Hallo Marc,

danke für die Info, aber da ich 6 Exemplare ausschließlich Tommy Atkins habe, werde ich dem Kribbeln nach wenn auch mglws. nur einer Mango wohl nachgeben.

Noch 'ne Frage Marc,

hast Du Avocados der Sorte Bacon bei Dir an der Algarve? und wenn ja, von wann bis wann fruchten sie dort?
Ich bekomme in einigen Monaten diese Avocados vom selben Produzenten.

Hallo Lutz,

bezüglich Avocado haben wir Sorten der Typen A und B. Die Typeneinteilung hat etwas mit der gegenseitigen Befruchtungsfähigkeit zu tun.
In Sorten sind dies dann: Hass, Reed, Fuerte und Bacon. Blütezeit ist bei allen März-April.
Bacon wird von den Sorten her am frühesten reif, von Mitte Oktober verteilt bis Dezember. Die anderen brauchen etwas länger, aber deren Erntezeit zieht sich länger bis in den Mai des Folgejahres. Fuerte ist die ertragreichste Sorte bei uns.
Übrigens müssen die Früchte nach und nach je nach geschätztem Bedarf geerntet und 1-2 Wochen vor Verzehr nachreifen. Früchte, die bis zur absoluten Vollreife -also Fruchtfall- hängen schmecken kaum noch.

Hallo Marc,

da es schon länger ein Traum von mir ist, Avocados hier bei mir anzupflanzen, habe ich schon recht viel darüber gelesen. Der alleinige Anbau von Typ-A oder Typ-B-Sorten wäre hier mit Sicherheit nicht von Erfolg gekrönt (außer über mglws. Pinselbefruchtung), da die männlichen und weiblichen Blüten bei hiesigen Temperaturen sicher nicht überlappend geöffnet wären. Deshalb habe ich mir letztes Jahr in Andalusien als Typ-A die 'Mexicola' besorgt (kann als Tmin ca. -8/-9°C ab). Die Fruchtqualität ist wohl nur ziemlich mäßig, sie soll ja aber in erster Linie der Befruchtung dienen. Für die Bacon wird als Tmin gemeinhin -5/-6°C angegeben.
Sicher ist es sehr verwegen hier in Norddeutschland auf eine Avocadoernte zu hoffen, aber solange es keiner versucht hat, weiß man auch nicht, ob es nicht doch geht. Ich weiß von dem erfolgreichen Avocadoanbau im Tessin (Bekannter/Freund vom Eisenhuth).
Am liebsten hätte ich die früh reifenden und ausgesprochen frosttoleranten Sorten Fantastic, Joey und Poncho (Tmin bis ca. -11/-12°C). Leider sind die nur in Florida und Texas erhältlich. Diese zu besorgen ist ausgesprochen aufwändig und kostenintensiv. Im Prinzip habe ich alles geklärt. Ich suche nur noch Mitstreiter (Kosten ca. 1500 € bei 6 Pflanzen). In diesem Zusammenhang hatte ich mir auch schon frühreifende Zwerg-Mangos ausgesucht.
Die Kombination Mexicola/Bacon dient mir in erster Linie der Einschätzung möglicher Erfolgsaussichten.
Wie bist Du mit der Fruchtqualität der Bacon zufrieden?
Ist Dir an der Algarve schon mal die Frucht Rambutan untergekommen?

Gruß

Lutz

Hallo Lutz,

Bacon ist in Ordnung, d.h. das Fruchtfleisch reift gleichmäßig nach und die Schale löst sich gut. Unser Favorit bleibt Fuerte.

Rambutan ist mir noch nicht untergekommen hier. Vermutlich ist die Art noch anspruchsvoller als die näher damit verwandte Litschi. Selbst Litschi braucht als junger Baum eine Weile um wirklich Fuss zu fassen. Es sind halt Arten des Ostseitenklimas mit Sommerregen. Carambola, Cherimoya oder Sapote sind als Tropenkinder wesentlich unkomplizierter.

