Mich würde mal interessieren, was ihr so an ausgepflanzten Agaven habt OHNE Regenschutz. bzw. NUR mit Regenschutz


Bei mir sind es ohne Regenschutz:

- A. megalacantha,



- eine große A. parryi parryi


- eine A. neomexicana



Bei Neomexicana hatte ich aber auch schon mehrere Fehlversuche vorher, die das mit dem Regen gar nicht mochten.
Da muss man wohl etwas mehr ausprobieren, welche Neomex das schafft.


Funktioniert bei einem eine A. havardiana ohne Regenschutz???


Nur mit Regenschutz gehen ja einige Agaven, aber ohne?
Was pflegt ihr so ungeschützt an Agaven?

Viele Grüße

Andreas



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Guten Abend Andreas (@greenthumb ),

klasse Thema, sollten wir auch für Yuccas und andere Wüstenpflanzen erstellen .

Also bei uns ist gar nichts vor Regen geschützt: Weder Agave montana oder A. havardiana noch A. ovatifolia - von letzterer sind drei ausgepflanzt. Alle genannten Agaven haben keinerlei Probleme mit der Nässe von oben. A. havardiana hatte einen Fleck am Rand eines Blattes nach dem Winter 2018/19, allerdings auch erst in 2018 gepflanzt. Diesen Winter zeigt sie noch keinerlei Pilzbefall. Alle Agaven sind - vom ehemaligen bescheidenen Topfsubstrat abgesehen - in reinen Bims gepflanzt.

Ganz im Gegensatz zu A. megalacantha oder A. neomexicana (mehr als 8 Töpfe voll), die noch ausschließlich im Topfsubstrat sitzen, die allesamt grausig verpilzt sind .

Vielleicht komme ich morgen dazu, aktuelle Fotos zu machen und einzustellen.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

spannendes Thema, habe selber im Herbst letzten Jahres 3 Kinder einer Agave Parryi ausgepflanzt quasi als Experiment, diese stehen aber relativ regen geschützt bekommen aber keinen zusätzlichen Schutz.

Es wäre noch interessant zu wissen, wieviel Niederschlag ihr so habt und wie die Winter aussehen. Bei uns gibt es um die 1000-1200mm/Jahr. Die Winter sind oft nicht extrem kalt, aber sehr feucht, dicker Nebel ist sehr häufig. Mit Regendach funktioniert sogar Agave victoria-reginae gut, ohne habe ich mich noch nicht getraut, ausser mit einem Ableger meiner parryi in normalem Gartenboden. Der ist mir sehr schnell weggefault.

Also bei mir eher viel Niederschlag, dafür die letzten Jahre nur noch Frost bis -10 Grad, zunehmend starke Winde.

Ovatifolia mit zu knapp bemessenem Regendach brachte mir viele Blattflecke auf den äußeren Blättern ein.
Seither mit größerem Dach und seitlichem Schutz gegen reinwehenden Schnee und Regen. Da bleiben die Pilzflecken aus.

Viele Grüße

Andreas

Wie versprochen aktuelle Fotos der ausgepflanzten Agaven:

Agave havardiana (Ø 105 cm)

Agave montana (Ø 140 cm)

Agave ovatifolia (Ø 93 cm)

Agave ovatifolia (Ø 67 cm)

Agave ovatifolia (Ø 52 cm)

Bis auf Agave havardiana (2018) wurden alle Agaven 2019 gepflanzt. Die vorletzte Agave ovatifolia sitzt sehr trocken schräg am Hang und hat erst wenige neue Blätter gebildet. Bei der größten Agave ovatifolia hat die Blattbreite innerhalb einer Saison von 13,5 auf 18,5 cm zugelegt .

Nachfolgend "abschreckende" Fotos von zwei der noch im ursprünglichen Topfsubstrat sitzenden Agave neomexicana :

das am stärksten verpilzte Exemplar (Ø 33 cm)

das am geringsten verpilzte Exemplar (Ø 29 cm)

Bei Agave neomexicana bin ich mir nicht sicher, ob ich es mir "antuen" werde sie auszupflanzen. Laut der ca. 10 km (Luftlinie) entfernten Wetterstation hat es 2019 822,9 l/qm Niederschlag gegeben.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Wir sind da was Agaven angeht mit im Schnitt 400 bis 500mm Jahresniederschlag deutlich besser dran.

Meine A. megalacantha wächst seit einigen Jahren ungeschützt allerdings an der Hauswand im Garten meiner Eltern.
Niederschlag im Jahr zwischen 600mm und 800mm.

Sehr schöne Agaven zeigt ihr da,

Man liest auch wie unterschiedlich es laufen kann. Bei mir machen die Ovatis ohne Regenschutz einiges an hässlichen Flecken, bei Kai-Uwe geht es ohne Regendach.Yucca schottii bei mir ohne Schutz, bei Stephan gibts viele Pilzflecken (bei mir nur ein wenig an den älteren Blättern, daher marginal würde ich sagen). Am Ende hilft sicher nur ausprobieren und ist es auch individuell bei der Pflanze, aber man kann sich ja rantasten. Blattflecken bedeuten ja nicht den Tod einer Pflanze, man verliert nur Blattmasse, die die Pflanze sonst zur Verfügung hätte, für einen stärkeren Wuchs.

