Frage:

Ab wieviel Grad gibt es bei selbstregulierenden Heizkabel tatsächlich optisch sichtbare Verbrennungen an den Wedeln? Da ich nur sehr temporär schützen möchte, will ich mir auch das Zusammenknebeln der riesigen Krone sparen, denn das ist im gefrorenen Zustand eh nicht möglich, bzw. birgt Risiken. Also will ich nur im Ausnahmefall Kabel um Krone und Stamm wickeln, ohne Unterschicht/Vlies und XXL Big-Bag drüber werfen......wäre das OK oder besteht Wedel-Verbrennungsgefahr?.......selbstregulierendes Kabel schaltet bei 0° ein und bei +3° aus.......ich würde es nur in kalten Nächten anschließen....alles sehr kurzfristig und temporär...

Also ab wann gibt es wirklich Schäden und Verbrennungen, wenn die Wedel, z.B. Trachy mit dem Kabel in unmittelbarer Berührung stehen? Wer hat Erfahrungen?

Gruß Eiko

Hallo,
also ich wickel meine Kabel schon immer direkt um die Pflanze.
Das Heizkabel ist bautechnisch limitiert auf max. 15 Grad, Ich kann mich an keine Verbrennung erinnern.

Das Foto ist von letztem Samstag.
Ein Freund hatte allerdings Heizkabel benutzt die nicht limitiert waren und da hat man dann schon gelbe Streifen gesehen. Aber ich glaube die wurden so heiß das man sich eher Gedanken über Brandgefahr machen sollte.
Gruß Reiner

Guten Morgen Eiko,

ohne weitere Isolation kann das m.E. nicht funktionieren:

Grundsätzlich haben die selbst regulierenden Kabel zwar eine geringere Heizleistung pro Meter. Oft sind die Kabel technisch auf 10 W pro Meter limitiert, so dass die Kabel auch nur etwa 45 Grad warm werden.

Aber darauf kommt es m.E. nicht an:

Der Punkt ist, dass die Palme insgesamt mit ihren Blättern, ihrem Stamm und den Wurzeln in einem unkritischen Temperaturbereich gehalten werden sollte. Wie soll das ohne zusätzliche Isolierung funktionieren? Die Isolierung soll doch gewährleisten, dass die Wärme im Schutz halbwegs gleichmäßig verteilt wird. Ohne Big-Bag etc. wirst Du direkt an den Kontaktstellen des Kabels 45 Grad und wenige Zentimeter daneben die normalen Lufttemperaturen haben.

Mit anderen Worten:

Du heizt mit maximaler Leistung die Umgebung, Deine Palmen schützt Du nicht!

Darüber hinaus:

Auf einen Thermostat kann man für unsere Zwecke auch bei den selbst regulierenden Kabeln nicht verzichten. Erstens sind die Schaltpunkte der eingebauten Thermostate viel zu ungenau und der Ausschaltpunkt meist viel zu hoch. Zweitens ziehen die selbst regulierenden Kabel in der Regel einen recht hohen Ruhestrom, vergleichbar Standby beim Fernseher, nur mit viel höherem Verbrauch.

Fazit:

Ohne "inneren Schutz" vor Verbrennungsschäden könnte man mal ausprobieren, was 45 Grad an den Kontaktstellen bewirken. Ohne äußere Isolation wird es m.E. aber in der Sache nicht funktionieren! Vor dem Hintergrund Preis, größere Längen für gleiche Heizleistung erforderlich, Thermostat m.E. unverzichtbar, dürfte sich die Investition in Jute für die "innere Isolierung" rechnen. Dafür hat man dann einen etwas höheren Aufwand beim "Einpacken"...

Grüße

Stephan

Nachtrag: BIG BAG wird (natürlich) über Palme mit Heizkabel geworfen und bietet so die Isolation gegen zu schnelles Entweichen der Wärme...............vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt

ich möchte mir auch nicht die Jute sparen, sondern das Knebeln der Wedel in einer frühen Phase, wenn ich eh 9 von 10 Wintern nicht schützen muss.