Zwischenstand meine im März aus Andalusien mitgebrachten sechs Mangos der Sorte Tommy Atkins betreffend:

Direkt nach dem Eintreffen die Mangopflanzen in schon vorbereitete Töpfe gepflanzt, stellte ich sie wegen der frostigen Temperaturen in den lichten Keller (Tmin plus/minus ca. 10 °C). Unter diesen Bedingungen sahen alle Pflanzen klasse aus. Nach Ende der fostigen Periode stellte ich die Pflanzen bei nächtlichen Tmin von ca. +4-5 °C an verschiedenen Orten in den Garten. Wahrscheinlich war dies für die Pflanzen zu früh, denn alle sehen nun deutlich schlechter aus, wiewohl die Pflanzen, welche weitgehend im Schatten standen noch am besten aussehen. Die auf einem Bild zu sehende kümmerliche Mango stand zuvor woanders und habe ich letztlich dazu gestellt. Trotzdem hat die (eine) Mango, welche ich mit Blütnrispe erhalten Fruchtansätze. Mal sehen, wie es weiter geht. Letztlich langen mir zwei kräftige Pflanzen. Mangos brauchen scheinbar deutlich höhere Mindesttemperaturen als Avocados (die haben bei mir mit solchen Temperaturen keine Probleme - Sorte: Mexicola).

Hallo Lutz!
Unser Mangobäumchen (veredelt) Sorte unbekannt steht jetzt schon ein paar Wochen draußen. Vorletzte Nacht hatten wir hier 2 Grad, sodass unsere Autoscheiben gefroren waren . Die Mango hat damit keine Probleme. Auch im Herbst bleibt sie so lange draußen bis es Nachtfröste gibt. Ich denke, die 4-5 Grad sollten nicht das Problem sein.
Bin gespannt, ob du Früchte durch bekommst. Wenn sie jetzt ansetzt stehen die Chancen gut. Ich drücke die Daumen.
Gruß André

Unter 10 Grad bekommen Mango auf Dauer nicht gut. Durchschnittstemperaturen über 15 Grad sind für deren Stoffwechsel nötig. Wir haben 5 Sorten für mediterranes Klima an der Algarve, die mit den dortigen Wintertemperaturen klar kommen. Null Frosttoleranz gilt es zu beachten bei jungen Bäumen. Guaven, Aracão oder Sapote sind als Tropenkinder im Vergleich viel härter. Avocado sind ebenfalls im Vergleich unkompliziert.

Hallo Marc,

immer wenn wir unsere Tochter in Andalusien besuchten, habe ich mich gefragt, warum ein Teil der Bauern ihre Mangos einhüllen, obwohl es dort doch nie Frost gibt. N8un, jetzt habe ich selbst erleben dürfen, wieso sie es machen.

Der Mango scheint das Wetter zu gefallen.
Starkes Wachstum und ein paar Blüten wecken die Hoffnung, das sie in diesem Jahr ein paar Früchte durchbekommt.

Momentan der heißeste Tag des Jahres bei ca40 Grad. Die Mango scheint das zu mögen und steht voll in Blüte.

Hallo André,

die sieht ja toll aus. Was ist das für eine Sorte? Wie alt ist sie? Veredelt?

Gruß

Lutz

Hallo Lutz!
Die Mango ist veredelt. Wir haben sie vor etwa 12 Jahren mal aus Teneriffa mitgebracht. Zur Sorte kann ich nichts sagen. Eine reife Frucht hatten wir erst einmal.Der Geschmack war sehr gut.
Gruß André

In diesem Jahr hatte unsere kleine Mango einen schweren Start. Sie musste ein paar Nächte im Frühjahr-2 bis-3 Grad erdulden. Das nahm sie uns sichtlich übel. Der Austrieb kam spät und es gab wenig Blüten. Allerdings blieben bis jetzt zwei etwa 2cm große Ansätze erhalten. Hoffentlich fallen diese nicht noch ab.

@André PM

Aus eigener Erfahrung mit verschiedenen Mango-Kultivaren kann ich nur empfehlen den Fruchtstand zu entfernen. Dies nimmt der vermutlich noch wenigtriebigen Pflanze sehr viel Kraft und unterdrückt das Triebwachstum und die Verzweigung. Falls die Frucht verbleibt und nicht abgeworfen wird, belastet sie irgendwann auch die Stabilität der Pflanze in dem vermutlich noch jungen Alter. Eigentlich sind die veredelten Kultivare in den ersten Jahren nach Veredlung noch viel zu schwach, um Früchte zu bilden.

Es fällt schwer, gerade weil Befruchtung und Ansatz ein Erfolg sind, aber mittel- und langfristig wäre es besser ohne Fruchtansatz nun.

Welche Sorte pflegst du? Hast du ein Bild, dass die gesamte Pflanze zeigt? An der Algarve musste ich lernen, dass es besser ist in den ersten 3-4 Jahren nach Pflanzung, alle Blüten direkt auszuschneiden. Erst wenn sich eine kleine Krone gebildet hat, kann man wenige Früchte reifen lassen. Die Blütezeit liegt an der Algarve in März-Mai, die Reife fällt auf November bis Februar - je nach Kultivar (z.B. Kent, Keitt, Osteen, Tommy Atkins, Sensation).