Nabend Freunde,

in dieser Jahreszeit kommt man ja auf allerlei merkwürdige Ideen. Ich versuche es mal mit einer warmen Indoor-Überwinterung meiner I x S. Schon klar, dass man da dann auch ganz andere Sachen probieren könnte...

Grundaufbau:

Bodentiefes Südfenster + Lichtkompensation + Wurzelheizung.

Mit dem Thema Lichtkompensation und Zusatzbeleuchtung habe ich mich mal ein wenig mehr beschäftigt. PPFD- und DLI-Werte, Wellenlängen etc., ein sehr spannendes Thema!

Purdure University

hat da ziemlich viel geforscht. Auf Seite 2 kann man eine schöne Zusammenfassung sehen, auch die DLI-Werte in den Citrusanbaugebieten der USA.

Wir schaffen hier in dieser lichtarmen Zeit derzeitig etwa zwischen 2-5 mol/m2/Tag, aber nicht hinter nur zu einer Seite offenen Isolierverglasung. Da die PPFD-Werte der Pflanzenlampen in Abhängigkeit von der Entfernung bekannt sind, kann man sich ungefähr ausrechnen, was man an zusätzlicher Beleuchtung für ein halbwegs ordentliches Wachstum bzw. im Extremfall für einen reichen Fruchtbehang bräuchte:

Nehmen wir mal an, Citri kommen aus einer sehr sonnigen Region und brauchen wenigstens etwa 30 mol/m²/Tag. Meine Lampe soll nach den mit Vorsicht zu genießenden Angaben des Herstellers in einer Entfernung von 60 cm etwa einen PPFD von 450 µmol/m2/s. schaffen. Das wäre nach Adam Riese und 86.400 Sekunden, die ein Tag hat, bei 24 Stunden Dauerbeleuchtung ein DLI von 38,88 mol/m²/Tag. Heißt mit anderen Worten:
Ich müsste aus dieser Entfernung etwa 18,5 Stunden zusätzlich beleuchten, um ein optimales Wachstum / Blüten zu erzielen. Das ist viel!

Wenn ich die Entfernung der Lichtquelle zur Pflanze verringere, könnte ich nach Herstellerangaben in einer Entfernung von 30 cm etwa einen PPFD von 1350 µmol/m2/s schaffen. Das wäre ein DLI von 116,64 mol/m²/Tag. Da müsste ich also immer noch ca. 6 Stunden pro Tag zusätzlich beleuchten, um etwa auf einen Wert von 30 mol/m²/Tag zu kommen. Dann ist da ist noch Schatten, eine geringere Ausleuchtung an den Rändern und eine ziemliche Wärme in der Nähe der Lampen zu berücksichtigen. Die Pflanzen sollen ja auch nicht verbrennen...

Wie auch immer:

So könnte man sich da heran tasten. Mindestens 3 Stunden morgens bis es richtig hell ist und 3 Stunden nachmittags, ab Einsetzen der Dämmerung sollte aber "Satz" sein. So fange ich erst mal an, könnte aber noch eine zweite Lampe reinhängen...

Wer es noch genauer machen möchte, könnte auch

messen

@Jubi etwas OT für Orchideenfreunde:

Phalaenopsis gedeihen bereits bei einem durchschnittlichen DLI von 4 mol/m²/Tag. Andere Quellen differenzieren nach der Pflanzenqualität und empfehlen für gute Pflanzen einen Wert von 10 mol/m²/Tag siehe hier:

Blog

Cattleyea und Vandaa werden im professionellen Bereich wohl auch mit bis 30 mol/m²/Tag bestrahlt , damit sie zur Blüte kommen...

Die Bodentemperatur halte ich ich nach den Erfahrungen von

Steffen Reichel

bei etwa 24 Grad. Styroporplatte, Heizmatte, neuer China-Thermostat... Ich werde aber auch die Variante "nur" Niedertemperatur-Fußbodenheizung mal im Blick behalten...

Schaun wir mal!







Anregungen und Bedenken sind natürlich ausdrücklich erwünscht!

