Ah, glaube ich nicht unbedingt, viele haben ihr Saatgut ja direkt von Kiril Donov und ich glaube nicht, dass er da irgendwas anderes verkauft. Er oder einer seiner Mitarbeiter kümmert sich darum und er kauft das Saatgut nicht zu. Ich weiß, dass die Washingtonia filifera von Ihm relativ sicher Hybride sind. Allerdings würde ich da niemanden Vorwürfe machen. Er hat das Saatgut aus Gebieten wo robusta nicht überlebt. Allerdings vermute ich, dass halt dort vorhandene "Filifera" von Anfang an Hybride waren. Da kommt dann halt gerne etwas raus was weniger Richtung filifera schlägt.

Also über die Plovdiv Trachys wurde schon vor 20 Jahren im Exoten & Garten Forum diskutiert und experimentiert. Falls die nun wirklich so viel frostverträglicher wären als andere Trachy-Herkünfte würden wir es mittlerweile wohl wissen. Dies hat sich aber leider nie wirklich bestätigt. Oder habe ich was verpasst?

Meine Vermutung ist, dass es sich dort tatsächlich nicht um ganz normale trachycarpus fortunei handelt sondern viel mehr um eine Ortsvarität welche in der Vergangenheit dort vermutlich unwissentlich verkauft wurde. Ich könnte mir zB. eine tesan vorstellen. Dieser Sorte (welche es auch immer ist) liegt wie es der Zufall so will das trockene Klima dort. Im Endeffekt wird die tatsächliche Frosthärte im direkten Vergleich zu einer normalen trachycarpus fortunei entweder gar nicht oder nicht so gravierend ausfallen wie es auf dem Papier aussieht. Es ist nunmal trocken dort. Genauso wie im "Endbereich" der Frosthärte auch viel natürliche Streuung und Effekte wie zB Kaliumgehalt im Boden (was dann logischerweise von der Pflanze aufgenommen wird) usw. eine Rolle spielen. Und da halt auch Herr Donov ein Geschäft machen will nutzt er die glückliche Lage, wer will es Ihm verübeln. Ich denke, wäre da nicht auch die Samengröße (was auch für Tesan spricht) hätten dieses Thema weltweit schon viele zu den Akten gelegt. Aber so ist die "Bulgaria" quasi existent, was auch immer sie tatsächlich für eine ist.

Naja, meiner Meinung nach grenzt das schon ein bisschen an Scharlatanerei.
Der Grund warum viele Leute das Thema Plovdiv-Trachys noch nicht zu den Akten gelegt haben ist doch weil sie ganz einfach wollen, dass diese frostverträglicher sind.

Andere denken, wenn man sich eh eine Trachy besorgt, wieso denn nicht gerade diese Plovdivs, wenn es ja sein könnte, dass diese sogar bisschen frostverträglicher sind.

Hallo Vinc,

ja da ist immer der Wunsch Vater des Gedanken.
Es gibt aber auch kaum im deutschsprachigen Raum genauere Erfahrungsberichte.

Zum Beispiel bei der Takil handelt es sich ja sicher um eine eigenständige Art, es wurde ihr anfänglich eine bessere Frosthärte als Fortunei nachgesagt.Nach den ersten eigenen Erfahrungen hat sich schnell herausgestellt, sie ist in unserem Klima ein absolutes Weichei.

Im Winter und Lockdown hat man halt auch mehr Zeit sich solche Wunschgedanken wieder mehr hinzugeben.
Hast du eigentlich mit den ganzen Spezielatrachys selbst Erfahrungen gemacht?

Ich habe eben mal etwas recherchiert und kann Vinc da nur zustimmen.



Recherche:


In einem bulgarischen Forum ist Schreiber "achovd" begeistert, dass die Krone einer Trachy in Plovdiv so groß ist, obwohl sie nicht bewässert wird.
Bewässert? Trockenheit scheint dort das größere Problem zu sein.

Er erwähnt auch die Museumspalmen, die diesen "Hype" ausgelöst haben und von denen die Samen abstammen. Sie stehen laut ihm auf einem Hügel - hört sich interessant an!


"Es gibt eine riesige Krone, die überhaupt nicht bewässert ist. Es gibt einfach Erde "unter Ihren Füßen", im Gegensatz zum Museum, das sehr wenig Erde unter sich hat, weil sie sich auf dem Hügel befinden." (Google Übersetzer)


An welchem Museum wachsen die Palmen?
Nach einer Suche mit Google Earth bin ich mir sicher, dass es das "Museum Center for Contemporary Art" ist.
Die Palmen sind ebenfalls zu sehen.



Sandort der Museumspalmen:


-In einem kleinen Garten, der durch ein L-Förmiges Gebäude nach Norden und Westen geschützt ist wird. (Gunstlage)

-Nach Süden befindet sich für 30 Meter keine Bebauung. Nach Osten ist der Garten durch eine 4 Meter abfallende Mauer von der Staße getrennt, die sich somit weit unterhalb des Gartens befindet. (Gunstlage)

-Das Museum hat einen dunkelroten Anstich (höhere Maximaltemperaturen bei Sonnenschein) und befindet sich am Osthang eines Hügels mitten in der Stadt (Gunstlage)

-Der Garten liegt 25 Meter über der Ebene (Gunstlage)



Die Minimaltemperatur und Fazit:

Ich habe den Standort der Wetterstation von Plovdiv nicht gefunden, bezweifle aber sehr stark, dass sie in einer solchen extremen Gunstlage liegt oder jemals lag :)

Ich denke, dass es in diesem Garten noch nie -20° waren, seit die Palmen dort wachsen.
Und die Nachkommen der Museumspalmen treten ihre Reise in den Palmenhimmel ja schließlich auch schon bei viel milderen Temperaturen an.

