Moin,

Ich bin auf der Suche nach der frosthärtesten Riesenagave. Mit Riesenagave meine ich keine Parryi, sondern etwas in Richtung americana. Bisher habe ich 3 relativ frostharte Agaven gefunden, weiß jedoch nicht, ob diese Werte tatsächlich realistisch sind.

Agave americana Verde -9°C
Agave (salmiana) ferox -5-10C
Agave (americana) franzosinii -12°C

Was denkt ihr über die Arten? Ist ein Versuch in 8a mit der ferox vielversprechend? Kennt ihr noch weitere Agaven, die diesen Eigenschaften gerecht werden und auf jeden Fall erprobt werden könnten?

LG Bisaflor

Da gibt es für mich eigentlich nur eine, Agave ovatifolia!
https://www.gartenyucca.de/agavoideae/ag...arte-agaven-ii/

Da schlisse ich mich an. Meine Agave ovatifolia (1m breit und 79 cm hoch) und neomexicana habe ich 2014 als Jungpflanzen ausgepflanzt. Sie hatten immer nur Regenschutz in Form einer Plexiglasscheibe. Letztes Jahr hat die ovatifolia einen massiven Hagelschaden, aber auch das bringt sie nicht aus der Ruhe.

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Es geht ja auch nicht nur um Kälte-, sondern auch um Nässetoleranz - und auch da sehe ich ovatifolia weit vor megalacantha (4/5 Schaden in diesem Winter) und neomaxicana (Totalschaden im ersten feuchten Herbst).

Mir ist bislang eine ovatifolia an einem wirklich eisigen Wochende erfrorern, mein aktuelles Exemplar aus seriöser Quelle trotzt den unterschiedlichen Wetterlagen und bekommt bislang höchstens mal 2 - 3 Schimmelflecken, die dann in Rekordtempo wieder rauswachsen.

Klare Empfehlung!

Natürlich ist ovatifolia von der Größe her mit den mir bekannten americanas nicht zu vergleichen. Aber diese werden dann im Herbst mit erheblichem logistischen Aufwand in die Garage verfrachtet und sehen im Frühjahr dann auch sche... aus.

Moin und Danke für eure Erfahrungen,

Ja, die Ovatifolia ist tatsächlich eine schöne Agave, die keine Frage auch groß werden kann, aber man sich nicht dahinter verstecken könnte, wie bei einer americana. Woran stirbt die americana überhaupt, an der Feuchte oder am Frost?

Ich würde ja gerne mal so eine americana just for fun einpflanzen, aber wenn die selbst ausgewachsen kaum mehr als -5°C übersteht, wird sie selbst hier die wenigsten Winter überleben

Aber schön, dass sich der Kauf einer ovatifolia und montana wohl gelohnt haben wird.

LG Bisaflor

Es bleibt dabei zu bedenken, dass auch eine sehr groß werdende Agavenart selbst bei optimalen Bedingungen (gute Nährstoffversorgung, Wasserversorgung, ganzjährig Wachstumstemperaturen) mindestens ein Jahrzehnt benötigt, um eine entsprechend gewünschte Größe zu erreichen....und dann steht auch bald die finale Blüte an.
Daher ist wohl eher die Anschaffung eines zu groß gewordenen Abgabeexemplars zu empfehlen.... mit Spiel auf Zeit bis zum tiefen Frost....oder der Blüte.

Moin MarcTHR,

Ich glaube mal gesehen zu haben, dass du eine Agave salmiana Ferox kultivierst. Was würdest du der maximal als Tiefsttemperatur zumuten?

LG Bisaflor

Ich habe diese beiden Formen der Agave ferox. Beide haben 5 Jahre nach Pflanzung gut 1m Durchmesser. Die "crassispina"-Form mit den breiteren Blättern kindelt stärker. Auf dem aktuellen Bild sind ein paar Regentropfen auf den Blättern. Olli hat von jener auch schon Nachwuchs.

Ich denke unter -5°C kurzfristig wird es eng werden.

Ihr habt mich neugierig gemacht und ich spiele mit dem gedanken, mir auch eine ovif. zu kaufen.
Habe vorher schon andere ausprobiert aber alles ohne Erfolg. habe mal bei Google gesucht aber da gibt's kaum welche.
Hat jemand eine gute Bezugsquelle???

Gruß Lutz

Hey Lutz schau mal bei Ebay, da habe ich meine letztes Jahr gefunden.

@ Lutz DD

Theoretisch könnte man doch auch eine Americana in Deutschland etablieren, solange man einen Nässe sicheren Vollschutz bietet, oder sind Agaven auch empfindlich gegen Dunkelheit?

Das wird wohl nix werden, schon wegen der Feuchtigkeit. Hatte meine immer in meiner Hütte aber da waren Sie voll mit Pilzflecken.
Im Haus ist es trockener aber wärmer was auch nicht gut war. Deshalb will ich ja auch meine Topfpflanzen reduzieren, z.B. Yuccas und eben auch Agaven.
Ein Regendach ist o.k. und bei "extrem" tiefen Temp. kurzzeitig mal Vliess drüber auch aber ansonsten sollen die möglichst ohne Schutz auskommen.
Die Americana ist dafür allerdings ungeeignet weil bei -6, -7° Ende sein dürfte.

Hallo Lutz
Das sehe ich genau wie Du, eine americana ist meiner Ansicht nach nicht geeignet um draussen zu überwintern. Bei Ecopalms bin ich fündig geworden. Sowohl ovrifolia als auch neomexicana werden angeboten. Viel Glück.

Ecopalms kann ich auch empfehlen.

Ich habe noch einen Freund aus den USA gefragt, welches seiner Erfahrung nach die frosthärtesten, grossen Agaven, ausser Agave ovatifolia sind, weil mich das Thema auch interessiert, und folgende Antwort bekommen:

"Davon ausgegangen, dass die Pflanze bei 15 F, also rund -9.4 °C, ohne entstellende Blattschäden bleibt, wäre meine Antwort: die Ausreissergruppe (wörtlich: outlier group) von Agave salmiana, bekannt unter den Handelsnamen "Belville", "Green Goblet" und "Logan Calhoun". Es gäbe noch mindestens zwei mehr, die aber nicht im Handel sind. "

Jetzt sind natürlich nordamerikanische Verhältnisse nicht 1:1 auf Westeuropa übertragbar, aber ich denke, im Artkomplex von Agave salmiana gibt es Formen, die einen Versuch wert sind.

Hier noch ein Bild aus Orselina TI, gleich neben der Talstation der Seilbahn Orselina-Cardada. Die Höhe ist etwa 450m ü. M. Besonders kalt ist es dort natürlich auch selten, aber sicher frischer als unten am See.


LG Flo

Americanas sind schon härter als manche denken... habe jetzt meine grosse den dritten Winter in Folge nicht mehr eingeräumt... dabei hat sie auch Temperaturen unter -5 gesehen und einige Eistage...

In Chiavenna sieht man auch grosse Americanas und dort wird es auch mal gut bis -10 Grad...

Ich würde sie eigentlich gerne auspflanzen... aber so ein tiefes Loch bringt man hier nur schlecht hin...