Forum für alles rund um exotische Pflanzen, insbesondere Palmen, Bananen, Sukkulenten, Yuccas, Agaven, Kakteen und natürlich alles was blüht. Hier wird über die Pflanzung, Pflege, Winterschutz, Düngung und vieles mehr diskutiert. Natürlich darf hier auch kräftig getauscht werden...
wir haben begonnen, unseren "Steingarten" etwas umzugestalten. Da es sich um eine kleine, nach Süden ausgerichtete Hanglage zur mit Füllkies aufgeschütteten Terrasse handelt, sollten hier gute Bedingungen für Yuccas und Pflanzen warmer und trockener Standorte vorhanden sein. Vor 20 Jahren hatten wir das bei Anlage noch nicht so richtig im Blick, so dass ich hier im Sommer viel wässern musste. Aber so ein Garten soll sich ja entwickeln...
Jedenfalls habe ich einige Yuccas gepflanzt, linearifolia, torreyi, faxoniana, verschiedene Hybriden thompsoniana (green) x glauca, (Y. glauca x karlsruhensis) x Y. thompsoniana (green), linearifolia x elata, pallida x constricta. Mal schauen, was das so wird.
Jedenfalls waren einige Pflanzen nicht so bewurzelt, wie ich mir das vorgestellt habe. Insbesondere die faxoniana und die linearfolia sollten zwar bewurzelt sein. Das war allerdings mal wenig bis nichts. Ich habe also den Stammansatz einmal in eine Auxin-Lösung getaucht und würde gerne die Wurzelbildung durch die passenden Bodentemperaturen unterstützen.
Frage:
Welche Methode haltet Ihr für erfolgversprechender? Kleines Mini-Gewächshaus, sprich der Regenschutz aus dem Winter? Oder lieber schwarze Mulch-Folie? Nach den Erfahrungen im Gemüsebau kann man damit im Frühjahr und im Herbst die Bodentemperaturen etwa um 2-3 Grad anheben. Im Sommer kommen die Hilfsmittel natürlich runter, wenn es zu heiß werden sollte. Und für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit wird natürlich gesorgt ....
Zitat von Stephan_M im Beitrag #1Welche Methode haltet Ihr für erfolgversprechender? Kleines Mini-Gewächshaus, sprich der Regenschutz aus dem Winter? Oder lieber schwarze Mulch-Folie? Nach den Erfahrungen im Gemüsebau kann man damit im Frühjahr und im Herbst die Bodentemperaturen etwa um 2-3 Grad anheben. Im Sommer kommen die Hilfsmittel natürlich runter, wenn es zu heiß werden sollte. Und für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit wird natürlich gesorgt .... wink]
Hallo Stephan, ich denke das Winterschutzhäuschen bringt mehr. Bei der schwarzen Mulchfolie wird nur der Boden bei Sonnenschein erwärmt, aber wie verhält es sich dann Nachts? Schwarz fördert doch die Abstrahlung, dann wird es auf den Boden kälter, meine Meinung.
Viele Grüße Jürgen
_________________________ Jürgen Allgäu, Z6a, 750m ü. N.N. Mittlerer Niederschlag: 1200 mm Mittlere Anzahl an Sonnenstunden: 1835 h Tmin: -23,5°C Tmax: 34,9°C (2011-2020)
möglicherweise ist da im Unterschied zum Winter die Nacht zu kurz. Das heißt, der tagsüber relativ lange erwärmte Boden speichert die Wärme, so dass die Zeit in der Nacht nicht ausreicht, durch Abstrahlung eine tiefe Auskühlung hervor zu rufen. Die Folie selber isoliert ja auch. Ich denke, der Effekt sollte schon der Selbe wie im Gemüseanbau sein. Aber es kann natürlich schon sein, dass das Mini-Gewächshaus besser funktioniert.
Anderseits könnte ich mir vorstellen, dass auch das direkte Sonnenlicht irgend eine Auswirkung hat. Naja, mal sehen, ob es weitere Meinungen gibt.
Hallo Stephan, ich würde zu der Variante mit der schwarzen Folie tendieren, da ich bei der Gewächshaus-Variante die Befürchtung hätte, dass die über Sommer gewachsenen Blätter empfindlicher im Winter sind. Ich vermute das da ein Effekt wie bei der Gewächshaus-Ware auftreten könnte. Zwar mehr Masse in kürzerer Zeit, dafür empfindlicher. Viele Grüße, Andreas
ich bin einfach skeptisch, dass die Wärmesummen und die Dauer der Vegetationsperiode hier nicht reicht, um zum Beispiel eine größere faxoniana zu bewurzeln. Viele Erfahrungen gibt es da ja nicht. Aber ich glaube, viele der negativen Erfahrungen mit der faxoniana liegen darin begründet, das ältere Exemplare hier selten vernünftig anwurzeln. Und dann fehlen im Winter die Reserven. Ich glaube, die können bei trockenem Stand ordentlich was ab, meine Kleine hat diesen Winter auch makellos überstanden. Aber ich denke, die Wurzelbildung ist da der Schlüssel....
