriger Nacht konnte mein Thermoelement (kontinuierliche Aufzeichnung alle 3 Min.) keine Erwärmung im Kronenbereich feststellen - was eigentlich nicht verwunderlich ist.

Da ich noch einen sehr langen LS im Keller liegen habe (24 oder 28m) kommt hier endlich die Frage: Schadet ein direkter Kontakt des LS direkt mit den Zellen?

-volker-

Hallo Volker,

ich denke bei einem LS 10m und 120W gibt es kein Problem mit Überhitzung, das sind 12W/m.
Ich habe heuer auch einen alten bisher unbenutzten LS bei einer neu ausgepflanzten Hanfpalme verwendet, ohne besondere Schutzvorrichtung vor zu starker Wärme.
Bisher verwende ich immer selbstlimitierende Heizkabel mit 10W/m, auch direkt anliegend an den Fächern und Petiolen und hatte dabei nie Verbrennungen.

Danke für Deine Erfahrungswerte. Ich muss den Test von vorige Nacht eh wiederholen, da ich Hornochse vergessen habe den Stecker reinzustecken.
Mal schauen, ob kommende Nacht doch noch oben etwas ankommt.

-volker-

@Volker S

darf ich ganz frei raus mal fragen warum Du eine Trachy am Niederrhein so stark schützt ?
Wir hatten maximal -8°C das verkraftet ne Trachy ohne Probleme.

Grüße aus der "Nachbarschaft"

Carsten

Guten Morgen @Volker S

ich sehe da auch kein Problem, 12 W/m sollten bei einer Umgebungstemperatur im frostigen Bereich überhaupt kein Problem sein. Zumal Du keine "Überkreuzungen" des Lichterschlauchs hast, an denen die Temperatur ggf. etwas höher ausfallen könnte.

Ansonsten:

Handwerklich toll ausgeführter Schutzbau. Damit kann man vermutlich sogar in Sibirien Trachys kultivieren! Wenn da also bei Dir die Temperaturen im Schutz tatsächlich mal unter -5,5 Grad fallen sollten, werden wohl wenige Minuten "Heizintervall" für eine ausreichende Erwärmung sorgen. Ein Grund mehr, warum Du Dir vermutlich keine Sorgen machen musst.

Super finde ich natürlich, dass man sich richtig tolle Schutzbauten ausdenkt. Und dann vergisst, den Stecker einzustecken. Das habe ich ja dieses Jahr auch schon gebracht. Mich tröstet, dass wir nicht alleine waren ...

Grüße

Stephan

@Volker S

Hallo Volker,
ich muss da echt dem Carsten Recht geben. Ich sehe es genauso. Wofür ein solcher Aufwand bei den derzeitigen "milden" Temperaturen am Niederrhein? Ich komme ebenfalls aus deiner Nachbarschaft. Hier Tmin bisher -7,5 Grad. Und tagsüber geht es meistens ins Plus. Ich habe an allen Trachys derzeit nicht mal eine extra Mulchauflage. Nur ein paar ganz wenige Hackschnitzel als Unkrautschutz bedecken den Boden. Ich schütze Trachys immer erst ab -11/-12 Grad. Und da waren wir hier noch weit von weg. Selbst in den klaren Nächten. Habe vorgestern mal die Eindringtiefe des Frostes im Boden getestet. Hier natürlich ohne Schneeauflage-Isolierung!!! In den lockeren Beeten war es max. 2 cm tief gefroren. Im Rasen ca 5 cm.
Also alles kein Problem!

Darüber hinaus frage ich mich bei deinem Schutzbau, was dir die dicken Styrodurplatten um den Stamm bringen sollen, wenn die Wärme lustig nach oben raus steigen kann, die dein LS produziert?????? Du hast oben drauf ja keinen dicken Styrodurdeckel drauf. Die Wärme geht dir sofort flöten durch das dünne Vliessäcklein. Diese Vlieshauben bringen was gegen Schnee, aber verringern nicht die Kälte. Wenn du die Wedel schützen willst, muss dein Schutzbau die gesamte Trachy umschließen. Wedelschäden entstehen jedoch erst ab ca. -11 Grad. Und anliegen dürfen die Wedel auch nicht an der Außenwand. Dann würden sie trotzdem geschädigt.

Wenn ich mir die derzeitigen Wetterprognosen für unsere Region anschaue, dann kannst du deinen Trachyschutz ruhig entfernen. Da ist nichts kritisches in Sicht und am Niederrhein sind wir in ca. 2-3 Wochen sowieso durch mit den harten Winterwochen. Danach kommt nichts problematisches mehr in Sachen Extremfrost für unsere Region.

Ich bin froh, dass ich mir die Mühe des Einpackens auch dieses Jahr wieder gespart habe.

