[quote="Hannes"|p43116] Zum Winter dann raus aus der Erde und nur angelehnt am Zaun, damit ich sie bei stärkerem Frost fix in die Garage reinholen kann quote]

Hallo Hannes ....... "bei stärkerem Frost" ..... wie sieht das in der Praxis aus, von welchen Temperaturen/Zeit ist hier die Rede, würde mich sehr interessieren .... Thanks!

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Hallo Raffa,

mit ca. der halben Düngerkonzentration (stickstoffbetonter Flüssigdünger) kann man alle 2-3 Woche düngen. Wenn man vorsichtig ist, kann man sogar Blaukorn nehmen (einfach in Wasser auflösen). Ich habe schon mit allem gedüngt, auch mit kompostiertem Hühnermist. Geht alles. Nur nie oben in den Trichter! Was immer gut ist, sind Hornspäne auf dem Boden ausbringen, kann ruhig etwas mehr sein.
Seit ein paar Jahren nehme ich allerdings nur noch FischMix (von Biobizz), das ist irgendwie vergammelter Fisch, stinkt wie Hölle (sagt meine Frau), gefällt den Farnen aber. Dazu noch Stickstoffdünger (High Nitrogen Feed von Chempak), wichtig ist nur, dass der Stickstoffanteil relativ hoch ist. Mit den beiden Düngern mache ich alle 2 Wochen ein 150l Fass und dünge alle Farne. Dazu gibt es im Frühjahr Hornspäne und für jeden ausgepflanzten ca. 40l mittel zersetzten Kompost und etwas Torf.

Für das Substrat nehme ich: 1/4 zersetztes Walnusslaub, 1/4 zersetztes Eichenlaub (beides weil relativ reich an Gerbsäure und Lignin) , 1/8 sandige Lehmerde, 1/8 Kompost, 1/4 Torf, Hornspäne. Man kann noch feinen Lavasplit dazugeben oder Blähschiefer oder sonst was luftiges. Du kannst aber auch normale Blumenerde nehmen, wenn sie gut strukturstabil ist, das ist aber wichtig.
Mit der nächsten Topfgröße bin ich immer recht sparsam, die werden sonst echt sehr schnell riesig die Töpfe. Ab 100l mag ich sie nicht mehr alleine rumschleppen oder aus dem Boden ziehen.

Auspflanzen und einpacken ist für mich die beste aller Lösungen. Ohne Heizung geht aber auf die Dauer nichts (zumindest in den meisten Gebieten). Ich nehme Heizbänder, keine Heizdrähte. Heizbänder sind intelligenter, sie heizen nur in den Bereichen in denen es kalt ist (dazu muss natürlich dennoch ein Thermostat). Die besten Bänder sind von Raychem 10 W/m. Gibt es hin und wieder recht günstig bei Ebay.
Mit zusammengeklappten Wedeln hat meinen Turm von ca. 40cm Durchmesser. Zum Umwickeln braucht man dann ca. 3m Heizband pro Meter Höhe. Macht ca. 10m für einen 3m Turm. Man hat dann eine max. Heizleistung von ca. 100 W. Das läuft natürlich nicht ständig. Und es reicht um einen kalten byerischen Winter mit -20 Grad zu überstehen. Kommt aber auch auf eine leidlich gute Isolierung an. Das Heizband darf übrigens ruhig an Blättern und Stamm anliegen, das macht nichts, es wird max. handwarm.

Topfhaltung geht auch, ist halt aufwändiger. Es kommt einfach darauf an, welche Prioritäten man setzt.
So, das war jetzt eine Kurzfassung meiner "Weisheiten", ich hoffe man kann alles verstehen.

Grüße
Thomas

Zitat von grünerdaumen im Beitrag #16

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[quote="Hannes"|p43116] Zum Winter dann raus aus der Erde und nur angelehnt am Zaun, damit ich sie bei stärkerem Frost fix in die Garage reinholen kann quote]

Hallo Hannes ....... "bei stärkerem Frost" ..... wie sieht das in der Praxis aus, von welchen Temperaturen/Zeit ist hier die Rede, würde mich sehr interessieren .... Thanks!

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Hallo Thomas
Vielen Dank für die vielen Tipps. Werde mal einiges umsetzen und mal sehen wie er sich entwickelt.Gruss raffa

Zitat von Thomas Fackler im Beitrag #14

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Hallo Hannes,

mich würde es sehr im Detail interessieren, wie weit Deine Dicksonia abgebaut hatte und wie weit sie sich wieder erholt hat. Ich hege den Verdacht, dass das nur bis zu einem gewissen Grad geht. Wenn sich der Stamm mal verengt hat, ist auch der Stärkekern im Inneren stark eingeschnürt. Theoretisch könnte damit das Wachstum limitiert bleiben. Etwas wird der Farn das kompensieren können, doch da bei uns die Bedingungen nur bedingt baumfarngeeignet sind bin ich skeptisch. Ich würde ja zu gerne mal so einen Stamm, der sich eine Weile zurückgebildet hat der Länge nach aufsägen. Doch bisher wollte mir noch niemand seinen Baumfarn dafür zur Verfügung stellen. Merkwürdig...
Ich hätte einen Kandidaten den ich mit verengtem Stamm vom Händler gekauft habe, doch der Farn erfreut sich bester Gesundheit, also is nix mit aufsägen. Alle meine Dicksonien behalten ihre Stammstärke oder nehmen sogar zu(bezogen auf die ursprüngliche) nur dieser stagniert in der Stammstärke seit ich ihn habe.