Was leider bei fast allen westlichen Yucca-Arten der Fall ist: sie nehmen sich unglaublich viel Zeit für Anwurzeln und Wachstum an sich. Selbst an der Algarve in vermeintlich heimatähnlichem Klima wachsen Kandidaten wie Y. faxoniana, rigida, rostrata und Co - sich selbst überlassen - nur sehr langsam.
Mir ist letztes Jahr im September ein schöne Gelb-Grüne Yucca hops gegangen, wuchs bei mir auf der schräg abfallenden, sonnigen Terrasse, wurde vor 4 Jahren dort gepflanzt, wuchs recht gut, wurde im Winter nicht geschützt und nie gegossen, im September dann ist die regelrecht abgefault, hat aber noch ein Kindl gebracht, warum ich das nun hier schreiben, ich hab den abgefaulten Schopf so kurz es ging abgeschnitten und in einen topf mit sandiger Erde gesteckt, im Januar in den Geräteschuppen gestellt damit es nicht zu kalt wird, bis dahin optisch keine Veränderung, heute nach dem Post von Stephan dachte ich die könnte eigentlich ja wieder ins Freie, hat ein paar Pilzflecken, sonst sah sie so aus wie zuvor, da ich neugirig war hab ich nach gesehen ob sie gewurzelt hat....nein, absolut nix. Nun habe ich sie entsorgt!
Auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste gefaßt sein.
was mich in meiner Vermutung bestätigt, dass Wurzelbildung oder das Vorhandensein von Wurzeln die Voraussetzung ist, wenn man hier in unseren Regionen einen ordentlichen Zuwachs erreichen möchte.
Meine Rostrata wächst auch im kühlen Küstenklima zufriedenstellend. Hier noch einmal die Vergleichsfotos:
Ende März 2017
Heute etwa 45 - 50 cm Stamm. Das ist schwer zu messen und auf dem Foto auch schwer zu erkennen. Aber ich habe Zollstock und Wasserwaage bemüht. Wie auch immer: Im ersten Jahr ist da auch nicht so viel passiert. Aber 10-15 cm Stammzuwachs im Jahr sollten selbst hier in der Region schon drin sein. So wenig finde ich das gar nicht. Auch meine kleine faxoniana wird augenscheinlich dieses Jahr richtig loslegen. Aber auch die habe ich mit akzeptablen Wurzeln ausgepflanzt. Und genau da muss ich bei der Großen im Verhältnis erst einmal hinkommen. Sonst wird sich da nicht so viel bewegen...
@MarcTHR Liegt das an der Trockenheit im Sommer? Eigentlich müssten die doch richtig Schwung aufnehmen?
generell gilt - meine Meinung/Erfahrung - wenn es nicht um recurvifllia/gloriosa/flaccida Komplex geht (wurzeln fast in jedem Boden) - ist mineralisches Substrat Grundvoraussetzung gerade wenn die Wärmesummen fehlen.
Linearifolia ist punkto Anwurzeln gegebüber faxoniana klar im Vorteil. 3 Linearifolias - auch kaum Wuzeln - gingen ins Rennen. Zwei wurden erhöht (rd 20cm über normalen Erdniveau) und eine normal gepflanzt. Die erhöht gepflanzten zeigten bereits in der ersten Saison im Spätsommer deutliches Wachstum. Kandidat 3 braucht ein Jahr länger. Standort ähnlich, wobei eine erhöht gepflanzte den eher ungünstigeren Standort hat. Wie bereits erwähnt je mineralischer um so besser.
Faxoniana kann ein Glücksspiel werden ..... deine scheint ja noch nicht viel (kaum) Stamm zu haben, die hat bei mir schneller gewurzelt als jene mit Stamm. Waren aber bei weitem nicht so flott wie linearifolia.
Klar ich hab besseres Klima als Du aber die Basics sind immer mineralisches Substrat und falls Gelände es zuläßt erhöhte Pflanzung ... und wenn es im Sommer knochentrocken ist, spricht auch in der Anwurzelphase nichts gegen leichtes Bewässern .....
mineralisches Substrat und erhöhte Pflanzung gab es für alle Exemplare. Wie gesagt, hat meine kleine Faxo auch schon im ersten Jahr deutliches Wachstum gezeigt. Dann bin ich Mal gespannt, was das mit dem größeren unbewurzelten Exemplar und den anderen Neuzugängen wird. Aber ich bin optimistisch...
@Stephan_M Der Winterregen mit milden Temperaturen ermöglicht ein Wachstum der Yucca-Arten an der Algarve von November bis Mai, danach gehen sie in Sommerruhe (abgesehen von späten Blüten). In den SW-USA und Mexiko eröffnet Frühjahrsregen und Schneeschmelze ein sicher noch kürzeres Zeitfenster für das Wachstum. Trotzdem sind die westlichen Yucca-Arten sehr langsam auch in der Algarve im Vergleich zu z.B. Yucca aloifolia oder der allgegenwärtigen Y. elephantipes.
Der deutsche Sommer mit genug Regen bietet den Yuccas ein gutes Zeitfenster für das Wachstum, auch wenn mehr Wärme förderlich wäre.