Immer wieder liest man von Pilzen wie z.B. dem Roten Gitterling (Clathrus ruber) oder dem Tintenfischpilz (Clathrus archeri) die urplötzlich im heimischen Laubwald oder auf dem Felde aufgehen und Menschen mit ihrem Dasein beglücken. Wie als wäre nichts gewesen, kommen sie nächstes Jahr an gleicher Stelle wieder hoch und haben sich im Umkreis sogar noch vermehrt.

Und das, obwohl beide Pilze aus tropischen Regionen kommen, scheinen ihnen unsere Winter nichts anhaben zu können.
Woher haben sie diese Toleranz, die den meisten Tieren und Pflanzen dieser Regionen fehlen?

Und wovon ernähren die sich, wo ihre Heimat doch 10 tausende Kilometer entfernt ist? Ist es theoretisch dann auch möglich, jeden tropischen Pilz hier anzusiedeln oder sind das beides nur sonderbare Ausnahmen?

Lg Avatarez2

Moin
Stell doch mal Fotos ein. Höre heute das erste Mal davon. Bei mir im Garten kamen bisher nur Morchel vor. Habe darüber voriges Jahr schon einmal geschrieben.
Gruß Jubi

Hallo Jubi.

Leider habe ich versäumt, gute Bilder zur Veranschaulichung zu schießen, weshalb ich die beiden Links stattdessen hier einfüge.

Tintenfischpilz: https://www.google.de/search?q=roter+git...ntenfischpilz&*

Roter Gitterling: https://www.google.de/search?q=roter+git...etTDPkQ_AUIBygB

Lg Avatarez2

Zitat von Avatarez2 im Beitrag #1

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Und wovon ernähren die sich, wo ihre Heimat doch 10 tausende Kilometer entfernt ist? Ist es theoretisch dann auch möglich, jeden tropischen Pilz hier anzusiedeln oder sind das beides nur sonderbare Ausnahmen?

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Ja, aber der Vergleich passt nicht ganz. Wenn du sagst, invasive Arten wie z.B. der Riesen-Bärenklau machen sich auch hier breit, dann muss ich dir recht geben. Dass liegt aber daran, dass sie aus gemäßigten Klimaten stammen, welche dem unseren in vielen Dingen ähnlich sind. So kommt es auch im Westkaukasus genau wie in Teilen Nordamerikas zu zahlreichen und tiefen Frösten. Das wäre etwa so, wie wenn ich den Shiitake Pilz hier ansiedeln würde. Da wäre es logisch, dass der sich ansiedeln kann, da er aus den gemäßigten Zonen Chinas und Japans kommt.

Das war aber nicht meine Frage. Die Pilze die ich genannt habe, sind nicht nur exotisch, sondern auch tropisch! Der Tintenfischpilz stammt ursprünglich aus Australien und Nord-Neuseeland. Dort kommt es fast nie zu Frösten und es herrscht ein sub- bis tropisches Klima.

Die Goldakazie stammt auch aus Südaustralien, dennoch würde sie keine -10°C durchhalten, hingegen schafft der Tintenfischpilz jedoch noch viel weniger. Wie überlebt der das?

Wieso gelingt ihm das, was so vielen Pflanzen und Tieren nicht gelingen kann, obwohl sie den gleichen Ursprung und die gleichen ursprünglichen Bedingungen haben?

Lg Avatarez2

Moin @Avatarez2 ,

interessantes Thema, leider bin ich kein Biologe.

Hier

steht etwas zum Thema Exosmose, keine Ahnung, ob das ein erster Hinweis für Dich sein könnte

Grüße

Stephan

Hallo Stephan_M,

Danke für den Link, der ich glaube mir einiges erklären konnte.

So soll das Myzel vieler der Pilze -70°C über 8 Tage lang aushalten können, was eine Wiederstandkraft ist, die nur von wenigen Pflanzen übertroffen werden könnte (Dahurische Lärche usw.)
Das würde auch bedeuten, dass sämtliche Pilze aus den Tropen auch bei uns gedeihen und hier die Landschaft prägen könnten.

Pilze wie die Schleierdame (Phallus indusiatus) oder tropische Teuerlinge (Cyathus) könnten die sonst so einfarbige und monotone Pilzwelt Deutschlands um Längen erweitern und die Biodiversität erhöhen und das ohne einheimische Arten zu verdrängen. Die Vorstellung reizt mich und beim nächsten Urlaub werde ich mich mal ein wenig genauer umsehen und auf "Sporenfang" gehen .

Lg Avatarez2