Wenn Du Deine Farne jedes Jahr ausgräbst, wieviel Wurzelballen lässt Du ihnen? Ich hätte nicht gedacht, dass sie das auf die Dauer tolerieren, obwohl tolerieren vielleicht schon, aber ohne Begeisterung. Meine bilden Wurzelballen mit 2-3 m Durchmesser. Die müssten sie ja jedes Jahr erst mal wieder ausbilden. Also ich wäre da als Farn nicht begeistert.

Grüße
Thomas

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Hallo Hannes,

tja nun, so ein Buch braucht einfach viiiiiiiiiiel Anlauf. Irgendwann wird es schon noch werden...

Bei Deinem Sorgenkind würde ich auch über einen "Neutstart" = Absägen nachdenken.

Du vermutest richtig, dass der Schutz deutlich länger als 2-3 Wochen angebracht ist. Ich packe Ende Dezember (manchmal auch früher) ein und Ende Februar bis Mitte März wieder aus. Es sind also eher 2-3 Monate.
Dieses Jahr (es waren "nur" 2 Monate). Eigentlich verliere ich, respektive meine Dicksonien, fast gar keine Wede (s. Bild von gestern). Als wichtig hat sich herausgestellt, bei bewölketem, regnerischen Wetter auszupacken. Die Wedel sind nach der langen eingepackten Zeit sehr empfindlich. Ich lasse sie jetzt auch immer erst mal ein paar Tage zusammengebunden, nachdem ich den Schutz entfernt habe. So akklimatisieren sie sich leichter.
Früher ist es mir häufig passiert, dass ich bei schönem Wetter sattgrüne Wedel ausgepackt habe und dann zusehen musste wie sie innerhalb von 2-4 Tagen weitgehend vertrocknet sind.

Wenn Du schreibst, dass sich Deine Farne nicht sehr davon beeindrucken lassen, dass Du sie ausgräbst, frage ich mich woran Du das festmachst? Auch wenn sie zuverlässig immer wieder Wedel schieben, heißt das ja nicht das sie nicht viel besser wachsen würden, wenn Du sie nicht ausgaben würdest. Aber verstehe mich nicht falsch, ich will gar nicht in Frage stellen wie Du Deinen Farn überwinterst sondern um die Beurteilung bzw. den Versuch die Methoden halbwegs objektiv miteinander zu vergleichen. Aber das führt wahrscheinlich eh zu weit. Es wäre wirklich sehr arbeitsaufwändig hier einen sinnvollen Vergleich durchzuführen.
Die subjektive Einschätzung jedoch führt immer wieder zu recht "urigen" Statements (Dich meine ich nicht damit!). Da kommen drei bis vier Wedelchen aus einem riesen Dicksonienstamm und die Besitzer glauben jubelnd sie hätten die ultimative Methode zur Haltung von Dicksonien gefunden. Dürfen sie gerne – nur sollten sie das nicht auch noch posten.

Grüße
Thomas

@Thomas Fackler
Einen Vergleich zwischen ausbuddeln und drin lassen mit zusätzlichem Winterschutz habe ich wie schon gesagt über mehrere Jahre hin getestet. Logisch, dass der eingepflanzte sicherlich besser gewachsen ist, aber eben nicht so viel besser als diejenigen, die ich ausgebuddelt hatte. Danach habe ich eben für mich und unsere Region entschieden, dass ich lieber auf 3 Wedel mehr und 20 cm mehr an Wedellänge verzichte, dafür mir aber die ganze Plackerei mit dem Einpacken und dem Zuheizen spare. Ich denke, dass wie bei allen anderen Exoten auch, dass jeder für sich und seine Region die beste Methode finden muss, um seine Lieblinge zu schützen, am Leben zu erhalten und bestmögliches Wachstum zu erreichen. Mein Grundsatz lautet mittlerweile, dass ich mir nur noch Exoten in den Garten hole, bei denen der Pflege-/Überwinterungsaufwand mit möglichst wenig Mitteln und Zeit möglich ist. Auf die Dickies bezogen heisst dies, das Aus-und Einbuddeln pro Stamm dauert max. 3-5 Minuten, ein wintertauglicher Schutz wesentlich länger und benötigt zusätzliche Kontroll- und "Wartungs"-Aufwand. Also reicht mir ein schöner Baumfarn mit vielen Wedeln und wenig Pfleaufwand im Winter.