Grüße

Stephan

Ich habe mal die einzige ixs Frucht geenrtet. Noch grün außen mit hellen Stellen (in Richtung gelb):






Geschmacklich top...war süß und damit bisher wirklich was richtig gut Nutzbares. Jetzt muss sie nur noch durch den Winter kommen und zulegen.


Dann kam Andre noch vorbei und brachte ein tolles Geschenk mit:




Die Buddhas Hand hatte ich bisher nur als Zierde auf dem Schirm...aber mittlerweile haben wir schon ein paar Sachen probiert und ich würde sagen, das ist ein Zitrusgemüse.
Kann man genau so einsetzen....superlecker und eine Buddhas Hand wird wohl 2020 auf der Einkaufsliste stehen. Danke Andre (und Katja natürlich auch).

Die kleinere Zitrusfrucht war einfach zu schälen und innen wie eine Mandarin. Schmeckte frisch, nicht süß, nicht zitronigbitter...die größere war von außen wie eine Zitrone und innen so orange wie eine Orange....und süß...fand ich auch ziemlich klasse.
Namen weiß ich leider nicht. Aber hat mir mal wieder gezeigt, wie abwechslungsreich Zitrus ist.

Viele Grüße

Andreas|addpics|phg-64-214d.jpg-invaddpicsinvv,phg-65-78dd.jpg-invaddpicsinvv,phg-66-b7b4.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Hallo Andreas,

jetzt bin ich neugierig geworden und habe die erste Citrus ichangensis x sinensis geerntet. Schmeckt wirklich sehr gut und ist süß. Ich hatte das so nicht erwartet.
Ist deine ausgepflanzt?




Gruß
Michael

www.palmenundexoten.de

Ich habe vor vier Tagen aus Neugier auch eine meiner IxS probiert. Äusserlich war sie auch noch sehr grün, innen aber bereits super. Ich habe sie aufgedreht, um allfällige Samen nicht zu zerschneiden. War aber samenlos. Wie schwer waren eure? Meine wog 89g und war dabei eine der kleineren Früchte.

Meine war auch samenlos. Sie war 200g schwer und hatte einen Durchmesser von 78mm. Die anderen sind auch noch etwas mehr grün und teilweise kleiner.

Gruß
Michael

www.palmenundexoten.de

@Michael (Hennef)
Hi Micha,
meine ixs Frucht hat keine so schöne Außenfarbe gehabt wie deine, aber innen so wie bei dir.
Ja, ich habe die ixs (Quelle Eisenhut) ausgepflanzt an der Garagenwand. Ist aber jetzt erst ihr erster Winter.
-2/3 hatten wir bisher erst. Alles ok bisher. Bin zuversichtlich. Aber abgerechnet wird in 4 Monaten.
Die ixs von Adavo war mir vorher ausgepflanzt im Winter kaputt gegangen. Keine frostharte Unterlage.

@Flo
Ich hatte sie aufgeschnitten und den letzten Rest aufgedreht. Es gab einen Kern...den habe ich auch direkt in Erde gesetzt.
Mal sehen, ob er aufgeht.
Die ixs ist so, wie ich mir vorher die Hybrid 119 vorgestellt habe in Qualität. Letztere habe ich aber bisher 3x erfolglos probiert, dabei einmal ein Stämmchen schon.
Wenn die ixs funktionieren würde, wäre ich happy.

Gewicht und Größe weiß ich von meiner Frucht nicht.
Ich hoffe, dass nächstes Jahr mehr Früchte dran sind.

Viele Grüße

Andreas

Die US119 ist wirklich ein Reinfall, wenn sie nicht erfriert, platzen halt die Früchte reihenweise auf..

Hallo Zusammen,

hier werden die ersten Meyer-Zitronen reif.

Leider hatte ich dieses Jahr ein paar Probleme mit Schildläusen, von der recht üblen Winterchlorose hat sich die Zitrone aber gut erholt. Insgesamt ist Citrange Carrizo hier aber nicht so der "Bringer" als Unterlage, auch wenn die Entwicklung seit dem Frühjahr 2017 auch hier ordentlich ist.

