Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
Hallo! Hat bereits jemand Erfahrungen mit ausgepflanzten Phoenix theohrasti (Kretische Dattelpalme) gesammelt? Ich habe eine Jungpflanze (40 cm hoch)erworben, will sie 1-2 Jahre im Topf halten und dann auspflanzen. Norbert
Auspflanzen wäre 100 mal besser, als im Topf zu lassen!
Meine hat in nur einem Jahr ein Weinfass komplett durchwurzelt, finde sie nicht nur deutlich schöner, als die kanarische Dattelpalme, sondern im Winter zickt sie auch deutlich weniger rum...
Habe in den letzten Wintern viel im Winter experimentiert und rausgefunden, dass die kretische Dattelpalme im Winter sehr robust ist, wenn sie trocken steht, bis -9 reichte ein einfaches dünnes Fleece völlig aus, was ich an mini-Exemplaren getestet habe. Meine größte habe ich im Winterschutz mit Heizkabel geschützt.
Hallo Marc, danke für deinen guten Rat! Das habe ich auch vor. Beim Winterschutz neige ich allerdings mehr zu aufwändigen Lösungen (Stegdoppelplatten). Solange die Winter so mild sind, wie die letzten, ist das alles kein Problem. Vor fünf Jahren hatte ich jedoch schon mal minus 18 Grad. Hast Du die schon als Jungpflanze ausgepflanzt? Gruß Norbert
ich habe eine Ph. theoprastii ausgepflanzt gehabt. Kräftig und ca. 60 cm hoch. Sie hat den Winter jedoch nicht überstanden, geschützt mit Heizkabel und Styrokiste. TMin war aus der Erinnerung -10/12 Grad etwa. Es war nur noch der untere Teil grün, der unter Rindenmulch bedeckt war. Hat sich aber nicht mehr erholt.
Habe 2016 an der Garage noch ein Exemplar ausgepflanzt, weil ich meine Topfkulturen reduzieren will. Bisher sieht sie noch frisch aus. Allerdings habe ich bei P. theoprastii keine Hoffnung auf Langzeiterfolg, würde mich aber freuen, wenn ich mich irre.
Größere Exemplare konnte ich vor ein paar Jahren in Spanien sehen. Sehr filigran, aber in Höhe und damit auch Schutzhöhe später, stehen sie der P.C. in nichts nach. Sind eben nur schmaler, filigraner und bilden Ausläufer. Ich wünsche viel Glück und Erfolg bei der Auspflanzung.
Hallo Andreas. danke für die Mitteilung deiner Erfahrungen. Ich Bin noch unschlüssig, ob ich sie schon in diesem Jahr auspflanze. Wenn ja, werde ich Ihr für die kalten Nächte ein oder zwei 60 Watt Lampen dazu geben. Ich habe bewusst eine Jungpflanaze gekauft, denn es wäre ärgerlich, wenn man ein älteres (und teureres!) Exemplar verliert. In meiner Heimat im Rhein-Main-Gebiet wäre das sicherlich etwas weniger risikoreich mit dem Auspflanzen. Versuch macht klug! ;-) Gruß aus Thüringen Norbert
Hallo Norbert, ich habe auch ein Exemplar seit 2 Jahren im Kübel, ist ca. 70 cm hoch, wächst irre langsam, in etwa 3-4 Wedel / Jahr In der kommenden Saison möchte ich sie ebenfalls auspflanzen, da ich so wie Andreas auch meine Kübelhaltung einfach minimieren will. Ich habe hier im Forum auch schon häufiger gehört, dass die Theoprasti wohl schwierig sein soll, andere Mitglieder haben wiederum keine Probleme mit Ihr. Allerdings kann ich mir auch nicht Vorstellen, warum die Theoprasti bei allen im Kübel funktioniert und im Freiland eben nicht, Normalerweise müsste es ja eigentlich eher umgekehrt sein?... Oder?... Im kübel hat Sie bei mir - 6 Grad schon mehrfach ohne Probleme gemeistert... Ich werde im Frühjar über die Auspflanzaktion berichten. Beste Grüsse, Sascha
Hallo Sascha, wenn die im Topf so langsam wächst, dann dann mache ich auch den Auspflanzversuch gleich in diesem Jahr. Vielleicht haben wir ja beide Erfolg ;-) Gruß Norbert
ich pflege einige P. theophrasti im Topf und die wuchsen, wie bei den meisten von euch, immer sehr langsam. Diesen Sommer liess ich meine 5 Stück aber das das erste Mal im sehr warmen Gewächshaus stehen und da gingen die richtig ab, obwohl die in sehr kleinen Töpfen stehen.
Wie auch die Echte Dattelpalme benötigt P. theophrasti hohe (Boden-)temperaturen für eine zufriedenstellende Wachstumsgeschwindigkeit. Deshalb am besten in schwarzen Kunststofftöpfen (leider nicht so hübsch), welche sich in der Sonne schnell erwärmen, oder im Gewächshaus halten. Für eine Auspflanzung in unseren Breiten eignet sich P. canariensis sehr viel besser als P. theophrasti, da erstere schon bei milden Sommertemperaturen zügig wächst. Die ev. etwas bessere Frostverträglichkeit der P. theophrasti würde ich als vernachlässigbar ansehen. Geschützt werden müssen sowieso beide sehr aufwändig.
Mir sind übrigens auch keine erfolgreichen, längerfristigen Auspflanzungen mit P. theoprasti bekannt...