Hier mal ein Foto von unserem 180er Stamm:

Lieber @Thomas Fackler ,

aus welchem Grund düngst Du nicht in den Trichter - wegen der "Rollen"?

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Hallo @Kai-Uwe ,
wenn du direkt oben in den Trichter düngst, besteht schnell die Gefahr, dass du bei zu hoher Dünger-Konzentration die noch im Inneren vorhandenen Wedel-Röllchen verbrennst. Da musst man sehr schwach dosiert rangehen, sonst verkrüppeln die neuen Wedel.
Ich dünge immer relativ schwach dosiert mit Flüssigdünger, dafür öfter mal.

Hallo Kai-Uwe,

was Hannes schreibt ist richtig. Es besteht zudem die Gefahr, dass die Scheitelzelle geschädigt wird. Das Gewebe ist empfindlich und nicht für die Verdauung von Düngersalzen konzipiert. Das soll nicht heißen, dass ein paar mal Düngen über den Trichter gleich den Tod bedeutet, doch wozu das Risiko eingehen? Außerdem können sich die Düngersalze auch nach und nach anreichern.
Ich schreibe schon seit Jahren gegen die Unsitte an, den Trichter einer Dicksonia als Einfüllvorrichtung für Wasser und Dünger zu sehen. Vergeblich, es scheint einfach zu verführerisch.

Grüße
Thomas

@Thomas Fackler habe ich Dich richtig verstanden, dass Du nicht einmal reines Wasser in den Trichter gießt?

Liebe Grüße
Kai-Uwe

Ja, das hast Du mich richtig verstanden. Ich würde eher davon abraten ausschließlich in den Trichter zu gießen. Auch hier gilt: es stirbt keine Dicksonia sofort wenn man es tut. Doch es ist einfach ein unnötiges Risiko. Vor allem in der kühlen Jahreszeit und in der Übergangszeit ist das Gewebe der Scheitelzelle in Ruhe. Kaltes Wasser und davon reichlich (bzw. schwallweiße z.B. mit der Gießkanne) stellt eine gewisse Gefahr dar sei zu schädigen. Eine Gefahr die völlig unnötig eingegangen wird. Man kann doch mit einer Brause wunderbar von außen den Stamm wässern. Klar kommt dann auch etwas Wasser in den Trichter, doch eben in leidlich natürlichen Mengen.

Grüße
Thomas

Ich habe bisher beides gemacht - in den Trichter und den Stamm von außen gegossen. Danke schön für den Hinweis .

Liebe Grüße
Kai-Uwe

@Thomas Fackler - Gerade erst deinen Fernsehbeitrag im Netz entdeckt. Schöner Beitrag und tolle Bilder deines Gartens! Für jeden Dicki-Liebhaber ein toller Film!
https://www.br.de/mediathek/video/unter-...b94ba0011f1e1cc

Aber - Ich möchte nochmals auf dein Zitat von letztens zurückkommen nach dem gesehen Film.

Zitat von Thomas Fackler im Beitrag #21

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.... Eigentlich verliere ich, respektive meine Dicksonien, fast gar keine Wede (s. Bild von gestern). Als wichtig hat sich herausgestellt, bei bewölketem, regnerischen Wetter auszupacken. Die Wedel sind nach der langen eingepackten Zeit sehr empfindlich. Ich lasse sie jetzt auch immer erst mal ein paar Tage zusammengebunden, nachdem ich den Schutz entfernt habe. So akklimatisieren sie sich leichter.
Früher ist es mir häufig passiert, dass ich bei schönem Wetter sattgrüne Wedel ausgepackt habe und dann zusehen musste wie sie innerhalb von 2-4 Tagen weitgehend vertrocknet sind.

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Hallo Hannes,

der Widerspruch ist kleiner als er scheint. Ich habe doch geschrieben, dass es mir auch schon passiert ist, dass die Wedel nach dem Auspacken vertrocknen, weil sie dann so empfindlich sind. Zudem habe ich, was ich jetzt in diesem Thread mal nicht explizit geschrieben habe(?), auch schon alle Wedel erfrieren lassen, um einen Vergleich zwischen Neuaustrieb mit und ohne überwinterteten Wedeln zu haben. (Und aus Faulheit). Meinn Schluss: Es lohnt sich die Wedel zu erhalten.
Der Film war am Ende meiner "Versuchsreihe" mit nicht überwinterten Wedeln. Und wie geschrieben, das Bild das ich weiter oben gepostet habe, stammt von diesem Frühjahr, ca. ein paar Wochen nach dem Auspacken (hast Du das überlesen oder hieltest Du das für Fake ?). Man sieht, die Wedel sind weitgehend intakt (von ein paar Sonnenbränden abgesehen). Anbei noch ein Bild von gerade eben. Man sieht deutlich die alten Wedel und die neuen.

Grüße
Thomas