Mit anderen Worten: selbstregulierendes Heizkabel um Pentiolen, Blätter, Stamm, Wurzelbereich spiralförmig von oben nach unten wickeln, BIG Bag drüber und nur Strom anschließen, wenn kritischer Bereich kommt.....

Verbrennungsgefahr an den Wedeln, Ja/Nein?

Ich möchte den Aufwand fürs Einpacken so gering wie möglich halten und mich maximal lange ohne Winterschutz und Knebeln an der Trachy erfreuen............ich wohne in einer Region mit milden Wintern...........somit ist auch der Stromverbrauch irrelevant......9 von 10 Winter: grüner Bereich, Stecker wird im 10. Winter sofort gezogen wenn Temps unkritisch....

Hallo @Bamboo ,

als ich das erste Mal eine Geleepalme mit einem 40/50 cm hohen Stamm mit einem Heizband (26 W/m) schützte und angesichts des relativ kleinen Stammes gezwungen war, auch Heizband um die Wedel zu legen um auf ausreichend Heizleistung zu kommen, waren die Kontaktstellen im Frühjahr braun (vertrocknet/verbrannt). Die Funktionsfähigkeit der betroffenen Wedel wurde hierdurch scheinbar nicht eingeschränkt. Seit diesem Malheur wickele ich zuerst ein Vlies (150 g/m2) um die Pflanze und verwende ein Heizband mit einer Leistung von 16 W/m ohne Schäden an der Pflanze zu generieren.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Hallo Kai-Uwe,

danke für die Info. Aber Voraussetzung für ein Vlies unter dem Heizkabel ist ja gerade, dass du die Palme knebelst und die Wedel hochbindest. Genau das möchte ich ja vermeiden bzw. kritisch hinterfragen......ich könnte ja auch Heizkabel nur um die Pentiolen wickeln und dann den stamm runter.....danach XXL-Sack drüber......

Gruß Eiko

Hallo Eiko,

das kommt aufs Heizkabel an. Bis 15W pro m sehe ich kein Problem bei direkten Kontakt mit der Palme. Vorzugsweise Heizkabel mit größerem Querschnitt verwenden.

Gute Entscheidung die Schutzmaßnahmen auf ein Minimum zu beschränken.

Gruß

Der von @Kai-Uwe erwähnte Anschlusswert von 16 W/m ist auch bei den günstigen und leider etwas unflexiblen Heizkabeln der Standard. Dafür haben die eine größere Oberfläche...

siehe hier

Ich habe selber nicht nachgemessen. Aber nach den Infos, die man im Netz findet, werden die Kabel mit einer Leistungsaufnahme von ca. 15 W/m etwa 45 - 50 Grad warm. Da hönnte man vielleicht auf Vlies / Jute als Unterlage und Knebeln verzichten.

Wenn man hier mal schaut

Barteljo

sieht man, dass die flexiblen Kabel mit größeren Längen tatsächlich "nur" bis zu 10 W / m haben. Da ist man vermutlich was das "Verbrennen" angeht auf der "sicheren Seite"...

Allerdings sehe ich da eher ein anderes Problem:

Wenn man auf das Knebeln verzichtet, schafft man einen großvolumigen Schutz mit einer großen Oberfläche. Wenn man dann nur mit 100 Watt und einem schlecht isolierenden Big-Pack arbeitet, könnte es bei größerer Kälte und vielleicht noch Wind nicht nur in den Kontaktbereichen zum Big-Pack "eng" werden.

Aber vielleicht reicht es ja, um einmalig eine "Frostspitze" abzuwehren und die Palme - ggf. mit optischen Schäden - über den Winter zu bringen. Muss man letztlich selber entscheiden, ob man da ruhig schlafen kann.

Ich werde da im nächsten Winter im Bereich "Minimalschutz" auch mal ein wenig was testen. Auch wenn ich den Begriff "minimal" vermutlich anders definieren werde.

Grüße

Stephan

Nabend zusammen,
wichtig ist, dass die Kabel nicht zusammen kommen, und einen gewissen Abstand zu einander haben.
Falls du einmal kreuzen musst, dann im rechten Winkel.
Viele Grüße