Zustand heute:





Und im Frühjahr 2017



Grüße

Stephan

Im Styrodurschutz klappt es mit Zitrus hervorragend die Tempertur erträglich zu halten, aber mangels Lüftung / Luftzirkulation gibts immer Schimmel und man verliert Früchte und von oben nach unten die Blätter und Austriebe.
Hab einer neu gepflanzten Thomasville Citrangequat einen Schutz drüberstülpt ohne Heizung....2 Wochen im geschlossenen Schutz (ich weiß, war letztlich unnötig) reichen und man hat den Schimmel an den Früchten und deutlich angegriffene Blätter.
Es geht schneller als ich dachte....








Der Deckel ist jetzt ab und wird demnächst an einer Seite mit Holzkeilen unterlegt, damit die feuchte Luft abziehen kann.

Viele Grüße

Andreas
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Das Schimmelproblem hab ich im ungeheizten Gewächshaus auch, sobald eine Heizung, zum Frostschutz läuft verringert sich das Problem. Ich überlege schon lange, wie ich eine Luftbewegung erzeugen kann, die Luftfeuchte abtransportiert ohne heizen zu müssen....
Besonders Pflanzen die im Sommer Schildlausbefall hatten schimmeln schnell, ich vermute das sich noch irgendein Belag auf den Blättern befindet, der dann sehr schnell schimmelt. Später geht der Schimmel auf die eigentlichen Blätter über. Das ist aber nur eine Vermutung.
Evtl. hilft es auch die Blätter auf irgendeine Art zu reinigen.... ?

Eine gute Belüftung ist m. E. bei der Überwinterung im Haus/Gewächshaus ausgesprochen wichtig.
(Nur) Wenn deutliche Minusgrade bestehen, stelle ich die in Töpfen befindlichen Exoten bei uns in den Keller (Souterrain). Es ist dort (je nach Ort) nur wenig bis mäßig hell und kühl (ca. 8-10 °C). Es wird jeden Tag kurz gelüftet und so habe ich noch nie Schimmelprobleme gehabt.
Einen gering ausgeprägten Schildlausbefall hatte bisher nur (im letzten Winter) die oben im wärmeren und helleren Anteil des Treppenhauses stehende Pampelmuse.

Viele Schildläuse haben sie nur im Frühjahr, wenn es im GW wärmer wird, dann werden es aus ein paar plötzlich ganz viele. Das lässt sich aber gut kontrollieren, nur hinterlassen sie auf den Blättern Spuren. Sie sitzen an den Blattnerven und Blattstielen, da wo es zu erst schimmelt.
Dieses Jahr habe ich eine Heizung die nachts minimal läuft, bisher kein Schimmel, ist aber ist kein Dauerzustand.

Ich konnte die Schildläuse, die an der Pampelmuse waren, mit einem Lappen gut mechanisch entfernen. Ist ein wenig nervig-aufwändig, aber erfolgreich. Aber unter den relativ dunklen und kühlen aber immer wieder gut belüfteten Bedingungen hatte ich in den ganzen Jahren derlei Probleme noch nie gehabt. Dies zeigt, daß wärmeres Raumklima nicht erforderlich ist, sondern ein gutes Lüften, Lüften, Lüften.

Guten Abend
Welche Erfahrungen gibt es beim heizen mit Heizkabel oder Heizlüfter im geschlossenen Schutz.
Gibt es da vielleicht Unterschiede was das schimmeln an Citruspflanzen angeht.
Bisher stehen bei mir nur die Citruse im Topf mit im Schutzbau von meinen Palmen.
Gruß Jubi

Hallo Jubi,

ich kann nur über mein Kalthaus reden, dort stehen fast alle meiner Citri.
Geheizt wird mit einem 2000W-Heizlüfter auf eine Minimal-Temperatur von 4 Grad. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass ohne ausreichende Lüftung sehr leicht Schimmel auftritt. Vor allem sind verblühte Blüten am meisten gefährdet.
Die sind schnell mit einem Schimmelrasen überzogen, der dann rasch auf die Triebe weiter geht und so ganze Ästchen schwarz werden lässt. Deshalb öffne und lüfte ich das Gewächshaus immer so bald es die Witterung einigermaßen zulässt.
Lieber ist es mir dort etwas zu kalt, als, dass stehende Luft den Schimmel begünstigt.