Das einzig erstaunliche ist, dass die Trachys mit der Trockenheit so gut zurechtkommen.
Hier zeigt sich einmal mehr wie anpassungsfähig die Hanfpalme ist indem sie an trockenen Standorten kleinere, festere Wedel produziert.


Sorry für den demotivierenden Beitrag



Quellen:

http://forum.palmi.bg/viewtopic.php?f=31&t=1354 (Das Forum)

https://palmi.bg/de/product/495/30-frisc...achycarpus.html (Die Bilder sind im Garten des Museums entstanden)

Google Earth



Viele Grüße
TK

Naja da hast du wohl ein bisschen viel Google übersetzt.
Zu den Plovdivs-
Die Museumstrachys stehen auf einem begrünten Flachdach bzw. aufgeschütteten Bereich.
Es hängt ein analoger Min/Max Thermometer um den Stamm gehängt.Somit sind Temperaturangaben schon direkt von dem Standort.
Den dunkelroten Anstrich braucht es dort sicher nicht, da die Sommer dort wesentlich wärmer sind als bei uns, und Trachycatpus keine grosse Hitze braucht.
In der Region wird es schon auch recht kalt so ist es nicht.

Wahrscheinlich sind es einfach harte Exemplare innerhalb der Streuung von T. fortunei.Die Stadtlage wirkt sich sicher auch aus.

Bei Donov wachsen die Nachkommen bzw. die Bulgaria (Abstammung ist hier beschrieben https://palmi.bg/de/product/496/30-frisc...achycarpus.html )
Das ist eine exponiertere Lage auf einem Hügel.
Scheinbar sind neben Bulgaria auch normale T. fortuneis gepflanzt, aus italienischer Abstammung welche schneller Schäden haben.

Was davon stimmt weiss ich nicht aber so ist es beschrieben.

@RePu_Wolfgangsee

Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Naja da hast du wohl ein bisschen viel Google übersetzt.

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Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Die Museumstrachys stehen auf einem begrünten Flachdach bzw. aufgeschütteten Bereich.

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Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Es hängt ein analoger Min/Max Thermometer um den Stamm gehängt.Somit sind Temperaturangaben schon direkt von dem Standort.

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Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Den dunkelroten Anstrich braucht es dort sicher nicht, da die Sommer dort wesentlich wärmer sind als bei uns, und Trachycatpus keine grosse Hitze braucht.

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Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Bei Donov wachsen die Nachkommen bzw. die Bulgaria

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Hallo Tatzenkatz,

verstehe mich nicht falsch, ich behaupte nicht das diese Trachys härter sind.
Ich dachte nur es gibt inzwischen mehr Erfahrungen im Forum dazu.
Wollte nur den Inhalt richtigstellen.
Unter der Stützmauer befinden sich noch Räume deshalb der Begriff "Flachdach"
Hier sieht man das Thermometer
https://byq7iyoq56naijfuhikrncrth4-adwhj...936848&start=45

Irgendwo im langen Thread wird dann beschrieben das es dort ca. 2-3 Grad wärmer als bei der Messstation ist.

Danke für den Link :)

Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #52

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Es hängt ein analoger Min/Max Thermometer um den Stamm gehängt.Somit sind Temperaturangaben schon direkt von dem Standort.

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Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #54

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Wollte nur den Inhalt richtigstellen.Unter der Stützmauer befinden sich noch Räume deshalb der Begriff "Flachdach"

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Zitat von Vinc im Beitrag #47

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Also über die Plovdiv Trachys wurde schon vor 20 Jahren im Exoten & Garten Forum diskutiert und experimentiert. Falls die nun wirklich so viel frostverträglicher wären als andere Trachy-Herkünfte würden wir es mittlerweile wohl wissen.

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@Tatzenkatz
Danke fürs reinlesen.
Und ich gebe dir Recht, es ist wohl nichts dran.
Schönen Abend.

Nebenbei ist es ein super Trachystandort und in dein Link enthält viele tolle Bilder :)

Es ist interessant mal einen Einblick in ein anderes Klima zu erhalten, welches trotzdem eine ähnliche Winterhärte wie DE besitzt.
Bei den Museumstrachys sind die kleinen Kronen interessant. Und auch dass die Wedel wohl schon nach 1-2 Sommern braun werden.
Beides wahrscheinlich Trockenheitsbedingt. Die kleinen Samen könnten ebenfalls eine Folge von wenig Niederschlag sein.

Sollte ich jemals in die Gegend kommen, stehen diese Trachys jedenfalls auf meiner Liste.


Viele Grüße und einen schönen Abend.

TK

@Tatzenkatz und @RePu_Wolfgangsee
Danke für eure Einschätzungen und die spannende Recherche!

Zitat von RePu_Wolfgangsee im Beitrag #50

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Hast du eigentlich mit den ganzen Spezielatrachys selbst Erfahrungen gemacht?

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