Hallo,
in den USA ist es ja sehr verbreitet das man kaum reine Phönix Canariensis bekommt. Meistens kriegt man da Hybride die einen viel dünneren Stamm haben und eben nicht diesen typischen Look haben. Oft sind sie dort mit Sylvestris oder der echten Dattelpalme gekreuzt. Meistens allerdings unabsichtlich da sich die verschieden Dattelpalmen in den Baumschulen schnell untereinander bestäuben. Dadurch kann man sich nie sicher sein ob man dort eine reine bekommt da es sich meistens erst ab einer gewissen Größe herausstellt ob es ein Hybrid ist. Sind solche Hybride auch in Deutschland ein bekanntes Problem? Wer sich für das Thema interessiert (oder auch allgemein für Palmen) sollte unbedingt bei dem Youtuber The Palmfather vorbei gucken. Er wohnt in Florida und hat schon ewig mit Palmen zu tun. Seine Videos sind sehr interessant da man dort Sachen erfährt von denen man hier in Deutschland nichts hört. (Man muss bei seinen älteren Videos gucken da seine neueren kaum über Palmen sind)

Hier ein Video zu dem Problem mit den Hybriden: https://youtu.be/Kk3Who9twA8

Hier noch ein sehr interessantes Video zum Thema von ihm welches ich euch echt ans Herz legen kann:
https://youtu.be/WJO4isJcDns

Grüße
Finn

Dass Phoenix sich kreuzen lassen, steht ausser frage, aber ich denke nicht, dass das bei uns ein Problem ist.
Die Amis behaupten immer sofort, alles seien Hybriden, genauso bei Washingtonia, wo man ja angeblich keine reinen robustas oder filiferas mehr finden können soll. Und in Florida mag das oft zutreffen. Bei anderen Arten wie Trachycarpus und Chamaerops würden man aber sagen, dass die Arten eben eine grosse Variabilität aufweisen, aber bei Phoenix und Co. sind es sofort immer Hybriden. Der Typ im Video ist ausserdem voll auf den Stamm fixiert. Dabei kann die Stammdicke von vielen Faktoren beeinflusst werden. Gerade auf den kanarischen Inseln haben längst nicht alle Exemplare so fette Stämme. Ich kenne einen Griechen, der in seinem Garten selber Phoenixhybriden kreiert und der muss immer Pollen sammeln und dann warten, bis die gewünschte Mutterpflanze blüht. Zumindest, wenn man kein Floridaklima hat, geht das sicher nicht ganz so von alleine.

Und ich vermute, dass es in Europa nicht soweit kommen wird. Denn ausser Phoenix canariensis hat kaum eine andere Art ausgepflanzt längerfristig Erfolgschancen. Auch in Südeuropa brauchen alle Arten ausser P. canariensis und dactylifera sehr günstige oder geschützte Standorte. Also pflanzen die Aufzuchtbetriebe für unseren Markt vor allem Phoenix canariensis an und ich nehme jetzt einfach mal an, dass Betriebe, welche mehrere Arten produzieren und dann noch nicht merken dass sich die alle wild durcheinanderkreuzen, bei uns in der Minderheit sind.
LG Flo

Ich wage eh mal zu behaupten dass in Europa die Zucht aus erworbenen Samen erfolgt, sprich da kaum die Chance auf Hybridisierung vorhanden ist wenn die Samen von den entsprechenden Naturstandorten kommen. Die meisten Pflanzen die gehandelt werden sind ja noch garnicht blühfähig. Ich denke nicht dass es allzuviele Händler gibt die verschiedene Unterarten blühfähig vorhanden haben, und diese dann in großer Nähe gleichzeitig blühen. Das einzige was mir auffällt dass die echte Dattelpalme wenn sie denn gehandelt wird vermutlich aus Sämlingen gezogen werden-die Sorten die Früchte bringen aber bei den Ursprungsländern über Sprosse vermehrt werden. Wenn man also das Ziel hätte richtige Datteln bekommen zu wollen dürfte das mit den Sämlingen nicht zwingend klappen. Wobei es auch Länder gibt die gezielt weiterzüchten um neue Sorten zu bekommen die Vorteile haben zB Anpassung an europäischeres Klima.