Agave neomexicana habe ich einige ausprobiert aus mehreren Quellen. Manche kindeln stark, halten aber wenig aus, andere funktionieren bei richtig tiefem Frost immer noch gut. Da hilft wohl wirklich nur ausprobieren.

Die Montana ist mega!!!! Vielleicht probiere ich die doch noch einmal...ein Versuch im alten Garten war bei -10/12 Grad gescheitert mit Regenschutz.

Viele Grüße

Andreas

@Stephan_M ,

aus welchem Grund schützt Du Deine A. ovatifolia, die Du ja wie ich auch von Peter Schmidt (ehemaliger tropicalgarden in Rückersdorf) erworben hast, vor Nässe? Höhere Frosthärte? Pilzbefall?

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Hallo @Kai-Uwe ,

noch ein abschreckendes Bild. Meine kleine Ovatifolia (die ich von palmi.bg) habe, sitzt im erhöhten Kiesbeet. Da ist kein TKS mehr an den Wurzeln. Die ist offenkundig zu feucht geworden, so dass ich ziemliches Glück hätte, wenn sie überhaupt überlebt. Inzwischen hat sie einen Regenschutz, der Versuch "ohne" ist also leider voll in die Hose gegangen.



Sowohl meine Montana als auch meine Ovatifolia von Peter Schmidt haben frühzeitig einen Nässeschutz bekommen. Und wie sollte es anders sein, sie sind absolut makellos



Neben den von Dir genannten Aspekten scheint es im Nässeschutz auch immer recht kuschlig warm zu sein. Ich habe zumindest das Gefühl, dass sich die Tageserwärmung auch sehr positiv auf das Wachstum auswirkt.

Grüße

Stephan

Moin @Stephan_M ,

m.E. sind die A. ovatifolia von Peter alle "aus dem selben Holz geschnitzt". Da bei mir alle drei pilzfrei sind, wäre ich überrascht, wenn gerade Deine verpilzen sollte - ein Restrisiko bleibt natürlich. Stehende warme Luft im Schutz betrachte ich eher als förderlich für Pilzbefall. Außerdem würde ich zur Winterzeit kein zusätzliches Wachstum fördern - aber wem sage ich das .

Hat A. montana überhaupt Probleme mit Pilzen, da sie am Naturstandort in Eichenwäldern wachsen?

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Nabend @Kai-Uwe ,

das Bild täuscht ein wenig. Da ist unter dem Dach guter Durchzug, feucht-warm wird es da nicht, höchstens etwas wärmer. Aber in Tat, mit dem Wachstum im Winter muss man vorsichtig sein...

Montana kann ich nicht sagen, ob sie überhaupt anfällig für Pilze ist. Da ich da in der Regel vor zu tiefem Frost schützen muss, macht sich der Schutz ganz gut. Da liegt über den Winter schon ein Heizkabel mit drin. Wenn es zu kalt wird, brauche ich bloß die Vlieshauben rüber schmeißen. Insoweit fehlt der Antrieb, das mal ohne Feuchtigkeitsschutz auszuprobieren...

Grüße

Stephan

Guten Abend @Stephan_M ,

unsere A. montana werden wir halt so spät wie möglich einpacken. Momentan überlege ich mir sogar, ob ich nicht auch noch das Back-up dieses Jahr auspflanzen soll, da sie so unproblematisch zu sein schein - von der Frosthärte einmal abgesehen .

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Halb OT bzw. in die entgegensetzte Richtung betrachtet, was die bisher hier genannten Agavenarten und grenzwertige Standortbedingungen angeht:

Die Mehrheit der halbwegs winterharten bzw. frostverträglichen Agaven scheint diese Eigenschaft ja aufgrund ihrer Heimat in den höheren Lagen in den USA oder Mexiko zu besitzen. @Algarve hab ich allerlei Agavenarten ausgepflanzt, abgesehen von ganz empfindlichen weichblättrigen Arten mit tropischer Herkunft sind auch mal außergewöhnlich kalte Winterphasen unproblematisch.

Dagegen kommen die Hochlandarten nur schwer mit wochenlanger Hitze und monatelanger Trockenheit kombiniert mit vollsonnigem Stand @Algarve zurecht. Alle stehen in schwerem Kalklehm (Laterit/Terra rossa) und wachsen sichtbar gut von Ende Oktober (mit den ersten Herbstregen) bis Anfang Juni. Sommer ist für diese dann akute Stressphase mit massiver Schrumpfung/Blattverlust. Ich habe schon ein paar A. ovatifolia, montana,parrasana, palmeri umsetzen müssen von einem vollsonnigen Südhang auf halbschattige Plätze, da der Sommerstress teils lebensbedrohliche Ausmaße annahm. A. parryi und neomexicana schlagen sich auch in der Sonne noch tapfer. Jene im Halbschatten z.B. unter Kiefern/Korkeichen/Grevillea nur mit direkter Sonne morgens/abends kamen stets besser über den Sommer. Alle übrigen - eigentlich ähnlich stark sukkulenten Arten aus niedrigeren Lagen (A. americana, desertii, macroculmis, scabra, sisalana, pelona,franzosinii, salmiana......) kommen dagegen recht unbeeindruckt über die Hitzeperiode. Ähnliches gilt für die montanen Aloe-Arten (z.B. Aloe aristata, polyphylla), welche nach dem Sommer Rosinen ähneln.