Hallo Hannes,

bezüglich Vlieshaube muss ich dir widersprechen.
Erstens wird die Abstrahlung verhindert, zweitens hält sich die Wärme des Lichterschlauches schon etwas, viel besser wird es wenn ein zweiter Sack drüber kommt, und dazwischen eine Luftschicht entsteht.
Problematisch wird es nur bei kaltem Wind da er die kalte Luft quasi durch das Vlies drückt. Aber meistens wird es in windstillen Nächten richtig kalt und da funktioniert das einwandfrei.

Den Aufwand unten mit Styrodur würde ich mir auch sparen und einfach ein paar Schilfrohr oder Kokosmatten rundherum wickeln.(am Boden kann man statt Mulch aber auch Styrodur verwenden)
Im Kronenbereich sollte der Lichterschlauch natürlich auch verlegt werden und nicht nur um den Stamm.

Die großen Vliessäcke sollten mindestens 100g/m² und somit neben dem Abstrahlungsschutz auch eine isolierende Wirkung haben. Wenn der Vliessack am Styrodur abschließt und im Kronenbereich so locker sitzt, dass die Wärme nach oben steigen kann, sollte das schon einen Effekt haben. Ansonsten Schilfmatte o.ä. ist sicher die einfachere und möglicherweise die bessere Variante.

Hi,

erst einmal habt Ihr natürlich recht, dass der Trachyschutz hier am Niederrhein selten nötig ist. Blätter bekommen die ersten Schäden erst ab ca. -10°C - wobei es schon manche bei über -10°C mit den ersten Zellenplatzern erwischt hat. Soweit, so gut.

Die Wettervorschau sah aber hier am 12.01.16 weniger da nach aus, dass man sicher schlafen kann. Ich hatte hier verschiedene Wettermodelle die mehrfach -10°C oder auch an einem Tag -13°C gemeldet haben. Dabei war der Schnee (vorhergesagt wurde 15-20cm Neuschnee) noch gar nicht mit eingeplant. Und seien wir mal ehrlich: Wie oft ist die Temperatur schon gut in den Keller gegangen - obwohl es nicht vorhergesagt wurde?

Da ich bisher immer meine Trachy im Vorfeld Winterfest mache (Herbst bei angenehmen 15°C) und bei Bedarf nur noch den Stammschutz mit den 4 Styrodurplatten befestige und desweiteren den Mammutsack drüber werfe, war das nicht mehr ganz so viel Arbeit. Da es am 12.01 noch bis zu 10°C warm war ging die restlich Arbeit am Schutz ganz angenehm voran.

Nun zu den sehr niedrig eingestellten Regeltemperaturen. Leute, das war ein Test - wie weiter oben schon geschrieben. Normal schalte ich -8°C und -6°C. Da ich den Schutz aber nun mal drauf habe, wollte ich auch mal sehen wie sich die Temperaturen entwickeln - denn, diese System habe ich so auch noch nicht benutzt. Erfahrungen liegen nur im Vollschutz mit Styrodur/Rollstyropor vor (Anmerkung: Die Styrodurplatten waren noch vom Dachausbau übrig, von daher habe ich diese mal genommen - obwohl ich nicht am Südpol wohne ).

Hier mal als Einschub der Vollschutz mit Komplettisolierung im Jahr 2012:


Hier das Temperaturdiagramm dazu (vergleiche Stammtemperatur und Kronentemperatur). So eine Isolierung übersteht auch bedeutend tiefere Temps als -14°C: Diagramm

Nun, 2017 habe ich also wieder einen Vollschutz verwendet, wobei die geknebelte Krone nur vom Mammut-Sack geschütz wird.
Auffällig dabei sind die kälteren Temperaturen im Schutz. Wo vorher die Kronentemperatur ungefähr gleich der Außentemp. war, verhält es sich nach dem Überzug des Mammut-Sackes etwas merkwürdig.
Ist es unbewölkt ist es kälter unter dem Schutz und bei Bewölkung ist die Temp. ähnlich der Außentemperatur. Ich vermute (anders kann ich es mir nicht erklären) das es sich dabei um Strahlungskälte handelt (Analogie mit dem Auto, was nachts bei freiem Himmel auch kälter als die Umgebung werden kann).

Hier mal ein Diagramm, damit Ihr seht was ich meine: ohne Stammheizung

Und hier das Diagramm mit Stammheizung von voriger Nacht: mit Stammheizung

Heute habe ich noch ein Thermoelement in die Stammverkleidung integriert. Da es sich bei Kälte nun um eine Dauerheizung handelt (jedenfalls bei gewählten Grenzen von -6 und -8°C) interessiert mich natürlich auch diese Temperatur. Ich hoffe aber, dass der Stamm, wegen der (zu) guten Isolierung nicht zu warm wird. Da ich im Vergleich zu einem Styropor-Vollschutz aber nach oben hin viel verliere glaube ich nicht an eine zu übermäßige Aufheizung des Stammes. Kontrolle ist aber besser - leider wird es wohl demnächst nicht mehr so schön kalt. Aber der Winter ist ja noch lang

...und @Hannes,
wenn der Winterschutz jetzt erst mal drauf ist, dann bleibt er auch da :)

-volker-