Moin an alle Halter von Yuccas,

Viele Baumarten verfügen ja über die Fähigkeit des Stockausschlages, was unteranderem bedeutet, dass wenn man sie auf den Stock setzt (Krone zurück/abschneidet), diese trotzdem wieder seitlich vom Stamme austreiben.
Wenn man Palmen köpft, dann entreißt man den Vegetationskegel den Leitungsbahnen, wodurch die Palme stirbt, da sie über keine Knospen am Stamme verfügt.

Doch wie ist das bei Yuccas? Meinetwegen man hat eine 3m rostrata und würde die gerne auf 1,5m kürzen und von dort eine neue Krone hochwachsen lassen. Geht das? Treibt die wieder aus?

LG Bisaflor

Natürlich, genau wie bei Dracaena, Beaucarnea, Nolina, Cordyline etc. können Yucca dies - Paradebeispiel Yucca elephanthipes.
Allerdings ist nicht immer garantiert, dass sich die Neutriebe direkt unter der Schnittstelle entwickeln

Moin Marc,

Das ist ja stark, dann kann man die quasi ewig klein halten? Oder dauerhaft verjüngen? Ich sollte echt mal eine anpflanzen.

Das kann man wohl, solange die Pflanzen sich zwischenzeitlich nach dem Rückschnitt mit entsprechend kräftigem Neuaustrieb regenerieren können. Manche Yucca-Arten, insbesondere jene mit Herkunft in den Halbwüsten können aber auch längere Zeit nach dem Rückschnitt pausieren, bevor sich der Neutrieb zeigt. Diese Pflanzen lassen sich oft mehr Zeit damit, als es die Geduld der Gärtner gern zulässt.

Beispiel: nach einem Buschfeuer @Algarve dauerte es beinahe 2 Jahre bis eine oberirdisch verbrannte Yucca faxoniana aus den unterirdischen Wurzelstockanteilen wieder Austriebe hervorbrachte. Diese Pflanzen lassen sich viel Zeit manchmal. Ähnliches gilt auch für Palmfarne, die teils 1-2 Jahre ohne grüne Wedel pausieren.

Hello again @Bisaflor ,

ein Beispiel für Neuaustrieb kannst Du unter #74 | RE: Yucca rostrata, #78 | RE: Yucca rostrata bzw. #83 | RE: Yucca rostrata etc. sehen, als sich bei unserer Naturhybride Yucca rigida x rostrata nach dem Absterben der Krone am Stamm neue Triebe zeigten.

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Moin und danke für die Antworten,

Ist die Yucca treculeana so eine Halbwüstenpflanze? Ich finde die nämlich ganz interessant, soll wohl auch winterhart sein.

Das mit der Rostrata ist übrigens genau das, was ich nicht erwartete hätte, ein derart vitaler Stockausschlag.

LG Bisaflor

Guten Abend @Bisaflor ,

Yucca treculeana soll aber "nur" ein Frosthärtepotential bis ca. –15 °C aufweisen, mehr nicht. Sie wächst in Schluchten und auf kargen Plateaus sowie in grasigem Buschland mit steinigen Böden in Höhenlagen zwischen dem Meeresspiegel und 1600 m ü. NN (siehe link).

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Moin Kai Uwe,

Das Problem ist, dass diese Frosthärtegrade wohl nur für Regionen gelten, in denen es erstens staubtrocken ist, kaum Dauerfrost gibt und in denen im Sommer gerne mal wochenlang 30°C erreicht werden.

Hier in WHV gibt es zwar hohe Wintertemperaturen und niedrige Minimums (selten unter -10°C), jedoch gerne mal 2-3 Tage Dauerfrost und es ist im Winter quasi immer feucht und regnerisch. Dazu ist es hier im Frühling und Sommer immer ein paar °C kälter als bspw. in Köln oder in München. Auch hier gibt es 35°C, jedoch nur an vielleicht 2-3 Tagen im Jahr.

Demnach wäre die perfekte Stammyucca für mich wohl die Recurvifolia, aber die sieht für mich durch ihre abknickenden herunterhängen Blätter mehr nach Gestrüpp als nach Yucca aus.
Wahrscheinlich stürbe die Treculeana hier wohl eher an Fäule, als an Frost.

Die einzige Sukkulente, die bei mir letzten Winter ungeschützt ohne Schäden überlebt hat, ist die Agave montana, die jedoch dafür bekannt ist, dass sie feuchter stehen kann. Daher wird die Suche nach einer geeigneten Yucca schwierig.

Moin @Bisaflor ,

ich denke, dass eine Yucca linearifolia für Deine Verhältnisse geeignet wäre. Sie ist m.E. eine, wenn nicht sogar die schönste Yucca.

Liebe Grüße
Kai-Uwe