Ich möchte euch hier ein Kleinod in Quimper in der Bretagne vorstellen, über das ich zufällig im Urlaub gestolpert bin. Am Rand der Altstadt von Quimper liegt der sogenannte Jardin de la retrait.

Die nach Süden ausgerichtete Anlage erstreckt sich über mehrere Terrassen entlang der historischen Festungsmauern von Quimper. Diese sehr geschützte Lage innerhalb der Stadt sorgt für ein Kleinklima, das im sowieso milden Klima der Bretagne allerhand Exoten gedeihen lässt.

Die Anlage besteht aus einer Abfolge verschiedener Gärten:


Ein dschungelartiger Garten, mit Bananen, Parajubaea, Farnen, Fatsias …


Aufgrund der tollen Atmosphäre mein Highlight: der Palmengarten


Trockengarten mit einer riesigen Yucca elephantipes.


Oberhalb liegt der Jardin de la Paix, in welchem vor allem Pflanzen aus dem Mittelmeerraum zu finden sind.


Im Palmengarten mit seinem Brunnen und den großen Palmen fühlt man sich sehr weit in den Süden versetzt. Neben den großen Phoenix wachsen hier verschiedene Sabals und Butias sowie eine Vielzahl an exotischen Sträuchern.


Sehr fasziniert bin ich von den imposanten Riesen-Natternköpfen, die überall in der Anlage wachsen.


Die großen Blütenstände sind übersät mit zahllosen Blüten, die an sich sehr an unseren heimischen Natternkopf erinnern. Ähnlich wie dieser ziehen die Blüten unzählige Bienen, Hummeln und Wildbienen an. Wirklich ein Spektakel!


Der Trockengarten ist teilweise noch etwas kahl und gerade wenn die Sonne scheint sehr heiß. Hier wurden Aloen, Aeonium, Echeverien, Bulbinen, Agaven, Kakteen, Greenovia, Yuccas und Cotyledon gepflanzt.



In der Anlage gedeihen an vielen Stellen Aloe striatula. Wenn man solche prächtigen Pflanzen sieht, ist man schon versucht es im eigenen Garten auch mal auszuprobieren.


Diesem Strauch (Euphorbia?) scheint es hier auch zu gefallen…


… während manche Pflanzen auch hier eher ein Experiment zu sein scheinen wie diese Palme rechts im Vordergrund.

Ich hoffe ihr konntet die Bilder genießen, auch wenn Quimper mit keinem Klima in Mitteleuropa vergleichbar ist. Manchmal ist man ja dann doch überrascht, was dank Golfstrom alles so weit im Norden wächst (Quimper liegt ungefähr auf der gleichen Breite wie Freiburg im Breisgau).

Hallo Urs,
tolle Bilder, in die Bretagne möchte ich auch irgendwann mal fahren.
LG
Reiner

Hallo Reiner, @dintel

Die Bretagne ist auf jeden Fall eine Reise wert und zum Beispiel auch sehr gut mit dem TGV von einigen Orten in Süd- und Westdeutschland erreichbar.

Ein bisschen hat mich die Bretagne an Südengland erinnert.
Ich war eher in der Südbretagne unterwegs und kann nur für dort sprechen. Habe es daher auch nicht in die beiden bekannten Gärten “Jardin Exotique et Botanique de Roscoff” und dem “Jardin Georges Delaselle” im Norden geschafft, die bestimmt auch sehenswert sind und auf meiner Liste stehen.

Was die Exoten angeht macht sich das milde Klima sowohl in den öffentlichen als auch privaten Pflanzungen bemerkbar und erfreut den Exotenliebhaber ;)
Sehr häufig sind Callistemon, Grevillea, Cordylinen, Oliven, Oleander, Wüstensalbei und mächtige Acacia dealbata sowie fast schon charakteristisch: Agapanthus. An Palmen sieht man in erster Linie Trachycarpus, die teilweise dann auch schon älter sind. Phoenix ist in privaten Gärten sehr häufig, sind aber in der Regel noch keine alten Exemplare. Die oben gezeigten in Quimper sind eher eine Ausnahme.