Danke @Vinc für deine Schilderung, das klingt alles sehr einleuchtend und logisch. Ein plausibler Grund also, warum die theoprasti im Kübel besser wächst als im Freiland...aber wie ich finde auch gleichzeitig ein wichtiger Tip, denn man könnte ja beim Auspflanzen nun darauf achten, sie vielleicht etwas erhöht in zum Beispiel einem Hochbeet in der Nöhe einer Süd Wand pflanzen wo sich der Boden dann doch etwas besser erwärmt als an anderen Stellen. Vielleicht wäre es auch möglich beim Pflanzen ein Heizkabel im Erdboden mit zu integrieren um das Wachstum anzuregen... Möglichkeiten, um eine Auspflanzung zu versuchen sehe ich in jedem Fall. Bste Grüsse, Sascha
Teutoburger Wald zwischen Münster und Osnabrück - ca.110m über NN
Hallo,
manchmal bedaure ich auch, dass unser Haus nicht nur Südwände hat ;-) Leider sind die klimatisch interessantesten Standorte entweder belegt, oder (wie die meisten) durch Fenster oder Sitzgelegenheiten nicht bepflanzbar. Wenn man das Mikroklima vor sonnigen Südwänden beobachtet, dann braucht man dazu kein Thermometer. Alleine die spürbare Wärmeabstrahlung lange nach Sonnenuntergang spricht Bände. Es würde mich auch sehr interessieren, wie sich dort eine Phoenix (egal welche) im Vergleich zu anderen Standorten entwickeln würde. Aber gerade Phoenix ist ja nicht so der Kandidat, um einen halben Meter vor die Wand gepflanzt zu werden. An meiner Gartenhütte habe ich das mit der Canariensis bewusst mal so probiert, weil dort bis zum letzten Jahr nur für wenige Stunden die Sonne hinkam und ich die Wärme ausnutzen wollte. Die fängt sich dort während der Sonnenstunden auch ganz gut, aber die dünne Holzwand speichert die Wärme kaum. Insofern keine "echte" Südwand.
ich werde im nächsten Jahr eine Phoenix, die mir im Topf zu unhandlich wird, in Südlage direkt auf eine Ecke unserer mit schwarzem Rechteckpflaster gepflasterten Terrasse pflanzen. Wachsen wird sie an diesem Standort vermutlich super. Aber da ich mir vorgenommen habe, keine weiteren massiven Schutzbauten zu errichten, werde ich mal einen "Minimalschutz" ausprobieren. Das dürfte eher ein Risiko sein. Aber schaun wir mal!
Wenn es funktioniert, habe ich jedenfalls einen Vergleich zu meiner Phoenix im Schutzbau, die allerdings - je nach Sonnenstand "nur" ungefähr 50-70 % Sonne abbekommt.
mir geht es ähnlich. Die Südseite ist belegt und so muss die Phoenix leider auch mit einem suboptimalen Standort vorlieb nehmen. Und was die Schutzbauten angeht - ja, das kostet jedes Jahr mehr Zeit. Ich versuche es trotzdem. Gruß
Norbert P.S.: Bei uns wird es in der Nacht auf Freitag minus 11 und dann sogar minus 14 Grad, bevor es dann wieder nach oben geht. Unnötig, diese beiden kalten Nächte!
Hallo zusammen und ein gutes neues Jahr 2017! Ich habe die Ph. theophrasti erst letztes Jahr als Jungpalme erworben. Wenn man die Wettersituation gerade ansieht, dann hat Westanatolien und Ost-Kreta gibt es nachts definitiv Frost (im einstelligen Bereich). Wenn man also das REINE Naturhabitat von theophrastii mit dem der canariensis vergleicht, dann muss theophrastii definitiv Frosttemperaturen abkönnen, denn aud den Kanarischen Inseln ist im Flachland Frost ausgeschlossen. Aber nochmal an alle Optimisten: In ALLEN nördlichsten/kältesten Natrurhabitaten sind die Frost-/Wintereinbrüche nicht nur wesentlich seltener, sondern dann auch von nur kurzer Dauer mit meistens deutlichen Plusgraden am Tag! Dies trifft auch für Sabal minor (McCutrain), der Rh. hystrix und eben auch der theophrastii zu. Das einzige, was wirklich mal "eines Tages" für uns klappen würde, ist, wenn sich die Universitäten nicht nur an genmanipulierte Nutzpflanzen (Mais, Bananen usw.), sondern sich auch mal an bereits frostverträgliche Palmen ranwagen würden. NUR, es gibt da klarerkennbar keinen finanziellen Nutzen. Dafür sind wir als mögliche Kunden und Ansprechpartner zu wenig und zu klein! Aber lasst uns! Es ist echt ein spannendes Hobby und eines, das uns jeden Winter aufs Neue beschäftigt.
@Lanzagrote Das erhöhte Auspflanzen wird wir wahrscheinlich nicht reichen, ein Heizkabel im Boden zu vergraben wäre aber einen Versuch wert. Habe mir auch schon überlegt dies mal bei einer Sabal-Auspflanzung zu versuchen. So kräftig wie eine P. canariensis wird eine P. theophrasti ausgepflanzt in Mitteleuropa meiner Meinung nach aber wohl nie werden (ausser man baut ein Gewächshaus ringsum :P).
Hier noch eine P. theophrasti im Bot. Garten von Valencia: